Fusion Bikes meldet sich zurück: Das Comeback der hessischen Firma aus Rodgau haben wir bereits ausführlich beschrieben – hier der Artikel. Im Wissen der vielen Hintergrundinfos die uns Firmen-Chef Gabriel Lorenz und Chef-Ingenieur Stefan Stark über die bewegte Fusion Historie schilderten, ist es Zeit das Produkt als solches zu beleuchten. Unter erstklassigen Testbedingungen an der Côte d’Azur hatten wir zwei Tage Zeit den neuen alten Bikes auf den Zahn zu fühlen und in Bildern festzuhalten. Unsere Eindrücke erfahrt ihr hier.

Einschätzung: Fusion Whiplash

Im Gegensatz zu früher, als das „Whiplash“ noch die Eier legende Wollmilchsau darstellte, hat man die Neuauflage etwas mehr auf Abfahrts-Performance ausgelegt. Das Bike kommt 2014 mit einem 150mm breitem Hinterbau und einer Tretlagerbreite von 83mm. Diese Rahmenbedingungen geben ziemlich deutlich vor, wie das „Whiplash“ aufgebaut werden soll: als Freerider dem keine Herausforderung zu groß ist. Leider wirkt sich das aufs Gesamtgewicht aus, wodurch das „Whiplash“ trotz größtenteils antriebsneutralem Hinterbau in Sachen Allround-Fähigkeit deutlich einbüßen muss. Bergab läuft das Bike dafür umso besser.

Fusion Whiplash Produktshot
# Fusion Whiplash 2014: die Neuauflage ist aufs Abfahren ausgelegt 

Das „Whiplash“ liegt satt auf der Piste und lässt sich trotz seiner agilen Geometrie nicht aus der Ruhe bringen. Der Hinterbau ist effizient in jeder Hinsicht: das Rad lässt sich schnell beschleunigen, was für größeren „Stunts“ ein Vorteil sein kann, bügelt aber dennoch alles weg, was sich ihm in den Weg stellt. Unser Nachwuchs-Tester Joni fand vor allem an den Flugeigenschaften des „Whiplash“ großen Gefallen und gab er so manche Big Air-Aktion zum Besten.

Wenn man es drauf anlegt, lässt sich das „Whiplash“ sicherlich als tourtaugliches Abfahrtsgeschoss aufbauen, wir sehen seine Vorteile jedoch eher im Bike Park oder gar auf DH-Strecken. Wer beispielsweise für typisch deutsche Fichten-Slalom DH-Rennen ein agiles und vortriebsstarkes Light-DH-Bike á la Specialized Status haben möchte, wäre mit dem „Whiplash“ bestens bedient.

Joni alá Air France
# Joni jagt das Whiplash durch Luft: das Bike verleitet zum Stylen. 

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0525
# Aber auch Geschwindigkeit lässt sich mit dem Freerider gut beherrschen. 

Einschätzung: Fusion Freak Extreme

Das „Freak Extreme“ ist eines dieser Bikes, bei denen man nicht so recht weiß, was damit anzufangen ist. Für Enduro orientierte Biker bietet Fusion das breits beschriebene „Freak Team“ an, dass durch seine tolle Geometrie und das potente Fahrwerk auch bergab nur schwer an seine Grenzen gebracht werden kann. Warum also auf ein Bike setzen, das eine unwesentlich andere Geometrie dafür aber etwas mehr Federweg und Aufbau bedingt mehr Gewicht vorzuweisen hat? Insbesondere, da sich im Fusion-Sortiment zudem das Freeride-Modell „Whiplash“ für gröbere Gangarten finden lässt.

Fusion Freak Extreme Produktshot
# Fusion Freak Extreme: 185 mm Federweg und dennoch voll uphill-tauglich. 

Lediglich zwei Testfahrten unternahmen wir mit dem „Freak Extreme“, bevor wir das Interesse verloren und wieder zum „Freak Team“ und „Whiplash“ griffen. Interessante Eindrücke konnten wir dennoch sammeln: Trotz 185mm Federweg lässt sich das Bike erstaunlich leicht pedalieren und klettert auch ohne absenkbare Gabel einwandfrei den Berg hinauf. Mit einer angenehmen Sitzposition kann man so auch problemlos längere Auffahrt ganz entspannt in Angriff nehmen. Wie sich jedoch herausstellte, war das Dämpfer-Tune noch nicht auf die Kinematik des Bikes angepasst.

Wir vermuten, dass das Tune zugunsten der Uphill-Eigenschaft ausfiel, denn bergab konnte uns das „Freak Extreme“ nicht begeistern. Auf der Abfahrt gab sich das Bike trotz seiner Länge erstaunlich nervös, was zum einen an der enttäuschenden X-Fusion Metric Gabel lag, zum anderen aber auch am unsensiblen Hinterbau. Da sowohl das „Freak Team“ als auch das „Whiplash“ mit einer einwandfreien Hinterbau-Performance aufwarteten, lässt sich das Problem nur auf einen falschen Tune im Dämpfer zurückführen.

Der direkte Vergleich zum „Freak Team“ brachte gravierende Unterschiede hervor: so wie die Bikes aufgebaut waren, fuhren wir auf dem kleineren „Freak Team“ besser, schneller vor allem aber sicherer bergab als mit seinem großen Bruder. Ob ein 185mm-„SuperEnduro“ in Zeiten ausgereifter 160er Bikes mit potenten Fahrwerken und abfahrtsorientierten Geometrien noch seine Berechtigung hat, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Fusion Freak Extreme Styleshot
# Fusion Freak Extreme

Weitere Impressionen der Test-Session

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0203
# Abfahrt in Richtung DH-Strecke

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0207
# Mit dabei: das Freak Team, Freak Extreme sowie das Whiplash

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0208
# Der Float-Link Hinterbau sollte beweisen was in ihm steckt.

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0222
# Abfahrt

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0257
# Richtig spaßige Strecken gibt es in Mandelieu,….

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0266
# …die sich noch dazu bestens mit dem Auto ansteuern lassen. 

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0302
# Joni gibt alles und zeigt dem Whiplash wo der Hammer hängt. 

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0328
# Vollgas!

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0345
# Sowohl das Whiplash als auch das Freak Team zeigten sich bestens ausbalanciert und neigten weder zum Übersteuern noch zum Untersteuern. 

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0374
# Nicht nur bestens für Bike-Tests sondern auch wunderschön: die Trails an der Coté d´Azur. 

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0398
# Braaaap!

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0476
# Auch das Whiplash konnte hier überzeugen. 

Foto Jens Staudt Fusion Bikes-0481
# Ab in die Luft…

  1. benutzerbild

    endurobikeshop

    dabei seit 06/2013

    das kannst du doch alles bekommen.......
    Bisher bekommst du Das Rad nur als rahmen.........also liegt es doch in deiner Eigenen Hand es mit DEINEN Favorit Brands aufzubauen

  2. benutzerbild

    arise

    dabei seit 02/2012

    haja darum gehts ja nich ! Ein test ist wie ein bewerbungsgespräch ;-) da komm ich ja auch nich zerissenen hosen usw.....ums deutlicher zu machen...

    Man stelle sich vor unsere nationalmannschaft fliegr ohne die bayern und dortmundspieler zur wm nach brasilien.als begründung gibt unser bundestrainer : „ mir schbieled des beschde syschdem deshalb bruche ma unseri beschde schbieler niet”

    Hoffe ich hab jogis dialekt getroffen . Der ist in jedem dorf im badischem anderst !

    Das ergebnis ist somit vorprogramiert....mit etwas glück gibts dann wieder mal nur so was wie ne holzmedalie !

  3. benutzerbild

    Lt.AnimalMother

    dabei seit 02/2008

    Da muss ich arise voll zustimmen. Wenn man mit ramponiertem Ruf vor die Presse tritt will man doch die beste Außenwirkung erzielen und einen möglichst guten Testbericht lesen. Und dann stellt man die Bikes da mit Gabeln hin die dem Hinterbau nicht nachkommen können? Obwohl man z.B. das Whip im Rahmenkit mit RC2DH anbietet stellt man das Extreme mit einer unterlegenen RC und schlecht abgestimmten Dämpfer hin. bei Bikes die eh für Custommade vorgesehen sind.
    Das ist ungefähr so als wurde ein Autohersteller die Karre mit Dämpfern die aus der Kiste der unteren Grenzmuster stammen und Chinareifen zur AMS stellen. Das macht man einfach nicht, weil es unnötig schlechte Presse bringt.

    Soll es zu 2014 die Totem wieder geben? Bisher ist die bei SRAM auf der Webseite nicht mehr gelistet. Oder nur als OEM?

  4. benutzerbild

    L.Fignon84

    dabei seit 09/2006

    Da muss ich arise voll zustimmen. Wenn man mit ramponiertem Ruf vor die Presse tritt will man doch die beste Außenwirkung erzielen und einen möglichst guten Testbericht lesen. Und dann stellt man die Bikes da mit Gabeln hin die dem Hinterbau nicht nachkommen können? Obwohl man z.B. das Whip im Rahmenkit mit RC2DH anbietet stellt man das Extreme mit einer unterlegenen RC und schlecht abgestimmten Dämpfer hin. bei Bikes die eh für Custommade vorgesehen sind.
    Das ist ungefähr so als wurde ein Autohersteller die Karre mit Dämpfern die aus der Kiste der unteren Grenzmuster stammen und Chinareifen zur AMS stellen. Das macht man einfach nicht, weil es unnötig schlechte Presse bringt.

    Soll es zu 2014 die Totem wieder geben? Bisher ist die bei SRAM auf der Webseite nicht mehr gelistet. Oder nur als OEM?

    Offiziell gibts die momentan nicht im Aftermarket.
    Ich vermute es sind reine OEM Gabeln,oder Restbestände.
    Was 2014/15 bei RS geht,keine Ahnung.
    Marzocchi will z.B.wieder mit einer 180mm Freeride Gabel ala 66 kommen.
  5. benutzerbild

    Rick7

    dabei seit 10/2008

    wahrscheinlich is die X-fusion nur zwecks bling bling verbaut worden smilie
    Bei mir hats jedenfalls erstmal gezogen, geil aussehen tut sie ja ^^
    Ist wohl wie bei den Frauen... smilie

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