Pünktlich um zehn öffnete der Demo-Day seine Pforten für Besucher und Journalisten. Unser erster Weg führte uns direkt zur Marke Felt, bei der uns drei Highlights aus der Kollektion für das kommende Jahr gezeigt wurden. Zusätzlich haben wir uns – nachdem das System schon länger am Markt ist, in Deutschland aber noch nicht weit verbreitet zu sein scheint – das hauseigene Hinterbaukonzept im Video erklären lassen. Reinschauen lohnt sich also für XC-, AllMountain- und Enduro-Interessierte, aber auch Fans ungewöhnlicher Hinterbau-Konzepte.
Felt Virtue 9
Nachdem das Virtue 6 als All-Mountain-Bike bewährt ist, wird das 26″-Bike auch im kommenden Jahr weiter geführt. Zusätzlich stellt man ihm mit dem Virtue 9 aber ein Bike auf großen 29″-Laufrädern zur Seite, welches mit 130mm Federweg über die Trails fegen soll. Einsatzgebiet: Singletrails, bergauf, bergab, und zwar gerne auch anspruchsvoller. Dank der größeren Laufräder aber immer auch schneller.
# Srams 11-fach Gruppe mit günstigerer Alu-Kurbel
Der Hinterbau basiert auf dem „Equilink“ Konzept, das es nur bei Felt gibt. Nähere Informationen dazu finden sich im Video und unter dem Abschnitt „Equilink“. Für einen Twentyniner gerade noch gewöhnlich lange 450mm Kettenstreben, ein 69° Lenkwinkel und 74,5° Sitzwinkel runden das Rad ab. Das Innenlager liegt 36mm unter der Achse, der Radstand misst je nach Größe 1,11m bis 1,20m.
Der Carbonrahmen verzichtet auf das Gelenk über der Hinterachse, indem er eine ausreichende Flexibilität (ähnlich einer Blattfeder) der Carbon-Konstruktion bereit stellt. Je nach Geldbeutel fällt der 130mm Twentyniner mehr oder weniger schwer aus: Die Alu-Version mit Suntour-Gabel und RockShox-Dämpfer gibt es für 1699€, die Waage bleibt dann bei 14,4kg stehen. Wer 4999€ für die Carbon-Version in die Hand nimmt, kriegt ein 11,5kg leichtes Bike.
Felt Virtue 9 Aluminium
Felt Edict 9
# Das Felt Edict mit „FAST“-Hinterbau
Wenn es auf Zeit geht, stellt das Edict 9 das Mittel der Wahl dar. Das leichte Bike verzichtet sogar auf den haus eigenen Equilink um Gewicht zu sparen. Das Edict Nine bietet 100 Millimeter Federweg. Das „FAST“ getaufte Hinterbaukonzept nutzt miteinander verbundene Sitz- und Kettenstreben mit gerade genug Nachgiebigkeit um den Drehpunkt zu ersetzen. Die „Blattfeder“ soll zudem für mehr Traktion sorgen und den Hinterbau höher im Federweg sitzen lassen.
Auch hier finden sich 450mm lange Kettenstreben. Der Lenkwinkel liegt mit einer 100mm Gabel bei steilen 71,5°, das Innenlager liegt 45mm unter der Achse.
Felt Nine
# Das Felt Nine, ein Carbon 29″ Hardtail
Auch Hardtail-Fans kriegen ein CFK-Bike aus hochsteifen Kohlefasern angeboten. Mit 890g fällt das Gewicht wettbewerbstauglich aus. Die Kettenstreben messen 440mm, das Innenlager liegt satte 65mm unter der Hinterachse, Werte, die zu Kletterpartien einladen. Das Nine ist erhältlich in Ausstattungsvarianten von sehr günstig und mit Alu-Rahmen bis vollausgestattet mit Carbon-Rahmen und niedrigstem Gesamtgewicht.
Die Serienmodelle werden auch in anderen Farben als dem Kariert/Sichtcarbon-Look erhältlich sein:
Felt Equilink-Hinterbau
Die Konstruktion des Hinterbaus sieht auf den ersten Blick aus, als würde sie gar nicht federn: Eigentlich wie ein Hinterbau mit virtuellem Drehpunkt und geschlossenem Rahmendreieck, aber zusätzlich sind die beiden Links miteinander verbunden – wie soll das Federn? Der Trick ist: Das hintere Rahmendreieck ist nicht wirklich geschlossen: Beim Carbon-Rahmen können Sitz- und Kettenstrebe flexen, beim Alurahmen sind sie mit einem Gelenk miteinander verbunden.
# Eine anschauliche Erklärung des Hinterbaus gibt es im Video
Welcher Vorteil soll aus den drei zusätzlichen Gelenken resultieren? Ziel ist es, ein Federelement mit weniger Dämpfung verwenden zu können, Antriebs- und Bremseinflüsse zu entkoppeln und maximale Traktion zu erzeugen. Das soll so funktionieren: Der Kettenzug „will“ den unteren Link rotieren – dieser ist aber mit dem oberen Link verbunden, der genau in die andere Richtung will. Beim Bremsen „will“ der Hinterbau das Moment übernehmen und einfedern, und erneut wirken die Kräfte in entgegen gesetzte Richtungen. In Konsequenz wirkt die Bremse nicht so stark auf den Hinterbau, wie es bei einem VPP- oder DW-Hinterbau der Fall wäre.
Video
Im Video stellen uns Andreas Lieberherr und Heiko Böhle die Bikes und die Technik des Equilink Hinterbaus ausführlicher vor.
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