Verstärkung im MTB-News Redaktionsteam – willkommen Veit Hammer!

Als Tobias an Heiligabend im Namen des MTB-News-Teams einen Weihnachtsgruß an die IBC-User aussprach, war er beim Aufzählen der Team-Mitglieder selbst davon überrascht, wie viele wir mittlerweile sind. Vor noch nicht allzu langer Zeit, gesellte sich Thomas aka Dommaas zum Team, der uns speziell im XC- und Marathon-Bereich unterstützt. Seit knapp einem Monat erfreuen wir uns am elften Mitglied in unserem Kreise. Mit Veit Hammer haben wir neuerdings einen echten Fachmann in Sachen 4Cross, Trainingslehre und Reisen am Start. Außerdem stellt Veit ein unvergleichliches Sprachrohr für die 4Cross Szene dar, denn kaum ein anderer Journalist ist mit dem 4Cross Sport so eng verwachsen wie der sympathische Sachse. Bisher gab Veit sein Fachwissen über seine Plattform fourcross.tv zum Besten, nun werden sich auch die IBC-User daran erfreuen können. Um euch Veit genauer vorzustellen darf ich euch hier ein kurzes Interview mit ihm präsentieren.

Das ist er, der Mann hinter fourcross.tv und unser Fachmann für den 4Cross-Sport – Veit Hammer.

Maxi: Hallo Veit, die MTB-News Redaktion heißt dich im Team herzlich willkommen. Viele User haben sich schon gefragt, wer denn wohl hinter dem Namen „vhy“ steckt, der in letzter Zeit vermehrt Artikel auf der Startseite publiziert hat. Würdest du dich bitte selbst kurz vorstellen?

Veit: Servus zusammen! Also, mein Name ist Veit Hammer, wodurch sich der Forenname „vhy“ aus meinen Initialen zusammensetzt. Ich bin in Thalheim im Erzgebirge aufgewachsen und bin dort auch noch häufiger anzutreffen. Nachdem ich für einige Jahre in Norwegen und Japan gelebt, studiert und gearbeitet habe, lebe ich seit Anfang 2011 wieder durchgängig in Deutschland. Zurzeit wohne und arbeite ich in Berlin. Seit meiner Kindheit gehört der Radsport zu meinem täglichen Leben.

Aus diesem Grund war ich in meiner Jugend auch auf dem Sportinternat in Chemnitz. Zwar gab es seinerzeit schon einige Mountainbike-Rennen, um mich aber für den Kader und damit für das Sportinternat zu empfehlen, verbrachte ich damals einen Großteil meiner Zeit auf dem Rennrad. Seitdem hat sich mein Fokus jedoch etwas verschoben. Ich fahre seit ein paar Jahren keine Rennen mehr. Vielmehr konzentriere ich mich nun eher auf die Berichterstattung von diesen. Im MTB-Bereich liegt mein Fokus hauptsächlich auf 4X. Darüber hinaus finde ich aber auch XC und AllMountain ziemlich interessant. Sowohl in Norwegen wie auch in Japan und Deutschland habe ich bisher Artikel, die in die genannten Bereiche fallen, in einschlägigen Magazinen sowie im Web veröffentlicht.

Das ist ja wirklich ein beeindruckender Werdegang. Nicht nur dass du von der Welt schon viel gesehen hast, du scheinst ja auch fundierte Kenntnisse in Sachen Sport und Medien zu haben. Wie kommt es, dass du in MTB-Szene gelandet bist?

Da muss ich etwas ausholen. Das erste Mal, dass ich mit MTB’s in Berührung kam, war im Sommer 1994 in Hemsedal. Dort war ich mit meinen Eltern im Urlaub. Wie es der Zufall wollte, fand zu diesem Zeitpunkt ein DH/XC-Rennen statt, das heißt, es wurden beide Disziplinen ausgefahren. Ich weiß noch, dass mich damals vor allem ein blaues GT Zaskar begeisterte, in dem irgendeine RockShox-Gabel verbaut war. Rennen auf der Straße bin ich in der Zeit ja schon gefahren, aber als ich das GT sah, wusste ich, dass Biken das war, was ich zudem machen wollte. Seitdem dreht sich bei mir in Sachen Zweirad auch ziemlich viel um MTB’s. Nachdem ich aufgehört habe, selbst Rennen zu bestreiten, wollte ich dem Radfahren als Sport irgendwie auf andere Art und Weise etwas zurückgeben. Und genau aus diesem Grund schreibe ich.

Seine Zeit als Rennradfahrer im Kader endete für Veit aus gesundheitlichen Gründen, nun sitzt er auf dem MTB – zu unserem Glück….

Es ist immer schön zu sehen, wenn jemand einer bestimmten Sache aus Passion nachgeht. Betreibst du aus diesem Grund auch die Seite fourcross.tv?

Im Prinzip schon. Wie schon gesagt, ich wollte dem Sport halt irgendwie etwas zurückgeben. Im Hinblick auf MTB-Rennen finde ich 4X eben am spannendsten, da es Elemente aus allen MTB-Disziplinen vereint. Zudem sind die einzelnen Rennläufe überschaubar und vom Start weg spektakulär. Allerdings war es irgendwie immer schwer, Nachrichten aus dem Bereich zu finden, vor allem auch solche, die vielleicht nur einer kurzen Anmerkung entsprechen.

Nachdem ich für eine Zeit lang nur für mich nach Nachrichten aus dem Bereich 4X gesucht habe, dachte ich mir, dass es doch auch noch andere Leute gibt, die das interessieren könnte. Ich habe dann mit meinem guten Kollegen Adam Stasek gesprochen und danach war die Sache eigentlich schon klar. Seit Februar 2011 gibt es nun den englischsprachigen Newsblog fourcross.tv, auf dem wir versuchen, alles was uns aus dem Bereich 4X unter die Augen kommt zusammenzutragen.

Was und wer steckt hinter fourcross.tv?

Wie schon gesagt, fourcross.tv ist im Endeffekt ein Newsblog für alles Mögliche aus dem Bereich 4X. Das reicht von Rennergebnissen und kurzen Berichten über Videos bis hin zu Strecken- und Fahrervorstellungen. Seit Kurzem ist Rick Schubert noch mit im Boot. Wir drei teilen das Interesse an der Disziplin, und sobald wir irgendwo irgendetwas darüber lesen, hören usw. verlinken wir es einfach. Wir wollen der 4X-Rennszene damit etwas zurückgeben.

Du kennst dich im 4X-Sport nicht nur gut aus, sondern warst bei der diesjährigen WM sogar als Betreuer der deutschen 4Crosser in Champery vor Ort. Was hast du dort für Erfahrungen gemacht?

Eigentlich bin ich durch Zufall in diese Position gelangt. Neben dem bereits angeführten Interesse an der Disziplin habe ich Anfang Mai zusammen mit Johannes Fischbach, Tomas Slavik und Adam im tschechischen Asch ein Trainingscamp veranstaltet, von dem ich auch Daniel Auerswald erzählte. Er ist ja eigentlich für die deutschen 4Crosser verantwortlich. Kurz vor der WM kam ihm aber etwas Persönliches dazwischen. Da er nicht nach Champery fahren konnte, fragte er mich. Ich hab eine Nacht drüber geschlafen und seinem Angebot schließlich zugestimmt. Die WM in Champery war schon ein besonderes Ereignis.

Zum einen habe ich versucht, den nominierten Fahrern so viel Arbeit wie möglich abzunehmen, damit sie sich voll und ganz auf das Rennen konzentrieren konnten, zum Anderen hat mich die WM aber auch von einem journalistischen Standpunkt aus interessiert. Ich glaube, dass wir als Team eine sehr gute Leistung abgeliefert haben, auch dank deiner Unterstützung, Maxi. Als Betreuer der DH’ler ging es dir ja ähnlich. Ich hoffe und denke, dass die Fahrer das genauso sehen. Was an Erfahrung bleibt, ist, dass mich die journalistische Seite jedoch etwas mehr reizt, als die des Betreuers. Das sind einfach zwei Paar Schuhe und es gehören einfach ganz andere Dinge dazu, um in diesen Schuhen ordentlich zu laufen.

Als Vertreter von BDR 4Cross-Koordinator Dan Auerswald betreute Veit die deutschen 4Cross Nationalfahrer bei der diesjährigen WM in Champery.

Kurz nach der WM gab die UCI bekannt, dass es keinen 4X-World Cup mehr geben werde? Wie hast du diese Nachricht aufgenommen und kannst du diese Entscheidung nachvollziehen?

Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade auf dem Weg nach Pec pod Snezkou, zum letzten Lauf der Schwalbe Euro 4X Series, als ich die Nachricht bekam. Ab dem Moment der Veröffentlichung der Nachricht stand mein Telefon für ein paar Tage nicht mehr still. Niemand wusste etwas Genaues. Die anwesenden Fahrer in Pec waren völlig konsterniert. Scott Beaumont und Chris Roberts, die ja hinter der Fourcross Alliance stehen, haben dann schnell die Gründung der 4X ProTour beschlossen und damit den Nerv der Fahrer und Fans getroffen. Die vor wenigen Tagen veröffentlichten Termine sind ja auch dementsprechend gut aufgenommen worden. Man muss sicherlich sehen, wie sie sich letzten Endes gestaltet. Die Austragungsorte sind allerdings vielversprechend. Wenn dann noch Liveübertragungen und eine gute Berichterstattung dazukommen, ist eigentlich alles bestens. Und auch wenn ich die Entscheidung der UCI, im Hinblick auf ihre fadenscheinige Begründung, nicht nachvollziehen kann, steckt in jedem Ende ja auch ein Anfang. Vielleicht ist es 4X jetzt möglich, sich in eine Richtung zu entwickeln, die sowohl für die Fahrer, als auch für die Zuschauer gleichermaßen packend ist.

Was müsste denn im 4X-Sport geschehen, damit er jetzt nicht ganz von der Bildfläche verschwindet?

Nun, nimmt man die Rennkalender der vergangenen Jahre her, dann wird man sehen, dass der Sport in der Breite gewachsen ist. Das gilt besonders für England und Tschechien. Aber auch im deutschsprachigen Raum gibt es Potenzial. Allerdings muss sich 4X in seinem Spitzenbereich weiterentwickeln. Die Fahrer wollen anspruchsvolle Strecken, also sollten sie die auch bekommen. Im Spitzenbereich sollten mehr Rennen in Städten bzw. Ballungsräumen durchgeführt werden. Das ist vor allem für die Zuschauer interessant. Die müssen halt nicht mehr zu den Rennen, sondern die Rennen kämen quasi zu ihnen. Dass Strecken in Städten dabei anspruchsvoll sein können, haben jüngst Rennen wie der Holy Ride im japanischen Ehime oder der Nissan Juke Cup in Turin gezeigt. In derartigen Umgebungen ausgetragene Rennen sind nicht zuletzt für Sponsoren interessant.

Scott und Chris haben in dem Interview, welches ich mit Ihnen für MTB-News führen durfte (hier zum Interview), ja schon einen kurzen Einblick in ihre zukünftigen Planungen gegeben und ich denke, dass der Weg, den sie einschlagen wollen, ein guter Weg ist. Ich glaube nicht, dass 4X von der Bildfläche verschwinden wird. Auch nicht im Spitzenbereich, solang es eine ordentliche Übertragung und Berichterstattung geben wird. Einige der Top-Fahrer, die sich im kommenden Jahr auf andere Disziplinen konzentrieren werden, haben ihre Entscheidung ja zunächst im Hinblick auf ihren Job getroffen. Und der sieht es nun einmal vor, Rennen auf höchstem Niveau zu fahren und medial optimal vertreten zu sein. Da ist ihre Entscheidung natürlich nachvollziehbar. Andererseits haben mit Michal Prokop, Tomas Slavik und Anneke Beerten die Weltmeister der vergangenen beiden Jahre bereits ihre Teilnahme an der 4X Pro Tour zugesagt. Sollte es 4X gelingen, auf ein solides Fundament zu kommen, dann werden sicherlich auch noch weitere Top-Fahrer zum 4X zurückkehren.

Im Frühjahr organisierte er mit einigen 4Cross-Pros ein Trainingslager zur Saisoneinstimmung. Sein enger Kontakt in die 4Cross Szene stützt sich nicht zu Letzt auf diesem Engagement. 

Hoffen wir das Beste, aber lass uns wieder zu dir kommen. Bist du denn selbst aktiver MTB-Sportler?

Ja. Wie ich aber schon gesagt habe, fahre ich seit einigen Jahren keine Rennen mehr. Mittlerweile fahre ich nur noch zum Spaß. Trainingslehre und ein ordentlicher Rhythmus sind dabei aber immer noch von Bedeutung für mich. Um fit zu bleiben, stehen für mich daher, neben dem täglichen Training, des Öfteren ordentliche XC- und AllMountain-Touren auf dem Plan.

Was verbindet dich mit dem MTB-Sport?

Biken bedeutet für mich in erster Linie Freiheit, oder anders gesagt, sich auf dem Rad frei zu fühlen. Ich bin einfach gern draußen in der Natur und glaube, dass es auch genau das ist, was viele Andere mit dem MTB-Sport verbinden, ganz gleich, ob sie Rennen fahren oder nicht. MTB eröffnen einfach Perspektiven, die mit anderen Fahrrädern nicht eröffnet werden können. Das gilt sowohl für die Stimmung bei Rennen, wie auch allein im Wald oder mit ein paar guten Freunden auf einem Berg. Diese Kette lässt sich beliebig weiterführen. Das macht für mich die Faszination MTB aus.

In welchen Bereichen werden wir denn zukünftig mehr von dir auf MTB-News zu lesen bekommen?

Hinsichtlich der Rennberichterstattung werde ich mein Hauptaugenmerk natürlich auf 4X legen. Zudem habe ich einige Themen aus den Bereichen XC und AllMountain auf meiner Agenda. Traininglehre und Fahrtechnik reizen mich darüber hinaus ebenso wie Film- und Personenvorstellungen. Die Zukunft wird letzten Endes aber zeigen, wo es genau lang gehen wird.

War MTB-News schon immer eine wichtig Anlaufstelle für dich, was die Informationsbeschaffung innerhalb der MTB-Szene anbelangte?

Auf jeden Fall. An MTB-News kommt man einfach nicht vorbei, wenn man im MTB-Sport gut informiert sein will. Aus diesem Grund freue ich mich umso mehr, nunmehr Teil des Redaktionsteams zu sein und den Newsbereich aktiv mitzugestalten.

Ein bisschen im Stress der gute Mann – Veit bei seinem Einsatz beim 4Cross World Cup in Leogang.

Was müsste sich denn deiner Meinung nach noch verbessern, damit MTB-News noch interessanter wird?

In den vergangenen Monaten hat sich ja bereits einiges getan. Ich glaube aber, dass wir in den von mir gerade angesprochenen Bereichen noch mehr Content bringen können. Das würde MTB-News noch umfassender machen. Dazu möchte ich gern meinen Teil beitragen.

Auf welchen Veranstaltungen werden die User denn die Möglichkeit haben, dich im Real-Life zu treffen?

Ich denke, dass ich 2012 wieder bei den wichtigsten 4X-Rennen zugegen sein werde, vielleicht auch bei einigen XC- und Enduro-Rennen. Darüber hinaus ist noch nicht ganz klar, wie mein Kalender schließlich aussehen wird. Ich werde auf alle Fälle auch auf einigen Trails unterwegs sein, vielleicht trifft man sich da ja zufällig.

Gibt es noch etwas, das du gegen Ende loswerden möchtest?

Ich möchte mich zunächst bei allen bedanken, die mich in den vergangenen Jahren unterstützt haben, auch bei jenen, die mich momentan unterstützen. Ansonsten freue ich mich auf die kommenden Aufgaben und die Interaktion mit den MTB-News-Lesern bzw. den IBC-Usern. Ich freue mich auf eine erfolgreiche gemeinsame Saison 2012!

Veit wir bedanken uns für deine tollen Antworten und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dir. Auf dass es ein erfolgreiches Jahr 2012 wird.

Wir hoffen, dass ihr euch mit uns über unseren fachkundigen Neuzugang freut. Wir sind schon ganz gespannt darauf, mit welchen Beiträgen Veit die MTB-News Welt ergänzen wird. Veits bisherigen Veröffentlichungen könnt ihr hier einsehen. Wenn ihr Fragen oder Vorschläge an Veit senden möchtet, dann kontaktiert in einfach über sein IBC-Profil „vhy„!