[Update: Ergebnisse online] Während wir noch lange nicht aufhören wollen, neue Hinterbau-Konzepte zu sammeln, wollen wir parallel in einer Umfrage unser „Lastenheft“ erarbeiten. Wozu wir das brauchen? Am Ende stehen wir mit verschiedenen, vielversprechenden Skizzen hier und müssen uns für eine entscheiden. Damit das nicht nach Gusto geht, sondern tatsächlich das für ein Trailbike beste Konzept das Rennen macht, brauchen wir Entscheidungskriterien.
Jedes Rahmenkonzept hat andere Qualitäten: Während bei einem einfachen Eingelenker wenige Lager tendenziell einen geringen Wartungsaufwand bedeuten, kann ein Viergelenker auch beim Bremsen besser aktiv bleiben. Auch hinsichtlich der Platzverhältnisse ums Tretlager gibt es große Unterschiede, was sich unter anderem auf die realisierbare Kettenstrebenlänge oder die Versenkbarkeit der Sattelstütze auswirken kann.
Doch noch einige andere Eigenschaften hängen direkt mit dem gewählten Rahmenlayout zusammen: Soll beispielsweise der Dämpfer am Oberrohr befestigt werden, so darf das Oberrohr nicht zu sehr wandern, und zwar egal für welche Rahmengröße. Auf diese Art und Weise machen es manche Designs einfacher und manche schwerer, sehr kleine Rahmen zu realisieren, auf der anderen Seite braucht es für große Rahmen dann oft große Gussets, die zumindest Geschmacksache sind.
# Ein Beispiel: Alutech setzt bisher auf ein ziemlich eigenständiges Design – die flach stehende Sitzstrebe macht Steifigkeit jedoch eher zu einer Herausforderung als bei manch anderem Layout. Dafür ist die Dämpferanlenkung vom Ingenieur gut wählbar, der Horst-Link entkoppelt das Bremsmoment besser als der Eingelenker, verschiedene Rahmenhöhen lassen die Kinematik unbeeinflusst. Das Sitzrohr ist gerade durchgängig ausgeführt und nur etwas nach vorne gezogen um Raum für die 29″-Laufräder zu machen.
Wir werden dabei nicht das ganze Rahmenkonzept nach einem einzelnen Feature bewerten, sondern wollen wissen: Welche Themen sind relevant, welche weniger? Deshalb wollen wir von euch eine Priorisierung der verschiedenen Eigenschaften sehen.
Das Vorgehen
1. Vervollständigung des Attributs-Katalog und Diskussion
Wir haben mit eurer Hilfe den Katalog vervollständigt – jetzt geht es ans Abstimmen!
2. Abstimmung
Bis 20.05. hattet ihr die Möglichkeit, darüber zu entscheiden, was an einem Trailbike zählt – und was nicht.
3. Auswertung
Bei der Auswertung werden wir eure Priorisierung zusätzlich gewichten. Ihr konntet die Plätze 1-5 vergeben, wir haben den Plätzen ein Gewicht zugeordnet: Platz 1 kriegt 16 Punkte, Platz 2 kriegt 8, Platz 3 kriegt 4, Platz 4 noch 2 und Platz 5 noch 1 Punkt. Auf diese Art und Weise fallen die Unterschiede deutlicher aus, das Ergebnis wird einfacher zu interpretieren. Ohne Gewichtung passiert es leichter, dass sich die Stimmen gegenseitig ausgleichen und – worst case – alles gleich wichtig zu sein scheint. Hier sehr ihr beide Ergebnisse:
# Gewichtete und ungewichtete Attribute-Verteilung
Dann hatten wir noch drei Zusatzfragen an euch, die Antwort-Ergebnisse findet ihr hier:
# Verstelloptionen werden nicht gewünscht, Kompatibilität mit Standard-Dämpfern schon.
4. Umsetzung
Anschließend werden wir ins Lastenheft eintragen, wie gut die verschiedenen Rahmenkonzepte die einzelnen Anforderungen erfüllen. Dabei kommt es dann in erster Linie darauf an, die hoch priorisierten Eigenschaften bestmöglich zu erfüllen. Bei der Umsetzung werden wir schließlich auch die hier diskutierten, Rahmen-Layout-unabhängigen Attribute berücksichtigen – oder eben nicht.
Lese-Tipp
In der nächsten World of MTB (ab 6.06.) gibt es einen schönen Hintergrund-Artikel von unserem Ingenieur Stefan zum Thema Mountainbike-Entwicklung in unserer Mode-Branche. Lesenswert.
Die Diskussion ist eröffnet – die Abstimmung geht ab Samstag Abend online. Ab sofort bis Dienstag vormittag (9:59) kann hier abgestimmt werden. Erinnerung: Das Bike kriegt 130 mm Federweg und ist als „Marathonbike mit Enduro-Genen“ gedacht: Schnell, leicht, mit Popp und hohem Spaßfaktor.
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