Nur noch zwei Tage bis zum Start des legendären Marathon-Downhill-Events CAIDOM. Inmitten der malerischen Landschaft in und um Brixen/Südtriol hält jährlich dieses MTB-Rennen der extraklasse Einzug.  Seit nun schon drei Jahren finden dabei nicht mehr nur abfahrtsorientierte Fahrer beim CAIdom ihr Glück, sondern auch Uphill freudige Biker, die beim DOMcai an den Start gehen. Wer es wirklich wissen möchte, der nimmt an beiden Rennen teil und kämpft um den Titel “King of Plose”. Dieses Jahr wird das Rennen bereits zum 7ten Mal ausgetragen. Wir haben alle Fakten zusammengetragen und würde euch gerne mit einigen Tipps unter die Arme greifen. Welches das ideale Bike ist, welche Strecken euch erwarten und mit welcher Taktik ihr ins Rennen gehen solltet, erfahrt ihr in nachfolgendem Artikel.

Robin und Steffie vor der atemberaubenden Kulisse Südtirols – hier führt auch die CAIdom Strecke entlang.

Die Fakten:

Der Name: CAIDOM – dieser Name setzte sich ursprünglich aus dem Start- und Zielpunkt des CAIdom Downhill-Rennens zusammen – der „Cai“-Hütte auf der Plose sowie dem „Dom“-platz im Herzen Brixens. Durch die Einführung der King of Plose Wertung und dem damit verbundenen Uphill-Rennen domCai, führte man den durchgehend groß geschriebenen Namen CAIDOM ein.

Der Termin: Freitag bis Sonntag, 16. – 18.09.2011 in Brixen/Südtirol

Die Location: Die Location könnte nicht besser gewählt sein, denn das Rennen findet im Herzen Südtirols statt, genauer gesagt in Brixen, am Fuße der 2550 m (über Meereshöhe) hohen Plose. War in den vergangenen Jahren immer der Domplatz in der Altstadt von Brixen Start- bzw. Zielgelände der beiden Wettkämpfe, so werden sich die Teilnehmer dieses Jahr nicht mehr dort einfinden. Wie die Rennleitung vor wenigen Tagen auf der CAIDOM Homepage bekannt gab, musste man aufgrund organisatorischer Probleme in den kleinen, direkt an Brixen angrenzenden Ort Milland ausweichen. Milland liegt südöstlich von Brixen an der Straße nach St. Andrä – dort befindet sich auch das Fahrerlager.

Eines der berüchtigten Steinfelder im oberen Streckenabschnitt auf der Plose.

Die Teilnehmer: Das Rennen ist in zwei Einzelwertungen sowie eine Gesamtwertung unterteilt und spricht somit sowohl downhill- als auch uphill-orientierte Fahrer an. Wer sowohl bergauf als auch bergab fährt, hat die Chance auf den Titel „King of Plose“. Profis als auch Hobbyfahrer dürfen am Rennen teilnehmen. Fahrer ohne Lizenz benötigen jedoch ein Attest vom Arzt, dass ihnen ihre Sporttauglichkeit bestätigt. Das Starterfeld ist auf 300 Fahrer limitiert.

Die Strecke: Für das CAIdom sowie das domCAI Rennen gibt es jeweils eine Strecke. Das domCAI Rennen startet in Milland und führt die knapp 2000 hm hoch zur Cai-Hütte. Die Streckenführung folgt nicht nur Schotterwegen, sondern auch den einen oder anderen Single-Trials. Insbesondere die Trail-Abschnitte machen den Fahrern zu schaffen – teilweise muss das Bike geschoben werden.

Das Abfahrtsrennen CAIdom startet auf dem Telegrafen Plateau hoch oben auf der Plose. Die Fahrer müssen einen, größtenteils Downhill-Strecken ähnlichen, Trail bewältigen. Dieser ist teilweise enorm steil und verlangt den Fahrern einiges an Fahrkönnen ab. Das Ziel befindet sich an gleicher Stelle wie der Start des DOMcai, inmitten von Milland.

Der Aufstieg: Der Aufstieg zur Plose ist in drei Schritte unterteilt. Von Milland aus fährt ein Shuttle-Bus bis zur Gondelstation in St. Andrä, von dort aus geht es weiter mit der Gondel. Die letzten Höhenmeter bis zur Cai-Hütte und dem Startpunkt auf dem Plateau müssen aus eigener Kraft bewältigt werden. Dabei handelt es sich um einen Fußmarsch von ca. 45 min. Wer hoch pedaliert, dürfte knappe 30 min unterwegs sein.

Die Anmeldung: Die Anmeldung läuft über das Internet, oder per Nachmeldung vor Ort. Hier geht es zur Online-Anmeldung.

Die Kosten: Für die Teilnahme werden 38 Euro Anmeldegebühr erhoben – die Gebühr bleibt die selbe, auch wenn man nur eines der beiden Rennen mitfährt.

Die goldene Regel: Sollte ein schnellerer Fahrer von hinten aufholen und seine Absicht überholen zu wollen zu erkennen geben, so muss man diesen laut Reglement umgehen passieren lassen. Sollte man einen anderen Fahrer absichtlich daran hinter zu überholen, kann das mit einer Zeitstrafe geahndet werden.

Infos & Tipps:

CAIdom – das Bike: Die Veranstalter wollen sich ganz deutlich von anderen „Marathon-Enduro/Downhill-Rennen“ wie bzw. dem Mega- u. Maxi-Avalanche unterscheiden. Während die Avalanche Rennen als Langstrecken-Enduro-Rennen mit überwiegendem Bergabanteil ausgeschrieben werden, soll das CAIdom Rennen ganz klar ein Langstrecken-Downhill-Rennen sein. Dementsprechend einfach ist der Rückschluss, welches wohl das ideale Bike für das Rennen sei – ganz klar ein Downhill-Bike. Wer jedoch fahrtechnisch versiert ist und auch mit einem langhubigen Enduro-Bike oder einem Freeride-Bike nicht viel langsamer ist, als mit seinem Downhill-Boliden, der sollte doch besser auf das leichtere von beiden zurückgreifen, um so beim Start- und Zielsprint wertvolle Plätze gut machen zu können. Zudem lassen sich die drei, auf die Strecke verteilten, kurzen Gegenanstiege schneller und kraftsparender meistern. Bei der Reifenwahl sollte man jedoch keine Kompromisse eingehen, auf dem teilweise felsigen und steinigen Untergrund besteht große Pannengefahr – Downhill-Reifen sollten daher auf jeden Fall montiert werden. Egal ob Downhill- oder Freeride-Bike, eine Vario-Stütze ist hilfreich auf den zahlreichen, wenn auch kurzen Verbindungsstücken zwischen den verschiedenen Trail-Passagen. Marcus Klausmann, der Sieger vom Vorjahr gewann das Rennen auf seinem Ghost World Cup DH-Bike, das er mit einer Vario-Stütze für die Tretpassagen optimierte.

Robin auf seinem Specialized Enduro mit Kettenführung, Vario-Stütze und 170-mm Lyrik DH – so kann das ideale CAIdom Bike aussehen.

CAIdom- die Strecke: Die Strecke führt die Fahrer vom Startpunkt aus über einen Ziehweg auf die Ski-Piste. Auf der Piste verläuft die Strecke immer wieder durch kurze und teils steile Geröllfelder, bevor sie dann in Falllinie in eine alte Lifttrasse abbiegt. Anschließend geht es weiter auf einem sehr flowigen Single Trail, der durch seine vielen Wellen einen natürlichen Downhill-Pumptrack nahe kommt. Das gepaart mit dem lockeren, jedoch sehr griffigen Walboden, macht diesen Streckenabschnitt zum Highlight der Strecke. Abwechslungsreich schlängelt sich der Trail so bis zu Gondelstation in St. Andrä, wo man nach Überquerung des Parkplatzes auf einen Schotterweg abbiegt. Dieser führt, mit einem kurzen Anstieg, in den nächsten Ort, welcher über die asphaltierte Hauptstraße durchquert wird. Über einen Karrenweg bringt einen der Trail-Verlauf zu einer der Schlüsselstellen der Strecke, einem ca. 500 m langen Steilstück auf sandigem Boden durch einen eng gewachsenen Wald. Der Anspruch liegt darin, nicht zu schnell zu werden um die engen, meist rechtwinklig abknickenden Kehren zu erwischen. Sobald diese Sektion gemeistert wurde, geht es zur Entspannung wieder hinaus aufs Feld, wo kurzzeitig Kraft für die nächste Trail-Passage gesammelt werden kann. Diese gestaltet sich relativ einfach und bringt die Fahrer auf einen weiteren Schotterweg, dieser wartet mit einem weiteren Anstieg auf die bis dahin schon erschöpften Starter. Wer diese Auffahrt bewältigt hat, darf sich freuen, denn das Ziel befindet sich nun in erreichbarer Nähe. Der Zielsprint erfolgt über eine asphaltierte Straße hinein nach Milland wo die Strapazen ein Ende haben.

Was es beim DOMcai-Rennen und der King of Plose Wertung zu beachten gibt, erzählt uns Vinzenz Bader, seines Zeichens Zweitplatzierter der letztjährigen King of Plose Wertung. In einem kurzen Interview erzählt uns der 20-Jährige, was beim Rennen in Brixen zu beachten ist.

MTB-News: Servus Vinzi, du bist letztes Jahr zum ersten Mal beim CAIDOM an den Start gegangen, wie hat dir das Rennen gefallen?

Vinzenz: Servus zusammen, wie hat mir das Rennen gefallen – gute Frage. Auf Bayrisch würde man sagen: „Des war a riesen Gaudi“. Das Tolle beim CAIDOM ist, dass der Spaß im Vordergrund steht und es nicht so ernst zugeht wie beim Großteil anderer Rennen. Besonders schön war auch das in der Altstadt gelegene Zeil auf der Domplatte, leider ist das dieses Jahr nicht mehr so. Ich hoffe, dass sich das nicht negativ auf die sonst so einzigartige Atmosphäre auswirkt.

Vinzenz Bader – der 20-Jährige XC- und Marathon-Fahrer findet mehr und mehr die Leidenschaft am Abfahren. (Bild – cbpicart.de)

MTB-News: Man kann also davon ausgehen, dass du dieses Jahr wieder am Start stehen wirst?

Vinzenz: Aber sicher.

MTB-News: Du bist letztes Jahr auf Anhieb auf Platz zwei der King of Plose Wertung gefahren, wo hast du am meisten Punkte gut machen können, beim Uphill- oder beim Downhill-Rennen?

Vinzenz: Der Punktestand der beiden Disziplinen lag sehr eng beisammen, wenn ich mich recht erinnere, habe ich Uphill 170 Punkte und im Downhill 150 Punkte sammeln können. Dieses Jahr möchte ich versuchen auch im Downhill noch mehr Punkte einzufahren.

MTB-News: Wo hattest du dich denn in beiden Einzelwertungen platziert?

Vinzenz: Beim CAIdom landete ich auf Platz 19 und bei DOMcai auf dem neunten Platz.

Vinzi bei seiner CAIdom-Teilnahme im vergangenen Jahr – damals noch auf einem Cube Hanzz. (Bild – cbpicart.de)

MTB-News: Das bedeutet, du hast vergangenes Jahr vielen deiner DOMcai Konkurrenten auf der Abfahrt die wertvollen Punkte abgenommen. Waren die anderen downhill-technisch nicht so versiert?

Vinzenz: Das kann man so nicht sagen, viele habe gepokert und auf das falsche Blatt, oder besser gesagt auf das falsche Bike, gesetzt. Sie dachten, dass die Zeiten der beiden Rennen addiert werden, und am Ende die beste Zeit gewinnen würde. Aus diesem Grund sind viele mit XC-Bikes an den Start gegangen, da man bergauf deutlich mehr Zeit gewinnen als bergab verlieren kann. Da es jedoch nicht nach der Zeit, sondern nach der jeweiligen Platzierung ging, mussten sich alle, die auf ein leichtes Bike für die Uphill-Wertung gesetzt hatten, damit abfinden, dass die Rechnung nicht aufging. Es ist nämlich so, dass man das Downhill-Rennen mit demselben Bike bestreiten muss, mit dem schon bei der Uphill-Wertung teilgenommen hat, und somit waren die meisten mit ihren XC-Bikes bei der teilweise recht anspruchsvollen Abfahrt überfordert.

MTB-News: Damit wären wir ja schon beim Thema, was ist denn das Perfekte Bike für die King of Plose Wertung?

Vinzenz: Das ideale Bike ist ein 160-mm-Enduro-Fully, Idealerweise mit absenk- und blockierbaren Federelementen. Ich z.B. werde meine Fox 36 einfach mit einem Spanngurt absenken und festspannen. Das Bike sollte sich gut bergauf treten lassen, aber bergab genügend Reserven haben um mit den Downhillern mithalten zu können. Das Reglement besagt, dass man mit demselben Bike beide Wertungen bestreiten muss – Rahmen, Gabel, Lenkzentrale und Laufräder müssen identisch bleien. Das bedeutet, dass ich für das Uphill-Rennen superleichte XC-Reifen montieren werde. Beim Downhill-Rennen werde ich mein Bike mit einer Vario-Stütze und Downhill-Reifen ausstatten.

Dieses Jahr wird Vinzi auf ein etwas leichteres Bike zurückgreifen und mit einem GT Sanction an den Start gehen. (Bild – cbpicart.de)

MTB-News: Kannst du uns noch weitere Tipps verraten?

Vinzenz: Man sollte sich auch bei der Uphill-Wertung trittsichere Schuhe anziehen, denn es gibt die eine oder andere unwegsame Schiebepassage zu meistern. Bis auf eine Trinkflasche ist es eigentlich nicht nötig, eigene Verpflegung beim DOMcai mitzuschleppen – letztes Jahr war es noch so, dass man an zwei Verpflegungsstationen vorbei gekommen ist, ich denke das wird auch dieses Jahr so sein. Allen King of Plose Fahrern sei gesagt, dass sie jedes noch so kleine Tretstück nutzen sollten, um mächtig in die Pedale zu treten – hier kann man den reinen Downhill-Fahrer einiges an Zeit abnehmen.

MTB-News: Hast du eine spezielle Taktik – z. B. das Rennen eher ruhig angehen, um gegen Ende nochmals richtig Druck machen zu können?

Vinzenz: Nein, eine spezielle Taktik habe ich nicht, wie gesagt, es soll einfach nur Spaß machen. Ich denke aber auch nicht, dass es sinnvoll ist, zu Anfang Kräfte zu sparen. Ich werde von Anfang an alles geben und versuchen das Tempo bis unten durchzuziehen. Es war letztes Jahr schon so, dass viele der Downhill-Fahrer konditionell nicht so fit sind, wie die King of Plose Teilnehmer, so kann man unten noch einmal richtig Plätze gut machen, wenn man den Downhillern bis unten am Hinterrad bleibt.

MTB-News: Vielen Dank für deine Auskünfte, Vinzenz. Wir wünschen dir viel Erfolg und Spaß am Wochenende beim CAIDOM in Brixen.

Vinzenz: Nichts zu danken, und vielen Dank – Spaß werden wir mit Sicherheit haben.

Das Gewinnspiel:

Alle Kurzentschlossenen haben nun die Möglichkeit, einen Last-Minute Startplatz für das CAIDOM-Rennen am Wochenende zu gewinnen. Mit diesem Startplatz könnt ihr euch aussuchen, ob ihr nur an einem der beiden Rennen teilnehmen möchtet, oder ob ihr um den Titel King of Plose kämpfen wollt. Was ihr dafür machen müsst? Hinterlasst eine kreative Begründung, warum grade ihr diesen Startplatz bekommen solltet, mit einem Bild, das euch auf dem Bike in Aktion zeigt, in den Kommentaren unter diesem Artikel. Die schönste kombination aus Bild und Begründung bekommt den Startplatz. Die Aktion endet morgen, den 15.09.11 um 12:00 Uhr. Viel Spaß und Erfolg.


Caidom Strecke 2011 – Plose/Brixen von Maxi auf MTB-News.de

  1. benutzerbild

    Wutzid

    dabei seit 02/2003

    Laut Facebook sind in der Nacht auf Sonntag ein paar Bikes gestohlen worden. Weiß da jemand was Näheres drüber?

  2. benutzerbild

    albikilla

    dabei seit 04/2007

    ja es wurde im Hotel Krone eingebrochen, es wurden 6 Bikes geklaut, darunter ein seltenes Turner ein paar All Mountain Scott.
    2 Bikes waren von Gästen die Anderen vom Hotelbesitzer! shit ... sag ich mal

  3. benutzerbild

    LB Jörg

    dabei seit 12/2002

    smilie Krass...und dann noch im Hotel Krone smilie
    Habs mir komplett angegukkt..glaub dein Kumpel war danach fertig mit der Weltsmilie...aber gut Geschwindugkeit mit dem Plattensmilie

    G.smilie

  4. benutzerbild

    kroun

    dabei seit 10/2005

    ...shit ... sag ich mal

    ja, sag ich auch mal... zum glück hat ein gutes bikehotel auch immer eine gute versicherung
  5. benutzerbild

    Syrocool

    dabei seit 06/2006

    da ich zu den NP's gehöre heißt das dass diejenigen sind die sich nicht haben blicken lassen am sonntag aufn gipfel

    es gab leider doch ziemlich viele verletzte oder?

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