Wieder einmal konnte sich Nino Schurter im Duell gegen Julien Absalon behaupten, er siegte beim dritten Bundesliga Lauf in Heubach. Auf Platz drei kam sein Teamkollege Florian Vogel gefolgt von Moritz Milatz der eine herausragende Aufholjagd von Platz 25 hingelegt hatte. Bei den Damen siegte wie letzte Woche in Münsingen die Polin Maja Wloszczowska vor der erneut starken Adelheid Morath und Sabine Spitz. Der Sieg bei den Herren-U23 geht an das Supertalent vom Cannondale-Team Anton Cooper gefolgt von Jens Schuermans und Jeff Luyten. Bester Deutscher wurde Christian Pfäffle.

Schurter in einer Serpentine
#Auch ein Nino Schurter musste bei diesen Bedingungen mal einen Fuß aus dem Pedal nehmen.

Herren-Elite

Wie erwartet kam es zum Schlagabtausch zwischen den beiden MTB-Koryphäen Nino Schurter und Julien Absalon und wieder einmal ging Nino Schurter als Sieger aus dem Duell heraus. Schon in der ersten von sechs Runden hatten die Beiden einen Vorsprung auf den Rest des Top besetzten Feldes herausgefahren. Dahinter kamen Manuel Fumic, Sergio Mantecón, Florian Vogel, Ondrej Zink und Fabian Giger. Weit hinten im Feld fuhren der Spanier José Antonio Hermida, der Europameister Moritz Milatz und Marco Fontana der nach seiner Verletzung immer noch nicht 100% geben konnte.

Die ersten drei Runden blieb es an der Spitze spannend und Nino sagten nach dem Rennen, dass es ein harter Fight war und er wohl heute verloren hätte wenn Julien Absalon keine Probleme mit dem Umwerfer bekommen hätte. Julien meinte dazu: „Es war ein hartes Rennen heute. Ich habe mich gut gefühlt aber dann konnte ich vorne nicht mehr schalten und musste mehrmals absteigen und von Hand das Kettenblatt wechseln. Die Form ist auf jeden Fall gut und ich bin zufrieden mit dem zweiten Platz.“
So blieb dem Franzosen nichts übrig als Schurter ziehen zu lassen der sich nach 1:31 Stunden den Sieg beim HC-Bundesligarennen in Heubach sicherte.

Auf Platz drei kam sein Teamkollege Florian Vogel der nach dem Aus von Sergio Mantécon dessen Position einnahm und nicht mehr hergab. Direkt dahinter plazierte sich Moritz Milatz der in der ersten Runde noch weit abgeschlagen war. „In der ersten Runde lief es überhaupt nicht gut, ich musste meine Beine erstmal freifahren. Ab da an ging es richtig gut und das stimmt mich zuversichtlich denn so schlecht kann die Form nicht sein“, so Milatz nach dem Rennen.

Manuel Fumic war im Ziel ein wenig enttäuscht denn, „ich hatte gute Beine gehabt aber ich kam mit den Streckenbedingungen einfach nicht klar. Im Matsch find ich nie die richtige Linie und dann hatte ich auch noch einen Platten.“ Am Schluß sprang der 7. Rang für ihn heraus. Seinem Teamkollegen Marco Fontana ging es noch schlechter. Nach seiner Verletzung am Arm musste er mehrere Wochen Antibiotika nehmen und deshalb hatte er einfach noch keine Power.

Die komplette Ergebnisliste gibt es hier.

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Damen-Elite

Adelheid Morath ging in der ersten von fünf 4,3 Kilometer Runden im rund 2,5 Kilometer langen Anstieg in Führung, doch in der Abfahrt konnte sie den kleinen Vorsprung nicht halten. „In der ersten Runde bin ich noch vorsichtiger gefahren“, erklärte Morath. „Die Fahrtechnik ist mein Handicap. Ich mache kleine Schritte vorwärts, aber ich kann noch nicht mithalten“, erklärte die Freiburgerin.

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#Die Top5 Damen direkt nach dem Rennen. v.l.n.r. Adelheid Morath, Sabine Spitze, Maja Wloszczowka, Alexandra Engen und Jolanda Neff

Der Downhill war die Trumpfkarte von Maja Wloszczowska. Nach zwei Runden war schon klar, dass es auf ein Duell zwischen der Polin und der Schwarzwälderin hinaus laufen würde. Hinter dem Duo wusste sich Olympiasiegerin Sabine Spitz der U23-Weltmeisterin Jolanda Neff zu entledigen, so dass sie auf den dritten Platz zusteuerte.

„Ich wusste, wenn ich als Erste in den Downhill gehe, dann kann ich gewinnen“, erklärte Wloszczowska, die schon in der Vorwoche in Münsingen vor Morath gelegen hatte. Bis zum höchsten Punkt der Strecke konnte die Deutsche den Rückstand von 20 bis 30 Sekunden immer schließen, doch das Ziel lag eben unten im Tal. Maja danke Adelheid Morath auch dafür und meinte, „Wärs du besser die Abfahrt runtergekommen hätte ich heute gegen dich keine Chance gehabt. Wenn du das verbesserst dann fährst du im Weltcup vorne mit.“

Adelheid Morath zeigte sich „sehr, sehr zufrieden“. In einem Rennen der HC-Kategorie Zweite zu werden und bei einer solch hochkarätigen Besetzung, das sei schon super. „Ich werde bis zum Weltcup in Albstadt weiter an meiner Fahrtechnik arbeiten“, versprach Morath, die auf der letzten Abfahrt auf Sicherheit fuhr und am Ende 39 Sekunden Rückstand auf Wloszczowska (1:32:41) hatte.

Ihre Teamkollegin Sabine Spitz hatte auch Grund zur Freude. „Ich hätte mich gar nicht so weit vorne erwartet, ich bin positiv überrascht“, sagte die Silbermedaillengewinnerin von London. „Die Kraftausdauer stimmt, jetzt geht es an die Spritzigkeit“, kündigte Spitz an. Sie hatte 2:38 Minuten Differenz auf die Siegerin.

Rang vier und fünf gingen an die Ghost-Bikerin Alexandra Engen (+2:59) aus Schweden und an U23-Weltmeisterin Jolanda Neff (Giant Pro XC,3:08) aus der Schweiz.

Als drittbeste Deutsche überzeugte Hanna Klein (Lexware-Racing) aus Freiburg, die 5:23 Minuten Differenz aufwies und als Siebte ins Ziel kam.

Alle Ergebnisse der Damen-Elite.

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Juniorinnen

In der U19-Kategorie fuhr überraschend die Nürtingerin Sarah Bauer auf den ersten Platz. Sie knöpfte Vize-Weltmeisterin Sofia Wiedenroth (Sigmarszell) die Spitzenposition in der dritten und letzten Runde am letzten Teil des Anstiegs noch ab.

„Ich kann es noch gar nicht fassen“, erklärte Sarah Bauer (Merida-Schulte) nach ihrem ersten Bundesliga-Sieg, den sie nach 1:01:08 Stunden mit 53 Sekunden Vorsprung auf Sofia Wiedenroth einfuhr.

„Ich wollte in der ersten Runde gleich einen Vorsprung heraus fahren. Aber im Downhill bin ich dann auf die schwächeren Damen aufgefahren und die ganze Aktion ist wieder verpufft“, erklärte Wiedenroth. „Nach vier Rennwochenenden brauche ich jetzt mal eine Pause.

Dritte wurde die Schweizerin Alessandra Keller (+1:48).

Alle Ergebnisse der Juniorinnen.

U23-Herren

Junioren-Weltmeister Anton Cooper aus Neuseeland hat sich den Sieg in der U23-Kategorie geholt. Der Cannondale-Fahrer übernahm in der letzten Runde die Führung vom Belgier Jens Schuermans und gewann in 1:19:30 Stunden mit 23 Sekunden Vorsprung auf Schuermans und 43 Sekunden vor dessen Landsmann Jeff Luyten. Dritter wurde Bart de Vocht (Belgien, +0:50).

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#Podium U23-Herren

Cooper hatte in der dritten Runde technische Probleme und musste seinen Rückstand auf das belgische Trio, das schon in Münsingen auf dem Podest gestanden hatte, wieder ausgleichen.

„Ich hatte einen guten Start und ein sehr gutes Gefühl, bergauf und bergab. Am letzten steilen Anstieg habe ich Jens überholt und bin als Erster in die Abfahrt hinein. Ich habe auf den Sieg gehofft. Jetzt bin ich sehr glücklich über den Erfolg. Der Downhill hat Spaß gemacht“, kommentierte Cooper, der als Supertalent gilt.

Jens Schuermans erklärte warum er die Führung verlor. „In den ersten drei Runden hatte ich keine guten Beine. Es war eher eine Frage, überhaupt mit den anderen mitzukommen. In der vierten (von fünf) sind die Beine auf einmal wieder besser geworden. Ich habe in der letzten Runde attackiert, doch ziemlich weit oben ist mir das Hinterrad raus gefallen und ich musste vom Rad. Anton war im Downhill stärker, so konnte ich nichts machen“, erzählte der Junioren-Europameister von 2011.
Die deutschen U23-Biker hatten mit der Entscheidung in Heubach nichts zu tun. In Abwesenheit von Bad-Säckingen-Sieger Julian Schelb (Münstertal) und nach der Aufgabe von Martin Gluth („ich habe mich von Beginn an schlecht gefühlt“), war Christian Pfäffle aus Neuffen war auf Platz zwölf (+4:15) der beste deutsche U23-Biker im Feld.

„Bergauf war ich heute richtig langsam, keine Ahnung warum. Bergab habe ich immer Zeit gut gemacht“, meinte Lexware-Rothaus-Biker, der mit seiner Leistung nicht zufrieden war. „Ich habe schon gestern den Sprint ausgelassen, weil ich schwere Beine hatte. Vielleicht habe ich zuviel gemacht.“

Aaron Beck (Gonso-Simplon-Racing-Team) wurde mit 4:51 Minuten Rückstand 13. und war damit sehr zufrieden. „Ich bin nicht Vollgas gestartet, weil ich wusste, dass es ein langes Rennen wird. Das hat sich ausgezahlt. Endlich hat mal alles geklappt“, erklärte Aaron Beck. „Mit so einem Ergebnis kann ich in Albstadt beim Weltcup gelassener an den Start gehen.“


# Aaron beck fuhr ein starkes Rennen und wurde zweitbester Deutscher

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Junioren

Der Abensberger Philipp Bertsch feierte in Heubach seinen zweiten Bundesliga-Sieg bei den Junioren. Nach einem spannenden Duell mit dem Tschechen Jan Vastl siegte Bertsch in 1:04:38 Stunden mit 1,3 Sekunden Vorsprung auf Vastl.

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Im Anstieg dominierte Bertsch, im Downhill sein Kontrahent.
„Ich wusste, ich muss als Erster in die Abfahrt rein, um eine Chance zu haben. Das hat auch geklappt“, erzählte Bertsch, der am höchsten Punkt etwa 50 Meter Vorsprung hatte.
Der Bayer vom MHW-Cube Racing Team machte es allerdings noch einmal spannend. Er stürzte und hatte Vastl wieder am Hinterrad. Dessen Angriff konnte Bertsch aber abwehren, in dem er rund 200 Meter vor dem Ziel eine „Risiko-Linie“ nahm.
„Es hat alles super geklappt. Ich freue mich“, sagte Bertsch. Dritter wurde der Däne Niels Rasmussen (+0:51) vor dem Niederländer Milan Vader (+1:09). Vorjahressieger Georg Egger wurde Fünfter (+1:21). Er zeigte sich zufrieden, klagte aber über die falsch Reifenwahl. „Hinten hatte ich fast keinen Grip“, erklärte Egger.

  1. benutzerbild

    KATZenfreund

    dabei seit 12/2009

    Danke für den Bericht aus der CC-Ecke!
    Schöne Bilder und Fine-facts!

  2. benutzerbild

    xalex

    dabei seit 08/2003

    vielleicht ist es eine doofe frage, habe kaum ahnung von cc:

    würde bei so einer strecke und bei den bedingungen eine automatische sattelstütze bergab den gewichtsnachteil bergauf nicht aufheben?

  3. benutzerbild

    racing82

    dabei seit 03/2012

    Ich kenne die Thematik nur ich habs noch nie verstanden. Warum soll ich bergab schneller sein wenn der Sattel unten ist. Wenn ich runter bretter fahr ich doch sowieso im stehen. Hatte noch nicht einmal das Gefühl das mein Sattel im weg ist. Bei mir bringt das eher Stabilität wenn ich den Sattel zwischen die Oberschenkel einklemm, wenns mal schnell wird.

    Der xco Fahrer

  4. benutzerbild

    Dommaas

    dabei seit 05/2011

    @xalex: Ich glaub nicht, dass das bei XC Strecken einen Unterschied macht. Den Sattel unten zu haben bringt ja eher was wenn Sprünge drin sind oder man das Rad extrem flach legen muss. Beides hat man nicht weil die Räder so hohe Geschwindigkeiten nicht mitmachen.

  5. benutzerbild

    xalex

    dabei seit 08/2003

    sobald das gelände etwas ruppiger wird, kann ich halt bei abgesenktem sattel besser auf dem rad arbeiten, kann besser schlucken, pushen etc. das geht definitiv nicht, wenn ich die beine immer gestreckt haben muß. dann ist der schwerpunkt einfach auch viel zu hoch. wer schon mal versucht hat, einen pumptrck mit hohem sattel zu fahren, wird wissen, was ich meine

    den sattel einklemmen finde ich eben etwas beängstigend, da das rad sich dann im groben geläuf nicht mehr unabhängig vom fahrer den weg suchen kann.

    okay, scheint aber tatsächlich ne andere technik zu sein... hab halt letztes jahr auch mal einen cc-worldcup angeschaut und da gab es schon ein paar sehr ruppige felspassagen, bei denen ich dachte, dass das jetzt sehr krampfig aussieht.

    sauschnell waren die trotzdem, keine frage, soll überhaupt kein angriff sein.

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