Bremsenhersteller Hayes aus Milwaukee (Hausbesuch folgt!) hat heute mit der Hayes Radar eine neue Scheibenbremse vorgestellt. Als erster großer Hersteller ist Hayes dabei auf eine andere Bremsflüssigkeit umgestiegen. Konkret hat man sich von der bisherigen DOT Bremsflüssigkeit verabschiedet und ist auf ein Mineralöl-basierendendes Bremsfluid umgestiegen. Hayes nennt die Mischung mit denen man die Bremsen befüllt Venom („Gift“).


# Hayes Radar – leichte Montage durch geteilte Klemmung und beidseitige Verwendbarkeit

Hayes Produktmanager Eric Schutt
# Hayes Produktmanager Eric Schutt

Auslöser für die Umstellung auf die andere Bremsflüssigkeit waren laut Produktmanager Eric Schutt die Anforderungen von OEM-Kunden (= Fahrradherstellern), die ihre Neu-Bikes mit Hayes Bremsen ausstatten. Einige dieser Kunden akzeptieren nur noch Bremsen auf Mineralölbasis. Um diese weiter beliefern zu können musste man auf die andere Bremsflüssigkeit umstellen.

Einige Vorteile von Mineralöl gegenüber DOT Bremsflüssigkeit sind: Mineralöl-basierte Flüssigkeiten greifen Lack und auch Carbonrahmen nicht an, es ist hautfreundlicher, es zieht kein Wasser an. Um diesen wichtigen Markt weiter bedienen zu können war daher der Wechsel notwendig. HB Performance Systems – das Unternehmen zu dem u.a. die Marken Hayes und auch Answer und Manitou gehören stellt auch Bremsen für die verschiedensten anderen Fahrzeuge her – von dort hatte man bereits Erfahrung mit Mineralöl und konnte diese Erfahrung beim Redesign der Bremsen entsprechend anwenden.

Hayes Radar
# Hayes Radar

Das „Venom“ genannte Mineralölgemisch sei das von Hayes passend zur Bremse bereitgestellte – anderes Mineralöl kann laut Produktmangement auch funktionieren, allerdings rät man bei Hayes davon ab, da es nicht getestet sei und man gegebenenfalls einen Verlust der Garantie dabei hinnehmen müsste.

Im Bremshebel konnte man die Komplexität reduzieren, einige der nur noch 17 verbauten Teile versehen dabei mehrere Funktionen gleichzeitig. Gegenüber dem Vorgängern sind das 30% weniger Teile, dadurch verspricht man sich bei Hayes eine einfachere Montage im Werk und später eine einfachere Wartung beim Kunden.


# Radar Schnittmodell


# Einfach genial – genial einfach? Hayes Radar

Mit der XC/Trail-Bremse möchte Hayes primär bei Erstausrüstern punkten, man sieht die Radar als Konkurrent zu Shimanos 596 Deore, Maguras MT2 oder auch der Avid Elixir 3. Im Einzelhandel wird die Bremse in den USA eine UVP von 95 USD ohne Bremssscheibe haben und ab Juni verfügbar sein. In neuen Bikes wird die Bremse u.a. bei Specialized, Alutech und auch Cube verbaut werden.

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# Einfache Justage der Hayes Radar mit dem Crosshair-System. Mit einem Inbus-Schlüssel kann man den Bremssattel im befestigten aber leicht gelösten Zustand fein justieren. Die kleinen Justageschrauben drücken den Sattel von den Postmount-Schrauben weg. Wer schonmal mit der exakten Ausrichtung seiner Scheibenbremse gekämpft hat, wird das System lieben – so Hayes.

Bei Hayes betonte man auch, dass Kundenfeedback und auch das Feedback der eigenen Tester integraler Part der Entwicklung waren und in die neue Bremse eingeflossen sind. „We did not develop in a vacuum„, so Eric Schutt.

Neben allen modernen Features und Funktionen holte man sich bei Design und Optik der Bremse Inspiration bei der ersten eigenen Scheibenbremse, der Hayes HFX Mag aus dem Jahre 1997. Der Griff ist relativ lang ausgelegt – Hayes dazu: „das ist Absicht, es handelt sich um eine Einsteigerbremse“.

Radar
# Neu gegen alt: Radar gegen Mag
Mag

Features und Fakten zur Bremse:

  • Gewicht: 280 Gramm
  • Anwendungsbereich: XC / Trail
  • Farbe: schwarz
  • Geberkolbendurchmesser: 22 mm
  • Bremsscheiben in 140mm, 160mm, 180mm
  • Bremsbeläge: Sinter-Metall. Laut Hayes haben die Beläge eine besonders kurze Einbremsphase. Speziell in Shops würden sich Bremsen nach nur wenigen Bremsvorgängen direkt griffig anfühlen
  • sehr leicht zu befüllen und entlüften
  • Reach adjust von aussen
  • 2-teilige Klemme
  • Bremshebel links oder rechts montierbar (das war auch eine der Ideen hinter dem Namen – radar ist ein Anagramm)
  • Crosshair-Ausrichtungssystem zur leichten und schnellen Ausrichtung des Bremssattels
  • ReUnion : man kann die Bremsleitung am Bremssattel abnehmen und durch den Rahmen führen und dort neu verbinden, ohne dass Entlüften nötig ist. Die Bremse wird den Herstellern so angeliefert werden, ist kein Bestandteil der Aftermarket Bremse
  • Lebenslange Dichtigkeitsgarantie

Die Frage ob weitere Bremsen aufgefrischt und auf Mineralö-Gemisch umgestellt werden, beantwortet Eric Schutt lächelnd mit einem Verweis auf die Eurobike im Herbst.

Hayes Radar Hayes Radar Hayes Radar Hayes Radar Hayes Radar Hayes Radar Einfach genial - genial einfach? Hayes Radar
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  1. benutzerbild

    Alpine Maschine

    dabei seit 08/2004

    Na ja, Das Prinzip halt. Die Bremse halt angezogen, bis sie in Position gehalten wurde, und dann an den Aufnahmen mit einem Imbus (hähä) oder ein kleinem Hämmerchen in die richtige Position befördert. Die Schraube machts halt effektiver und eleganter, das Prinzip der Justage blibt aber gleich (bei der Hayes schrauben statt klöppeln).

  2. benutzerbild

    xrated

    dabei seit 06/2001

    Vor allem würde mich interessieren ob es da noch Ersatzdichtungen geben wird oder ob sich Hayes auch Shimano und Magura in der Ersatzteilpolitik anschließt.
    Evtl. liessen sich diese Dichtungen dann auch in anderen Modellen verwenden. 22mm Kolben sind ja drin, kommt es noch auf die Schnurdicke an.

  3. benutzerbild

    fone

    dabei seit 09/2003

    Ohje, Dr. Stone is back. smilie

  4. benutzerbild

    AndreasG

    dabei seit 10/2013

    Guten Morgen zusammen.
    Nachdem ja über die Hälfte des vorhandenen Threads in die leidige "DOT gegen Mineralöl" - Debatte ausgeufert war meine Frage:
    Hat denn nun Jemand die Hier vorgestellte Bremse schon Praktisch in Betrieb?

    Meine kam Gestern Hier an und die folgenden Bilder zeigen Euch eher nichts Neues:

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    Die Verarbeitung ist Gut, mir Persönlich Einiges bekannt / vertraut aufgrund der Tatsache das ich schon die "Dyno Sport" und im Austausch einer defekten Bremse die "Dyno Comp" (Baugleich, lediglich der Hebel ist etwas Anders Da die Griffweite verstellbar ist) fahre.

    Die Bremssättel entsprechen den mit DOT betriebenen Sätteln - Es wurden wohl lediglich die Dichtungen entsprechend dem Bremsmedium ausgewechselt sowie die neuen Sinter - Beläge verbaut; die "Dyno" - Serie kommt serienmäßig mit den semi-mettallenen "T122" - Bremsbelägen.
    Die Hier nun als Standard Verbauten sollen ja eine sehr kurze Einbremszeit benötigen - ich lasse mich überraschen.
    Dazu möchte ich anmerken das die Einbremszeit der bei den "Dyno" - Bremsen verbauten semi-mettalischen "T122"ern auch nicht als "Lang" empfand =
    Ca. 20 - 25 mal aus um die 20 km / h bis Direkt vor´m Stillstand bei mäßigem Bremshebeldruck brachten bisher immer Schnell das erwünschte Ergebnis smilie.

    Ach ja: Aufgefallen ist mir bei der Durchsicht des Inhalts das nun wohl endlich dickere Unterlegscheiben für die Sattel - Befestigungsschrauben beigelegt sind - die Alten waren ja doch sehr Dünn sodass zumindest ich Selbst oft beim festziehen der Bremssättel damit etwas kämpfen musste weil der jeweilige Sattel sich beim stärkerem Anziehen auf das empfohlene Maß oft verzogen hat und das Justieren erneut erfolgen musste.

    Zum Vergleich werde ich wohl noch Bilder der unterschiedlichen Bremssättel machen als auch der Bremsgriffe smilie - um die nicht sehr großen Unterschiede aufzuzeigen.

    MfG

    Andreas

  5. benutzerbild

    AndreasG

    dabei seit 10/2013

    Hallo smilie.
    Scheine wohl immer noch der Einzigste Hier zu sein der diese Bremsen fährt?
    Neues gibt´s dazu nicht zu schreiben - die Bremsen funktionieren nach den "Startschwierigkeiten" mit den "klebenden" Bremskolben und zwischenzeitlichem Bremsbelagwechsel immer noch einwandfrei smiliesmilie.
    empfinde ich neben der doch zumindest Hier bei mir sehr schlechten Verfügbarkeit der Bremsbeläge das man zum Wechseln Dieser eben die Laufräder ausbauen muss - bei meiner "Avid CR" und der "Shimano Deore" muss man Das eben nicht Was der schnellen Wartung sehr dienlich ist.

    Was diese Bremsanlage nun letztendlich wirklich Alles "verdaut" weiß ich nicht - Selbst fahre ich sie ja nur auf Touren durch die Städte und Waldautobahnen, das aber auch bei wirklich jedem Wetter (Von Schönwetter bis eisigem Winterwetter oder Dauerregen) ...

    MfG

    Andreas

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