Das erste Rennen im Downhill World Cup 2013 ist Geschichte und schreibt Geschichte: Das Geschwisterpaar Rachel Atherton und Gee Atherton haben sich die ersten wichtigen Siege der Saison gesichert! Vor einem beeindruckenden Publikum und besten Bedingungen auf der schottischen Strecke hat dieses erste Rennen der Saison gezeigt, wie die Kräfte in dieser Saison verteilt sind. Familie Atherton scheint zurück auf Höchstgeschwindigkeit und fest steht: Wir dürfen uns auf eine extrem spannende Saison freuen, denn insbesondere bei den Herren ist die Leistungsdichte extrem hoch.

Rennbericht Damen

Perfekter Start für Rachel Atherton: Die junge Britin aus dem Team GT Factory Racing hat sowohl Qualifikation, als auch Rennen nach Belieben dominiert und sich den Sieg mit satten zehn Sekunden Vorsprung Landsfrau Manon Carpenter gesichert. Manon meldet sich stark zurück und etabliert sich in den Top 10 der Damen. Knapp hinter ihr landet Emmeline Ragot, gefolgt von den weiteren Französinnen Myriam Nicole, Morgane Charre und Floriane Pugin.

Bei den Juniorinnen kann sich Tahnee Seagrave aus England den Sieg schnappen, bei den Damen liegt sie auf dem soliden elften Platz vor der Kanadierin Micayla Gatto. Deren Freundinnen Casey Brown und die Weltmeisterin der Juniorinnen, Holly Feniak vom Team Hutchinson UR, können ihre Leistungen nicht ins Ziel bringen und fallen nach guten Startzeiten mit Problemen auf die hinteren Plätze zurück.


# Fort William: Rachel Atherton


# Podium der Damen: Rachel Atherton siegt

Rennergebnis Damen UCI DHI World Cup Round 1 – Fort William

Zwischenstand im World Cup nach dem ersten Rennen: Damen

Rennbericht Herren

Nachdem sich Josh Bryceland noch vor den Top 20-Qualifikanten den Hot Seat schnappte, sollte er sich eine ganze Weile darauf festsetzen: Neko Mulally, Josh Bryceland und Mitchell Delfs kamen mit mehreren Sekunden Verspätung ins Ziel, doch mit jedem weiteren Starter verkürzten sich die Abstände auf „Ratboy“ Bryceland, dem es auf im Hot Seat sichtlich gefiel.

Urban DH-Racer Marcelo Gutierrez, den wir schon beim Dirt Masters Festival Winterberg getroffen hatten, hatte sich ebenfalls in den Top 20 qualifiziert, konnte der bisherigen Top-Zeit jedoch nichts entgegensetzen und fuhr mit einer Fahrzeit von 4:46 ebenfalls mit deutlichem Rückstand ins Ziel ein. Cameron Cole verlor durch einen Fußabsetzer im oberen Teil einige Zeit in einem der Steinfelder; auch er war mit vier Sekunden Rückstand keine Option für eine Neubesetzung des Hot Seats, ebenso wenig wie der nachfolgende Sam Dale.

Dann wurde es spannend: Würde Aaron Gwin seine fantastischen Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr auch mit seinem neuen Specialized Demo fortsetzen können? Vor den Zwischenzeiten sah es zumindest nicht so aus, als würde er massiv schneller sein als Ratboy, und die Split Time bestätigte dies: 3,8 Sekunden Rückstand. „This is not the Aaron Gwin we used to see“ konstatierte Rob Warner hörbar ernüchtert, nachdem Gwin in der mittleren Sektion fast drei Sekunden verloren hatte. Insgesamt standen fast 5 Sekunden Rückstand auf der Uhr und Gwin rollte kommentarlos ohne Gruß zügig aus dem Zielbereich hinaus.

Sein neuer Teamkollege und Nachwuchstalent Troy Brosnan machte es besser: zwar brachte er immer noch einen leichten Rückstand auf den immer noch im Hot Seat sitzenden Josh Bryceland mit ins Ziel, das interne Specialized-Duell mit Gwin entschied er jedoch für sich. Greg Minaar folgte auf Brosnan. Der amtierende Weltmeister fuhr nahezu fehlerfrei und löste mit extrem flowigen Stil nach einer gefühlt ewigen Zeit Josh Bryceland im Hot Seat ab: 19 Hundertstel Vorsprung reichten für die vorläufige Führung des Südafrikaners. Der schnelle Brite Harry Heath startete als 11-letzter und schickte sich an, eine gewichtige Rolle im Rennen mitzuspielen. Er fuhr voll auf Risiko, was sich im Wald rächte: Sein Hinterreifen verlor etwas an Halteverhalten und er crashte hart, sprang jedoch sofort wieder aufs Bike und nahm trotz Sturz nur 11 Sekunden Rückstand auf Minaar mit – man kann sich vorstellen, was mit einem fehlerfreien Lauf möglich gewesen wäre.

Auf Heath folgte der südafrikanische Landsmann von Greg Minnar: Giant Team-Fahrer Andrew Neethling. Nach einem sehr sauber gefahrenen ersten Drittel zeigte die Zwischenzeit seine Führung an, doch schon am zweiten Zeitmessungspunkt war sein Vorsprung verschwunden. Auch auf dem letzten Streckenabschnitt konnte seinen Rückstand nicht mehr einholen und fuhr auf Platz 7 ins Ziel ein.

Auch der Neuntschnellste der Quali, der Brite Joe Smith vom CRC-Nukeproof Team, hatte der Bestzeit von Minnaar nichts entgegenzusetzen. Doch schon direkt nach ihm wurde es wieder richtig spannend: Auf die Strecke ging Smiths Team-Kollege Sam Hill, der bereits zwei Mal einen World Cup-Sieg in Fort William einfahren konnte. Im ersten Drittel konnte Hill bereits mit seiner aggressiven Linienwahl auf sich aufmerksam machen und übernahm prompt die Führung nach der ersten Zwischenzeitmessung. Diese Führung gab er bis zum Zieleinlauf nicht mehr ab und übernahm den Hot Seat von Greg Minnar.


# Sam Hill: Trotz neuem Team konnte er sich zum Vorjahr nicht verbessern. 

Loic Bruni konnte mit seinem siebten Platz in der Quali überzeugen, schaffte es jedoch nicht, diese Leistung im Finale zu wiederholen. Nach einigen Patzern landete er letzten Endes nur auf Platz 26. Brook McDonald folgte Bruni, machte seinen Job jedoch deutlich besser als der junge Franzose. Mit einem „Bulldog“-typisch ungestümen Fahrstil nahm er die Strecke in Fort William unter die Stollen und übernahm unter tosendem Beifall der Zuschauer die Bestzeit.

Mit Steve Smith ging nach McDonald ein weiterer Favorit ins Rennen, der schon an der ersten „Split-Time“ die Zeit von Brook unterbieten konnte. Trotz sauberer Linien und einem flüssigen Fahrstil konnte Smith seinen Vorsprung nicht halten und fiel auf den mittleren Streckenabschnitten zurück. Auf dem letzten Drittel der Strecke schaffte er es sich noch einmal zurückzukämpfen, musste sich jedoch hinter McDonald auf Platz 2 einordnen.

Auch der australische Hutchinson-UR Team-Fahrer Mick Hannah hatte den beiden „Jung Guns“ trotz seiner langjährigen World Cup-Erfahrung nichts entgegenzusetzen und musste sich mit einem Rückstand von knapp zwei Sekunden hinter Smith mit dem dritten Platz zufriedengeben. Als drittletzter Starter meldete sich der Neuseeländer Sam Blenkinsop nach einigen enttäuschend Ergebnissen im Vorjahr zurück und stellte schnell seine Stärke unter Beweis; doch auch er musste sich seinem Landsmann McDonald und dessen Red Bull-Teamkollegen Steve Smith geschlagen geben. Dennoch durfte mit der drittschnellsten Zeit Platz auf dem Hot Seat nehmen und zeigte sich damit sehr zufrieden.

Gee Atherton sorgte für eine kreischende Zuschauermenge. Der britische GT Team-Fahrer konnte bei jeder Zwischenzeit seine Führung mehr und mehr ausbauen und ging sichtlich aufs Ganze. Nicht nur einmal entging Atherton nur knapp einem Sturz, schaffte es aber immer wieder seine extrem hohe Geschwindigkeit auch durch die schwierigsten Stellen hindurch zu halten. Mit einem Vorsprung von 1,142 Sekunden übernahm er im Ziel die Führung von Brook McDonald und wurde von den Zuschauern bereits als Sieger gefeiert, obwohl noch ein Mann am Start stand.

Mit Spannung blickten jene auf die Leinwand, die Gee noch nicht als Sieger sahen, um den Start von Danny Hart zu verfolgen. Schnell wurde jedoch klar, dass es für Hart schwer werden würde, an Athertons Zeit heranzukommen. Nach den ersten beiden Zwischenzeiten war klar, dass ein Sieg von Hart nahezu ausgeschlossen war. Obwohl er sich auf den letzten Metern nochmals ausgesprochen tretstark präsentierte, reichte es für Hart im Ziel nur für Platz sieben.

Die Freude von Gee über seinen ersten World Cup-Sieg nach langer Zeit war ihm ins Gesicht geschrieben, ebenso wie seiner Familie, seinem Team sowie die unzähligen Fans am Streckenrand. Das Podium setzte sich somit aus Gee Atherton, Brook McDonald und Steve Smith zusammen.

Fort William: Gee Atherton
# Gee Atherton fuhr gekonnt zum ersten World Cup-Sieg nach langer Zeit.

Fort William - Podium Damen: Rachel Atherton siegt
# Fort William – Podium Damen: Rachel Atherton siegt

Rennergebnis Herren UCI DHI World Cup Round 1 – Fort William

World Cup-Gesamtwertung nach dem ersten Rennen: Herren

Rennen der Junioren

Was für ein Rennen für Noel Niederberger: Nach einer starken Qualifikation kann der Schweizer (Team GSTAAD-Scott) sich mit deutlichem Vorsprung den Sieg bei den Junioren in Fort William sichern.

Rennergebnis Junioren UCI DHI World Cup Round 1 – Fort William

World Cup-Gesamtwertung nach dem ersten Rennen: Junioren

MTB-News.de World Cup Tippspiel

Wie die erste Runde in unserem Tippspiel hier auf MTB-News.de gelaufen ist, werden wir morgen früh auswerten, wenn die abschließenden Ergebnisse von der UCI vorliegen.

  1. benutzerbild

    Mudstud

    dabei seit 01/2005

    Pekoll war übrigens gestern im Rennen der Herren als 14ter bester Nichtenglischsprachiger - krasse Dominanz von Briten, Aussies, Kiwis und einem Kanadier. Und dann war Mister "ich mach den grossen Reibach und find mich auf Rang 20 wieder" Gwin noch nicht einmal mit von der Partie.

    Umso mehr freut mich, dass Noel Niederberger bei den Junioren abgeräumt hat. Zumal ich da nicht ganz mit den englischen Magazinen einig bin, dass Taylor Vernon das Rennen ohne Plattfuss gewonnen hätte: Niederbergers Zeit war um fast 5 Sekunden schneller als die Quali-Bestzeit von Taylor. Der hätte sich mit anderen Worten ganz gewaltig strecken müssen...

    PS: Der Noel hat übrigens mit dem 650B-Gambler gewonnen, haha.

  2. benutzerbild

    Tabletop84

    dabei seit 05/2008

    Zurück zum Thema...
    Hill konnte unterwegs nicht mehr schalten...schade da hätte echt noch was drin sein können

    Liest sich aber seltsam:

    “It turns out that Sam had unfortunately caught his gear cable on his run and pulled it out of the rear derailleur, and was stuck in fourth gear for the final pedal where you need your biggest gear. So that was why he had lost a couple of seconds. But that’s racing! All the lads are on the pace and we just need a bit of luck next week for the second round in Italy.

    PS: Der Noel hat übrigens mit dem 650B-Gambler gewonnen, haha.

    smilie
  3. Und Gee und Rachel auf 26zoll...sagt uns was? Richtig, nicht viel außer das 26 bleibt

  4. benutzerbild

    rasch23

    dabei seit 04/2011

    Richtig, die Behoerden haben kein Geld Trails abzureissen. Ihr koennt euch gar nicht vorstellen wie pleite England ist. Das wollte ich sagen. Andererseits, wenn man die Kohle auftreibt (was immer oefter passiert), bekommt man die Genehmigung fuer Trails, die allerdings keinen umbringen duerfen, daher keine echten Downhills. (Peaty als Unterstuetzer schadet natuerlich auch nicht) Echte Downhills und Freeridespots findet man aber auch ueberall, wenn man die Informationen von den Locals bekommt. Mountainbiker sind hier super organisiert. Schaut mal zb auf www.ridesheffield.org.uk

  5. benutzerbild

    -A-l-e-x-

    dabei seit 11/2011

    Also ich kann Mudstud nur recht geben wenn Noel mal bei den großen mitfährt wirds spanender smilie Er ist einfach das krasse talent egal ob aufm 4x dem Moto oder DH Bike...

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