Der Name Haruki Noguchi wird den wenigsten etwas sagen, seine Bilder werden die meisten jedoch schon öfter in diversen Magazinen gesehen haben: Besser bekannt ist unser Interview-Partner unter dem Namen Harookz. Der 29-jährige lebt praktischerweise in North Vancouver, fotografiert seit vielen Jahren die besten Freerider der Welt und ist eng mit der kanadischen Szene verwurzelt. Welche Fahrer er am liebsten vor der Kamera hat, was ihn am Nine Knights Event fasziniert und bei welchem Foto er immer noch Gänsehaut bekommt, erfahrt ihr im exklusiven IBC-Interview.
Wie alt bist du?
Ich bin 29.
Wo kommst du her und wo wohnst du aktuell?
Ich bin in Vancouver geboren und in Surrey aufgewachsen. Aktuell lebe ich in Deep Cove, North Vancouver.
Seit wann bist du professioneller Fotograf?
Seit acht Jahren.
Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Vor über zehn Jahren habe ich mit der 35mm-Kompaktknipse von meiner Mutter angefangen, hier und da mal Fotos zu machen – das ist dann allerdings ziemlich schnell langweilig geworden, weil ich einfach die volle Kontrolle über meine Fotos haben wollte. Ein Jahr später habe ich mir dann eine 35mm Pentax SLR-Kamera gekauft, alles Mögliche fotografiert und das auch so häufig wie möglich. Außerdem war ich in der glücklichen Lage, ziemlich viele und zudem sehr talentierte Freunde zu haben, die in diversen Sportarten gesponsert wurden – sowohl Mountainbiker als auch BMXer, Surfer und Snowboarder. Alle waren immer sehr engagiert und haben mich bei den ganzen Spielereien mit meiner ersten Kamera gut unterstützt – in jeder Filmrolle waren am Ende dann ein oder zwei gute Shots dabei, die ich dann an alle möglichen Magazine weltweit geschickt habe.
Irgendwann ging es dann los, dass die ersten Bilder von mir irgendwo abgedruckt wurden und die Firmen, die meine Kumpels sponserten, die Fotos für ihre Werbezwecke kauften. Dann lagen irgendwann die ersten Schecks im Briefkasten und ich hab gemerkt, dass sich aus dem Hobby langsam aber sicher ein Beruf entwickeln konnte. Also war der nächste Schritt, mein Auto zu verkaufen um mir besseres Equipment zu holen und der „Fotografenkarriere“ eine Chance zu geben. Es hat geklappt – und das alles ist verdammt schnell gegangen. Ich bin echt glücklich!
Was für ein Equipment benutzt du?
Ich fotografiere mit Kameras und Objektiven von Canon und Hasselblad.
Du bist einer der bekanntesten MTB-Fotografen – was fotografierst du noch?
Ich mache auch viele Werbe-Aufnahmen für Firmen. Generell macht mir das einfach Spaß, Dinge zu variieren und meine Kreativität in vielen Bereichen immer neu herauszufordern.
Fährst du selber Mountainbike?
Ja, ich bin so oft wie möglich auf dem Bike. Außerdem bin ich öfter streetmäßig mit dem BMX unterwegs.
Was sind deine anderen Hobbies, wenn du mal gerade nicht fotografierst?
Ich bin fast immer draußen. Mountainbike, BMX, snowboarden, surfen…ich genieße das, immer aktiv zu sein und meinen Adrenalinspiegel immer wieder neu hochzupushen.
Welche Fotografen inspirieren dich?
Andrew Zuckerman.
Was ist so schwer daran, das perfekte Mountainbike-Bild zu schießen?
Es ist ein konstanter Kampf mit dem Wetter. Mutter Natur bestimmt eigentlich immer, wie die Bilder aussehen – das einzig mögliche ist, das Beste draus zu machen.
Du kennst viele der Pro-Fahrer, jeder hat seinen eigenen Style – welchen Fahrstil magst du am liebsten, mit wem hast du gerne Shootings?
Ich komme generell mit allen Fahrern sehr gut klar. Ich bin häufig mit Geoff Gulevich unterwegs, weil er in meiner Nähe wohnt. Wir fahren bzw. fotografieren zusammen, so oft es geht.
Hast du ein persönliches Highlight, gibt es einen Lieblingsmoment oder eine Aktion, die dich im Nachhinein immer noch beeindruckt?
Es ist ziemlich schwierig, den einen Moment aus einem Shooting rauszupicken. Aber Cameron Zink zuzusehen, wie er diesen heftigen 360 Drop vom Oakley Sender bei der letztjährigen Rampage herunterzog und dann die Fotosequenz dazu…da krieg ich jedes Mal wieder eine Gänsehaut.
Was war deine komplizierteste Situation während eines Shootings? Gab es mal heftige Regenschauer, ein steckengebliebenes Auto oder verletzte Fotofahrer?
Ich hab mit allem schon Erfahrungen gemacht. Es tut definitiv am meisten weh, einen Fahrer bzw. guten Freund stürzen zu sehen, der sich dabei heftig verletzt. Leider gehört das zu unserem Sport dazu.
Du warst einer der ausgewählten Fotografen beim ersten Nine Knights MTB Event in den Alpen – wie wars?
Das war für mich wirklich eine große Ehre, zu dem ersten Nine Knights Event im Mountainbike-Bereich eingeladen worden zu sein – das war eine total entspannte, sehr lustige Veranstaltung in einer wunderschönen Umgebung. Die Fahrer haben dermaßen Gas geben, aber auch wir Fotografen haben richtig gute Ergebnisse rausbekommen. Definitiv eine Woche, an die ich mich noch lange erinnern werde!
Du hast drei der Foto-Kategorien im Fotografen-Wettbewerb gewonnen – auf was hast du dich am meisten konzentriert?
Wenn ich so an die vergangenen Nine Knights Ski Events zurückdenke, kommt einem als erstes diese extra gebaute Burg in einer atemberaubenden Landschaft in den Sinn. Die Mountainbike-Version von dem Event war genauso aufgebaut, das gleiche Konzept mit dem gleichen überwältigenden Hintergrund. Ich habe mich darauf konzentriert, die Schönheit dieser Location in alle meiner Bilder einfließen zu lassen.
Quick Shots: Digital oder analog?
Beides hat seine Berechtigung.
Canon oder Nikon?
Canon.
Bester Spot in Europa?
Irgendwo in den Alpen auf jeden Fall. Ich kann es kaum erwarten, wieder dort zu sein!
Bester Spot weltweit?
Die Küste von British Columbia, Kanada.
Der ultimative Tipp für Nachwuchsfotografen?
Fotografiert viel, versucht aus jedem Fehler zu lernen!
Grüße gehen an?
Einen großen Dank an alle Fahrer, die vor meiner Kamera alles geben!
Danke für das Interview!
Mehr über Harookz erfahrt ihr unter Harookz.com.
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