Am 26. und 27. April ging das erste Rennen der Specialized SRAM Enduro Series in Terlago über die Bühne. Eine Bühne, die aufgrund des unglücklicherweise aufziehenden Wettertiefs und einhergehendem satten Regens ziemlich nass, rutschig und matschig war, auf der aber die Rennserie nichtsdestotrotz würdig in die neue Saison gestartet ist. Mit Marco Milivinti (Torpado Factory Team) nutzte ein Italiener seinen Heimvorteil, bei den Damen gab die ehemalige 4X-erin Anneke Beerten (Specialized Factory Team) aus den Niederlanden ganz klar den Ton an. Dass dieses außergewöhnliche Rennwochenende trotz des ungnädigen Wettergottes nicht erfolglos im Wasser unterging, dafür sorgte allen voran das lokale Organisationsteam Rideaway A.S.D., das mit Luca Bortolotti an diesem Wochenende sprichwörtlich zur Höchstform auflaufen musste.
# Tobias Reiser (GER, Focus Trail Team) auf dem schlammigen Weg zu Platz 8 – gut gewählte Bereifung war am Renntag von Vorteil. © Axel Brunst
Nicht nur das Fahrerlager war beim Auftaktevent der Specialized SRAM Enduro Series 2014 in Terlago international. Mit der Racement GmbH aus Deutschland (Serienorganisator und Zeitnehmung), Trail Solutions GmbH aus Österreich (Rennorganisation und Streckenaufbau) und Rideaway A.S.D. als italienischer Partner und Lokalorganisator mischten gleich drei Nationen in der Organisation und Abwicklung mit. Viele Köche verderben den Brei? Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern; vor allem, wenn gleich drei an einem Strang ziehen sollen, im Großen und Ganzen aber dürfte die Abstimmung ganz gut geklappt haben. Sehr viele (freiwillige) Helfer waren am Gelingen des Events beteiligt, darunter viele enthusiastische Bewohner des kleinen Örtchens Terlago, sogar die örtliche Feuerwehr, vor allem aber die Rideaway Crew rund um Luca Bortolotti. Vor einem Jahr noch Organisator eines kleinen lokalen Endurorennens, hat Rideaway heuer alle Energie in den ausverkauften ersten Stopp der SSRAM Enduro Series gesteckt.
# Lokaler Organisator „Rideaway“: Luca Bortolotti, Luigi Canali und ihre Crew sind leidenschaftliche Bikeenthusiasten. © Mario Pierguidi
„Wir haben versucht so viel wie möglich zu geben, um dieses Rennen perfekt über die Bühne zu bringen, auch wenn das Wetter nicht wirklich nett mit uns war. Es gibt immer etwas, das nicht ganz funktioniert, aber ich denke wir haben 180 Prozent gegeben, um die Rider glücklich zu machen“, meint der erschöpfte aber dennoch zuversichtliche Chef von Rideaway A.S.D. Gemeinsam mit Luigi Canali, dem zweiten „Kopf“ im Team, hat er Rideaway im Jahr 2012 gegründet und seitdem eine ganze Crew an rund 30 enthusiastischen Mountainbikern mit seiner Leidenschaft angesteckt. Wer denkt, dass Rideaway die einzige Aufgabe von Luca und Luigi ist, der irrt – beide gehen nebenbei noch einem „richtigen“ Job nach und sind Familienväter. Jährlich veranstaltet Rideaway ein Rennen in der Region, im letzten Jahr wurde noch bei einem kleinen, lokalen Endurorennen „geprobt“ und heuer hat sich Luca und sein Team an die SSRAM Enduro Series gewagt. Von Strecken- und Bühnenbau über das Schnüren von Lunchpaketen für die hungrigen Streckenposten bis hin zum Vorbereiten der Starterpakete – bei Rideaway sind sogar die Ehefrauen im Einsatz und selbst der Schwiegervater kommt aus Schweden angereist, um mitzuhelfen. Luigis bessere Hälfte Alessandra kann nicht drumherum zuzugeben, „dass die Austragung eines solchen Rennens schon recht stressig für die ganze Familie ist“, aber „für mich ist es wichtig Luigi mit einem „Big Smile“ zu sehen und das ist beim Thema Biken der Fall.“
# Luca Bortolotti – Chef von „Rideaway“
Luigi hat indes auch wieder einen ausgeruhten Blick auf das vergangene Rennwochenende. „Ich denke, dass uns alles ganz gut gelungen ist. Alle Involvierten haben das Maximum gegeben, sowohl Rider als auch Organisatoren. Trotzdem weiß ich, dass wir noch einiges zu lernen haben.“ Im Gedächtnis bleibt für das lokale Organisationsteam nicht nur das Wetter. „Wir sind sehr glücklich und sehr stolz, dass wir so viele positive Rückmeldungen bekommen haben, zum Ort und zu unserer Arbeit. Besonders aufgrund des Wetters wird das Rennen auf jeden Fall unvergesslich bleiben!“ ist sich Chef Luca sicher.
# Daumen hoch trotz erschwerter Bedingungen. Max Schumann (GER, Carver Trailfoundation) landete am Ende auf Rang 13. @ Trail Solutions
Den Auftakt der SSRAM Series im Trentino haben am vergangenen Wochenende mehr als 300 Fahrer bestritten. 5 Stages mit 1.400 Höhenmetern verteilt auf 34 Kilometern und fordernden Anstiegen waren bei erschwerten Bedingungen zu bewältigen. Während es der Wettergott am Trainingstag noch gut gemeint hat, ging es beim Rennen dann sehr nass, matschig, rutschig und schlammig her – eine Herausforderung für Teilnehmer und Organisatoren! Derzeit geht Stopp #2 der Serie im Rahmen des Bikefestivals in Riva über die Bühne.
Mehr Infos zur SSRAM Enduro Series und das Rennen #1 in Terlago findest du auf http://www.enduroseries.net/de und www.rideaway.it
———————
Fotos: ©Axel Brunst, ©Mario Pierguidi, ©Andrea Molinari, © Trail Solutions
5 Kommentare