6D-Helmets haben im MX-Bereich für Furore gesorgt: Statt eines herkömmlichen Inmould-Verfahrens werden zwei getrennte Schalten mit Luftspalt dazwischen verwendet, der mit Elastomerdämpfern bestückt ist. Die Variante für MTB / BMX names „6D ATB-1 Carbon“ steht kurz vor der Einführung. Wir haben uns das neue System etwas genauer angeschaut.

Direkt vor dem FOX-Stand schob ein nicht mehr ganz junger Mann ein Mountain Cycles San Andreas – einen der MTB-Klassiker schlechthin vorbei – diese Unterhaltung ergab sich ungefähr, nachdem ich ihm hinterhergesprintet war:

„Entschuldigung – dürfen wir kurz ein Foto von dem Bike machen? Das ist ja ein echter Klassiker!“
„Ja gerne, mein Name ist Robert, das ist mein Bike, also ich habe es gebaut“
„Gebaut? Also aufgebaut?“
„Nein, gebaut – Mountain Cycles war meine Marke. Seit zwei Jahren bin ich jetzt im Helm-Business – wollt ihr meine neuen Helme sehen? Sie sind etwas ganz besonderes!“

Robert Reisinger mit seinem eigenen Mountain Cycles San Andreas
# Robert Reisinger mit seinem eigenen Mountain Cycles San Andreas – 1991 brachte er es auf den Markt!

Robert Reisinger und Bob Weber (früher bei White Brothers, Troy Lee Designs) haben mit 6D Helmets ein Helmsystem entwickelt, das im Motocross-Bereich bereits für Furore gesorgt hat. Anstatt eines herkömmlichen Helmaufbaus mit einer EPS Schale im Inneren des Helmes werden zwei getrennte Schalen mit einem relativ breiten Luftspalt dazwischen verwendet – schwierig vorzustellen? Denk einfach an ein Überraschungs-Ei. Beide Schalen sind durch 27 Elastomerdämpfer miteinander verbunden. Die Schalen können sich dadurch, soweit es die Elastomere zulassen, frei voneinander bewegen. Omni-Directional Suspension (ODS) nennt man das System bei 6D.

6D Helmets - 2 Schalen plus Elastomere
# 6D Helmets – 2 Schalen plus Elastomere

Dieser Aufbau hat mehrere Funktionen: einmal verhindert er die direkte Übertragung einer Drehbewegung des Helmes auf den Kopf im Falle eines Sturzes (ungefähr das, was das MIPS-System ebenfalls verhindern möchte), andererseits soll er er die Sturzwirkung durch die zusätzlichen Elastomere besser abdämpfen als herkömmliche Helme und dadurch die Belastung auf das Gehirn verringern. Nachdem Weber/Reisinger den Motocross-Helm bereits auf den Markt gebracht haben und er dort einige Awards und Testsiege abgestaubt hat, folgt jetzt mit dem ATB-1 Carbon die Variante für den Downhill-Bereich.

In Europa müssen wir uns noch bis zum Herbst gedulden, der Helm wird bis dahin soweit angepasst, dass er kompatibel zur EN1078 ist. Technologie, Materialien (Carbonhülle bspw.) bleiben gleich wie bei der US-Version. Ein finaler Preis für den 1350g schweren Helm steht noch nicht fest.

6D Helmets - 2 Schalen plus Elastomere
# 6D Helmets – 2 Schalen plus Elastomere

6D Helmets - 2 Schalen getrennt durch einen Luftspalt plus Elastomere
# 6D Helmets – 2 Schalen getrennt durch einen Luftspalt plus Elastomere

6D Helmets - der fertige MTB Helm
# 6D Helmets – der fertige MTB Helm

6D Helmets - der fertige MTB Helm
# 6D Helmets – der fertige MTB Helm

Foto Jens Staudt 6D Helmets-7625
# 6D Helmets – Downhill Helm

6D Helmets - der fertige MTB Helm
# 6D Helmets – der fertige MTB Helm

Mehr Infos zu 6D Helmets: http://www.6dgermany.com/

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  1. benutzerbild

    mtb_rookie

    dabei seit 05/2010

    1350gr. für einen bergradhelm sind einfach inaktzeptabel...

    Bei der Helmkameraquote ist im Bikepark doch kaum einer leichter unterwegs.
    So schlimm können die 1350g nicht sein...
  2. benutzerbild

    Master | Torben

    dabei seit 11/2003

    Ich finde es auch klasse, dass es nach Jahrzenten endlich etwas anderes gibt als EPS Helme.
    Alles hat sich weiterentwickelt, nur bei den Helmen kommt nichts. Ok, extravagante Belüftungsöffnungen und Designs, das bringt der street-credibitly was aber nicht dem Schutz.
    Deshalb - lasst sie weiter forschen und ihr System an den Biker / die Bikerin bringen und dann schauen wir was es 1-2 Jahren auf dem breiten Markt gibt smilie

    Ich hielt z.B. ein Neck Brace auch immer für übertrieben und siehe da, letztes Jahr hat es mich im Bikepark erwischt. Kämpfe jetzt, ein 3/4 Jahr später immernoch mit den Folgen der HWS-Distorsion die ich mir dabei eingefangen hab. Falls ich jemals wieder Bikepark fahren kann, wird ein Neck Brace definitiv dabei sein... (schade, dass ich es erst so lernen musste...)

  3. benutzerbild

    nullstein

    dabei seit 08/2009

    Erstmal weiterhin gute Genesung.
    Was macht dich so sicher, dass es mit Leatt besser gelaufen wäre?

  4. benutzerbild

    Master | Torben

    dabei seit 11/2003

    Bin direkt auf die rechte Gesichtshälfte gefallen (in den Gegenhang von einem Double) mit einem Neck Brace hätte mein Hals nicht diese extreme Überstreckung mitgemacht.

    Meine Wirbelkörper sind zum Glück alle heil geblieben aber meine Halsmuskeln (vor allem auf der linken Seite) machen mir bis heute Probleme.

  5. benutzerbild

    Ringmaul

    dabei seit 01/2014

    Erst sagt mir das IBC ich soll keinen Full-Face mehr tragen, jetzt soll ich mir einen für 750$ kaufen?!
    Ich glaub ich fahre einfach ohne, dann geh ich der ganzen Diskussion aus dem Weg...
    Auch wenns wohl Ironie sein sollte: mäßig witzig.
    Bei IBC gabs einen Gastkommentar, der dafür warb, außerhalb von Parks etc auf fullface zu verzichten.
    Und der Artikel oben stellt lediglich ein System vor.
    Du siehst, du musstest die Realität schon ziemlich zurechtbiegen, damit deine dürftige Ironie herauskommt.

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