An der Scheibenbremse sind keine grundlegenden Innovationen mehr möglich? Wer so denkt hat möglicher Weise weit gefehlt, denn auf Kickstarter schickt sich ein Australier namens Allan Crisp daran, die Bremszange zu revolutionieren. Statt auf einen konventionellen Festsattel mit zwei oder vier Kolben und hydraulischer Betätigung setzt Crisp bei seinem Projekt „Crisp Brake MTB“ auf einen einzelnen, wesentlich größeren Kolben, der über eine Mechanik beide Bremsbeläge gleichzeitig auf die Scheibe presst – ähnlich wie eine Spreizzange. Kann dieses System die Welt der Scheibenbremsen revolutionieren? Bislang sieht es eher nicht so aus… die Finanzierung des Projektes steht bislang bei 0%.

Crisp Brake MTB

Video: Wirkungsweise

Das Funktionsprinzip ist relativ einfach: Ein einziger Nehmerzylinder, der zwischen zwei Hebeln sitzt, betätigt beide Bremsbeläge gleichzeitig. Dank drehbarer Aufnahmen sollen die Bremsbeläge parallel zur Scheibe geführt werden und durch die Verbindung beider Beläge über einen Hebel und die folgende gegenseitige Abstützung ein verringerter Verschleiß erreicht werden.


# Crisp MTB Brake – das CAD-Modell sieht spannend aus.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Festsattelbremsen soll die Crisp Brake MTB einige weitere Vorteile erbringen, die jedoch noch in der Praxis zu überprüfen wären. So soll die Wärmeabstrahlung verbessert sein, da die Beläge nicht in der Bremszange eingeschlossen sind. Durch den vereinfachten Aufbau soll das System zusätzlich einfacher zu entlüften und wartungsärmer sein. Gleichzeitig soll das isolierte Hydrauliksystem keinerlei Probleme mit der Hitzeentwicklung der Bremse haben und entsprechend reduzierte Probleme mit Fading aufweisen. Das eigentliche Highlight an der Crisp Brake MTB wäre jedoch, dass sie aufgrund der Selbstausrichtung der Beläge weitestgehend frei von Einstellungsproblemen sein müsste. So kann auf eine pingelige Einstellung verzichtet werden und auch eine leicht verbogene Scheibe führt nicht zwingend zu einem Problem.

Auf Seite des Herstellers sollte die Bremse kostengünstiger zu fertigen sein. Gleichzeitig soll die einfache Konstruktion wesentlich leichter werden. Für den aktuellen CAD-Prototypen gibt der Entwickler eine Masse von 110g an.

Sicherer, einfacher, leichter, wartungsärmer und besser aussehend – der Entwickler Allan Crisp geht bei der Projektbeschreibung für seine Crisp Brake MTB in die Vollen. Seine auf Mineralöl basierte Bremse soll mit Scheibengrößen ab 160mm die Welt der Mountainbikes auf den Kopf stellen. Und auch an eine Anwendung in der Automobilindustrie wird bereits gedacht.

Das Problem: Bislang haben sich auf Kickstarter nur vier Unterstützer für die Crisp Brake MTB gefunden. Ob in den kommenden 25 Tagen noch der Durchbruch gelingt? Wer das Projekt unterstützen möchte kann sich hier alle Informationen durchlesen und sich ggf. am Projekt beteiligen.

  1. benutzerbild

    Dr_Stone

    dabei seit 10/2010

    zuki zitierte deinen Beitrag im Thema „Crisp Brake MTB bei Kickstarter - Revolution an der Bremszange?“. 07:35

    Willst du damit erläutern, das die Arbeit von garbel, retrorider, felixthewolf,
    schnellerpfeil, schildbürger, xrated, sharky und vielen mehr umsonst war?


    EDIT: Und ja, dass sind Leute mit Fachwissen oder stetig steigendem Fachwissen.
  2. benutzerbild

    Snowdriver

    dabei seit 02/2007

    Kann mir nicht vorstellen, dass die Bremse weniger Masse auf die Waage bringen wird als eine dann in Sachen Bremskraft vergleichbare 'herkömmliche' Bremszange.
    Was mir nicht so ganz in den Schädel will, ist der Umstand, dass "NULL"-Dreh- bzw. Lagerpunkte gegen "SECHS" (oder habe ich mich verzählt?) getauscht werden sollen. Dazu kommen noch die Punkte an denen der Bremskolben an die Hebel angelenkt werden muss.
    Also ich warte mein Rad gerne und staune was durch Dreck so alles fratze gehen kann, aber bei der Konstruktion würde ich mich sehr häufig des Nachts im Keller sehen.

    Grüßle

  3. benutzerbild

    Toolkid

    dabei seit 04/2011

    ... Statt auf einen konventionellen Festsattel mit zwei oder vier Kolben und hydraulischer Betätigung setzt Crisp bei seinem Projekt "Crisp Brake MTB" auf einen einzelnen, wesentlich größeren Kolben, der über eine Mechanik beide Bremsbeläge gleichzeitig auf die Scheibe presst - ähnlich wie eine Schere.
    ...
    Eben nicht wie eine Schere. Bei einer Schere und den meisten Zangen wird die "Antriebsseite" zusammengedrückt, um die "Arbeitsseite" zu schließen. Hier wird die "Antriebsseite" weiter geöffnet, um das zu erreichen - nach dem Prinzip einer Spreizzange. Bei einer Schere gleiten die Teile der "Arbeitsseite" außerdem aneinander vorbei und liegen sich somit nicht direkt gegenüber.
  4. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    @Toolkid Vollkommen richtig - vielen Dank für den Hinweis. Ist korrigiert.

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