Ohne es an die große Glocke zu hängen, gab die UCI kürzlich einen neuen Zeitplan für Triple-World Cups bekannt. Wie die Bezeichnung verrät, betrifft diese Änderung alle Austragungen, bei denen XCO, XCE und DHI-Rennen im Rahmen einer Veranstaltung ausgetragen werden.
Der Änderung zufolge werden die DH-Finals neuerdings nicht mehr sonntags, sondern bereits am Samstag ausgetragen. XCO rutscht im Rahmen dieses Tausches auf den Sonntag. Für die noch junge Disziplin XCE bleibt der Austragungstag bestehen, Änderungen gibt es jedoch auch hier zu vermelden. Die Finals werden in Europa neuerdings zuschauerfreundlich am Freitag ab 19 Uhr stattfinden.
# World Cup 2014: Downhill und Cross Country tauschen Plätze
Wie einer Bekanntmachung der UCI zu entnehmen ist, hat der Weltradsportverband den Zeitplan aller Triple-World Cups geändert. Betroffen sind davon insgesamt fünf Veranstaltungen sowie das XCO und DHI-Rennen in Pietermaritzburg. Die Abfahrer müssen dem neuen Zeitplan zufolge den zuschauerstärksten Tag, also den Sonntag, zugunsten der XCO-Rennen abgeben. Während die DH-Finals in Pietermaritzburg, Cairns, Mont Sainte Anne, Windham und Méribel neuerdings auf den Samstag fallen, steht der gesamte Sonntag dieser Veranstaltungen im Zeichen des Cross Country-Sports.
Wirklich freuen können sich die XCO-Teams über diesen Tausch jedoch nicht, da mit der Änderung alle XCO-Wettkämpfe auf denselben Tag fallen. Es besteht die Befürchtung, dass die Zuschauer somit tageszeitgebunden nur noch das große Finale der Herren und Damen bejubeln, wodurch Junioren- und U23-Wettkämpfen die Zuschauer aus bleiben dürften.
# Sind DH-Rennen wirklich noch die Publikumsmagneten bei den World Cup-Austragungen?
Auf eine Anfrage von MTB-News.de äußerte sich Ghost Racing Team-Manager Thomas Wickels wie folgt zur Änderung: „Grundsätzlich kommt den XC-Teams und -Athleten diese Änderung natürlich entgegen. Allerdings liegen die Probleme meiner Meinung nach nicht daran, ob das XC-Rennen an einem Triple-World Cup am Samstag oder Sonntag stattfindet. Solange die UCI aber daran festhält das XC als „Beiwerk“ bei einem DH-Weltcup zu veranstalten, werden die Zuschauerzahlen vor Ort vermutlich auch an einem Sonntag nicht viel besser. Sicher ist der Sonntag der Hauptveranstaltungstag, mit dem neuen Programm vier XC-Rennen an einem Tag abzuhalten (U23 Herren nach dem Eliterennen), haben die U23-Herren aber sicher keinen einzigen Zuschauer mehr an der Rennstrecke.“
Desweiteren nennt Wickels die reinen XC-Rennen in Albstadt, Houffalize, Nove Mesto, Offenburg und La Bresse als Indikator dafür, das XC-Veranstaltungen zwar ein anderes Publikum als DH-Rennen, jedoch keineswegs weniger Publikum anziehen würden. Dazu bedürfe es jedoch separater Einzelveranstaltungen, um jeder Disziplin individuell gerecht zu werden. Seiner Auffassung nach wird XC bei Triple-Events auch zukünftig als Randveranstaltung wahrgenommen werden.
Deutlich positiver wird der neue Zeitplan von Fabian Aust bewertet, dem Team-Manger des Multivan Merida Biking Teams: „Für die XCO Teams ergeben sich aus der „neuen“ Situation eher Vor- als Nachteile. Ganz neu ist die Situation ja nicht, denn in der Vergangenheit war das ja auch schon so. Wenn man so will, sind die Rennen am Sonntag das Highlight eines Rennwochenendes. Wenn man es so sieht, ist das für die Cross Country Teams eine gute Sache. Ich denke für die Fahrer macht es keinen großen Unterschied ob sie am Samstag oder am Sonntag das XCO Rennen fahren. Der größte Vorteil für uns als XCO/XCE Team ist, dass das XCE Rennen jetzt am zuschauerattraktiveren Freitag und nicht mehr am Donnerstag stattfinden kann. Von der logistischen Planung her gesehen, kann man theoretisch jetzt als XCO Team einen Tag später anreisen. Als Elite Team dürfen wir auch bei einem XCO Rennen am Samstag, wie in der vergangenen Saison, die Expo Area nicht vor dem Ende des Downhills am Sonntag verlassen. Dieser Tag auf „stand-by“ fällt jetzt für uns weg, spart demnach etwas an Kosten.“
# Massenhaft Zuschauer beim Cross Country World Cup in Albstadt – ganz ohne DH-Event.
Der Team-Manager des DH-Teams Gstaad-Scott, der Schweizer Claudio Caluori, zeigt ebenfalls unglücklich über die Entscheidung der UCI. Er gab folgendes Statement zur Zeitplanänderung ab: „Was soll man da schon sagen: UCI eben! Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns ihren Launen anzupassen und weiterhin Freude am geilsten Sport der Welt zu haben.“
Begleitet wurde die Meldung über die Zeitplanänderung von einer Terminverschiebung. So wird der World Cup-Auftakt im südafrikanischen Pietermaritzburg nicht wie bisher geplant vom 05. – 06. April über die Bühne gehen, sondern eine Woche später. Als neuer Termin wurde der 10. – 13. April genannt, womit der Termin sich jetzt mit dem Sea Otter Festival in Kalifornien überschneidet. Nicht gut!
# Programm: World Cup-Auftakt in Südafrika
Wie seht ihr die Verschiebung des Zeitplans? Welcher Tag eignet sich eurer Meinung nach besser für eine Liveübertragung und welche der beiden Übertragungen werden ihr euch zukünftig ansehen – oder schaut ihr ohnehin immer beide Formate?
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