Die ISPO ist zwar hauptsächlich eine Ski-, Snowboard- und Outdoor-Messe, doch weil Mountainbiker auch ziemlich Outdoor sind und auf der Münchner Messe inzwischen alles vom Laufband bis zum Smartphone-Walkietalkie ausgestellt wird, lohnt der Blick auch für Biker. Dementsprechend traf man auch viele bekannte Gesichter: Die Innsbruck Connection Harald Philipp und Manfred Stromberg, Fotograph Sebastian Dörk, und natürlich an den Ständen der entsprechenden Firmen auch die von der Eurobike vertrauten Vertreter.
Mountainbikes selbst fanden sich an einigen Ständen, allerdings nur in der selben Funktion, die auch die zwei Red Bull F1 Wagen dort hatten: Dekoration und Demonstration. So zum Beispiel bei Helmkamera-Hersteller Cam One *Infinity – spannender als das Bike war aber vielleicht die mit zig Kameras ausgestattete Lara Croft, die per Funk das Bild der Kamera auf ihre Brille bekam und diese Kamera (ein Modell, was eigentlich für Modellflieger gedacht ist) per Headtracking, also Neigung und Drehung des Kopfes, steuern kann – Technik, die begeistert.
Weniger dezent fiel der Stand von GoPro aus, wo sich wenig überraschend aber nichts neues zeigte, auch bei Contour und den vielen anderen, teils weniger bekannten Herstellern des Helmkamerazuges gab es keine echten Überraschungen.
Evoc lud abends zur Foto Vernissage, um den euch hier schon vorab vorgestellten Foto-Rucksack CP-35 in seiner endgültigen Form sowie den von Sebastian angekündigten Rucksack-Einsatz zu zeigen.
Der Rucksack richtet sich dabei ob seiner Größe tatsächlich hauptsächlich an Profis und Fotographen, die mit sehr viel Ausrüstung unterwegs sind. Denen bietet er die von Evoc bekannten Vorzüge: Einen Neopren-Hüftgurt, durch den auch schwere Last gut am Rücken fixiert werden kann und einen Rückenprotektor. Das Rückenteil ist mit Mesh und einigen Luftkanälen einigermaßen belüftet. Das Hauptfach öffnet zum Rücken, innen gibt es eine variabel positionierbare Polsterung und viele Fächer für Objektivdeckel, Speicherkarten und ähnliches. Ohne das Hauptfach öffnen zu müssen, ist die Kamera dank des Schnellzugriffes auf das obere Fach auf der Vorderseite leicht erreichbar. Von diesem Fach kommt man über einen Reißverschluss auch an den Fotoblock des Innenraumes ran. Laptops sind im großzügigen 17“ Laptop Fach auf der Vorderseite gut aufgehoben.
Skier können seitlich, senkrecht und diagonal am Camera Pack befestigt werden, Snowboards senkrecht. Auch für Schneeschuhe, Stöcke und Eispickel stehen Straps zur Verfügung. Im weich gefütterten Deckelfach finden Schnee- oder Sonnenbrillen Platz, zusätzlich gibt es ein Adresskarten-Fach und eine abnehmbare Regenhülle. Der Preis wurde auf ein konkurrenzfähiges (z.B. F-Stop) Niveau gesenkt.
Volumen: 35l
Gewicht: 3 250 g
Größe: 34 cm x 55 cm x 19 cm
Material: Nylon 210/D Ripstop PU coated, N 420/D PU coated, N 840/D, Air Mesh
Preis: 299 Euro
Für deutlich mehr Mountainbiker und Fotographen dürfte aber der schlicht CAMERA BLOCK genannte Rucksack-Einsatz interessant sein. Gut gepolstert fasst er 12 Liter – wie viel das in Kameras ausgedrückt ist? Ziemlich genau die Ausstattung eines Hobby-Fotographen, z.B. Body + 2 Objektive + externer Blitz, die Bilder zeigen zwei mögliche Nutzungen.
Dank der schlanken Passform passt das Kamera Inlay für alle EVOC Rucksäcke ab 20l Volumen, aber auch für alle anderen Sportrucksäcke. Das Innenleben der Fototasche bietet eine individuell gestaltbare Fachaufteilung und ein Extrafach für Kleinteile. Der Doppelreißverschluss öffnet weit, oben findet sich ein Tragegriff auch für den Transport als Extra-Tasche.
Volumen: 12l
Gewicht: 550 g
Maße: 27 cm x 40 cm x 11 cm
Material: Nylon 210/D Ripstop PU beschichtet
Preis: 59 Euro
Weitere Informationen unter www.evocsports.com oder unter +49 89 693 977 80
Soweit die Dinge, die neu und direkt zum Radfahren gedacht sind. Ein Produkt fiel uns aber als potentiell zum Radfahren geeignet auf: Der Arc’teryx Quintic ist als Skitourenrucksack konzipiert, einer Nutzung für mehr als das scheint aber nichts im Wege zu stehen. In Sachen Rucksack habe ich schon häufiger über die optimale Form diskutiert, viele Sportrucksäcke werden ja von oben nach unten schmaler. Das macht Sinn, weil man sonst nicht an die weiter unten liegenden Inhalte kommt, sorgt gleichzeitig aber auch für einen höheren Schwerpunkt. Den will man vielleicht noch bei manchen Bergsportarten, wo der Oberkörper die Bewegung führt, beim Mountainbiken aber tendiere glaube nicht nur ich dazu, es als unangenehm zu empfinden, wenn das Gewicht auf Schulterhöhe sitzt.
Genau deshalb könnte dieser Rucksack gut funktionieren: Die Last sitzt tiefer und näher am Rücken, der Schwerpunkt liegt auf der Hüfte. Dank seitlicher Zugriffe zum Hauptfach sollte man trotzdem noch an alles dran kommen. Den Quintic gibt es in 28l und 38l Volumen, wir werden die Mtb-Eignung (und dann auch die Belüftung, die bei Skitouren ja weniger wichtig ist), bei Gelegenheit überprüfen. Für weitere Informationen: Arcteryx.com
Was gab es sonst noch zu sehen?
TakWak ist erwähnenswert. Dabei handelt es sich um ein Smartphone, das dank Navigation und WalkieTalkie (466Mhz) für die Berge perfekt sein könnte. Leider ist der Bildschirm recht niedrig auflösend (320X480Pixel) und wenig feinfühlig. Sicher aber ein spannendes Konzept, was auch mit einem Brand New Award gekrönt wurde. Den gab es auch für eine künstliche Welle namens wavegarden, wodurch jeder See ab einer Fläche von ca. 250X80m zum Surfspot werden kann.
Für Skifahrer gibt es nächste Saison weiterhin Rocker und allgemein noch mehr Breite. Manche Hersteller lassen die Kante an der Skispitze weg, um im Powder besser gleiten zu können (Salomon), andere Versuchen die Kante nur stellenweise greifen zu lassen (DSP).
Der Trend dazu, selbst den Berg zu erklimmen, wird von Salomon und Atomic mit Freeride-Tourenbindungen mit hohem Z-Wert und geringem Aufstiegskomfort unterstützt, Marker baut die Duke noch steifer. Auf der anderen Seite des Skitourenspektrums feilt La Sportiva an 185g Bindungen und irrsinnig leichten und teuren Schuhen, Maruelli bringt eine Bindungsplatte, durch die die Fußspitze angehoben werden kann, was einem natürlicheren Gehen entsprechen soll.
Zum Thema Mode lässt sich sagen: Bunt, bunter, 2012/13. Auch Skitouren-Bekleidung verlässt den gemäßigten Farbraum, einzig die Nobelhersteller bleiben sich treu: Brillies und Pelz wohin man schaut.
Die ultimative ISPO-Zusammenfassung liegt aber mit einem Video voll im Trend. Der Titel „Shit People Say at ISPO“ – so wahr!
23 Kommentare