Beim Frühstück gemischte Stimmung. Der Grund: Je nachdem, in welche Richtung das Zimmerfenster zeigte, gab es blauen Himmel oder Nebel zu sehen. Im Frühstücksraum dann aber Erleichterung: Über den vereinzelten Nebelschwaden blauer Himmel und Sonne pur, es kann los gehen.

Julia Hofmann, umringt von jungen Fotografen.
# Julia Hofmann, umringt von jungen Fotografen.

Pünktlich um 9 fährt der Postbus ab, wenige Minuten später stehen die beiden Gruppen am westlichen und östlichen Talboden, bereit um mit den Bergbahnen der Bikeregion Lenzerheide bergwärts zu fahren. Eine weitere halbe Stunde später fanden sich jeweils fünf Nachwuchsfotografen auf dem Parpaner Rothorn und dem Piz Scalotta. Während auf ersterem ein wenig Neuschnee für Stimmung sorgte, war auf zweiterem vor allem das Licht sensationell.

Während das Tal noch im Nebel hing...
# Während das Tal noch im Nebel hing…

... fanden sich die Gipfel in strahlender Sonne.
# … fanden sich die Gipfel in bestem Licht.

In den folgenden Stunden ging es dann von Location zu Location, für die Fotofahrer bedeutete das vor allem: So oft wie möglich Anweisungen befolgen, Action abliefern, und oft auch „Einmal noch“ – in diesem Punkt waren die Nachwuchs-Fotografen den Profis schon verdammt ähnlich. Für viele der Fotografen eine neue Erfahrung: Diesen Fahrern kann man wirklich viel abverlangen: Ein Drift hier, ein Tabletop da, doch auch unorthodoxere Wünsche wurden geäußert: „Könnt ihr vielleicht so tun, als würdet ihr gähnen?“.

Scharf: Hoshi Yoshida blickt über die Schulter.
# Scharf: Hoshi Yoshida blickt über die Schulter.

Zwischen den vielen Fotografen natürlich auch die Profis, die als Instruktor zur Seite standen, und beachtlich fortgeschrittene Fragen zu beantworten hatten. Für Hoshi Yoshida ging es dabei hauptsächlich um Komposition und Perspektiven, während die Blitzkollegen über minimale Verschlusszeiten und Streulich diskutierten.

Improvisiert: Die Salatschaufel
# Improvisiert: Die Salatschaufel

Grillgut im Anmarsch
# Grillgut im Anmarsch!

Nach fünf Stunden konzentrierten Fotografieren kam das Mittagessen zu den Akteueren auf den Berg: Event-Präsident Hape von BMC und Philips Kollegen hatten ein RedBull-Zelt samt Grill und Liegestühlen organisiert. In der Mittagspause wurde ein kleines Zwischenfazit gezogen: Alle Fotografen hatten bereits ziemlich gutes Material auf ihrer Speicherkarte, also war es an der Zeit „kreative Limits zu sprengen“. Gesagt, getan: Fahrer und Fotografen gaben nochmal mehr Gas, nach kurzem Wolkenverhang kam auch die Sonne wieder in Bestform, heißt: Schön flach über den Bergrücken, wunderbare Bedingungen.

Mittagessen unter dem Red Bull Zelt
# Mittagessen unter dem Red Bull Zelt

Leider fahren auch für Lensescape-Teilnehmer die Gondeln nicht ewig, um 17Uhr hieß es: Runter vom Berg, noch vor dem Abendessen sollten sie aus ihren teils vielen hundert Bildern die besten 2 ausgewählt haben, von jedem der zwei Fotofahrer eines. Lektion hierbei: Die richtige Auswahl treffen. Dabei konnten viele das Gefühl der Jury bei der Auswahl der Bewerbungsbilder nachempfinden: Viel Gutes, doch welches hat das meiste Potential? Welches ist das außergewöhnlichste, und wurde so nicht schon von vielen anderen gemacht? Nach dieser Entscheidung ging es wieder ins Restaurant, wo einmal öfter ein leckeres Menü wartete.

Für den richtigen Bildwinkel darf man sich schon mal hinlegen.
# Für den richtigen Bildwinkel darf man sich schon mal hinlegen.

Nach dem Abendessen gab es Photoshop-Tipps von Philip Ruopp. Der Exkurs begann mit der Nutzung des Raw-Konverters. Für ambitionierte Fotografen sollte das RAW-Format Standard sein. Bild flauer (kontrastarm) entwickeln, also aus dem Raw-Konverter ausgeben, weil dann mehr Tonwerte erhalten bleiben. Später, in PhotoShop, fällt es sehr leicht, die Kontraste wieder ins Bild zu bringen.

Von 10 bis 200mm wurde heute durch die Brennweiten gearbeitet.
# Von 10 bis 200mm wurde heute durch die Brennweiten gearbeitet.

Der wichtigste Schritt in der RAW-Konvertierung aber sicherlich: Der Klick auf die unscheinbare blaue Zeile unterhalb des Bildes im RAW-Konverter. Hier gilt es, zwei Dinge zu beachten:

  1. Durch einen Haken bestätigen, dass das Bild in Photoshop als Smart-Objekt geöffnet werden soll. Damit bleibt eine Rückkehr in Adobe Camera Raw stets möglich.
  2. Die Auflösung auf 300dpi einstellen. Die voreingestellten 240dpi verschwenden 60dpi, weil diese hinterher nicht druckbar sind. Trotzdem wollen wir sie für die Bearbeitung natürlich nutzen.

Anschließend kann man das Bild in Photoshop öffnen, und das Smartobjekt kopieren. Jetzt kann man beide Smartobjekte öffnen, eine dunkel, eine hell einstellen, und anschließend per Ebenenmaske einen riesigen Umfang ins Bild holen.

Postproduction: Ein bisschen heller hier, dort mehr Dynamik...
# Postproduction: Ein bisschen heller hier, dort mehr Dynamik…

Tipp des Tages, heute von Markus Greber:

Auch unter fortgeschrittenen Fotografen ist die Verwendung von Automatiken, gerade beim Blitz, noch weit verbreitet. Der Grund: Es ist ein bisschen komfortabler, vermeintlich schneller. Ich muss sagen: Es sind so wenige Parameter, die man verstellen kann – überlasst die nicht der Elektronik, besser voll manuell. Der Grund: Wenn irgendetwas in eurem ersten Foto nicht stimmt, wisst ihr, woran es liegt, und könnt direkt an dieser Stellschraube drehen. Wenn ihr irgendwo auf eine Automatik gesetzt habt, steht ihr doof da, müsst jetzt erst manuell eingreifen und habt unterm Strich länger gebraucht. Mit der Übung werdet ihr natürlich immer schneller richtig liegen und immer weniger korrigieren müssen. TTL in allen Ehren, meine Meinung nach fährt man Manuell aber auf jeden Fall am besten.

Lesson Learned, heute mit Benjamin Klose:

Zuerst einmal: Blitzen macht ja Spaß! Ich hatte bisher nicht viel Erfahrung gesammelt und nur sehr klassische Blitzpositionen kennen gelernt. Dabei ist ja eigentlich völlig logisch: Der Blitz muss nicht für das Streiflicht oder für das Aufhelllicht sorgen, sondern kann flexibel und ergänzend eingesetzt werden. Besonders gut gefallen hat mir, die Sonne als Backlight zu benutzen, weil ich den Effekt eh schätze, dann aber mit dem Blitz dafür zu sorgen, dass das eigentliche Motiv nicht absäuft. Auf die Art und Weise kriegt man eine klare, scharfe Kante (Dank Sonne) und genau die richtige Menge Licht auf dem Motiv.

Sehr gut zusammengefasst wird der erste Tag von dem Highlight-Clip, den Ollie und Johnny von Philips Mediastudio geschnitten haben: Rasante Steadycam-Läufe inklusive:

Lensescape 2012 – Tag 2 von Max-Mustermann – mehr Mountainbike-Videos

Das wichtigste aber: Die Ergebnisse des heutigen Tages! Jeder Fotograf präsentiert hier seine zwei Lieblings-Motive – wer bis morgen Abend, Samstag 29.09., 22Uhr im Fotoalbum die meisten Likes für sich gewinnen kann, wird Tagessiger von Tag 1 und freut sich über eine Publikation in Random, sowie eine helle MyTinySun.

Hier sind sie – die Top20 des ersten Tages beim Lensescape 2012

lensescape tag1 NiklasSpiegler Tobias

# lensescape tag1 NiklasSpiegler Tobias

lenscape2012 tag1 hans-joachimKleine david

# lenscape2012 tag1 hans-joachimKleine david

lenscape2012 tag1 hans-joachimKleine manfred

# lenscape2012 tag1 hans-joachimKleine manfred

Lensescape 2012 Tag 1 Marius Holler Julia

# Lensescape 2012 Tag 1 Marius Holler Julia

Lensescape 2012 Tag 1 Marius Holler Tobi

# Lensescape 2012 Tag 1 Marius Holler Tobi

Lensescape 2012 Tag1 Alex Schoch Julia

# Lensescape 2012 Tag1 Alex Schoch Julia

Lensescape 2012 Tag1 Alex Schoch Tobi

# Lensescape 2012 Tag1 Alex Schoch Tobi

lensescape tag1 benjaminKlose David

# lensescape tag1 benjaminKlose David

lensescape tag1 benjaminKlose Manfred

# lensescape tag1 benjaminKlose Manfred

Lensescape Tag1 JohannesGauder David

# Lensescape Tag1 JohannesGauder David

Lensescape Tag1 JohannesGauder Manni

# Lensescape Tag1 JohannesGauder Manni

lensescape tag1 NiklasSpiegler Julia

# lensescape tag1 NiklasSpiegler Julia

lensescape2012 tag1 dominiqueErnst David

# lensescape2012 tag1 dominiqueErnst David

lensescape2012 tag1 dominiqueErnst Manni

# lensescape2012 tag1 dominiqueErnst Manni

Lensescape2012 tag1 fabianWaldenmaier david

# Lensescape2012 tag1 fabianWaldenmaier david

Lensescape2012 tag1 fabianWaldenmaier Manni

# Lensescape2012 tag1 fabianWaldenmaier Manni

Lensescape2012 Tag1 GregorThiel Julia

# Lensescape2012 Tag1 GregorThiel Julia

Lensescape2012 Tag1 GregorThiel Tobi

# Lensescape2012 Tag1 GregorThiel Tobi

Lensescape2012 tag1 patrickstaub julia

# Lensescape2012 tag1 patrickstaub julia

Lensescape2012 tag1 patrickstaub tobi# Lensescape2012 tag1 patrickstaub tobi

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Jetzt heißt es: Fleißig abstimmen! Welches unter diesen 20 Fotos im Lensescape-Album gefällt euch am besten? Klickt rein und lasst es uns wissen!

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Making-Of Bilder heute von Hoshi Yoshida.

  1. benutzerbild

    nuts

    dabei seit 11/2004

    Schicke Aufnahmen smilie
    Wird vielleicht noch erklärt wie man selber halbwegs gute Bilder hinbekommen kann?

    Inwiefern ist die Kamera dafür wichtig? Braucht man da schon Profi-Equipment?

    Danke für das Kompliment.

    In wenigen Sätzen zu erklären, wie man halbwegs gute Bilder machen kann ist schwierig. Wie Du oben vielleicht gemerkt hast, richtet sich das Lensescape - und auch die hier weitergegebenen Tipps - an schon etwas fortgeschrittene Fotografen.

    Für die obigen Bilder braucht es aber definitiv kein Profi-Equipment. In den EXIF-Dateien kannst Du sehen, mit welchen Modellen die Teilnehmer unterwegs sind. Bei den meisten handelt es sich um Einsteiger- oder Fortgeschrittene Digitale Spiegelreflexkameras, kombiniert mit ein bis drei Objektiven und gegebenenfalls Blitz und Stativ. Das ist natürlich schon eine Fotoausstattung, aber auch noch kein Profi-Equipment.
  2. benutzerbild

    inverted

    dabei seit 08/2007

    naja, der Herr yoshida zeigt aber mal wieder, wer der Meister ist, aber er hat wohl auch bisschen mehr Erfahrung smilie

  3. benutzerbild

    Schluze

    dabei seit 08/2011

    naja, der Herr yoshida zeigt aber mal wieder, wer der Meister ist, aber er hat wohl auch bisschen mehr Erfahrung smilie

    Yeah, Hoshi ist nicht zu schlagen! Wenn er nur einige seiner Tipps weitergeben hat, sind die Teilnehmer zu beneiden!
  4. benutzerbild

    Schluze

    dabei seit 08/2011

    Schicke Aufnahmen smilie
    Wird vielleicht noch erklärt wie man selber halbwegs gute Bilder hinbekommen kann?

    Inwiefern ist die Kamera dafür wichtig? Braucht man da schon Profi-Equipment?


    Brauchen nicht, schaden tut's aber auch nicht smilie Es ist jedenfalls so: Mit einer guten Kamera schießt man leichter schöne Bilder. Trotzdem muss man noch wissen, wie man sie bedient smilie
  5. benutzerbild

    GoogleBot

    dabei seit 03/2007

    Brauchen nicht, schaden tut's aber auch nicht smilie Es ist jedenfalls so: Mit einer guten Kamera schießt man leichter schöne Bilder. Trotzdem muss man noch wissen, wie man sie bedient smilie

    Ich hab eine Canon Powershot Pro 90 IS und meine Bilder sehen immer komisch aus. smilie

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