Rotwild Q1 im Test: am Freitag vor dem 6. Lauf der Specialized Sram Enduro Series am Kronplatz präsentierte uns Rotwild ihr neues Trailbike R.Q1. Da ich als Fotograf mir die Strecken sowieso gerne einen Tag vor dem Rennen einmal ansehe, um mir geeignete Positionen für Bilder herrauszusuchen, packte ich die Gelegenheit beim Schopf und nahm die Etappen des Rennens mit dem Q1 unter die Stollen. In den darauffolgenden Tagen bot sich mir noch die Möglichkeit das Rad über die Local Trails zu jagen und auch bei einem Kurztrip an den Kalterer See war es mit von der Partie. Wie es sich bei diesen Ausfahrten geschlagen habt erfahrt ihr in diesem Kurzfahrbericht.

Rotwild.Q1.MTB-News
# Das Rotwild Q1 – 650b Laufräder und 140mm Federweg für uneingeschränkten Trail-Spaß.

Rotwild Q1 – Im Stand

Hintergrund & Details

Mit dem Q1 wollte Rotwild ein schnelles Trailbike entwickeln, Cross Country Piloten sollen damit ihre Abfahrtsperfomance trainieren und Downhiller an ihrer Fitness arbeiten können. Daher erhielt das Rad den leichten Rohrsatz der Cross Country Modelle sowie das bereits bekannte XCS Federungssystem kombiniert mit 27,5 Laufrädern und 140mm Federweg. Diese Kombination führt zu einem sehr antriebsneutralen Rad mit geringem Gewicht, guten Vortriebs- und Klettereigenschaften welches ausreichend Reserven für ruppige Trail-Einlagen bieten soll.

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# XCS Hinterbau: Der nach vorne verlagerte Drehpunkt ist bereits von anderen Modellen bei Rotwild bekannt.

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# XCS Hinterbausystem mit schöner Zugführung für die Vario-Stütze

Geometrie des Rotwild Q1

Größe                  S           M           L              XL

Sitzrohr           450        450       470          490

Oberrohr         560        585       610          635

Steurrohr       110        120        130          140

Kettenstreben           ——-428——-

Tretlagerhöhe          ——337,5——-

Lenkwinkel    68,0     68,0     68,25     68,50

Sitzwinkel                   —– 74,0—-

Radstand       1107     1133      1156        1179

Ausstattung des Rotwild Q1

Das neue Trailbike Rotwild Q1 wird in drei Ausstattungsvarianten ab 3.199 Euro verfügbar sein. Typisch Rotwild besteht das Fahrwerk bei allen Modellen aus Federelementen der Firma Fox und geschaltet sowie gebremst wird mit Shimano Produkten. Auch bei den weiteren Komponenten setzen die Südhessen auf bewertes und verbauen in allen Modellein ein Crankbrothers Cockpit und DT-Swiss Laufräder.

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# Solide Shimano XT Parts sollen für sehr gute Performance sorgen

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# PM-Aufnahme für 180mm Scheiben – so wird kein Adapter mehr benötigt.

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# Das Cockpit des Q1

Preise & Modelle

Rotwild Q1 Comp 3.199,00 Euro
Rowtild Q1 Pro 3.999,00 Euro
Rotwild Q1 Evo 4.999,00 Euro

Auf dem Trail

Klettereigenschaften

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# Stephan weit über Bruneck. Am Kronplatz fand der Erstkontakt zum neuen Rotwild Q1 statt.

Bis auf ein paar wenige Ausnahmen stand beim Test des Rotwilds kein Lift zur Verfügung und so mussten die Höhenmeter aus eigener Kraft erklommen werden. Unter diesen Bedingungen machte das Rad eine äußerst gute Figur: Mit ca. 25% Sag kletterte es willig bergauf und selbst wenn der Untergrund ruppig wurde, ließ es sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Hinterbau arbeitet sehr antriebsneutral und so störte es auch nicht, das gegen Ende des Tests das CTD System des Fox Dämpfers den Dienst verweigerte und sich keine weitere Plattform mehr zuschalten ließ. Denn auch im Descend Modus ist der Hinterbau nahezu frei von Wippen und man hat nie den Eindruck, Energie unnötig in den Hinterbau zu treten. Dies geht natürlich etwas auf Kosten des Komforts und so werden sehr kleine Schläge weniger fein vom Fahrwerk aufgenommen, dafür jedoch mit den etwas größeren 27,5″-Laufrädern souverän überrollt. Der steile Sitzwinkel in Kombination mit dem 80mm langen Vorbau sorgen für eine komfortable aber doch vortriebsorientierte Sitzposition mit der man auch nach einigen Stunden im Sattel keine Rückenprobleme bekommen sollte. Eine Absenkfunktion an der Gabel sucht man vergebens, wir haben sie auch zu keiner Zeit im Test vermisst und uns eher über die dadurch verbesserte Performance bergab gefreut.

Abfahrtseigenschaften

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# Fotofahrer Tobias Reiser gab dem Rotwild auf seinem Hometrail die Sporen.

Bei all den positiven Aspekten im Uphill musste das Rotwild dann jedoch auch seine Qualitäten auf der Abfahrt unter Beweis stellen. Den ersten Nachteil mussten wir bereits am Einstieg des Trails feststellen: der leichte Rohrsatz und das daraus resultierende dünne Sitzrohr mit einem Durchmesser von gerade einmal 27,2mm beschränkt die Auswahl der verfügbaren Vario-Sattelstützen stark und so verfügte die verbaute Kind Shock Lev lediglich über 100mm Hub – bei meiner Größe wäre ein etwas größerer Verstellbereich positiv gewesen. Auf flachen und schnellen Trails ist dies durchaus ausreichend, bewegt man sich mit dem Rad jedoch in steilerem Gelände wünscht man sich einen größeren Verstellbereich, um auf den Griff zum Schnellspanner verzichten zu können.

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# Auch kleinere Drops waren mit dem Rotwild Q1 kein Problem.

Flow-Trails sind sowieso das bevorzugte Einsatzgebiet des neuen Q1, denn der lineare Hinterbau spielt besonders bei schnellen Schlägen in Folge seine Stärke aus und das Rad liegt gut ausbalanciert auf dem Trail. Wird es jedoch ruppiger und die Fahrt langsamer, so macht sich das schlechtere Anspechverhalten des XCS Hinterbaus bemerkbar und das Rad klebt nicht so satt am Boden wie seine großen Brüder mit dem stehend montierten Dämpfer. Besonders auf den äußerst verblockten und steinigten Trails im Süden von Bozen fiel uns dieser Umstand auf; hier waren jedoch auch die 2,2″ Trail King Reifen von Continental am Limit. Auf unseren lokalen Trails (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) war das Rad dann voll in seinem Element, egal ob auf steinigen Böden mit engen Kurven, oder Anliegern kombiniert mit kleinen Sprüngen, überall wo der Speed stimmt arbeitet der Hinterbau sehr gut. Die kurzen Kettenstreben und der vergleichsweise steile Lenkwinkel sorgen für ein sehr verspieltes und agiles Handling.
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# Das Q1 lag stabil in der Luft und sorgte bei allen Fahrern für viel Fahrspaß.

Test-Fazit zum Rotwild Q1

Das Rotwild Q1 ist ein sehr gutes Rad womit der Käufer nicht nur die „King of the Mountain“-Wertung bei Strava gewinnen, sondern auf der darauf folgenden Abfahrt viel Spaß haben kann. Es stellt besonders für Touren orientierte Biker ein sehr gutes Gesamtpaket dar, mit dem neben der schnellen Feierabendrunde auch der Alpencross im Sommer erfolgreich absolviert werden kann. Wer jedoch seinen persönlichen Schwerpunkt stark in Richtung Abfahrt verschiebt, der sollte besser zu einem Rad der X-Serie greifen, da die Cross Country Einflüsse des XCS-Hinterbaus doch spürbar sind.

Stärken

+ vortriebsstark
+ antriebsneutral
+ ausgewogenes Handling
+ verspielte Fahreigenschaften

Schwächen

– 27,2mm Sattelrohr limitiert die Wahl der Vario-Sattelstütze
– straffes Fahrwerk

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# Für Sprünge dieser Größe ist das Rad sicherlich nicht ausgelegt, machte jedoch eine gute Figur und sorgte für viel Fahrspaß.

Weitere Informationen

Rotwild Homepage : www.rotwild.de

Bilder & Text: Christoph Bayer www.christophbayer.net

Testfahrer: Christoph Bayer, Tobias Reiser, Pirmin Fischer

MTB-News.de 2013

  1. benutzerbild

    krasse-banny911

    dabei seit 01/2004

    Wenn der Fahrer nix draufhat, wird er durch´n anderes Fahrrad auch net schneller...entwickelt mal lieber schnelle Fahrer, wär' auch sinnvoller als oben vorgestellte Konstruktion. Dann braucht´s auch keine platten Werbesprüch´.

  2. benutzerbild

    holapacientes

    dabei seit 04/2014

    Es ist immer schön wenn echte "Experten" ihren profunden Erfahrungsschatz weitergeben. Am besten Leute die das Bike überhaupt nicht kennen und auf der Basis von Kommentaren kommentieren. Da gilt dann nur das Prinzip: was ich mir nicht leisten kann wird schlecht gemacht. Niemand MUSS dieses Bike kaufen - der Markt ist überschwemmt mit einer Riesenauswahl an guten Alternativen (z.B. von Cube). Aber wer es besitzt weiß, dass es etwas Besonderes ist und dass man es nicht tauschen möchte. In diesem Sinn noch viel Spaß am sinnlosen Philosophieren mit Neidfaktor

  3. benutzerbild

    Alpine Maschine

    dabei seit 08/2004

    Wenn der Fahrer nix draufhat, wird er durch´n anderes Fahrrad auch net schneller......´.

    Doch. Wenn das andere Fahrrad besser ist.
  4. benutzerbild

    LB Jörg

    dabei seit 12/2002

    Es ist immer schön wenn echte "Experten" ihren profunden Erfahrungsschatz weitergeben. Am besten Leute die das Bike überhaupt nicht kennen und auf der Basis von Kommentaren kommentieren. Da gilt dann nur das Prinzip: was ich mir nicht leisten kann wird schlecht gemacht. Niemand MUSS dieses Bike kaufen - der Markt ist überschwemmt mit einer Riesenauswahl an guten Alternativen (z.B. von Cube). Aber wer es besitzt weiß, dass es etwas Besonderes ist und dass man es nicht tauschen möchte. In diesem Sinn noch viel Spaß am sinnlosen Philosophieren mit Neidfaktor

    Nach 8 Monaten interessiert das hier keinen mehr recht im Forum. Und die meisten wissen schon nimmer was sie überhaupt geschrieben haben smilie

    G.smilie
  5. benutzerbild

    S.D.

    dabei seit 05/2004

    5 tausend für ein Alu Bike mit Shimano Komponenten? Und tschüss


    Ist zwar schon etwas älter, aber das R.Q1 fängt bei 3.199 Euro an. In ähnlicher Ausstattung ist ein Cube Stereo 27.5 HPA ähnlich teuer.
    Ich find das Bike richtig klasse.

    Gruß

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