An diesem Wochenende haben in München nicht nur die X Games Premiere gefeiert, sondern auch der Mountain Bike Slopestyle bei den X Games. Die im Mountain Bike Sport bekannte Disziplin ist in diesem Jahr erstmalig bei den X Games dabei gewesen und während Disziplinen wie Downhill nach wie vor bei Olympia außen vor bleiben, wird Slopestyle damit auf die ganze große Bühne der Extremsportarten gehoben. Den Sieg beim Slopestyle Auftakt bei den X Games München hat sich Brett Rheeder aus Kanada gesichert! Auf den Plätzen folgen extrem knapp Landsmann Brandon Semenuk und deutlich dahinter Andreu Lacondeguy (Spanien).

Nachdem in den letzten Tagen sowohl Wind, als auch Regen die Wettkämpfe erschwert hatte, hat das Slopestyle Finale bei leicht bewölktem Himmel und ruhigeren Bedingungen stattgefunden. Die Strecke beginnt mit einem etwa sieben Meter hohen Drop, an den sich ein mit über 50km/h angefahrener Double mit mehr als 13m Flugweite anschließt. Darauf folgt ein gewaltiger Step Up mit steiler Landung, der in eine Sektion mit „Potato Chip“, Curved Wallride, „Boner Log“ und einen weiteren Sprung mündet. Darauf folgt der finale Drop, der die Fahrer mit gewaltigen Dimensionen herausfordert: 8m geht es in die Tiefe, 12m geht es in die Weite. Wer an diesem mächtigen Drop einen Trick zeigen und stehen konnte, der stand an diesem Wochenende ganz weit vorne mit auf dem Podium. Einen Überblick über die Strecke haben wir hier für euch zusammengestellt.

Durchgeführt wurde der X Games Mountain Bike Slopestyle 2013 im bekannten Wettkampfformat, bei dem die zehn qualifizierten Starter jeweils zwei Läufe absolvieren, von denen der bessere gewertet wird. Auf Grund der unsteten Wetterbedingungen mussten die Fans an der Strecke mehrere Stunden ausharren, bis die Slopestyle-Helden der Mountain Bike Welt sich dazu entscheiden konnten, den Wettkampf aufzunehmen. Immerhin wurde die Wartezeit aufgelockert, da parallel auch der Big Air Wettbewerb der Skateboarder ausgetragen worden ist. Gleichzeitig ist den Mountainbikern auf Grund dieses speziellen Verlaufs die Möglichkeit eingeräumt worden, schon bei der Premiere im Rahmen der X Games den finalen Wettkampf zu zeigen. Was die einzelnen Starter in ihren beiden finalen Runs gezeigt haben, könnt ihr hier nachlesen:


# Starterfeld bei den X Games Mountain Bike Slopestyle 2013 in München

Das Starterfeld nach der Qualifikation ist hochkarätig gewesen, doch im Finale gehen am Abend um halb neun nur noch sechs Starter auf den ersten Drop geklettert. Thomas Genon, Peter Henke, Yannick Granieri und auch Martin Söderström entscheiden sich noch vor dem Finale, dass sie auf Grund der unsicheren Wetterbedingungen nicht an den Start gehen wollen. Damit bleiben

X Games Mountain Bike Slopestyle 2013 – München

1. Run

Andreu Lacondeguy (ESP)
Andreu startet mit einem Drop to Flat, der ihm noch vor dem ersten Double den Run versaut. Ohne Luft muss er auf den zweiten Lauf warten. Vorerst gibt es 5,00 Punkte.

Darren Berrecloth (CAN)
Der erste Kanadier und dabei einer der alten Schule. Darren „Bearclaw“ hat viel Erfahrung und die spielt er direkt im ersten Lauf aus. Er startet mit einem sauberen 360er Drop, zeigt am riesigen Double einen Tabletop und zieht den Step Up mit einem Superman hinauf. Aus der Bowl schießt er sich mit einem weiteren 360er und dreht am Boner Log die volle Drehung in die andere Richtung. Am letzten Drop zeigt er ebenfalls einen Backflip – das ist die zwischenzeitliche Führung und 69,00 Punkte.

Kurt Sorge (CAN)
Auf Darren folgt Kurt Sorge, der ebenfalls aus Kanada kommt und bekannt für massive Tricks ist. Er legt los mit einem sauberen 360er am Drop und schießt sich für einen Backflip über den Double. Dabei landet er etwas zu kurz, wird ausgehebelt und stürzt schwer bis ans Ende der Landung hinunter, wo er seinen Helm und Schulter in den Boden rammt. Die Sanitäter sind schnell zur Stelle und nach einigen Minuten kann Kurt wieder zum Start hinauf steigen – 13,33 Punkte und starke Schmerzen sind die Grundlage für seinen zweiten Run.

Cameron Zink (USA)
Ebenfalls ein Mann für’s Grobe mit Rampage-erprobtem Mut ist Cam Zink aus den USA. Er zirkelt sauber mit einem 360er X-Up den Drop hinunter und setzt dann einen spektakulären Backflip Superman Seatgrab an, den er jedoch nicht sauber landen kann. Stattdessen zerschellt er neben seinem Rad und hat Glück, dass er weder mit dem Lenker, noch den Pedalen in Kontakt kommt. Der vierte Run, der dritte Sturz – die Mountain Biker zeigen beim X Games Slopestyle, dass sie im Ernstfall bis ans Limit oder sogar darüber hinaus gehen. Für Cameron stehen vorerst 16,66 Punkte auf dem Leaderboard, doch auch er hat sich nicht verletzt und schiebt für einen zweiten Run nach oben.

Brandon Semenuk (CAN)
Einer der großen Favoriten an diesem Wochenende ist Brandon Semenuk aus Kanada. Bekannt für seinen sauberen Fahrstil zeigt er direkt am ersten Drop einen Knaller: Backflip vom flachen Absprung aus – perfekt gestanden. Danach folgt ein Backflip Tailwhip, den er nur auf dem Hintern aussitzen kann und damit wichtige Punkte liegen lässt. Der darauf folgende Run zeigt jedoch, was im zweiten Run von ihm zu erwarten sein wird: Ein Barspin gefolgt von einem 360 in der Bowl, weitere Barspins am Wallride und dem Pumptrack sowie ein 360 vom Boner Log. Zur Hütte hinauf zeigt Semenuk einen Backflip und den Drop sichert er mit einem sauber gedrehten 360. Ohne Sturz wäre das ein Run für die Führung gewesen, so gibt es eine Grundlage mit 65,00 Punkten.

Brett Rheeder (CAN)
Nach seiner erstklassigen Leistung in Winterberg warten zum Ende des ersten Runs alle gespannt auf Brett Rheeder. Er legt am Drop mit einem sauberen 360 los, zeigt einen perfekten Backflip Tailwhip am Double und zieht den Step Up mit einem langsam gedrehten Frontflip hinauf – Weltklasse. Danach folgt die bekannte Kombinationa aus Barspin to 360er in der Bowl, ein Barspin aus dem Wallride und ein Barspin auf dem Pumptrack. Den Boner Log meistert Rheeder mit einem Tailwhip und zeigt am darauf folgenden Step Up einen Backflip. Bis zu diesem Zeitpunkt ist dieser Run perfekt, doch leider landet Brett den finalen Drop etwas in Rücklage, schlägt massiv mit dem Hinterrad ein und geht hart zu Boden. Neben dem geknickten Hinterrad gibt es eine gehörige Portion Respekt vom Publikum, denn nach kurzer Verschnaufpause schiebt Rheeder wieder den Berg hinauf – er will diesen Run im zweiten Durchgang sauber bis ins Ziel bringen! Vorerst muss er sich mit 68 Punkten in der Konkurrenz einreihen.

2. Run

Andreu Lacondeguy (ESP)
Nach dem Platten im ersten Durchgang will Andreu es Wissen, doch für den flippigen Spanier geht der zweite Run relativ unspektakulär über die Bühne: Den Drop setzt er mit einem Tobbogan sauber in die Landung. Danach zeigt er einen Backflip X-Up, gefolgt von einem 360 am Step Up. Aus der Bowl schießt er sich ebenfalls mit einem 360 und zeigt einen No Footed Can Can vom Boner Log. Am Step Up folgt ein weiterer Backflip und ein weiterer No Footed Can Can am Drop – da hätten wir uns mehr erwartet, doch die Wertung von 77,33 Punkten reicht für den nicht ganz fitten Spanier zur zwischenzeitlichen Führung.

Darren Berrecloth (CAN)
Darren startet seinen zweiten Run nach dem sicheren Ergebnis aus dem ersten Lauf mit einem 360er Table Top vom ersten Drop, gefolgt von einem one footed Table Top am Double. Darauf folgt ein knapp gestandener Superman to No Footed Cancan am Step Up. An der Wing zeigt er einen 360er, dem ein 360er in die andere Richtung am Boner Log folgt. Den kleinen Step Up überwindet er mit einem Superman Seatgrab Indian Air. Am abschließenden Drop zeigt Darren nochmals einen 360 Table Top und sichert seine Position mit einer kleinen Verbesserung auf 75,33 Punkte

Kurt Sorge (CAN)
Nachdem viele schon erwartet hatten, dass Kurt nach dem heftigen Sturz im ersten Run nicht mehr starten würde, beißt er für sich und seine Sponsoren im zweiten Durchgang nochmals die Zähne zusammen und startet mit einem Backflip am Double, verlässt die Bowl mit einem X-Up und macht am Boner Log einen No Footed Can Can. Die restlichen Sprünge fährt er sauber und mit Style, aber ohne Tricks. Das reicht für eine Wertung mit 58,66 Punkten und tosenden Applaus beim Publikum, das den besonderen Einsatz zu schätzen weiß!

Cameron Zink (USA)
Nach dem verpatzen ersten Lauf will Cam Zink es in seinem zweiten und letzten Run wissen. Er startet mit einem sauberen 360 X-Up Drop, kann jedoch den geplanten Backflip X-Up am Double erneut nicht stehen und stürzt erneut, wenn auch weniger schwer als im ersten Durchgang. Mit 16,33 Punkten kann er sich so nicht verbessern und muss diesen Stopp der FMB World Tour abhaken.

Brandon Semenuk (CAN)
Brandon Semenuk hat im ersten Lauf fast alle Tricks sauber landen können, doch der auf dem Hintern ausgesessene Backflip Tailwhip belastet die Wertung schwer. Für den zweiten Run legt Semenuk deshalb nochmals eine Schippe nach, startet erneut mit einem perfekten Backflip Drop, steht den Flipwhip wie aus dem Lehrbuch und zeigt mit einem Double Tailwhip am Step Up, was an diesem großen Sprung mit steiler Landung möglich ist. Danach folgt die gewohnte Barspin to 360 out Kombination in der Bowl, zwei weitere Barspins an Wallride und Pumptrack sowie ein 360er vom Boner Log. Den Step Up fährt er sauber mit einem Backflip und zum Schluss gelingt auch der 360er vom riesigen Zieldrop. Das reicht für eine überragende Wertung von 96,00 Punkten, mit der die Jury ein klares Statement setzt: Genau das wollen wir auf dieser Strecke sehen! Doch der Sieg ist das noch nicht…

Brett Rheeder (CAN)
Das Beste kommt zum Schluss heißt es so oft und in der Tat – nach einem fast perfekten ersten Run mit heftigem Sturz am Ende warten alle auf den finalen Lauf von Brett Rheeder. Der Fackelt nicht lange und zeigt einen extrem sauberen 360er vom ersten Drop, dem ein ebenso sauberer wie hoher Backflip Tailwhip folgt. Und dann beginnt die große Show: Am riesigen Step Up zeigt Brett Rheeder einen massiven Frontlip X-Up. Nun rastet der Kanadier vollkommen aus: Barspin in die Bowl, 360er raus. Barspin aus dem Wallride, Opposite Barspin über den Pumptrack. Am Boner Log folgt ein Tailwhip; am folgenden Step Up ein Backflip Barspin. Am Ende gelingt Brett Rheeder nach diesem Feuerwerk auch der letzte Drop mit einem sauberen 360er, womit er den sehr starken Lauf von Brandon Semenuk nochmals knapp toppen kann und sich mit 97,33 Punkten die Goldmedaille bei der Premiere sichern kann! Herzlichen Glückwunsch.


# Brett Rheeder gewinnt die Premiere in München

Ergebnisse X Games Mountain Bike Slopestyle

1. Brett Rheeder
2. Brandon Semenuk
3. Andreu Lacondeguy


# Top 3 X Games München Mountain Bike Slopestyle


# Ergebnisse X Games Mountain Bike Slopestyle München 2013

Ergebnisse Red Bull Phenom Wettbewerb

1. Anton Thelander

Fotostory

Bilder von Hannes und crossie folgen in Kürze.


# Abendstimmung im Olympiapark bei den X Games


# Podium Mountain Bike Slopestyle München


# Zuschauermassen am Olympiaberg

  1. benutzerbild

    fone

    dabei seit 09/2003

    ich lass auf jeden fall keinen biketag mehr für so ne veranstaltung sausen.

  2. benutzerbild

    Pintie

    dabei seit 12/2004

    ich lass auf jeden fall keinen biketag mehr für so ne veranstaltung sausen.
    +1 smilie
  3. benutzerbild

    chorge

    dabei seit 05/2002

    ich lass auf jeden fall keinen biketag mehr für so ne veranstaltung sausen.

    Sonntag, 30. Juni 2013, 17:00Uhr:

    [Bild]

    [Bild]
  4. benutzerbild

    geosnow

    dabei seit 08/2010

    auf dem weg zur eisdiele?

  5. benutzerbild

    fone

    dabei seit 09/2003

    Sonntag, 30. Juni 2013, 17:00Uhr:
    smilie ich bin immer noch lernfähig smilie


    das ist doch spagetti-eis im rucksack!

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