„Slalom is an american sport!“ Mit diesen Worten wendete sich Kyle Strait an seine Fans, kurz nachdem er als erster US-Amerikaner seit Jahren das legendäre Dual Slalom-Rennen des Sea Otter Classic Festivals gewonnen hatte. Es war wie jedes Jahr ein äußerst spannendes Rennen und das obwohl, oder grade weil die üblichen Favoriten ihren Rollen nicht gerecht wurden. Bis auf Cedric Gracia und Jill Kintner waren es die Youngs Guns die das Rennen dominierten und letzten Endes das Podium für sich beanspruchten. 

Der Kurs des Dual Slalom-Rennens, welches jedes Jahr im Rahmen des amerikanischen MTB-Kult-Festivals Sea Otter Classic ausgetragen wird, gilt als der Beste seiner Art. Jedes Jahr zieht das Rennen Massen an Zuschauern an und bereitet somit nicht nur den Fahrern einen Heidenspaß. Obwohl die Strecke mit nur wenigen Sprüngen auskommen muss so ist sie dennoch jedes Jahr aufs Neue ein Garant für beste Action. Besonders die hohen, steilen Kurven sorgen dafür, dass die Fahrerinnen und Fahrer mit Höchstgeschwindigkeit durch den engen Kurs in Richtung Tal zirkeln können.

Obwohl die Strecke zum Vorjahr unverändert geblieben ist so gab es dieses Jahr einen erheblich größere Anzahl an Materialdefekten – meist waren es Reifen die den hohen Kurvengeschwindigkeiten nicht Stand hielten und dem Druck mit einem Sprung von der Felge nachgaben. Das sorgte nicht für den einen oder anderen spektakulären Sturz, sondern auch für ein wild gemischtes Final-Teilnehmerfeld.

 „Slalom is an american Sport!“ – Kyle Strait

In einer für europäische Verhältnisse fast schon unerträglichen Hitze kämpfen am Samstag 32 Männer und 13 Frauen um den prestigeträchtigen Sieg beim Sea Otter Dual Slalom. Schon in der Quali konnten zwei Fahrer besonders auf sich aufmerksam machen – dies waren Mick Hannah und Jill Kintner, die jeweils die Bestzeit in ihrer Klasse einfahren konnten. Für beide verlief der Rennverlauf zu Anfang äußert vielversprechend, doch hatte Mick gegen Ende immer wieder mit kleinen Materialdefekten zu kämpfen, was ihn letzten Endes aus dem Rennen warf.


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Mick „Sick Mick“ Hannah

 Die Ergebnisse der Herren: 

  • 1. Kyle Strait
  • 2. Troy Brosnan
  • 3. Cedric Gracia
  • 4. Danny Hart


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Bryn Atkinson

Die Ergebnisse der Damen:  

  • 1. Jill Kintner
  • 2. Melissa Buhl
  • 3. Manon Carpenter
  • 4. Steffi Marth


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Fabiene Cousinè

Es waren die DH-Fahrer, die meist die Nase vorne hatten, insbesondere Troy Brosnan, Cedric Gracia und Danny Hart stachen aus der Masse heraus. Wenn man jedoch die Wurzeln von Slopestyler Kyle Strait bedenkt, darf man ihn wohl auch zweifellos zur Riege der DH-Fahrer stecken. Besonders spektakulär anzusehen waren die Läufe von Gracia, der wieder Blut in Sachen Rennsport geleckt zu haben scheint. Ohne seine üblichen Show-Einlagen zeigte der Franzose Dual Slalom-Rennsport vom allerfeinsten. Heat für Heat kämpfe sich der Franzose weiter nach vorne, während die anderen Alteingesessenen, wie Greg Minnaar oder Sam Hill, gegen unschlagbare Jugend passen mussten.


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Sam Hill

Bei den Damen sah die Lage etwas anders aus, zwar mischte die junge Manon Carpenter das Feld der Damen ordentlich auf, mit ihren erfahrenen Konkurrentinnen Buhl und Kintner konnte sie jedoch nicht mithalten. Das kleine Finale der Damen wurde daher unter europäischer Flagge ausgetragen. Carpenter trat gegen eine in den Vorläufen stark gefahrene Steffi Marth an – die Deutsche hatte der jungen DH-Pilotin aus England jedoch nichts entgegen zu setzten und musste sich so mit dem vierten Platz zufriedengeben. Im Finale konnte Kintner erneut beweisen, dass sie bei den Frauen in einer anderen Liga fährt. Sie verwies die ebenfalls gut gefahrene Melissa Buhl gekonnt auf Platz zwei.


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – real american fans

Nachdem sich der amtierende Elite-DH-Weltmeister Danny Hart im Semi-Finale gegen den amtierenden Junioren-DH-Weltmeister Troy Brosnan geschlagen geben musste, zog Hart gegen Cederic Gracia ins kleine Finale ein. Im Kampf der Generationen konnte Gracia beweisen, dass Erfahrung manchmal doch über Wahnsinn triumphiert – in einem Foto-Finish sicherte sich Gracia den Sieg im kleinen Finale und somit den dritten Platz auf dem Podest. Seine Freude hielt sich jedoch in Grenzen, und so musste sich der gesundheitlich angeschlagenen Gracia noch im Ziel seines Mageninhalts über den oralen Weg entledigen.


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – einer von vielen Materialdefekten 

Im großen Finale bot Kyle Strait dem Junioren-Weltmeister die Stirn. Von einem patriotischen Publikum getrieben setzte der etwas in den Hintergrund geratene Allrounder all seine Kräfte frei und ließ die Anlieger und seinen Reifen beben. Mit einem kraftvollen und vor allem verdammt schnellen Lauf konnte sich Strait den Sieg vor heimischen Publikum sichern.

Seine Freude darüber war ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben, ebenso wie seiner Fangemeinde. Als hätte er einen World Cup gewonnen wurde er von seinen Fans gefeiert.

„Slalom is an american Sport!“ – Kyle Strait


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Danny Hart konnte in seinen Läufen zu Anfang klar dominiere


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Danny Hart


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Brendan Fairclough


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Eva Castro


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom  – Danny Hart


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Melissa Buhl


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Jill Kintner


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Danny Hart


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Troy Brosnan


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Jill Kintner und Steffi Marth


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Brosnan besiegt Hart im Semi-Finale


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Danny Hart und Cedric Gracia im kleinen Finale


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Steffi Marth fuhr als einzige deutsche Starterin auf Platz vier


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Kyle Strait rettet im Finale die amerikanische Ehre vor dem Australier Troy Brosnan


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Jill Kintner


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – ein glückliche Siegerin


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Kyle Strait


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Troy Brosnan auf Platz zwei


Sea Otter Classic Festival Dual Slalom – Kyle Strait war sichtlich bewegt von seinem Sieg

Die Ergebnisse:

Pro Dual Slalom

 

  1. benutzerbild

    Tabletop84

    dabei seit 05/2008

    Ist oben schon verlinkt. Hier auch noch eins:

  2. benutzerbild

    WilliWildsau

    dabei seit 02/2004

    Einfach geniale Eindrückesmilie und biken konnte Kyle Strait schon immersmilie Es gibt nicht viele, die in mehreren Disziplinen erfolgreich waren und durch seinen Rampage-Sieg hat er eh seinen Platz in der Hall of Famesmilie Nicht zu vergessen ist auch sein 3. Platz 2004 bei den Junioren bei der WM in Les Gets. Er ist einfach ein klasse Allrounder, den ich gerne auf dem Bike sehe. Glückwunsch zum Siegsmilie und schön Palmer in dem Video zu sehensmilie

  3. benutzerbild

    Ehrenfeld

    dabei seit 10/2001

    Ob er denn auch wieder im DH racen will? Da konnte er sich nach anfänglichen Erfolgen ja nicht wirklich etablieren. 2011 hat er sich ja wieder mehr aufs Freeriden konzentriert...
    Er möchte definitiv wieder ein paar DH-Rennen mitfahren, hat er letztens erzählt. Was genau weiss er noch nicht, vielleicht will er sogar irgendwann ein WC-Rennen fahren...er ist definitiv immer noch irre schnell.
  4. benutzerbild

    Ponch

    dabei seit 03/2005

    Dual Slamon war schon immer besser(spektakulärer) als 4x.

  5. benutzerbild

    Faron_Zlay

    dabei seit 02/2006

    Dual Slalom ist cool. Was ist Hart für ein rad gefahren ? Giant hat doch nichts in der Richtung !? Trance/ TranceX zweckentfremdet ?

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