„Hallo, Thomas hier, ich bin auch hier im Hotel und habe deine Nummer von Laurens. Hast du um 16.00 Uhr Zeit für ein Interview?“ 30 Sekunden später kommt die Antwort per SMS – „Ok, 16.00h an der Bar“. Unkompliziert und professionell war mein erster Eindruck – ein Eindruck, der sich im Laufe des Gesprächs mit dem 35-jährigen spanischen XC-Profi weiter festigte. José Hermida fährt in meinem Zeitgefühl schon immer im Cross Country-World Cup vorne mit. Weltmeister bei den Junioren 1996 (Cairns), U23 Weltmeister 2000 (Sierra Nevada) und Elite-Weltmeister 2010 (Mont Sainte-Anne) – alleine daran lässt sich sehen, seit welcher Zeit José Antonio Hermida bereits als MTB-Profi äußerst erfolgreich am Start ist. Zuletzt war José auf Platz fünf in Cairns und PMB!

English Version


# Jose Hermida bei der Teampräsentation im Frühjahr

In deinem Rennfahrer-Profil bei Merida steht, dass dein früherer Job mushroom hunter (Pilzsammler) war. Was hat es damit auf sich?

(lacht) Das ist ein Witz von den Jungs vom Team. In den letzten 10 Jahren stand dort „cobra tamer“ (Cobra-Bändiger), dieses Jahr haben sie mich dann gefragt „Willst du den Job wechseln?“, also habe ich gesagt, „Ahh, mushroom hunter im Winter und während der Saison dann Pro-Rider.“ Es war nur ein Witz, aber wisst ihr – es sieht sogar gut aus, es ist ein neuer Beruf und in der Zukunft kann ich einen Job daraus machen.

Hast du einen Beruf gelernt, bevor du professioneller Rennfahrer geworden bist?

Nein, in Spanien ist das anders – nicht wie in Südtirol oder Deutschland, wo man einen Beruf lernt. In Spanien habe ich mein Abi gemacht und mein Diplom bekommen, um an eine Universität gehen zu können. Zu der Zeit war ich 19 Jahre alt und dann habe ich einen Profi-Vertrag von Scott bekommen. Ich wollte einige Jahre warten, um zu sehen wie es funktioniert – aber es gab keinen Grund, um zurück an die Uni zu gehen. Also bin ich seit 1997 Bikeprofi.

Letzte Saison bist du zum ersten Mal ohne deinen früheren Team-Kollegen Ralph Näf gefahren. War das eine große Veränderung für dich?

Ja, es war ein komisches Gefühl. Wir sind immer noch gute Freunde – wie Brüder mit verschiedenen Müttern – aber immer noch Brüder. Es war ein anderes Gefühl, mir nach 10 Jahren nicht mehr das Zimmer mit ihm zu teilen, aber ich habe mit Rudi van Houts einen guten Freund gefunden. Er hat mehr oder weniger die gleiche Mentalität wie Ralph. Ralph und ich telefonieren immer noch viel – oder wenn wir bei den Rennen sind, sind wir relativ viel zusammen, wenn wir Zeit haben. Wenn ich bei Rennen in der Schweiz in der Nähe von seinem Wohnort bin, wohne ich während der Renntage bei ihm. Also immer noch eine gute Verbindung, aber es war sicherlich ein komisches Gefühl – für mich und auch für ihn!

Ihr habt jetzt ein paar jüngere Teammitglieder.

Du meinst neue Rivalen? (lacht) Jüngere Rivalen – nein, ich mache nur Spaß.

Fragen dich die Jüngeren um Rat?

Ja, manchmal kommen sie und fragen um Rat oder sie fragen noch nicht einmal, sie schauen was ich tue und versuchen das Beste daraus zu machen. Das Wichtigste ist, dass sie mich nicht kopieren, sondern dass sie mich verbessern. Das ist das Beste für die Zukunft. Sie müssen sehen, ob sie Fehler machen oder nicht, und diese dann verbessern. Sie müssen ihren eigenen Weg gehen. Wir wollen im Team keinen neue Gunn-Rita, keinen neuen Hermida oder Ralph Näf bauen. Wir brauchen nur Fahrer mit einer guten Persönlichkeit, mit einem Image – und diese Jungs sind noch jung und auf einem guten Weg. Tatsächlich haben sie schon eine gute Persönlichkeit und ein gutes Image.

Ondrej Zink war zweiter in Andorra und hat eine großartige Leistung abgeliefert. Thomas Litscher war auch in den Top 10. Rudi van Houts wird besser und konstanter. Julian Schelb zeigte gute Leistungen in Afrika und jetzt kommt er in ein Team, das eigentlich auch wie eine Familie ist. Sie haben mich schon um Rat gefragt, aber sie brauchen ihn nicht oft, weil sie schon gute Fähigkeiten haben.

2010 war dein Jahr als Weltmeister. In den letzten Jahren hast du auch Top-Platzierungen erreicht, aber …

Keine großen Erfolge, ja! Es wird immer schwerer. In den letzten drei Jahren habe ich miterlebt, wie sich mein Sport, meine Disziplin gegen mich gewendet hat. Ich will sagen, ich werde stärker, älter und ausdauernder. Bessere Ausdauer und mehr Erfahrung. Mein Sport dagegen wird kürzer und explosiver, also gehen wir nicht denselben Weg. Wir kämpfen gegeneinander und die neue Generation ist darin wirklich gut – Technik und Explosivität. Sicherlich war das letze Jahr nicht besonders erfolgreich, aber ich bin noch immer 35 Jahre alt und war unter den Top 3 bei den World Championships auf einem technischen Kurs, oder auch Zweiter in Kanada – ich bin also noch dran!

Ich war niemals ein Fahrer, der wie Nino Schurter oder Julien Absalon 20 Rennen pro Jahr gewonnen hat. Ich bin ein Fahrer, der ein wenige große Erfolge pro Jahr hat. Ich glaube im letzten Jahr war es mehr oder weniger genauso.

Lass uns über die Veränderungen reden. Die Strecken werden kürzer und viel technischer mit Steinfeldern. Wie ist das für dich?

Es ist eine Herausforderung und auch ein Ziel. In den letzten Jahren musste ich mich stark verändern. Ich musste meinen Trainingsplan anpassen, weil die Rennen kürzer und explosiver werden. Ich musste auch meinen Fahrstil ändern, weil wir auf neuen, größeren Laufrädern unterwegs sind. Es ist nicht das Gleiche wie auf einem 26″ Bike zu fahren. Ich musste mich in den letzten Jahren also an vieles anpassen – wie einen Computer zu rebooten und ein Spiel zu starten, um mit der neuen Generation kämpfen. Die Strecken werden auch an unsere Bikes angepasst. Die Bikes haben jetzt bessere Bremsen, bessere Federperformance und größere Laufräder. Ein Steinfeld besteht jetzt nicht mehr nur aus einem Stein, sondern aus 20 großen Steinen!

Der Sport verändert sich. Ich weiß nicht, ob es gut ist, dass ein Rennen nur 1:30 Stunde dauert. Aber es ist besser für das Fernsehen, für die Show und die Live-Berichterstattung. Am Ende der Rennen hast du immer ein paar Fahrer die um den Titel kämpfen. Als ich 1997 angefangen habe, kam ein Fahrer ins Ziel, eine Minute später der nächste und wieder 1 Minute später noch einer … da hatten wir eine Rennzeit von 2:20 Stunden und jetzt kommen die Fahrer im Sekundentakt ins Ziel.


# Im Steinfeld: Jose Hermida beim World Cup in Val di Sole 2013

Was hältst du von Enduro-Rennen? Hast du schon einmal an einem teilgenommen?

Ich habe noch an keinem Rennen teilgenommen, aber ich habe ein Enduro-Bike zuhause. Enduro-Rennen sind das, was jeder macht, auch wenn er keine Rennen fährt. Enduro Rennen heißt, seine Baggy-Hose anzuziehen, sein Bike zu nehmen und mit seinen Freunden Spaß auf einem Trail zu haben, den man noch nie zuvor gefahren ist, und dann wieder zu verschwinden. Das ist, was alle unsere Kunden sonntags machen.

Unserer Einschätzung nach ist die Konkurrenz sehr groß. Wir finden Enduro-Rennen sehr attraktiv und sie zeigen einen Fahrstil, wie er die letzten 10 Jahre nicht mehr vorhanden war. Er geht zurück zu den Wurzeln des Mountainbikens. Die letzten 10 Jahre von Wettkämpfen ging es wirklich um den Wettkampf, das ist jetzt eine neue Disziplin. Es hat mit „back to the roots“ angefangen, aber aktuell wird es zu Downhill-Rennen nur mit weniger Protektoren. Ich glaube, dass Enduro-Rennen mehr Regeln brauchen und bei einem Konzept bleiben müssen. Die Tretpassagen müssen einen größeren Anteil am Ergebnis haben, weil es dann wirklich zurück zu den Wurzeln geht und man sowohl eine gute Ausdauer haben wie auch ein guter Downhiller sein muss.

Du bist jetzt seit fast 20 Jahren im Rennzirkus unterwegs. Was waren die größten Veränderungen?

Nun ja, so gut wie alles. In der letzten 2-4 Jahren kam sogar die Öffentlichkeit zurück zu den Rennen. Es gab eine Zeit in der wir hart kämpfen mussten, um wahrgenommen zu werden. Es gab einen großen Knall von ’90 bis ’92, ’93 bis ’94 und dann ging es bergab, aber jetzt sind wir wieder auf einem guten Weg. An jedem Wochenende sind jetzt viele Rennen auf der ganzen Welt. Auch die Technik hat sich stark verändert: Als ich angefangen habe, hatte ich eine Gabel mit 60mm Federweg, mechanische Bremsen und acht Gänge. Jetzt haben wir 11 Gänge, bessere Bremsen, als früher die Downhill-Bikes hatten, größere Laufräder und auch das Gewicht der Bikes spielt eine Rolle.

Auch die XC-Fahrer haben sich verändert. Früher wechselten viele Fahrer von anderen Disziplinen wie Rennrad, Cyclocross und dem originalen Mountainbike zum XC. Jetzt kommt niemand von einer anderen Disziplin, die Fahrer sind wirkliche Mountainbiker. Das hat mit meiner Generation angefangen, wir wurden mit dem Mountainbike geboren. Ich bin nie Rennen auf der Straße gefahren – obwohl ich viel auf der Straße trainiert habe – aber ich bin nur Cyclocross- oder Mountainbike-Rennen gefahren. Einige der jüngeren Generation haben sogar direkt mit einem Fully angefangen und sind nie wirklich Hardtail gefahren. Sie haben sich daran gewöhnt, vielleicht haben wir in ein paar Jahren eine 29″-Generation.


# José Hermida 2012 in Albstadt

Von der technischen Seite gesehen: Was sind die größten Veränderungen oder Verbesserungen in den letzten Jahren, was Komponenten und Bikes angeht?

Das Laufrad hat definitiv die größte Entwicklung hinter sich – auch die Steifheit der Rahmen durch den Einsatz der Carbontechnologie ist ein großer Schritt gewesen, was Rahmenkonstruktionen angeht. Was die Schaltung angeht, gab es irgendwann jedes Jahr einen Gang mehr, auch das Bremssystem hat sich enorm verändert, es ist unglaublich. Mittlerweile haben wir eine so starke, schnelle Bremskraft mit diesen kleinen Dinger, die heutzutage fast nichts mehr wiegen. Auch die Komponenten haben sich enorm verbessert: Du kannst dein Bike sonntags verdreckt in die Garage stellen und den kommenden Sonntag funktioniert´s immer noch ohne Probleme.

José Hermida ist mittlerweile auch eine bekannte Marke – wie wichtig sind Facebook und Twitter für dich, bist du dort sehr aktiv?

Haha ja, da bin ich sehr aktiv. Ich komme mit Twitter oder Facebook weitaus besser zurecht – früher hatte ich eine Homepage mit einem Blog, aber ich hatte nie die Zeit dort oft reinzuschreiben. Auf Twitter kann ich meine Sachen direkt online stellen, zudem ist Twitter für den Kontakt mit Fans und Freunden sehr wichtig. Es ist außerdem eine gute Möglichkeit, Menschen keine Klischees von sich selbst zu vermitteln – du siehst einen Promi auf der Straße und denkst „der ist aber arrogant“ – dann klickst du mal in seinen Twitter-Account und merkst, dass der eigentlich ganz in Ordnung ist. Außerdem ist es aus Marketing-Sicht eine gute Sache – man kann die Marke direkt dem Endverbraucher präsentieren. Für die Medien ist das allerdings durchaus mal ein Problem, weil Fans so nicht mehr zwingend ein Magazin kaufen müssen – sie gehen einfach online und folgen uns auf Twitter.

Was ist dein Lieblings-Rennen?

Mont Sainte-Anne in Kanada.

Und deine liebster Trainingsort?

Da wo ich wohne, in den Pyrenäen und in Südafrika.

Was war dein erstes Bike?

Das war ein Mongoose – ein schwarzes mit einer Ritchey-Starrgabel und Deore LX-Ausstattung. Ich erinner mich an das Bike ziemlich gut, weil ich alle meine alten Bikes in meiner Garage aufbewahre. Ich habe eine komplette Garage nur für meine Bikes, die ist auch in einem Volkswagen-Clip zu sehen. Dort sind alle meine eigenen Räder wie zum Beispiel das Olympia-Rad und das, mit dem ich Weltmeister wurde. Außerdem Juniorenbikes, ein Modell aus der u23-Zeit – jedes Jahr behalte ich eins von meinen Rädern hier. Am Tag, an dem ich aufhöre, kann ich ein Museum eröffnen.

Bei den Olympischen Spielen in London wurdest du Vierter – was hast du mit Rio 2016 geplant?

Ach komm, kein Problem. Ärger dich nicht, weine nicht – Rio Rio!Rio ist noch weit weg, es kommt aber näher. Als London vorbei war dachte ich, dass Rio wirklich noch in ziemlicher Ferne liegt. Ich war ganz nah an einer Medaille dran, wurde aber Vierter und meine Frau meinte „Ach komm, kein Problem. Ärger dich nicht, weine nicht – Rio Rio!“ Zu dem Zeitpunkt war Rio vier Jahre weg, mittlerweile haben wir schon fast Halbzeit. Rio wird auf jeden Fall ein großer Tag, beziehungsweise ein großes Jahr für mich, denn es kommen viele Dinge in 2016, die mir viel bedeuten. 2016 ist es zwanzig Jahre her, dass ich meine erste Weltmeisterschaft in Cairns gewonnen habe – und die wird 2016 auch wieder in Cairns sein. Ich werde also 20 Jahre später wieder dorthin fahren.

Ich werde mich zudem aber auch erst für Olympia qualifizieren müssen. Wir reden immer über Rio, als wäre es schon fix – aber mittlerweile gibt es auch in Spanien einige junge Typen, die um den Olympia-Platz kämpfen. Rio 2016 wird vielleicht mein letztes Jahr als XC-Fahrer – wenn ich die Goldmedaille gewinne, fahre ich aber noch ein Jahr für Geld weiter (lacht). Wenn nicht, höre ich auf und fahre nur noch Maration oder beende meine Karriere endgültig. Dann werde ich diese Seite meines Lebens schließen und eine neue aufschlagen.

Was könnte diese neue Seite im Leben sein?

Darüber habe ich ehrlich gesagt noch nicht genau nachgedacht. Ich rede öfter darüber, dass ich aufhören werde – aber Mountainbiken ist nunmal das was ich am besten kann. Ich kann nicht gut kochen, ich bin auch nicht gut im Reparieren von Autos. Die letzten Tage habe ich öfter davon gesprochen, dass ich nach Rio meine Karriere beende – aber vielleicht denkt Merida auch mehr über die meine nächste Seite des Lebens als ich selbst. Wenn du ein Fahrer bist, fokussierst du dich nur auf deine Beine und deine Rennen, aber vielleicht sollte ich mehr drüber nachdenken.

Ich habe einige Investments in meinem Leben, ich habe meine Fahrradbekleidungs-Marke. Die habe ich mit einem ehemaligen Schulfreund gegründet, sie heißt sumattory.com – eine qualitativ hochwertige Bekleidungsmarke, außerdem habe ich noch hier und da einige Anlagen. Mit diesen Anlagen werde ich arbeiten und dann die neue Seite meines Lebens aufschlagen, irgendwann 2017.

Könnt ihr dann natürlich alles auf Twitter und Facebook nachlesen (lacht).

Danke für das Interview!

Vielen Dank, wir sehen uns auf den Rennen!


# José Hermida glücklich über Platz 5 im Rennen in Cairns 2014.

Jose Hermida Interview – English version

In your Merida profile it says your former job was „mushroom hunter“. What is this about?

(laughs) thats a kind of joke from the guys from the team. In the last 10 years I had the job as „cobra tamer“, so this year they asked „you wanna change the job?“ So I said, “ Ahh, mushroom hunter in winter and then during the season pro-rider.“ It was just a joke, but you know – it´s even looking good and it´s a new profession and in the future I can make a job out of this.

Have you learned any profession before getting a professional racer?

No, in Spain it is different, not like in South tyrol or Germany where you learn a profession. In Spain I passed my highschool and I got my degree to enter the university. Well, at this time I was at 19 years old and then I got a professional contract from the Scott Team. I wanted so wait some years to see how it works and there was no need to go back to the university. So I am a professional rider since 1997.

Last year was the first season without your former team-colleague Ralph Näf. Was that a big change for you?

Yes, it was a strange feeling. We are still good friends – like brothers from a different mother – but still brothers. It was a different feeling to not share the room with him after 10 years, but I found a good mate with Rudi van Houts. He has more or less the same mentality as Ralph. We are still a lot connected via phone – or when we are at the races, we are always more or less together, when we have the time. And we have still a good relationship connection. When I am around at his home at Switzerland, I stay at his home while being at the races. So it is still a good connection, but for sure it was a strange feeling – for me and also for him!

Now you got a few younger teammembers.

You mean new rivals? (laughs) Younger rivals – no, just joking.

Do the younger ones ask you for advice?

Yes, sometimes they come and ask for a advice or they don’t even ask, they just check what I am doing and try to get the best of it. The most important thing is, that they don’t copy me, the most important thing is that they improve me. This is the best thing for the future. They have to see if they make mistakes or not and improve them. They have to go there own way. In the team we don’t want to build a new Gunn-Rita, Hermida or Ralph Näf. We just need riders with a good personality, with an image – those guys are young guys and they are on their way. Actually they already have a good image and personality.

Ondrej Zink was second in Andorra and had a great performance. Thomas Litscher is also already in the Top 10. Rudi van Houts is getting better and better and constantly there. Julian Schelb showed a great performance last year in Afrika and now he is joining a team that is actually also like a family. They asked for advices but they don’t need it often because they already have good skills.

2010 was your year as a world champion. The last years you were also in the top positions, but…

…no big successes, yes! It is getting harder and harder. In the last three years I saw that my sport, my discipline go against me. I want to say that I am growing, getting older and more strong in the endurance. Better endurance and more experience. But in the opposite way, my sport is going shorter and more explosive, so we are not following the same way. We are hitting each other and the new generation is really good in this – technically and explosive. But for sure: the last year was not a super successful year, but still I am 35 years old and got Top 3 at the World Championships on a technical course, or second in Canada – so I am still there!

I was never a rider who wins twenty races a year like Nino Schurter or Julien Absalon. I have been a rider that hit a couple of big results a year and I guess last year was more or less the same.

Lets talk about the changes. The tracks get shorter and much more technical with rock gardens. How is that for you?

It’s a challenge and it’s also a goal. In the last years I had to change a lot. My training plans – because the races are getting shorter and more explosive. I also had to change my riding style, because now we have the new, bigger wheels. It is not the same style as riding a 26 inch bike. So the last years I had to change a lot – like to reboot a computer and start a game, fighting with the new generation. The courses are also getting changes according to our bikes. Now the bikes have better brakes, better suspension and bigger wheels. Now a rock garden is not only one stone, there are 20 big stones!

The sport is changing. I don’t know, if it´s good to have a race which lasts only 1:30 hours but it is better for the show, the TV and the live coverage. In the end of the races, you have always some riders fighting for the title. When I was starting in 1997 there was one rider in the finish, 1 minute later the next, 1 minute later the next … There we had a race time of 2:20 hours and now the riders come within seconds.

What do you think about enduro racing? Did you take part in races?

Not racing but I have one enduro bike at home. Enduro racing is the same thing that every rider does, when he doesn’t race. Enduro racing is to take your bike and go with your friends out there with a baggy pant and try to enjoy a trail you have never ridden before and afterwards you leave again. This is what all our customers do on their sundays.

Our estimation is that the competition is quite difficult. We are seeing that enduro races are pretty attractive and they show that this riding style, which was not there the last 10 years, is going back to the roots of mountainbiking. The last 10 years of competition were really competitions and this is a new discipline. It started with „back to the roots“ but at the end of the year it became like an uncovered downhill race. I think enduro racing needs more regulations and needs to stick to one concept. The pedal sections have to count a bit more, because then it´s „back to the roots“ where you have to pedal and also need to be a good downhiller.

You are now about 20 years in the racing circus. What were the biggest changes?

Well, quite everything. In the last 2-4 years even the public came back to the races. There was a period where we struggled a lot and had identity problems. It was a big big boom in the 90th to 92, 93 to 94 and then it went down, but now it´s up again. Now on all weekends, there are plenty of races around the world. Also the technique changed a lot: I started racing with a 60mm fork, cable brakes and 8-speed and now we have like 11-speed in the back, better brakes than in past even the downhill-bikes had, bigger tires and the weight of the bikes also counts.

Also the cross country riders have changed. In the past many riders came from other disciplines like roadbikers, cyclocross-riders and the original mountainbike riders. Now not even one is coming from another discipline, they are real mountainbikers. This started in my generation, we were born with a mountainbike. I have never done races on the road – sure I train a lot on the road – but for the races I only took part in cyclocross or mountainbike. Some of the young generations are even pure fullsuspension riders. They are used to this, and in a few years maybe we have a „only 29er“ generation. So for sure, the sport has changed a lot.

From the technical part: what have been the biggest changes or improvements during the last years on your bicycle when you look back?

The wheel are the biggest improvements and also the stiffness of the frames with the carbon technology – this makes the biggest step for the frames. Concerning the gearsystem every year was one more gear and then also the braking system, it´s unbelievable. Now we can brake really strong and really fast with the small pieces that weigh more or less nothing. And also the components improved a lot: You can leave the bike on sunday dirty in the garage and the next sunday the bike is still working.

José Hermida is a well known brand now. How important has become Facebook and Twitter and everything for you now, you are very active there?

(Laughs) Yes I am really active there. I find myself much better in Twitter or Facebook. Before I had a homepage with a blog but I had never time to write some lines down there. On twitter I can share my moments instantly and this is important also to get in connections with the fans or friends. It’s also a good way to not put people into a cliché. You see celebrities on the road and you see him from far away and think he is arrogant. Then you start following him on twitter and you find out he’s nice and you start to get more familiar with this guy. Also it´s a good way to share and to have another side for our marketing. It’s a way to show our brands directly to the customer. For the media it´s sometimes a problem because fans don’t buy a magazine and just go online and follow us.

Whats your favorite race?

Mont Sainte-Anne in Canada.

Whats your favorite training-area?

Where I live, up in the Pyrenées and South Africa.

Did you have a dream job when you were a kid?

I had all my exams to start geography at the university and I dreamed to be up in the mountains and to learn about the mountains. That’s why I like to go to the trails, I see a lot of things similar to geology I wanted to study. And then I also wanted to be an mechanic – I want to touch stuff with my hands.

Was was your first bicycle?

It was a Mongose -a black one with a stiff Ritchey fork and Deore LX. I remember the bike really good, because I have all my bikes in the garage. I have one garage only for me and I showed it in one of the movies from Volkswagen. There are all my personal bikes like the olympic bikes and the world champion bike. There are also bikes from junior, U23 – each year I keep one of my bikes there. The day I stop racing I can open a museum.

In London you reached 4th place – what about Rio 2016?
C´mon, no problem don’t worry, don’t cry – Rio Rio!Rio is far away, but it´s getting closer. When we finished London I thought Rio is far away. I was close to win a medal, I got forth and my wife said „C´mon, no problem don’t worry, don’t cry – Rio Rio!“ I thought Rio is four years ahead and now we are nearly in the middle. Rio is gonna be a big day for me or a big year for me. There are many things which mean a lot in 2016. It’s gonna be 20 years that I won my first world championchip in Cairns, in 2016 they will be also in Cairns. So 20 years after my win I will go to the same place.

I also have to qualify for olympics. We always talk about Rio, Rio – but there are also some young guys in Spain who are fighting for this spot. And Rio probably will be my last year as a cross country rider. When I get a gold medal I will continue one more year for cash (laughs), if not I stop and do for marathons or finally stop my career. I am not tired of mountainbiking, that’s no question – but maybe I will close this page of my life and open the next page in the book.

Do you know whats maybe the next page in your life?

I haven’t think so much that´s true. I always talki about that I will stop, but this is the thing I can do best. I am not good in cooking, not good in repairing cars. The last days I talked a lot of stopping after Rio but maybe Merida is thinking more about the next page than me. When you are a rider, you are always focused on your legs and your races, but maybe I should think about it more.

I have some investements in my life, I have my cycling clothing brand company. I founded it with my friend from school, its sumattory.com – it´s a high quality cycling brand and then I also had some other investments. With this investments I have to work and I will start a new page in my life somehow in 2017. For sure you can read about it in Twitter or Facebook (laughs).

Ok, thank you for the time!

Thanks a lot, we will meet again at the races!

  1. benutzerbild

    Thomas

    dabei seit 09/2000

    "Hallo, Thomas hier, ich bin auch hier im Hotel und habe deine Nummer von Laurens. Hast du um 16.00 Uhr Zeit für ein Interview?" 30 Sekunden später kommt die Antwort per SMS - "Ok, 16.00h an der Bar". Unkompliziert und professionell war mein erster Eindruck - ein Eindruck, der sich im Laufe des Gesprächs mit dem 35-jährigen spanischen XC-Profi weiter festigte. José Hermida fährt in meinem Zeitgefühl schon immer im Cross Country-World Cup vorne mit. Weltmeister bei den Junioren 1996 (Cairns), U23 Weltmeister 2000 (Sierra Nevada) und Elite-Weltmeister 2010 (Mont Sainte-Anne) - alleine daran lässt sich sehen, seit welcher Zeit José Antonio Hermida bereits als MTB-Profi äußerst erfolgreich am Start ist. Zuletzt war José auf Platz fünf in Cairns und PMB!


    → Den vollständigen Artikel "Interview mit XC-Profi José Hermida: vom Cobra-Zähmer zum Pilzsammler" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    actafool

    dabei seit 09/2005

    http://www.mtb-news.de/news/2014/05/02/interview-mit-hermida/

    Was hältst du von Enduro-Rennen? Hast du schon einmal an einem teilgenommen?

    Es hat mit "back to the roots" angefangen, aber aktuell wird es zu Downhill-Rennen nur mit weniger Protektoren. Ich glaube, dass Enduro-Rennen mehr Regeln brauchen und bei einem Konzept bleiben müssen. Die Tretpassagen müssen einen größeren Anteil am Ergebnis haben, weil es dann wirklich zurück zu den Wurzeln geht und man sowohl eine gute Ausdauer haben wie auch ein guter Downhiller sein muss.

    smiliesmiliesmilie

    20 Jahre auf diesem Level fahren - Wahnsinn!
  3. benutzerbild

    Medium

    dabei seit 02/2010

    Was hältst du von Enduro-Rennen? Hast du schon einmal an einem teilgenommen?

    Ich habe Enduro-Bike zuhause. Enduro-Rennen sind das was jeder macht. Enduro Rennen heißt seine Baggy-Hose anzuziehen, sein Bike zu nehmen Rennen fahren und dann wieder zu verschwinden. Das ist, was alle unsere Kunden sonntags machen.

    Ich glaube, dass Enduro-Rennen mehr Regeln brauchen und bei einem Konzept bleiben müssen. Die Tretpassagen müssen einen größeren Anteil am Ergebnis haben, weil es dann wirklich zurück zu den Wurzeln geht und man sowohl eine gute Ausdauer haben wie auch ein guter Downhiller sein muss.
  4. benutzerbild

    cd-surfer

    dabei seit 12/2008

    Coole Socke!!!

  5. benutzerbild

    Stuhli

    dabei seit 09/2011

    Für mich auch DIE Aussage:

    Was hältst du von Enduro-Rennen? Hast du schon einmal an einem teilgenommen?

    Es hat mit "back to the roots" angefangen, aber aktuell wird es zu Downhill-Rennen nur mit weniger Protektoren. Ich glaube, dass Enduro-Rennen mehr Regeln brauchen und bei einem Konzept bleiben müssen. Die Tretpassagen müssen einen größeren Anteil am Ergebnis haben, weil es dann wirklich zurück zu den Wurzeln geht und man sowohl eine gute Ausdauer haben wie auch ein guter Downhiller sein muss.


    Und mal davon abgesehn ein tolles Interview und José is echt ein cooler Hund.

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!