„Define your great“ – Nicht weniger verspricht der Claim von Cane Creek. Die „employee-owned“ Firma aus Fletcher North Carolina setzt seit Jahren immer wieder neue Benchmarks über komplett andere Herangehensweisen und wird dieser Behauptung somit durchaus gerecht. War die Leistungsfähigkeit des DoubleBarrel Coil zuerst auf den abfahrtsorientierten Einsatzbereich gerichtet, so kamen in den letzten Jahren leichtere Luftversionen in Form von DoubleBarrel Air und DoubelBarrel Air CS hinzu. Es war naheliegend, dass nun eine kleinere Version ohne Ausgleichsbehälter den Markt für Trailbikes öffnen soll. Auf knapp 100km Trail rund um die Region Asheville konnten wir genau diesem „Inline“ Dämpfer im Up- und Downhill auf den Zahn fühlen.


# Cane Creek DBinline


# DBinline

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Cane Creek DBinline Dämpfer

In aller Kürze

Der Cane Creek DBinline ist ein in vollem Umfang einstellbarer Twin Tube-Dämpfer, der ohne Ausgleichsbehälter auskommt. Zusätzlich zur High- und Low-Speed Zug- und Druckstufe bietet er ein über den sogenannten Climb Switch zuschaltbares Uphill-Setup mit stark erhöhten Low Speed Dämpfungen.

Einsatzbereich: XC, Trail, All-Mountain, Enduro
Aufbau: Double Barrel Dämpfer
Einstellungen: Luftdruck, Luftkammergröße, High- und Low-Speed Zug- und Druckstufe, Climb Switch
Besonderheit: Kein Ausgleichsbehälter und somit breites Anwendungsspektrum auch bei Bikes mit wenig Platz in der Kinemaik, großes Ölvolumen, breite Einstellbarkeit

Mit Einbaulängen von 165 bis 216mm richtet sich der Cane Creek Inline an Bikes mit 120-150mm Federweg, bei denen Wert auf eine breite Einstellbarkeit des Hinterbaus gelegt wird. Das Konzept hinter einem Twin Tube-Dämpfer ist, dass für Zug- und Druckstufe zwei getrennte Dämpfungskreisläufe vorhanden sind und die Dämpfung nicht über den Kolben der Dämpferstange erreicht wird, sondern über verschiedene Ventile am Kopf des Dämpfers. So soll eine besonders gute Einstellbarkeit bei möglichst vollständiger Unabhängigkeit der Einstellungen erreicht werden.


# Mono-Tube Dämpfer vs. Twin-Tube Dämpfer

Auf der ersten Ausfahrt hat der Cane Creek DBinline einen sehr guten Eindruck hinterlassen. In diesem Artikel haben wir für euch alle technischen Details aufbereitet und die ersten Fahreindrücke festgehalten.

Technische Daten

Hersteller: Cane Creek
Modell: DBinline
Modelljahr: 2015
Einsatzbereich: Trail, All-Mountain, Enduro (Bikes mit 120–150mm Federweg)
Kategorie: Dämpfer
Federung: Luft; Positiv- und Negativ-Luftkammer
Dämpfung: Double Barrel Twin Tube Technologie mit unabhängiger Zug- und Druckstufeneinstellung. Zwei High Speed und vier Low Speed Dämpfungskreisläufe. Climb Switch (CS).
Einstelloptionen: Luftdruck, High Speed Druckstufe, Low Speed Druckstufe, High Speed Zugstufe, Low Speed Zugstufe, Climb Switch (On / Off)
Gewicht: ab 295g (165x38mm)
Dämpferlängen: 165 x 38mm (6.5″ x 1.5″), 184 x 44mm (7.25″ x 1.73″), 190 x 50mm (7.48″ x 1.96″), 200 x 50mm (7.78″ x 1.96″), 200 x 57mm (7.87″ x 2.24″), 216 x 63mm (8.5″ x 2.48″)
Luftvolumen: Standard, Anpassbar über Spacer, Hülse frei drehbar
Buchsen: Hochleistungsgleitlager, ½” Achse
Herstellung: Handgefertigt in Flechter, NC, USA
Preis: $495 (UVP; Preise für Deutschland folgen in Kürze)
Verfügbar: 1. Juni 2014

Motivation

Volle Performance ohne Ausgleichsbehälter – dieses Ziel verfolgt Cane Creek mit dem DBinline.Bikes im Federwegsbereich zwischen 120 und 160mm boomen. Ob Enduro- oder Trailbike: Diese Plattformen bieten dem Fahrer die Möglichkeit den kompletten Berg zu erobern. Sei es in der Auf- oder der Abfahrt, denn die Geometrien dieser Bikes ermöglichen ein sehr breites Einsatzspektrum. Das Problem ist jedoch, dass zwischen Performance und Gewicht häufig ein Kompromiss gefunden werden muss. Im Fall der Dämpfer ist es so, dass die existierenden „Inline-Dämpfer“, also Modelle ohne Ausgleichsbehälter und beschränkter Einstellbarkeit, in vielen Fällen nicht die durch anspruchsvollere Strecken und höhere Geschwindigkeiten gestellten Anforderungen erfüllen können. So kommt es zu Hitzeproblemen und in vielen Fällen sind die Abstimmungsmöglichkeiten gegenüber einem auf Hochleistung spezifizierten Dämpfer zumindest teilweise eingeschränkt. Mit dem DBair (zuletzt durch den Climb Switch zu einem sehr variabel einsetzbaren Produkt aufgewertet, hat Cane Creek im Jahr 2011 einen Luftdämpfer ins Programm aufgenommen, der versierten Bikern die Möglichkeit bietet, eine vielzahl an feinen Abstimmungen vorzunehmen und so Höchstleistungen am Hinterbau erreichen zu können.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Performance erkauft man sich beim DBair CS mit einem messbaren Gewichtsnachteil (535g für den Luftdämpfer). Wesentlich problematischer kann jedoch der Umstand werden, dass aufgrund kurzer Kettenstreben, komplizierter Kinematiken oder besonderen Rahmendesigns teilweise gar kein Dämpfer mit Ausgleichsbehälter montiert werden kann.

An diesem Punkt haben die Cane Creek-Entwickler Josh Coaplan und Jim Morrison angesetzt. Ihre Zielvorgabe: Kein Ausgleichsbehälter mehr und trotzdem die volle Einstellbarkeit wie bei den großen Geschwistern DB und DBair. Aus diesem Ansatz ist der nun vorgestellte Cane Creek DBinline entstanden – der erste Dämpfer von Cane Creek der ohne großen Ausgleichsbehälter daher kommt und mit fast allen gängigen Rahmen kompatibel sein soll.


# Kleiner und kompakter mit massiven Einstellmöglichkeiten.

Detaillösungen Cane Creek DBinline

Um die von Cane Creek gewohnten Funktionsumfänge im Bezug auf die Twin Tube-Technologie und die zugehörige maximale Einstellbarkeit zu erreichen, hat Cane Creek einige interessante Detaillösungen umsetzen müssen die dafür sorgen, dass der DBinline auf den ersten Blick mit keinem bisher gesehen Dämpfer vergleichbar ist.

Video Cane Creek DBinline mit Josh Coaplen

Josh Coaplen von Cane Creek über den neuen DBinline von Thomas – mehr Mountainbike-Videos

Membran statt IFP

Zugusten einer kompakten Bauweise galt es zuerst die Stickstoffkammer „inline“ unterzubringen. Normalerweise sitzt dieses Gasvolumen am Ende des Ausgleichsbehälters und wird komprimiert, wenn der einfedernde Kolben das Ölvolumen im Dämpferschaft verdrängt. Bedingt durch die Funktionsweise des Dämpfers und seinem Kreislauf innerhalb zweier „Rohre“, war es schwer möglich ein solches Gasvolumen unterhalb des Schaftes und der Luftkammer einzubauen.


# Die Membran ermöglicht auf kleinem Raum die Trennung zwischen Stickstoff und Öl.

Ähnlich den Cane Creek Dämpfern mit Ausgleichsbehälter befindet sich das Gasvolumen am anderen Ende oberhalb der Dämpfungsventile. Statt jedoch einen platzraubenden Internal Floating Piston (IFP) zu verwenden, hat man bei Cane Creek eine Membran entwickelt, die das Stickstoffvolumen vom Dämpfungsöl trennt. Diese Membran befindet sich am oberen, stark ausgehöhlten Dämpferauge.

„Komplexes Topteil“

Der anspruchsvollste Arbeitsumfang bei der Entwicklung des Cane Creek DBinline ist die „Topcap“ gewesen, die den Ölfluss beim Einfedern aus der Hauptkammer über die Kanäle und Ventile der Druckstufe hin zum Gasvolumen hinter der Membran und an der Zugstufe vorbei durch das Außenrohr des Dämpfers hinter den Shimstack am Dämpferkolben leitet. Um diese Einheit zu entwickeln, zu testen und zu optieren sind verschiedene „Franken-Shocks“ gebaut worden, die ihren Namen ihrem unansehlichen Äußeren verdanken. Vom ersten Membran-Testdämpfer über 6-fach verstellbare Dämpfer, die zusätzlich noch die Abstimmung des Climb Switch von außen zulassen, bis hin zu Dämpfern mit Teilen aus sogenannten Investmentmoulds um die komplexen Kanäle zu realisieren.


# Ein regulärer DB wurde seines IFPs beraubt und mit einer externen Membran versehen. „Frankenshock“


# Evolutionsstufen v.l.n.r. der Topcap.


# Verschiedene Bohrungen müssen nach dem sie die Kanäle gefertigt haben an ihrem Eindringspunkt wieder verschlossen werden um von der Oberen Ölkammer unter der Membran isoliert zu sein.

Luftkammer

Je nach Rahmenform und Dämpferposition kann es schwierig sein, das Luftventil am Dämpfer zu erreichen. Um dies zu gewährleisten ist die sogenannte „outer-can“, als die Hülse um die Luftkammer, um 360° drehbar und bei Bedarf sogar umgekehrt zu montieren. So soll für alle Bikes eine geeignete Ventil-Position erreichbar sein.

Beim DBair ist es für manche wenige Bikes notwendig gewesen, die Luftkammer weiter zu vergrößern, um der Kennlinie des Hinterbaus zu entsprechen. Die Luftkammer mit der der neue Cane Creek DBinline ausgeliefert wird entspricht im Vergleich zum großen Pendant der großen Luftkammer. So wird es relativ gesehen häufiger vorkommen, dass Spacer zur Verkleinerung des Luftvolumens montiert werden müssen. Die passenden Spacer sind im Lieferumfang enthalten und die Anpassung des Luftvolumens kann ohne einen Austausch der Hülse vorgenommen werden.


# Der Volumenspacer kann in Wunschgröße zurechtgeschnitten werden…

Um die Anpassung zu vereinfachen ist ein Spacerring aus flexiblen Kunststoff gefertigt und an einer Seite offen. So muss in der Regel nicht mal der Dämpfer aus dem Rahmen gebaut werden. Zur Änderung der Luftkammergröße muss so lediglich die Luft ablassen und der Sicherungsring abgenommen werden und schon gleitet die äußere Hülle vom Schaft.


# …und gleitet unter die Luftkammerhülse ohne das der Dämpfer ausgebaut werden müsste.


# Schematische Darstellung der angepassten Kennlinien.

Ölvolumen

Wie eingangs erwähnt kann es bei Dämpfern ohne Ausgleichsbehälter auf langen Abfahrten zu Temperaturproblemen kommen, die die Dämpfungseigenschaften negativ beeinflussen. Im Vergleich zu anderen Dämpfer mit dem selben Einsatzbereich und entsprechender Einbaulänge verfügt der DBinline über ein bis zu 48% größeres Ölvolumen. Das sorgt einerseits für ein erhöhtes Gewicht, hilft jedoch andererseits dabei die Dämpfungseigenschaften zu verbessern und über einen längeren Zeitraum konstant zu halten, da das größere Volumen weniger schnell aufgewärmt wird.


# Ölvolumen im Vergleich

Im Fahrbetrieb ist dieser positive Effekt durchaus spürbar gewesen. Eine Beschleunigung der Zugstufen ist allerdings nocht nicht spürbar gewesen. Wir hoffen jedoch, bald einen DBinline im alpinen Bereich testen zu können um gegebenenfalls Unterschiede deutlich herausarbeiten zu können.

Cane Creek Climb Switch

Der sogenannte Climb Switch ist in seiner Funktionsweise im Grunde recht simpel angelegt. Die Kanäle der Low Speed Druck- und der Low Speed Zugstufe laufen an einer Bohrung vorbei. Dort sorgt ein Ventil, welches mit dem Climb Switch-Hebel verbunden ist, dafür, dass in der offenen Stellung Öl fließen kann und im „Climb“-Mode nicht. Somit wird der komplette Ölfluss durch die Kanäle der Highspeed-Druck- und Highspeed-Zugstufe gezwungen. Diese reagieren, bedingt durch ihre Bauweise, nur auf einene höheren Systemdruck und öffnen erst später als die Low Speed-Ventile.


# Climb Switch Cane Creek DBinline

Auf diese Weise erhält man bei aktiviertem Climb Switch ein stark verlangsamtes Fahrwerk, das nicht nur wie konventionelle Plattformdämpfungen in der Druckstufe beeinflusst ist, sondern auch in der Zugstufe. Insbesondere das verlangsamte Ausfederverhalten soll in der Praxis für erhöhte Traktion und bestmögliche Kontrolle auch bei langen Federwegen sorgen. Wie sich der Climb Switch am DBair CS Dämpfer anfühlt, haben wir in diesem Test ausführlich beschrieben.


# Ölfluss während einer Kompressionssituation


# Ölfluss während einer Zugstufensituation

Climb Switch ohne Climb Switch simulieren?

Wer an einem Dämpfer ohne Climb Switch spüren möchte, wie sich diese Funktion anfühlt, der kann dies simulieren. Je nach Hersteller, dürfte es eine unterschiedliche Anzahl an Klicks sein aber das Fahrgefühl lässt sich bedingt simulieren. Im Falle von Cane Creek Double Barrel-Dämpfern sind die Low Speed Zug- und Druckstufe um ca. 20 Klicks zu schließen, um die Veränderung durch den aktivierten Climb Switch zu erzielen.

An anderen Dämpfern ist einfach die Zugstufe so weit zu verlangsamen, dass man im Sitzen beim Überfahren eines Hinternisses kaum einen bis gar kein Wippen bem Ausfedern spürt. Zusätzlich kann man, soweit vorhanden, den Hebel für die Low Speed Druckstufe (T aus CTD bei Fox oder die mittlere Position an einem Monarch/Monarch+) wählen. Für die Abfahrt ist ein solches Setup weniger geeignet aber für den langsameren Uphill, der oft im Sitzen stattfindet, funktioniert diese Einstellung überzeugend.

Setup

Base-Tunes

Ein Dämpfer mit verschiedenen Dämpfungseinstellungen ist zwangsläufig komplexer einzustellen als ein Dämpfer, der nur über eine Zugstufendämpfung verfügt. Diese Problematik ist Cane Creek bewusst, weshalb das Unternehmen sehr viel Zeit und Aufwand einsetzt, um mit den sogenannten „Base-Tunes“ für verschiedenste Bikes ein Grundsetup zu bieten. Dieser Vorschlag soll zum Einen eine geeignete Ausgangslage für den nicht so stark interessierten Nutzer ermöglichen und zum Anderen auch als Ausgangspunkt für weitere Anpassungen und als Rückfallpunkt für versierte Benutzer dienen.

Dieser Tune wird zusammen mit den Rahmenherstellern bei entsprechenden Testfahrten entwickelt. Nicht nur die reine Performance des Hinterbaus wird hier bestimmt, sondern auch die komplette Fahrcharakteristik des Bikes. Ob eher komfortabel oder mit „Pop“ – hier bestimmt der Rahmenhersteller wie sich das Bike anfühlen soll.

Erste Testfahrten

Meine Testfahrten konnte ich auf einem Intense Tracer 275 [Test] absolvieren. Für die ersten Trails blieb ich beim Base-Tune und stellte lediglich den entsprechenden Sag über den Luftdruck ein. An der Front verrichtete eine RockShox Pike ihren Dienst, die ich mit 2 Klicks (von geschlossener) Zugstufe auf meine Vorliebe abstimmte.

Das Tracer an sich bietet schon ziemlich gute Klettereigenschaften – auch ohne eine zugeschaltete Plattform. Nach „Climb Switch-On“ fühlte ich zunächst im recht moderaten Anstieg ohne viele Wurzeln keinen großen Unterschied. Als ich dann testweise den Climb Switch herausnahm kam der Aha-Effekt. Was ich zuvor als normal empfand und nicht als wirklich störend, war mir jetzt zu unruhig. Das Überrollen von kleinen Wurzeln und Stufen im Uphill bemerkte ich nun umso mehr als unangenehme Wippbewegung, die vom schnell ausfedernden Hinterrad verursacht wird.


# Klettern wurde nicht zwangsläufig unanstrengend aber angenehmer.

Auf der Abfahrt erwartete uns ein extrem schneller Trail der auf vielen Wellen zum Abspringen und Überspringen einlud. Hier begann das Heck ein wenig störrisch zu werden, hängen zu bleiben und mich insgesamt in Sektionen mit vielen Schlägen zu stark zu verlangsamen.

Anpassungen 1

Um dem Herr zu werden passten war die High Speed-Druckstufe an und stimmten diese für einen ersten Test etwas weicher ab. Nach dem zweiten Uphill und der Hälfte der zweiten Abfahrt stellte sich dies aber als der falsche Ansatz heraus und wir widmeten uns den Zugstufen. Einige Umdrehungen schneller an High und Low Speed und das Bike bot bei hoher Geschwindigkeit plötzlich eine massiv erhöhte Stabilität. Die Schlagfolgen der Wurzeln hatten, in Kombination mit meiner Fahrweise, bei der Ausfedergeschwindigkeit des Base-Tunes dafür gesorgt, dass sich der Dämpfer zunehmend komprimierte, nicht mehr schnell genug ausfedern konnte und so immer weiter verhärtete.

Anpassungen 2

Nach der zweiten Abfahrt drehten wir eine Runde über das Camp und widmeten uns weiter dem Setup. Mit Trinkrucksack und Ausrüstung brachte ich zirka 95kg auf die Waage, was das Rad in harten Landungen schwer beanspruchte und weit in den Federweg einsinken ließ. Man hätte dem mit mehr Druckstufe entgegenwirken können aber dadurch auf den langen Ausfahrten ebenfalls Komfort geopfert. Also nutzten wir die Möglichkeit Volumenspacer in die Luftkammer zu integrieren. Gesagt getan – mit verkleinerter Luftkammer für mehr Progression ging es wieder auf den Trail.


# Ein Fahrwerk mit Feedback ermöglichte präzises Fahren.

Anpassungen 3

Mit den Anpassungen der beschleunigten Zugstufe und der progressiveren Luftkammer war ich soweit sehr zufrieden und absolvierte darauf die nächsten 40km Trail mit einem bunten Mix an Anforderungen an das Fahrwerk. Als wir dann auf einer sehr schnellen Abfahrt mit einigen größeren Sprüngen unterwegs waren, sorgte der sehr schnell ausfedernde Hinterbau mit der sehr schnell abgestimmte High Speed-Zustufe allerdings für etwas frontlastige Flugeinlagen, wonach ich beschloss zu meiner Sicherheit die Zugstufe minimal langsamer abzustimmen.


# Alle Trails fuhren wir auf Sicht und das Fahrwerk bot auch bei Ausflügen auf ungewollte Linien immer Sicherheit.

Warum keine Knöpfe?

In der Präsentation musste sich Cane Creek wieder einmal genau dieser, wohl am meisten gestellten Fragen stellen. Josh Coaplen entgegenete ihr damit, dass zum einen der gefundene Setup zumeist nicht mehr oft verändert wird und man sich so das (wenn auch geringe Gewicht) der Einstellrädchen sparen könne. Zudem führe man Änderungen am Fahrwerk nicht spontan aus was oft in eine falsche Richtung führen kann, sondern man mache sich mit dem Griff zum 3mm Inbusschlüssel dann doch etwas mehr Gedanken was man genau haben möchte.

Plus Minus

+ extrem breit abstimmbar
+ Downhillperformance für den kleinen Federwegsbereich
+ Extrem gute Uphillperformance beim Klettern im Gelände

(-) Werkzeug notwendig zum Setup

– Gewichtsnachteil von zirka 100g
– Aktuell kein Remote Hebel

Gedankenspiel

Aktuell wird man die Möglichkeit haben, den Dämpfer in zwei Positionen zu fahren: Offen und im Climb Switch-Modus. Die getestete Version hatte hierfür noch keine Rasterung, weshalb man die Low-Speed Kreisläufe stufenlos schließen konnte. Dementsprechend wirkt sich die Verlangsamung des Fahrwerks ebenfalls stufenlos aus. Je nach Terrain hat dies im ersten Test Sinn gemacht.

In schnellem flachen Gelände war es allerdings oft so, dass ich persönlich hier gerne nur die Low-Speed Druckstufe geschlossen hätte um mehr Pop zu haben und eine noch weiter verbesserte Pedalierbarkeit. Mit dem Climb-Switch auf „on“ bekam ich allerdings Probleme in Wurzel oder Steinfeldern. Nicht von der Druckstufe die durch die Schläge der Wurzeln über den Highspeedkreislauf reagierte – auf den Komfort kann ich in dieser speziellen Fahrsituation verzichten – sondern von der Zugstufe die dafür sorgte, dass der Dämpfer den Schlägen zwar nachgab aber nicht mehr schnell genug ausfedern konnte.

Bauartbedingt könnte es vermutlich machbar sein, hier statt eine lineare Anpassung beider Low Speed-Kreisläufe zuerst nur die Low-Speed-Druckstufe zu schließen was der „Firm“-Einstellung beim Monarch, beziehungsweise dem „Trail“-Mode beim Fox Float X entsprechen würde (also einer konventionellen Plattform).

Ob Cane Creek diese anbieten wird wissen wir nicht. Es würde definitiv ein schon sehr gutes Federbein noch sehr viel breiter aufstellen.

Foto Jens Staudt CaneCreek Inline-0770 Foto Jens Staudt CaneCreek Inline-0763 Foto Jens Staudt CaneCreek Inline-0750 Foto Jens Staudt CaneCreek Inline-1041 Foto Jens Staudt CaneCreek Inline-1039 Foto Jens Staudt CaneCreek Inline-5980 Foto Jens Staudt CaneCreek Inline-1056 Foto Jens Staudt CaneCreek Inline-1055
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

Preis, Verfügbarkeit

Aktuell noch in Dollar (Euro folgt): 495$
Auslieferungsstart: 16. Juni 2014


# Dieser Dämpfer von Cane Creek passt nun in so ziemlich jedes Bike.

Fazit

Nach knapp 100km Singletrail ohne einen Shuttlerun lässt sich natürlich noch keine Aussage über Dauerbelastbarkeit des Dämpfers machen. Auch Erfahrungen zu extremen Hitzebelastungen, auf Abfahrten über 20 Minuten an einem Stück, können wir aktuell nicht wiedergeben.


# Große Performance in kleiner Packung. Wer sein Fahrwerk minutiös abstimmen möchte ohne Änderungen am Shimstack vorzunehmen, wird den DBinline in Erwägung ziehen müssen.

So weit bleibt ein sehr positiver Gesamteindruck. Die Möglichkeit insbesondere Einstellungen an High- und Low Speed-Zugstufe von außen vorzunehmen und die unkomplizierte, flexible Anpassung des Luftkammervolumens, machen den Cane Creek Inline nach diesem Kurztest zum aktuellen Zeitpunkt zum am einfachsten und breitest abstimmbaren Dämpfer seiner Klasse.

Wer Wert auf ein sehr gutes Fahrwerk am Heck legt und bei anderen Dämpfern ohne Ausgleichsbehälter oft an die Grenzen der Verstellmöglichkeiten gekommen ist, wird aktuell kaum an diesem Produkt vorbeikommen. Zusätzlich ist der Preis für die Menge an Möglichkeiten der Anpassungen ohne Spezialwerkzeug auf einem erschwinglichen Level.

Weitere Informationen und Video

Cane Creek Homepage
Cane Creek Fit Finder (Passt der Dämpfer in meinen Rahmen?)
Fotos: Derek DiLuzio, Jens Staudt
Text: Jens Staudt, Tobias Stahl

  1. benutzerbild

    BrotherMo

    dabei seit 07/2010

    hab anscheinend auch das gleiche "Problem". leider hab ich jetzt keine Zeit mehr fürn service, ist es schlimm wenn man so eine weile fährt? optimal is es sicher nicht ich weiß. und wie viel druck fährt man den am besten bei ca. 90kilo ?
    @BrotherMo, hast du inzwischen serviciert und wie viel hats dich gekostet?

    Hatte meinen Dämpfer bei Flatout. Einmal mit alles....
    129€

    Geht jetzt wieder erste Sahne........
  2. benutzerbild

    mamo80

    dabei seit 06/2009

    top! blöd nur dass ich die kiste morgen brauch. gestern erst bekommen und nachn aufbau halt bemerkt. gebraucht gekauft und leider nicht erwähnt dass da was schmatzt... :/

  3. benutzerbild

    Karl001

    dabei seit 08/2013

    Mal ne Frage zur Sag-Einstellung am dbinline.

    Der dbInline kommt ja mit der Werkseinstellung (2,12,12,2- Klicks), also so ungefähr überall die Hälfte zu.
    Ich möchte mir 30% Sag geben. Ist es sinnvoll den "Base Tune" (2,12,12,2) komplett rauszunehmen also alles komplett offen (zumindest die Druckstufen) zu haben und dann die Einstellung zum Sag vorzunehmen. Ich würde persönlich JA sagen, da ich es ja bei der Gabel und anderen Dämpfern auch so mache.
    Jemand Erfahrungen mit dem dbInline im Alutech Teibuns V2?

    LG

    Karl

  4. benutzerbild

    Deleted 118538

    dabei seit 12/2015

    Die Dämpfung funktioniert dynamisch, d.h. wenn du nur auf dem Rad stehst und nicht rumhüpfst kommt der gleiche Sag bei raus smilie

  5. benutzerbild

    Karl001

    dabei seit 08/2013

    okay, ist eigentlich logisch! Danke

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