Zwar nicht ganz Mountainbike-Thema, aber nicht zuletzt durch seine Funktion als Markenbotschafter von Bike-Hersteller Canyon hier berichtenswert: Die News um Ex-Radrennprofi Erik Zabel. Viele IBC-User haben die aktuellen News um den Ex-Rennradrofi mitbekommen, daher möchten wir an dieser Stelle das offizielle Statement von Canyon zum Thema veröffentlichen.

Canyon PM CANYON AND ERIK-ZABEL
# Erik Zabel

Canyon steht für Pure Cycling. Als passionierte Radfahrer ist es unser Anspruch, Athleten auf der ganzen Welt mit fortschrittlichen Technologien einen fairen Wettkampf und Spaß am Radsport zu ermöglichen.

Wir akzeptieren Doping nicht und sind daher tief enttäuscht von den jüngsten Aussagen von Erik zu seiner Vergangenheit. Uns und ihm ist klar, dass er zukünftig nicht mehr als Canyon Markenbotschafter und Mentor des Young Heroes Teams tätig sein wird.

Gemeinsam mit Erik haben wir in den letzten Jahren viel erreicht und ihn neben dem Ausnahmesportler vor allem als Menschen kennen und schätzen gelernt. Er hat auch einen wichtigen Anteil an der Entwicklung von Canyon und wir wissen, dass Erik am meisten unter seiner Vergangenheit leidet.

Wir sind der Meinung, dass es nicht ehrlich ist, wie unsere Branche mit den Athleten umgeht, die Doping offenlegen. Denn alle haben wir gerne von der Begeisterung für den Sport profitiert und uns stets von „Einzelfällen“ distanziert. Es gibt keine „Einzelfälle“, sondern Personen, mit individuellen Qualitäten, die nicht auf Doping reduziert werden können. Wir wollen es uns daher nicht so einfach machen, wie es im professionellen Radsport und der Öffentlichkeit heute leider üblich ist.

Es gehört zu unseren Werten, die Personen, zu denen wir Vertrauen aufgebaut haben nicht pauschal zu sanktionieren. Wir verurteilen Eriks Handlungen, nicht aber den Menschen. Daher wollen wir mit Erik, auf eine andere Art und Weise, auch in Zukunft zusammenarbeiten.

Wir werden in den kommenden Wochen ein Projekt starten, das uns schon lange beschäftigt und das sich konkreter mit unserer Haltung zum Radsport befassen wird. Wir werden auch Erik dazu einladen, sich aktiv zu beteiligen und Euch zeitnah darüber informieren.

Roman Arnold,

CEO, Canyon Bicycles GmbH

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Info: PM Canyon
Foto: Canyon / Tino Pohlmann

  1. benutzerbild

    mc83

    dabei seit 08/2008

    Der Standpunkt und die Meinung von Canyon gefällt mir sehr! Aber dass Er und Andere gedopt haben war ja schon lange klar und müsste nicht so "überrascht" geschrieben werden.

  2. benutzerbild

    Teilzeitfussel

    dabei seit 08/2012

    In Zeiten, wo systematisches Staatsdoping eben nicht ausreichend aufgeklärt werden darf, ist das diese Diskussion völlig sinnlos.
    Dabei kann man es auch belassen und sollte ihn nicht verteufeln...
    Die Frage, die man stellen sollte lautet eher, sind wir schon wieder bei "gebt dem Volk Brot & Spiele" damit der Mob ruhig bleibt?


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  3. benutzerbild

    Cyborg

    dabei seit 11/2006

    In Zeiten, wo systematisches Staatsdoping
    Mal die Konsumgesellschaft, mal der Staat ist schuld. Erwartet keiner von Erwachsenen in unseren so tollen Zeiten eine gewisse Maße an Selbstverantwortung? Er hätte auch nein zum Pharmaversuchskaninchen sagen können und ein ehrlicher Wasserträger werden könnte. Außerdem gehen mir die Lügen und Heuchelei und tränende Augen smilie viel mehr auf die Nerven als Doping.


    Gesendet von meinem superwichtigen Ipad. smilie
  4. benutzerbild

    axisofjustice

    dabei seit 07/2008

    Dass jemand dopt, kann man sicher bis zu einem gewissen Grad mit Druck, System oder sonstwas erklären. Und die Sportler sind da, wie schon richtig hier im Thread angemerkt, die kleinsten Rädchen im Getriebe, insofern wäre es deutlich wichtiger, die Hintermänner zu erwischen.
    Zabel hat sich charakterlich m.E. aber disqualifiziert, indem er die Öffentlichkeit und somit seine vielen Fans als auch seinen Sohn sechs Jahre lang belogen hat - nach der falschen Tränen"beichte". Und der ist ja ein intelligenter Mensch. Ullrich z.B. halte ich schlichtweg für strohdoof und schlecht beraten, insofern ist sein Geständnis zwar spät und voller Relativierungen, aber immerhin hat er der Öffentlichkeit nicht von seinem Sohn vorgeheult. Das ist für mich das Unausstehliche an Zabel - seine eigene Familie als Trumpf einsetzen, wenn es um finanzielle Vorteile geht oder mangelnde Aufrichtigkeit, was auch immer. Das finde ich ziemlich perfide.

    Dass Canyon an ihm festhalten möchte, weil er unbestritten ein kluges Köpfchen ist, ist ja völlig legitim. Aber ich als Verbraucher ziehe dann daraus auch meine Konsequenzen und werde da nicht mehr so schnell einkaufen. Einfach, weil ich eine Marke nicht unterstützen möchte, die sich per PR-Coup jetzt als Auffangbecken für gestrandete Apothekenfahrer gibt. Das ist zu durchschaubar.

  5. benutzerbild

    Teilzeitfussel

    dabei seit 08/2012

    (Konsum)Gesellschaft und Staat gehen Hand in Hand.
    Wobei ein Staat ohne eine Gesellschaft nicht existieren kann.
    Eine Gesellschaft kann das, bis einer oder mehrere bestimmt werden, die Interessen der Gemeinschaft zu vertreten. Dann hast du wieder einen Staat.

    Selbstverantwortung hat bei uns da zu enden, wo es gegen die Konsumgesellschaft geht und/oder ein Umdenken möglich wäre.
    Ganz einfaches Beispiel:
    Braucht man wirklich ein Handy um uneingeschränkt und überall zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar zu sein?
    Allerdings; führ mal ein Bewerbungsgespräch und erklär mal, dass du keins hast und schätz mal wie groß deine Chancen auf den Job dann sind ab...

    Im Gegenzug heißt Selbstverantwortung, gib nur das zu, was dir eindeutig bewiesen werden kann.
    Ein umfassendes Geständnis hätte bedeutet, auch Mitkonsumenten, Lieferanten und Hintermänner zu nennen.
    Da kannst du gleich danach den Sozialhilfeantrag stellen, weil dich alle verklagen werden.

    Siehe Ulli H aus M
    Da berichtet ein Magazin über den vermeintlichen Kontostand, den es aus einer nicht genannten Quelle erfahren hat und bittet ihn im Vorfeld schriftlich um eine Gegendarstellung, die im Artikel veröffentlicht werden soll. Da reagiert man nicht.
    Nach der Veröffentlichung wird das Magazin wegen Verleumdung verklagt.
    Es geht doch wohl nur darum, den Informanten mundtot zu machen, oder?

    Und wenn ich das Fuentes-Urteil lese, wundert mich nichts mehr...

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