Wie jeden Monat haben wir in Kooperation mit der World of MTB auch dieses Mal eine exzellente Fotostory für euch: WOMB-Redakteur und Langstreckenracer Sönke Wegener hat es nach Polen zur Sudety MTB Challenge verschlagen. Wie Sönke dort klargekommen ist, was das Besondere an dem Rennen ausmachte und welchen Platz er schlussendlich belegte – hier in der Fotostory.

Video

Sudety MTB challenge 2013 official movie from BURGproduction.cz on Vimeo.

Fotostory

„No bullshit, no compromise. Absolute MTB! Polish – Czech Stage Race!“, so wirbt Grzegorz Golonko, der polnische Veranstalter, auf seiner Facebookseite. Und so viel vor ab: er wird Recht behalten! Seit über sechs Stunden fahre ich im Auto zusammen mit einer kleinen Gruppe aus Freiburg Richtung Osten. Als wir Prag passieren muss ich unweigerlich an meine Klassenfahrt denken. Mit 16 pinkelte ich aus dem geöffneten Zugabteil und war bereit Prag zu erobern. Das war gefühlt wild… Fast 15 Jahre später bin ich immer noch verrückt im Kopf aber kontrollierter. So bereite ich mich mehr auf die Abenteuer vor und habe vor dem sechstägigen Stagerace ordentlich Wettkampfkilometer in Kanada beim BC Bike Race sammeln können.

Bad Kudowa ein kleiner beschaulicher Kurort in Polen, an der Tschechischen Grenze bot die Szenerie für den Prolog. 35°C Durchschnittstemperatur! Am Start waren es 36°C acht Kilometer weiter auf dem sudetischen Bergrücken nur noch 34°C.
# Bad Kudowa ein kleiner beschaulicher Kurort in Polen, an der Tschechischen Grenze bot die Szenerie für den Prolog. 35°C Durchschnittstemperatur! Am Start waren es 36°C acht Kilometer weiter auf dem sudetischen Bergrücken nur noch 34°C.

Nach dem Bergzeitfahren (Prolog) war Wasser die einzige kurzfristige Abkühlung, die noch half.  Einige Biker lagen Minuten regungslos im Schatten und genossen sichtlich die Schmerzen.
# Nach dem Bergzeitfahren (Prolog) war Wasser die einzige kurzfristige Abkühlung, die noch half. Einige Biker lagen Minuten regungslos im Schatten und genossen sichtlich die Schmerzen.

Tunnelblick! Die folgenden fünf Etappen waren gespickt mit Trails, für die man in Deutschland wohl sehr schwer eine Genehmigung bekommen würde. Dieser Tunnel war durch den Algenbewuchs so rutschig, dass jeder Tritt mit Vorsicht zu genießen war.
# Tunnelblick! Die folgenden fünf Etappen waren gespickt mit Trails, für die man in Deutschland wohl sehr schwer eine Genehmigung bekommen würde. Dieser Tunnel war durch den Algenbewuchs so rutschig, dass jeder Tritt mit Vorsicht zu genießen war.

Mittelgebirge kenne ich gut. Schließlich fahre ich fast täglich durch den Südschwarzwald. Aber was ich hier erleben durfte, das waren Trails in ihrer wahren Urform. Ruppig, steinig, wurzelig und sicher sehr selten von Bikern befahren.
# Mittelgebirge kenne ich gut. Schließlich fahre ich fast täglich durch den Südschwarzwald. Aber was ich hier erleben durfte, das waren Trails in ihrer wahren Urform. Ruppig, steinig, wurzelig und sicher sehr selten von Bikern befahren.

Die dritte Etappe startete in Stronie Śląskie in Tschechien und endete im polnischen Złoty Stok. Dazwischen lag ein Singletrail, der sich vierzig Kilometer an der Grenze entlangtastete.
# Die dritte Etappe startete in Stronie Śląskie in Tschechien und endete im polnischen Złoty Stok. Dazwischen lag ein Singletrail, der sich vierzig Kilometer an der Grenze entlangtastete.

… und genau auf diesem Grenzweg war ich froh um mein Fully. Hier fixierte ich den dritten Gesamtplatz. Generell würde ich bei diesem Rennen ein Fully bevorzugen. Man ermüdet weniger schnell und hat in den unrhythmischen Passagen mehr Spaß und gewinnt
# … und genau auf diesem Grenzweg war ich froh um mein Fully. Hier fixierte ich den dritten Gesamtplatz. Generell würde ich bei diesem Rennen ein Fully bevorzugen. Man ermüdet weniger schnell und hat in den unrhythmischen Passagen mehr Spaß und gewinnt schneller Meter.

Irgendwie hängen viele einzelne Sequenzen in meinem Kopf, wenn ich an das Rennen zurück denke. Eine ganz spezielle war das goldene Kornfeld in der brütenden Hitze. Ich fühlte mich frei und freute mich in dieser schönen und ehrlichen Gegend biken zu d
# Irgendwie hängen viele einzelne Sequenzen in meinem Kopf, wenn ich an das Rennen zurück denke. Eine ganz spezielle war das goldene Kornfeld in der brütenden Hitze. Ich fühlte mich frei und freute mich in dieser schönen und ehrlichen Gegend biken zu dürfen.

Und da war er wieder! Schlagartig setzte der Kontrast ein. Eben noch durch Kornfelder und Nadelwälder, schon geht es durch den Mischwald über trockene Steinplatten. Selten, dass man hier Leute im Wald begegnet. Irgendwie wirkte es oft ausgestorben. S
# Und da war er wieder! Schlagartig setzte der Kontrast ein. Eben noch durch Kornfelder und Nadelwälder, schon geht es durch den Mischwald über trockene Steinplatten. Selten, dass man hier Leute im Wald begegnet. Irgendwie wirkte es oft ausgestorben. Selten auch, dass man die Natur gegen Asphalt eintauschte. Viel spielte sich sprichwörtlich im Wald ab.

Kurz nach dem Start waren die 220 Biker oft dicht beisammen. Ich mag diese Momente, wenn das Tempo noch nicht ganz so hoch ist und man sich austauschen kann. Bei Etappenrennen wird oft ein moderates Tempo angeschlagen, ehe sich die “Spreu vom Weizen“
# Kurz nach dem Start waren die 220 Biker oft dicht beisammen. Ich mag diese Momente, wenn das Tempo noch nicht ganz so hoch ist und man sich austauschen kann. Bei Etappenrennen wird oft ein moderates Tempo angeschlagen, ehe sich die “Spreu vom Weizen“ trennt.

Sieht idyllisch aus! Aber in der Nacht, zuvor in Tschechien, hatte ich einen schlechten Schlaf. Ein Gewitter mit Starkregen entlud sich über unserem kleinen Hotel. Musste ich die Nächte vor dem Schlafengehen feuchte Beinlinge tragen um etwas Abkühlun
# Sieht idyllisch aus! Aber in der Nacht, zuvor in Tschechien, hatte ich einen schlechten Schlaf. Ein Gewitter mit Starkregen entlud sich über unserem kleinen Hotel. Musste ich die Nächte vor dem Schlafengehen feuchte Beinlinge tragen um etwas Abkühlung zu finden, so hat mich der kurzzeitige Temperatursturz etwas geschockt.

Auf der folgenden Etappe luden rutschige Steine und Wurzeln zum Stürzen ein. Bei mir lief es mit insgesamt nur einem Platten, defekt- und sturztechnisch sehr gut.
# Auf der folgenden Etappe luden rutschige Steine und Wurzeln zum Stürzen ein. Bei mir lief es mit insgesamt nur einem Platten, defekt- und sturztechnisch sehr gut.

Das Fahrerfeld war international. 2. Wurde Jason Sager aus den USA hinter Tomas Vokrouhlik aus Tschechien. Auf dem dritten Platz konnte ich für die WOMB die Fahne hochhalten.
# Das Fahrerfeld war international. 2. Wurde Jason Sager aus den USA hinter Tomas Vokrouhlik aus Tschechien. Auf dem dritten Platz konnte ich für die WOMB die Fahne hochhalten.

Das obligatorische Finisher Shirt ist dieses Mal nicht in meiner Putzlumpenkiste gelandet! Dieses Rennen kann ich nur weiterempfehlen. Die Organisation, die Unterkünfte und die Streckenwahl sind top. Das Startgeld von ca. 230€ sehr moderat. Nächstes
# Das obligatorische Finisher Shirt ist dieses Mal nicht in meiner Putzlumpenkiste gelandet! Dieses Rennen kann ich nur weiterempfehlen. Die Organisation, die Unterkünfte und die Streckenwahl sind top. Das Startgeld von ca. 230€ sehr moderat. Nächstes Jahr bei der bereits 10. Auflage möchte ich wieder am Start stehen und den wilden Osten unter die Stollen nehmen.

Infos zur Sudety MTB Challenge

Ort: Kudowa Zdrój (Polen)
Was: 6-tägiges Etappenrennen, davon ein Abschnitt Prolog
Kosten: Startgebühr zirka 230 Euro bei Frühbucher (vor 31.01.2014) inkl. Massenlager (300 Euro Hotelzuschlag)

www.mtbchallenge.com

Über die World Of MTB 12/2013

Die aktuelle Ausgabe des World of MTB Magazins ist ab sofort am Kiosk, im App Store und Online erhältlich. Unter folgendem Link kannst du die digitale Ausgabe des Magazins kostenlos testen:

www.worldofmtb.de/de/abo/gutschein/ibc

WOMB-Cover für den Dezember 2013
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Text: Sönke Wegner Fotos: Sudety MTB Challenge

  1. benutzerbild

    marlers34

    dabei seit 12/2007

    Das ist Mountainbike fahren.
    MEHR DAVON. Bin soo neidisch

  2. benutzerbild

    rosenland

    dabei seit 11/2009

    Hat jemand was zu den Höhenmetern gefunden?

    danke

  3. benutzerbild

    fub

    dabei seit 03/2005

    Zu den Höhenmetern:

    Prolog: 507m
    Tag1: 2210m
    Tag2: 2603m
    Tag3: 2019m
    Tag4: 2403m
    Tag5: 2243m

  4. benutzerbild

    rosenland

    dabei seit 11/2009

  5. benutzerbild

    tandemlilly

    dabei seit 08/2006

    Bin die Sudety Challenge auch schon 3mal gefahren und kann nur bestätigen, was oben beschrieben wird. Leider schaffe ich es 2014 nicht wieder am Start zu sein. Dafür nehme ich ein weiteres Mal an der Beskidy Trophy teil. Ein weiteres Top Rennen aus dem Portfolio von Grzegorz Golonko.Übrigens bietet er auch Enduroetappenrennen an.

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