Nach unzähligen Kilometern im Auto und einigen spannenden Rennen mit allen Höhen und Tiefen gibt es mal wieder was von mir: quer durch Europa. Nach meinem Finger-Dilemma bei der Megavalanche in Alpe d´Huez, folgte gleich im Anschluss das Rose Presse-Camp im schönen Lermoos/Tirol.

Beim Presse-Camp war ich vor Ort, um mit Journalisten und Redakteuren biken zu gehen und für offene Fragen Rede und Antwort zu stehen. In dieser Woche hatte ich noch ziemliche Schmerzen beim Radfahren, aber verständlich, lag der Sturz ja nicht mal vier Tage zurück. Zwischen den Ausfahrten mit verschiedenen Magazinen versuchte ich mich mit Rennradfahren und einigen Einheiten im Gym fit zu halten. Ja, so eine Woche Pressecamp ist schon sehr anstrengend.


# Das neue Super Enduro von Rose hört auf den Namen „Sky Fire“

Dann hieß es endlich ab nach Hause! Vier Wochen waren seitdem vergangen und ich freute mich riesig! Gewohnte Umgebung, Freundin, Freunde – alles das, was man halt nach einer gewissen Zeit vermisst. Zu Hause angekommen besuchte ich umgehend den Arzt meines Vertrauens. Entwarnung: Alle Bänder waren noch dort, wo sie hingehörten und gebrochen war auch nichts. Dennoch sollte ich den Finger noch ein wenig schonen (Zeigefinger-MTB-Bremse-Schonen? – wie sollte das funktionieren?). Dennoch nahm ich die positive Diagnose mit großer Erleichterung auf. Hätte schlimmer sein können – Glück gehabt! Nach Rücksprache mit meinem Trainer Frank Heijne passten wir den Trainingsplan den Umständen an, um fit für die Specialized-SRAM Enduro Series am Kronplatz/ITL zu sein.

Eine Woche später war es dann auch schon so weit, das Auto musste wieder gepackt werden und es ging in Richtung Italien, genauer gesagt an den 2.275 Meter hohen Kronplatz am Rande der Dolomiten.

Durch mein Handicap ging ich das Rennen ruhig an, da ich wusste, dass ein erneuter Sturz das Saisonende bedeuten könnte. Doch an diesem Wochenende sollte alles gut gehen. Andre Wagenknecht, Ludwig Döhl und andere Athleten hatten allesamt technische Defekte. Auch ich blieb nicht verschont. Mit einem Sturz und einem Kettenklemmer musste ich bei Stage 4 ins Ziel rennen. Alles war möglich, alles war offen. Nach der Zielankunft waren alle gespannt auf ihre Zeiten. Ich natürlich auch. Mit einem Lächeln im Gesicht konnte ich den Tag beenden: Platz 2 für mich am Kronplatz. YEAH! – überglücklich betrat ich das Podium.


# Petrik Brückner war bester Laune

Umgehend trat ich die Heimreise an, denn nur eine Woche später sollte es schon wieder nach Whistler/CAN gehen. Doch schon auf dem Heimweg bemerkte ich, dass mein Körper sich irgendwie ausgelaugt fühlte und mein Finger war auch wieder auf die dreifache Größe angeschwollen.

Nach zwei Nächten meldete ich mich bei meinem Teammanager Joost und sagte Whistler ab. Ja, richtig gelesen, ich sagte Whistler ab. Keine leichte Entscheidung. Ich überlegte lange, beschloss jedoch für mich, dass es wohl das Beste für mich, meinen Körper und die restliche Saison sei.

Nach zwei harten Wochen mit Trainings-Einheiten, Intervallen und einer Teilnahme beim IXS GDC in Ilmenau mit meinen beiden Buddys Ludwig Döhl und Kai Wendschuh, wo ich mit einigen Patzern noch Platz 18 erreichen konnte, fuhr ich ins schöne Schöneck zum Rock&Roll Enduro. Und es machte mächtig Spaß. Ein schöner Tag mit Enduro-Fahren und Freunden endete mit Bier und meinem allerersten Sieg in dieser Saison.


# Platz 18 für Enduro-Spezialist Petrick Brückner

Fünf Tage später hieß es für mich – next Stop Enduro World Series in Val D`Isere/ITA! 10,5h Auto fahren standen mir wieder einmal bevor. Gut organisiert und gut gelaunt ging es los. Durch meine Nichtteilnahme bei den EWS Rennen in Colorado und Whistler fiel meine Startnummer nicht ganz so niedrig aus. Doch das Glück sollte diesmal auf meiner Seite sein. Eigentlich war meine Nummer so hoch, dass ich hinter den Frauen hätte starten müssen, jedoch schob mich die Organisation genau davor. Nach dem ersten Trainingsrun wusste ich, dass dieses Race kein Zuckerschlecken werden würde. Rennen in Frankreich sind absolut nicht mit denen aus der SSES zu vergleichen.

In den ersten beiden Läufen lief es eigentlich ganz gut. Ich fuhr und platzierte mich konstant um den 30. Platz, was mich für mehr motivierte. Wäre da nicht die Zeitstrafe im zweiten Run gewesen. Angeblich hatte ich meinen Helm auf einer der Transfers nicht aufgehabt – komisch, aber nun ja. Rumstreiten hätte hier definitiv eh nichts gebracht. Ich nahm es hin und weiter ging´s. Ein Unwetter machte den Organisatoren und uns Fahrern einen Strich durch die Rechnung. Die letzte Stage am Samstag musste abgesagt werden.

Aber nein, wir wären nicht in Frankreich, wenn dann doch nichts Unvorhergesehenes passieren würde. Nach einer Stunde entschied man sich spontan doch noch einen Run zu zeiten. Meiner Meinung nach unverantwortlich, denn das Unwetter war keineswegs vorüber.


# Petrik Brücker in Val d´Isere

Die ersten 30 Fahrer waren gestartet, plötzlich ging es wieder los. Nebel, Wolken, Regen – alles zusammen und das so dicht, dass man wirklich gar nichts sehen konnte. Kurz vor den Frauen ging ich auf den Track. Weit kam ich nicht, denn vom Absperrband war keine Spur zu sehen. Ja, die Stage war nicht mal mehr abgesteckt, da das Band von vorigen Fahrern weg gerissen wurde. Blöd, ich verfuhr mich und kam sauer nach einiger Zeit ins Ziel. Meine Zeit war dementsprechend nicht die beste. Wenigstens habe ich das Ziel noch erreicht, denn Anneke Beerten und Ines Thoma schafften es leider nicht.

Ja, mit den Unwettern in den französischen Alpen ist eben nicht zu spaßen. Warum diese Stage-Zeit unter diesen widrigen Bedingungen nicht gestrichen wurde, ist mir bis jetzt noch ein Rätsel. Egal, weil aufregen bringt dich hier nicht weiter! Nach einem verdammt harten Sonntag mit einer Stage von 17 Minuten Fahrzeit, einem weiteren Unwetter, meinem Verfahrer und meiner 30 Sekunden Strafe vom Samstag, konnte ich in der Gesamtwertung an diesem Wochenende immerhin noch auf den 46.Platz fahren. Am Ende eben doch noch bester Deutscher.


# Wie schon am Vortag zogen sich die Wolken auch am Sonntagnachmittag erneut zusammen, was zur Folge hatte, dass die letzte Stage zur „Enduro Of Nations“-Wertung abgesagt wurde.

Seit Kurzem bin ich wieder zu Hause und bereite mich zielstrebig auf die Overmountain Challenge in Ischgl vor. In einer Woche ist es schon soweit – dann wird nach dem inoffiziellen Enduro Europameister gesucht. Vielleicht sieht man sich dort.

Cheers,

Brücky

spotcheck.ischgl.mtb-news
# Nach dem Rose Pressecamp machte ich einen kurzen Abstecher nach Ischgl, wo ich mit MTB-News.de einen Spot-Check in Ischgl machte. Den Artikel findet ihr hier: Ischgl 

spotcheck.ischgl.mtb-news
# Ein lustiger Tag mit Christoph Bayer, Max Schumann und dem hier mit mir zusehendem Maxi Dickerhoff

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# Die Overmountain Challenge dürfte spannend werden. 

  1. benutzerbild

    Petrik89

    dabei seit 11/2012

    Nach unzähligen Kilometern im Auto und einigen spannenden Rennen mit allen Höhen und Tiefen gibt es mal wieder was von mir: quer durch Europa. Nach meinem Finger-Dilemma bei der Megavalanche in Alpe d´Huez, folgte gleich im Anschluss das Rose Presse-Camp im schönen Lermoos/Tirol.


    → Den vollständigen Artikel "Blog - Petrik Brückner [Team Rose Vaujany]: Quer durch Europa" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    othu

    dabei seit 05/2008

    Das neue Super Enduro von Rose hört auf den Namen "Sky Fire"

    Ich dachte das Rad heißt jetzt Soul Fire?
  3. benutzerbild

    mudfreak

    dabei seit 03/2002

    schöner text bodo

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