In unserem ersten Teil zur Protektorenkombination haben wir euch bereits die Kombination von Leatt vorgestellt. Nun folgt im zweiten Teil die Kombination BNS Carbon und Comp Pro Top von Alpinestars.
Das Alpinestars BNS Carbon ist ebenfalls ein klassisch aufgebautes Genickschutzsystem mit Abstützung auf den Brustwirbeln, verfügt aber im Gegensatz zum Leatt über einen anderen Überlastschutz. Beim Brust/Rückenprotektor greifen wir dieses mal zu einem Produkt mit weichen Protektoren, dem Comp Pro Top, was natürlich für die Verwendung des BNS vorbereitet ist.
Erster Eindruck:
Das Comp Pro Top ist gut verarbeitet und sehr leicht. Das BNS kommt durch die Carbonbauweise sehr edel daher. Alle Polster sind am BNS sind versiegelt und dadurch einfach zu reinigen. Auffällig ist jedoch das relativ hohe Gewicht des Brace mit ca. 1000g, trotz Carbonversion. Das BNS wird mit Brustgurt, X-Strap, Tasche und ausführlicher Bedienungsanleitung geliefert. Das Comp Pro Top kommt mit Bedienungsanleitung.
# Alpinestars BNS Carbon und Protektor
Die Anpassung des Brace ist mit Hilfe der Bedienungsanleitung einfach und schnell vorzunehmen, denn lediglich die Höhe des Brace kann über zwei einclipbare Polster auf Höhe des Schlüsselbein eingestellt werden (hier rechts unten). Alles andere ist größenspezifisch. Das BNS verfügt ausserdem über einen Überlastschutz an der „Finne“: Bei zu viel Belastung rutschen die zwei Abstützungen links und rechts von der „Finne“ und geben zusätzlichen Bewegungsraum. Zusätzlich ist die „Finne“ zum Transport demontierbar. Dazu verdreht man Sie einfach um den goldenen Pin.
# Alpinestars BNS Carbon mit Überlastungsschutz
Beim Brustprotektor können bei Bedarf die Polster im Auflagebereich des Brace herausgenommen werden. Zum Waschen können auch die Protektoren an Rücken und Schulter entfernt werden. Das BNS Carbon kann im Notfall auch durch das Lösen einer Innensechskantschraube am Verschluss geöffnet werden. Im Normalfall öffnet man zum An- und Ausziehen mit dem normalen Verschluss.
# Alpinestars BNS Carbon Verschluss mit Emergencyrelease Schraube
Das BNS kann auch über dem Trikot mit Brustgurt oder X-straps getragen werden. Die X-straps hängt man dazu einfach links und rechts in die roten Häkchen.
# Alpinestars BNS Carbon von hinten
# Alpinestars BNS Carbon von vorne
# Alpinestars BNS Carbon
Die Bewegungsfreiheit wird beim BNS Carbon über die Höhe das Brace eingestellt. Dazu kann man bei zu viel bzw. zu wenig Bewegungsfreiheit zusätzlich ein Polster auf Höhe des Schlüsselbein einclipsen bzw. weglassen. Hier sieht man das BNS ohne zusätzlich eingeclipstes Polster.
# Alpinestars BNS Carbon Bewegungsfreiheit Hinten / Vorne
# Alpinestars BNS Carbon Bewegungsfreiheit Links / Rechts
Statement Kai: Wie im vorangegangenen Test schon gesagt, bin ich Befürworter für das Tragen von ausreichender und sinnvoller Schutzausrüstung (Helm, Neckbrace, Rücken-/Brustprotektor usw.). Leider schränkt mich auch das Alpinestars BNS in der Bewegungsfreiheit zu stark ein. Knackpunkt ist auch hier wieder der hintere Anschlag für den Helm, der mich vorallem beim Fahren in steilem Gelände blockiert, sodass das Brace anliegt oder unangenehm anschlägt. Als Ursache dafür mache ich meine Vorliebe für lange Rahmen und die dadurch verursachte gestreckte Haltung auf dem Bike und ggf. nicht normgemäßen Körperbau verantwortlich. Ähnliches habe ich auch von einem Kollegen berichtet bekommen, der ebenfalls eine Kombination von Alpinestars im Einsatz hat und von einem kurzen auf einen langen Rahmen umgestiegen ist. Beim „über die Schulter schauen“ behinderte mich das BNS nicht.
Das Comp Pro Top trägt sich sehr angenehm, luftig und bietet eine gute Passform. Lediglich am Rückenprotektor staut sich bei heißen Tagen etwas die Wärme, was aber nicht weiter stört. Das Ausziehen des Comp Pro Top ist etwas „tricky“, denn es verfügt nicht über einen zusätzlichen Reissverschluss. Dafür sitzt es allerdings wirklich gut.
# Whistler Bikepark: Kai hat Airtime auf dem Freighttrain
Fazit:
Die Kombination aus Alpinestars BNS Carbon und Comp Pro Top ist gut aufeinander abgestimmt und sehr bequem zu tragen. Das anfänglich beim Brace bemängelte zu hohe Gewicht fällt im Fahrbetrieb nicht auf. Die fehlenden Einstellmöglichkeiten haben wir ebenfalls nicht vermisst, denn das BNS und Comp Pro Top passen so, wie sie geliefert werden. Der Rückenprotektor ist unserer Meinung nach etwas zu kurz geraten, denn er endet bereits in der Lendenwirbelregion. Dies ist vermutlich mit dem Ursprung von Alpinestars im Motorsportbereich zu begründen, denn auf einem Motocrossbike würde der lange Protektor stören. Einen richtigen „Einschlag“ hatten wir mit der Kombination im Testzeitraum „leider“ nicht, so dass wir über das Verhalten im Ernstfall nur mutmaßen können.
Wer auch seine Unterarme schützen möchte bzw. lieber mit Hartschalenprotektoren fährt, findet im Sortiment von Alpinestars auch auf das BNS angepasste Hartschalenprotektoren. Und zu guter Letzt, wie auch beim vorangegangenen Test: Wer sich für eine Kombination aus Brace und Oberkörperprotektor entscheidet, sollte auf jeden Fall vor dem Kauf in Bike-Montur zur Anprobe gehen und wenn möglich sogar eine Probe-Runde auf dem Bike drehen, um die richtige Größe und Kombination zu ermitteln.
# Whistler Bikepark: Kai roosting berms
Pro Brace:
- bequem zu tragen
- einfach einzustellen
- Überlastungsschutz
- einfach zu säubern
Contra Brace:
- etwas schwer
Pro Vest:
- bequem zu tragen
- leicht
- gut belüftet
Contra Vest:
- ausziehen etwas schwierig durch fehlenden Reissverschluss
- Rückenprotektor etwas zu kurz
# Whistler Bikepark: Kai beim Testen
# Whistler Bikepark: Bremsen auf, Spass an!
# Whistler Bikepark: Ein ziemlich bekannter Wallride
Technische Informationen:
- Gewicht: Brace ca. 1000g , Protektor ca. 700g
- gestestete Größen: BNS Carbon: S, (86-96cm Brustumfang), Comp Pro Top: S
- Größen: BNS XS-XL, Comp Pro Top XS-XXL
- Preis: BNS ab 349€, Protektor ab 189,95€
- Farben: schwarz/weiss , schwarz/rot
- Lieferumfang:
- BNS: Brustgurt, X-strap, Bedienungsanleitung, Tasche
- Protektor: Bedienungsanleitung
Weitere Informationen
- Redaktion: Kai Christian
- Bilder: Jens Staudt
- MTB-News.de
//Alpinestars: Website
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