Anfang des Jahres hatten wir angekündigt, dass wir nicht nur Fahrradteile in die Mangel nehmen wollen, sondern auch einen Blick auf die zum Biken passende Bekleidung werfen wollen. Genau das haben wir getan, hier kommt der erste Teil unseres Jackenchecks mit Arcteryx Beta FL, Marmot Zion und Vaude Skale.

Arcteryx BETA FL

Arcteryx ist ein ziemlich legendäres Outdoor-Unternehmen aus British Columbia, Canada. Die Jungs haben vom thermogeformten Rucksackpolster bis zum wasserabweisenden Reißverschluss fast alles erfunden, entstanden ist der ganze Laden aus dem puren Verlangen nach besseren Produkten, welche anfangs per Backform in der Mikrowelle entstanden – aber das ist eine andere Geschichte. In jedem Fall reiten die Jungs auch heute noch ganz vorne mit auf der Welle, in unserem Fall geht es um das nagelneue Material Gore Tex Active Shell, welches in der „Beta FL“ genannten Jacke verwendet wird und für Mountainbiker genauso richtig sein soll, wie für Speed Hiker und sonstige Bergfreaks.

Details:

Die Jacke setzt auf einen Mix aus dem erwähnten Gore Tex „Active Shell“ und dem bewährten Gore Tex Pro Shell. Letzteres kommt dabei überall dort zum Einsatz, wo größere Belastungen zu erwarten sind: Auf den Schultern, an den Ellenbogen und der Hüfte, an Stellen also, die bei Stürzen und Rucksackgebrauch beansprucht werden. An den restlichen Partien wird das leichtere, dünnere und besser atmende 3-Lagen-Laminat verwendet. Ansonsten ist die Jacke ziemlich minimalistisch gestaltet: zwei hoch positionierte Brusttaschen, eine Oberarmtasche, dazu eine 3-Dimensional verstellbare Kapuze und fertig ist die super leichte, wasserdichte Hardshell. Überraschend: Die Züge an der Kapuze lassen sich nicht alle einhandbedienen, am Saum und am Hinterkopf wurde jedoch darauf geachtet. Alle Nähte der Jacke sind mit Skinnytapes abgedichtet, die atmende Fläche wird dabei nur minimal eingeschränkt. Die BETA FL verfügt nicht über eine Unterarmbelüftung.

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Funktion:

Wer sich, wie wir, unter einem R-Wert für die Angabe der Wasserdampfdurchlässigkeit recht wenig vorstellen kann, der wird sich fragen: Wie gut atmet das Zeug denn nun? Und ist es weiterhin so wasserdicht, wie man es sich von einer GoreTex Jacke erwartet? Also ging es mit der BETA FL bei den für eine Membran schwierigsten Bedingungen nach draußen: Ist es draußen recht warm, so besteht nur ein geringer Temperaturgradient zwischen der Innenseite der Membran und der Umgebung, wodurch der Wasserdampfdruck geringer ist und weniger davon transportiert wird, ein Problem, mit dem bisherige GoreTex Jacken immer zu schaffen hatten. Bei 20°C Sport im Regen treiben war deshalb oft kein Spaß. Mit Active Shell ist dieses Problem zwar nicht ganz behoben, aber deutlich verbessert worden. Diese Jacke lässt, verglichen mit einer reinen ProShell Jacke, mehr Wasserdampf durch, das Klima im Inneren bleibt spürbar trockener und kühler. Anfangs war ich überrascht, dass keine Möglichkeit zur direkten Belüftung per Unterarmreißverschluss besteht und auch die Innentaschen nicht durchlässig sind, wodurch hier keine Luft zirkulieren kann, doch bei genauerer Betrachtung macht diese Bauweise Sinn: Öffnet man nämlich die Jacke, so sinkt der Temperaturgradient auf 0, die Membran transportiert überhaupt keinen Schweiß mehr, es muss innendrin also feucht werden. Lässt man die Jacke zu und hält den Puls unter 180, so bleibt alles im grünen Bereich.

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Winddicht ist das Zeug natürlich, doch wie schaut es mit Platzregen aus? Der Sommer hatte davon bereits einiges zu bieten, wir haben uns über Stunden mit der Arcteryx im Regen bewegt und können sagen: Guranteed to keep you dry. Es kommt einfach kein Wasser durch, auch im nassen Zustand atmet die Jacke weiter, und schlechtes Wetter verliert seinen Spuk. Der Frontreißverschluss hakelte beim Einfädeln etwas, für YKK eigentlich ungewöhnlich, schließt er doch sonst eigentlich perfekt dicht und nicht übermäßig schwergängig.

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Passform:

Auch Arcteryx ist ein Nordamerikanischer Hersteller, und statistisch gesehen übertrumpfen die Kanadier die US-Amerikaner sogar in Sachen Übergewicht. Davon lässt sich am Schnitt der BETA zum Glück nur wenig merken, sie ist locker geschnitten, aber nicht sackig. Größe M sollte man allerdings erst ab 180cm aufwärts tragen, darunter genügt S in Sachen Rücken- und Ärmellänge gut. Die Kapuze ist groß dimensioniert, helmkompatibel nennt sich der Schnitt. Der Kragen fällt eher weit aus, bei kühler Witterung ist hier ein Fließ mit eng anliegendem Kragen sinnig, er passt überall bequem drunter. Dafür ist der Kragen extrem hoch geschnitten und erreicht die volle Höhe auch noch, wenn man einen Rucksack trägt – sehr gut! Der Schnitt erlaubt dabei, auch dank des leichten Stretches des Materials, sehr gute Bewegungsfreiheit.

Packmaß, Gewicht, Preis:

350g, die in zwei Hände passen stehen für eine sehr kleine, sehr leichte Jacke. Sie fällt im Rucksack wirklich nicht groß ins Gewicht und lässt sich bequem in ihrer eigenen Kapuze einrollen. Der Preis ist mit UVP 500€ ganz schön gesalzen.

Fazit Arcteryx BETA FL

„You get what you pay for“ – Qualität kostet bei Arcteryx. Wer es sich leisten kann, erhält mit dem BETA FL Jacket eine absolut wasserdichte, sehr atmungsaktive und an den wichtigen Stellen verstärkte Jacke, die dank geringem Packmaß und Gewicht fast überall hin mitgenommen werden kann. Die getestete Farbe leuchtet schön, es sind aber auch dezentere Versionen erhältlich.


Marmot Zion Jacket

Auf das Zion Jacket waren wir auch ziemlich gespannt, wird es doch aus dem nagelneuen Polartec NEO-Shell Material gefertigt. Dieses Material soll nicht weniger als ein Befreiungsschlag sein, Befreiung von schwitzigen, nicht atmenden und knisternden Hardshell-Geweben. Verkauft wird es als „wasserdichte Softshell“ – weil es den Stoffgriff, die Atmungsaktivität und den Komfort einer Softshell mit der Wasserdichtigkeit einer Hardshell verbinden soll.

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Details:

Die Kapuze des Zion-Jackets ist direkt angeschnitten, das heißt, sie wächst aus dem Kragen heraus. Bei geschlossenem Reißverschluss lässt sie sich nicht auf-, bzw. absetzen. Das klingt zunächst wie ein Nachteil, ist aber natürlich genau dass, was man sich von einer Kapuze erwünscht: Sie bleibt, wo sie ist. Zusätzlich ist die Kapuze Zweidimensional verstellbar, alle Züge sind einhandbedienbar, die Verstellung am Hinterkopf darüber hinaus sehr dezent versteckt. Ohne Helm lässt sie sich perfekt am Kopf fixieren, sodass Beweglichkeit und Sichtfeld so gut wie gar nicht eingeschränkt werden, mit einem Helm ist sie allerdings kaum kompatibel. Der Kragen steht auch bei abgesetzer Kapuze gut auf und liegt eng an, zusammen mit der Reißverschluss-Deckleiste sehr angenehm. Alle Reißverschlüsse sind wasserabweisend, der Saum ebenfalls mit einer Hand in der Weite regulierbar, an den Ärmelbündchen finden sich Klettversteller. Die Taschen sind geschickt platziert und ausreichend groß, sie harmonieren mit Hüftgurten und fassen alles nötige, auf der Innenseite gibt es noch ein Kleinfach. Unterarmbelüftung gibt es nicht, dafür sind die Brusttaschen mit sehr langen Reißverschlüssen versehen, sodass hier für Klimatisierung gesorgt werden kann.

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Funktion

Jetzt wird’s spannend: Was kann Polartec NeoShell? Im Sommer herrschen die denkbar schwierigsten Bedingungen: Es ist warm, und wenn es regnet, dann meist richtig. Wer dabei noch Sport treiben will, der ist meist trotz dichter Jacke völlig durchnässt, weil der Schweiß nirgendwo hin kann.

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Der Stoffgriff der Marmot-Jacke ist genial, das Material ist weich und raschelarm, eine klassische Softshell, möchte man meinen. Dazu passt auch die Tatsache, dass das Material absolut winddicht ist, man von Innen aber mit etwas Druck Luft durchblasen kann. Beginnt man sportlich aktiv zu werden, so fällt bald die gute Atmungsaktivität auf, auch bei 15 – 20°C stellt sich im Inneren kein Regenwaldklima ein, sondern es bleibt angenehm trocken. Die Belüftung über die Brusttaschen ist dabei effektiver als erwartet. Alle Taschen liegen dort, wo man sie erwartet, und die Kapuze passt, wie schon erwähnt, fast optimal, lediglich eine Verstellung in der 3. Dimension und ein etwas stabilerer Schild wären beim Fahrrad fahren noch wünschenswert. Beginnt es dann zu regnen, so unterscheidet sich das neue Material doch deutlich von bekannten Softshells: Leichter Regen perlt einfach ab (soweit nichts neues), doch auch wenn die DRW-Beschichtung überwunden ist und die Oberfläche anfeuchtet, bleibt die Marmot einfach wasserdicht, selbst dauerhafter Platzregen kann ihr nichts anhaben. Das kombiniert mit einer sehr guten Atmungsaktivität, gefühlt auf dem Niveau von Windstopper-Materialien, hat es bisher so nicht gegeben. Die Nähte sind selbstverständlich komplett getapt. Der einzige kleine Wermutstropfen: Die Ärmelbündchen neigen dazu, an der Innenseite aufwärts Wasser zu ziehen, wodurch am Handgelenk ein klammes Gefühl entstehen kann.

Passform

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Der länger geschnittene Rücken macht eine gute Figur, und auch die Ärmellänge fühlt sich vernünftig an. Bei 177cm war Größe M in Ordnung, aber eher auf der großen Seite, ich würde sagen Größe M für Leute um 1,80m optimal. Dabei fällt die Marmot weder an den Armen, noch am Torso zu weit oder zu schmal aus, sie erlaubt es, einen Fleece unten drunter zu tragen, ohne aber weit und flatternd zu sitzen. Der Kragen passt sehr gut, einzig bei dem Print auf den Schultern frage ich mich, ob er wirklich einer Abnutzung entgegen wirkt, optisch scheiden sich hier die Geister.
Die Bewegungsfreiheit ist wirklich klasse, das liegt am guten Schnitt (Die Arme lassen sich heben, ohne dass der Saum folgt) und der Stretch-Eigenschaft des Materials.

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Packmaß, Gewicht, Preis

Die Marmot lässt sich in ihre Kapuze einrollen und braucht dann etwa so viel Platz wie eine klassische 3-Lagen Jacke aus GoreTex XCR oder PROShell. In Größe M wiegt sie 570g – beides zusammen macht sie nicht zu einer Jacke, die ohne Überlegen im Gepäck liegt. Wegen der oben beschriebenen Atmungsaktivität trägt man sie aber nicht nur, wenn es regnet oder stürmt, sondern immer, sobald es kühler wird oder zu nieseln beginnt. Sie bleibt einfach auch bei höheren Temperaturen tragbar, und ersetzt tatsächlich 2 Jacken, die Softshell und die Hardshell – die kann man sich mit einer solchen Jacke getrost sparen. Demzufolge wird das Gepäck absolut gesehen nicht schwerer, da man ja fortan über eine Hardshell mit dem Gewicht 0g verfügt, für eine Softshell sind 570g durchaus normal. Berücksichtigt man diesen Faktor, so ist auch der Preis von 350€ voll im Rahmen, denn dafür erhält man eine 100% wasserdichte Jacke (Wassersäule müsste deutlich über 20000mm betragen), die ausgesprochen gut atmet und die Softshell gleich mit abdeckt.

Marmot Zion – Test Fazit:

Wer weder über eine sehr gute Hardshell, noch über eine sehr gute Softshell verfügt, der könnte beim nächsten Kauf mit der Marmot Zion zwei Fliegen mit einer Klatsche erschlagen. Sie ist zwar schwerer als eine reine Regenjacke, dafür aber rucksackkompatibel, weich, dehnbar, absolut wasserdicht, sehr atmungsaktiv und auch über dem T-Shirt zu tragen. Bis auf den Print auf den Schultern (Geschmackssache) und die anfeuchtenden Ärmelbündchen konnten wir keine Schwäche feststellen. Eine andere Jacke, die in so vielen Fällen die richtige ist, kenne ich sonst nicht.

Farben: Imperial Blue, Team Red, Golden Yellow (im Test) und Black.
Preis: 350€, erhältlich ab September überall wo es Marmot gibt.


Vaude Skale Jacket

 

Details:

Bei der Vaude Skale Jacke wurde die umweltfreundliche Membran Sympatex® Performance verarbeitet. Das wasser- und winddichte 3-Lagen Material mit bluesign®-Zertifizierung bietet höchste Atmungsaktivität und ist relativ leicht. Weiterer Umweltbonus: das Außenmaterial der Skale Jacke besteht zu 100% aus recyceltem Polyester. Über Ventilations-Reißverschlüsse am Oberarm und lässt sich das Klima regulieren, reflektierende Elemente sorgen für gute Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen. Alle Reißverschlüsse sind wasserabweisend und mit gut greifbaren Enden versehen. Das Skale Jacket verfügt über keine Kapuze, einen mit einer Hand raffbaren Saum und regulierbare Ärmelbündchen. Der Stoff fühlt sich ziemlich textil weich an und lässt sich auch auf der Haut angenehm tragen. Ein weiterer nennenswerter Punkt ist, dass Vaude insgesamt drei Viertel der eigenen Kollektion mit dem Green Shape Gütesiegel für ökologisch wertvolle Produkte versehen darf.

Funktion:

Die Wasserdichtigkeit der Vaude Skale haben wir zur Genüge testen können, ob auf Tour am Tegernsee oder nach der Vorlesung in der Uni: Es hat wahrlich genug geregnet in diesem Sommer 2011. Die Sympatex Jacke hat dabei eine durchweg gute Wasserdichtigkeit aufgezeigt und atmet darüber hinaus besser als GoreTex ProShell aber schlechter als Active Shell. Das bedeutet, dass die Jacke bei warmen Regenschauern durchaus eher im Rucksack bleiben sollte, wenn man nicht selbst die Feuchtigkeit des Regens unter der Jacke erzeugen will. Lediglich bei der Oberflächenbeschichtung patzt Vaude, denn die Jacke saugt sich direkt mit jedem kleinen Tropfen Wasser voll. Bis tatsächlich Wasser auf der Haut unter der Jacke durchdringt dauert es lange, aber im Mountainbike Einsatz bedeutet die saugende Oberfläche, dass Dreck relativ schnell die Jacke verschmutzt und nur schwer wieder zu entfernen ist. Ein großes Manko sind die deutlich zu kurzen und kleinen Ventilationsreißverschlüsse, die außerdem auf der Rückseite des Oberarms nur wenig Einfluss auf das Körperklima im Inneren der Jacke nehmen können.

Sie sollten näher am Rumpf platziert sein und auch von vorne angeströmt werden können, um tatsächlich belüftend wirken zu können. Praktisch sind die kleinen Plastikdreiecke an jedem Reisverschluss, die die Handhabung deutlich erleichtern, wenn man Handschuhe trägt oder kalte Finger hat. Die Taschen hinter den Reisverschlüssen auf der Brust sind groß genug, um Flugtickets, Geldbeutel oder auch mal die Goggle zu schlucken – sehr gut!

Passform:

Die Jacken, die wir von Vaude für den Praxischeck zur Verfügung gestellt haben, sind noch in der Prototypenphase gewesen und haben in der Tat beim Schnitt noch einiges an Verbesserungspotential, was wir auch gegenüber Vaude kommuniziert haben. Ganz grundsätzlich sind die Größen der Jacken (in unserem Fall S und M) zu nah beieinander und vor allem das Modell in Größe S ist insgesamt zu weit geschnitten: während die Länge gut passt, fühlt man sich als halbwegs schlanker Mensch verloren. Ein weiteres großes Manko ist der zu kurze Kragen, der viel Luft zwischen Kinn, Hals und Jacke lässt und so bei schlechtem Wetter keinerlei Schutz bieten kann. Die fehlende Kapuze macht das nicht unbedingt besser. Fraglich ist aber, ob eine Fahrradjacke eine Kapuze braucht? In unseren Augen ja, denn auf langen Touren macht ein Helm als Regenschutz eher wenig Sinn und gerade dann, wenn noch ein bisschen Wind dabei ist, kann ein trockener Kopf viel Wert sein. Außerdem kann und will sich nicht jeder zwei Jacken kaufen, wenn auch eine die Funktion übernehmen könnte.

Packmaß, Gewicht, Preis:

Zusammengerollt ist die Jacke relativ klein, jedoch natürlich nicht in der eigenen Kapuze verstaubar und auch nicht ganz so kompakt wie die Arcteryx Jacke. Das Gewicht liegt bei ca. 400g (Größe M). Preislich liegt die Vaude Jacke bei 300€.

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Vaude Skale – Test Fazit 

Von der Membran-Funktion her kann die ökologisch wertvolle Jacke voll überzeugen, doch die fehlende Kapuze und der noch sehr weite Schnitt wollen nicht zu sportlich dynamischen Tätigkeiten auf dem Bike oder bei sonstigen Outdoor-Aktivitäten passen. Da die Jacke noch im Vorserienstatus ist, könnte sich hier jedoch noch einiges zum Besseren entwickeln.

Rückmeldung von Vaude
Auf Grund des Prototypenstatus der Jacke haben wir bei Vaude nachgefragt, ob sich an den von uns kritisierten Punkten bis zur Markteinführung noch etwas ändert. Daniel Schmid und Stephanie Haid haben sich die Kritik zu Herzen genommen und zu den folgenden Punkten Stellung genommen:

Imprägnierung:
Unsere Jacken mit Sympatex-Membrane werden mit BIONIC FINISH ECO, einer speziellen ökologischen Imprägnierung, behandelt. Sie ist frei von in der Natur nicht abbaubaren organischen Flourverbindungen und damit einzigartig am Markt.
Für Musterproduktionen werden allerdings immer nur sehr geringe Mengen produziert. Das bedeutet, dass die Materialien nicht den gleichen Fertigungsprozess wie die Hauptproduktion durchlaufen. Bei der Imprägnierung der Muster ist leider ein Fertigungsfehler aufgetreten und die Imprägnierung wurde an machen Stellen nicht richtig aufgebracht, deshalb saugt sich das Außenmaterial der Musterjacken schnell voll. Für die Hauptproduktion haben wir sichergestellt, dass die Jacken mit einer optimal funktionierenden und umweltfreundlichen Imprägnierung ausgerüstet werden.

Ventilation:
Die Ventilation an den Ärmeln haben wir bereits etwas nach vorne verschoben, um eine bessere Luftzirkulation zu erreichen.

Schnitte:
Die Teile unserer All Mountain-Kollektion sind grundsätzlich etwas weiter geschnitten als Teile der Race-Kollektion. Dennoch haben wir auch hier schon Korrekturen vorgenommen und die Kragen-, Arm- und Körperweite der Skale Jacken deutlich verschmälert.

Kapuze:
Im sportiven Bereich, also bei unseren Race und All Mountain-Jacken verzichten wir auf Kapuzen, da wir der Meinung sind, dass ein Regenüberzug die Kapuze ersetzt. Da sich bei diesem Thema aber die Geister scheiden, bieten wir bei vielen 2,5 Lagen-Regenjacken die Option eine Kapuze zusätzlich zu kaufen und über einen Flap im Nacken der Jacke zu befestigen. Im weniger sportiven Travel- und Urban Life-Sektor, in dem die Jacken auch viel für den Alltagseinsatz benutzt werden, haben wir dann Jacken mit Kapuzen im Programm.

In Anbetracht dieser Informationen ändert sich unser Fazit dahingehend, dass wir erwarten, dass die Jacke den sackartigen Schnitt verloren hat und damit ein rundes Produkt für all jene ist, die Wert auf ökologische Sauberkeit legen und keine Kapuze brauchen.


Nach diesem ersten Bikejacken-Check wird es in Kürze noch ein zweites Feature zum Thema Bikejacken geben, unter anderem mit Zimtstern, Sombrio und weiteren Marken!

Bis dahin bleibt nur zu hoffen, dass wir die Regenjacken möglichst wenig brauchen werden. Deine Funktionsbekleidung ist undicht? Hier findest du die umfassende Anleitung: Funktionsbekleidung in der Waschmaschine imprägnieren.


Fotos: Tobias Stahl, Max Schumann, Fredrik Westman, Thomas Schreiber, Hannah Szwarc

Teil 2 des Jackentests findest du hier!

Mehr Jackentests

  1. benutzerbild

    Grizzly71

    dabei seit 12/2005

    Wer ein wenig Zeit investiert und etwas Geduld hat findet im Netz immer wieder Super-Angebote. Habe diesen Sommer eine Bergans-Lithlos-Hardshell für 179,- (regulär 400,- !!) gefunden. Meine Haglös-Massif-Softshell habe ich vor 2 Jahren für 100,- (regulär 220,-) bekommen. Bei meiner täglichen Fahrt zum Büro ist die Haglöf wirklich viel im Einsatz. Sie wurde schon sehr oft gewaschen, Reissverschlüsse und Funktion sind nach wie vor Top und sie sieht immer noch sehr gut aus.
    Also nicht über die utopischen regulären Preise ärgern sondern lieber etwas suchen - es lohnt sich.

  2. benutzerbild

    garbel

    dabei seit 08/2004

    Gibt's denn schon weitere Infos über Bike-Jacken mit Polartec NeoShell? Ist die getestete Marmot eigentlich eine reinrassige Bike-Jacke?

  3. benutzerbild

    Bjoern_U.

    dabei seit 09/2009

    wo bleibt eigentlich der versprochene zweite Teil des Jacken Tests ?

  4. benutzerbild

    Ehrenfeld

    dabei seit 10/2001

    Wird nicht mehr lang dauern smilie

  5. benutzerbild

    flowbike

    dabei seit 10/2005

    Heute wurde meine Marmot Zion geliefert (Green, Größe M).
    Schon beim Auspacken kam mir die Jacke recht "massiv" vor.
    Ein Nachwiegen ergab dann ein Gewicht von fast 700gramm smilie
    Das sind fast 200 gramm mehr als Marmot selber angibt.
    Wie kann das denn sein?
    So wie sich die Jacke anfühlt, kann ich mir nicht vorstellen, die bei Temperaturen über 10°C zu tragen.

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