Aller guten Dinge sind drei?!

Wie in den vergangen 2 Jahren fand auch 2014 die 4X Weltmeisterschaft wieder im österreichischen Leogang statt. Ob es wirklich sinnvoll ist, dreimal hintereinander am selben Ort die Weltmeisterschaft auszutragen, darüber lässt sich sicherlich streiten. Zum einen ist das Fahrerfeld in Europa deutlich größer als in Übersee, aber die WM immer auf derselben Strecke auszutragen ist sicherlich auch nicht der richtige Weg.

12 Das 4X Aufgebot des BDR
# Das 4X Aufgebot des BDR

Rennbericht

Die Strecke selbst war im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Nur Absprung und Landung der großen Holzbrücke auf der langen Geraden wurden leicht verändert. Die Vorjahressieger Joost Wichman und Caroline Buchanan standen dieses Jahr nicht mit am Start, es wurden also zwei würdige Nachfolger gesucht. Die Jungs und Mädels mit den Schwarz-Rot-Goldenen Streifen auf dem Trikot wollten dabei wieder ein Wörtchen mitspielen.

Da die meisten deutschen Fahrer schon 2013 auf der Strecke zur ProTour oder Weltmeisterschaft gefahren sind, waren alle recht gelassen, was die Strecke betraf. Im Vorfeld machte ihnen eher das Wetter Sorgen, der Wetterbericht versprach für das ganze Wochenende Regen und Gewitter.

Donnerstag

Am Donnerstag reiste das deutsche Team in Leogang an, unter den Fahrern herrschte durchweg eine gute Stimmung, aber auch eine gewisse Anspannung lag in der Luft. Um sich die Zeit bis zum ersten Training zu vertreiben wurde Frisbee gespielt, die Räder fit und allerhand Späße gemacht. Als das offizielle Training begann, war vom Regen jedoch nichts zu sehen. Die Strecke war staubtrocken, sehr steinig und dadurch an einigen Stellen auch verdammt rutschig. Und so hatten die Fahrer auch anfangs Probleme, in den Kurven die richtigen Linien mit ausreichend Grip zu finden. Wo kein loser Schotter die Konzentration forderte, sorgte ein betonharter Boden für hohe Geschwindigkeiten auf der Strecke.

7 Mit dem Blick auf den Sprung, der ihn ins Krankenhaus katapultierte - Rick Schubert
# Mit dem Blick auf den Sprung, der ihn ins Krankenhaus katapultierte – Rick Schubert

Die Frauen konzentrierten sich im Training auf eine schnelle Linie im oberen Steinfeld. Besonders schnell war die mehrfache deutsche Meisterin Steffi Marth unterwegs, für Steffi war auch der erste Double der unteren Proline kein Problem. Nach und nach tasteten sich die deutschen Jungs auf der oberen Proline ran, eine der Schlüsselstellen auf der Strecke in Leogang. Vor allem die schwierige Anfahrt machte den meisten Fahrern Probleme. Rick Schubert war das erste Opfer dieses kniffeligen Streckenabschnitts.

Er überflog die Landung des ersten Double deutlich. Zwar versuchte er noch sein Hinterrad in die Landung zu drücken, konnte aber einen Einschlag nicht mehr verhindern. Rick schlug hart mit dem Rücken auf und bekam einige Minuten kaum Luft. Mit starken Schmerzen wurde er ins Spital nach Zell am See gebracht. Schürfwunden, Prellungen und Blut im Urin war das Resultat seines Abflugs. Er musste zur Beobachtung eine Nacht im Krankenhaus bleiben.

Qualifikation – Freitag

In der Nacht zum Freitag kam dann der angekündigte Regen samt Gewitter. Auch am Vormittag zog nochmals ein starker Regen durch. In der deutschen Unterkunft wurde die Liveübertragung des BMX-Supercross aus dem Berliner Mellowpark geguckt, während draußen weiter der Regen niederging. Zum Training war der Regen dann aber vorbeigezogen und die völlig ausgetrocknete Strecke sog das Wasser förmlich auf und sorgte damit für perfekte Bedingungen. Gute Nachrichten gab es auch für Rick Schubert, bis auf Blessuren und Prellungen hatte er sich nichts getan und konnte wieder aufs Rad steigen. Mit der angefeuchteten Strecke kamen die meisten Fahrer deutlicher besser zurecht als am Vortag. Der starke Gegenwind auf der langen Geraden machte aber den letzten großen Double zu einer echten Herausforderung, sodass die Hinterräder ordentlich was einstecken mussten. Viele Fahrer ließen die den Double gleich ganz weg.

15 Steffi Marth in der Qualifikation
# Steffi Marth in der Qualifikation

Die erste deutsche Qualizeit fuhr Julia Lackas ins Ziel, sie holte sich einen soliden achten Platz. Tanja Hendrysiak und Dana Elena Schweika reihten sich mit den Plätzen 10 und 6 ebenfalls im Mittelfeld ein. Steffi Marth konnte sich mit einem starken Run den zweiten Platz in der Quali sichern und musste sich nur von Anneke Beerten geschlagen geben. Die Britin Katy Curd fuhr zwar, wie auch Beerten, die obere Proline an, zog aber im Gegensatz zur Niederländerin nicht ab und rollte nur durch, sodass sie sich mit dem dritten Rang zufrieden geben musste. Weniger gut lief es bei Jessica Schmulbach, ihre Zeit reichte nur für Platz 14. Da aber bei den Damen genau 16 Fahrerinnen an den Start gingen, kamen auch alle in die Finals am Samstag.

Bei den Herren zeigte Tomas Slavik gleich wer der Chef im Ring ist, seine Zeit sollte keiner mehr unterbieten. Dahinter reihten sich die weiteren Topfavoriten ein: Michael Mechura, Quentin Derbier und Hannes Slavik. Die Ergebnisse der deutschen Jungs waren ziemlich durchwachsen. Der Berliner Aiko Göhler legte einen schnellen Run hin und kam zunächst als Vierter ins Ziel, seine Zeit wurde nur noch Hannes Slavik und dem schnellen Schweizer Marco Muff unterboten.

„Obwohl die Strecke heute deutlich griffiger war als gestern, machte der starke Wind mir doch zu schaffen. Ich hab keinen fehlerfreien Lauf runtergebracht, immer hatte ich einen kleinen Patzer, auch in der Quali bin ich kurz mit dem Hinterrad weggerutscht, da wäre noch mehr drin gewesen!“ Aiko zu seinem Qualirun

Auch Benedikt Last schaffte es noch in die Top-Ten zu fahren, Rang 9 und eine gute Ausgangsposition für die Finals für den jungen Reutlinger. Nach mehreren Verletzungen im letzten Jahr war die WM für Klaus Beige dieses Jahr das erste große Rennen, er reihte sich mit Platz 24 im Mittelfeld ein. Auch Jonas Gauss landete mit Platz 34 noch im Mittelfeld. Der angeschlagene Rick Schubert fuhr unter Schmerzen und kam daher nur als 40. ins Ziel. Richtig Pech hatten Denny Tischendorf und Stefan Scherz: Tischendorf stürzte am Drop vor der oberen Proline durch einen Platten, er konnte sein Rad nur noch ins Ziel schieben.

Noch schlechter lief es für Scherz, durch die extreme Kompression des ersten Kickers der Proline ging sein Rad in eine andere Richtung als er wollte. Stefan schlug mit voller Wucht seitlich im Flat auf. Die WM war damit für ihn gelaufen, ein DNF stand für auf der Liste. Auch der Schwede Felix Beckeman wurde vom Pech eingeholt und flog im letzten Steinfeld kurz vor dem Ziel ab. Da aber wie bei den Frauen alle Fahrer in die Finals weiterkommen hatten er und Denny Tischendorf am Ende noch Glück im Unglück.

Finals – Samstag

Auch am Samstagvormittag blieb der Regen aus und die Strecke trocknete wieder ab. In der Unterkunft des deutschen Teams stieg die Anspannung und Nervosität tagsüber weiter an, mit Musik, Filmen und BMX Supercross aus Berlin versuchten sich das Team etwas abzulenken. Zum Abend wurde es dann aber immer ernster, vor allem Aiko Göhler, Benedikt Last und Steffi Marth machten sich berechtigte Hoffnungen auf ein Ergebnis unter den vorderen Platzierungen.

Im Laufe des Abschlusstrainings füllte sich dann langsam aber sicher der Streckenrand mit einigen tausend Zuschauern, die sich auf nicht vom grauen Himmel und bedrohlichen Regenwolken abschrecken ließen. Ab 18:00 Uhr galt es dann die Nachfolger für die Vorjahressieger Joost Wichmann und Caroline Buchanan zu finden. Denny Tischendorf musste als erster Deutscher ans Gatter, neben ihm standen Felix Beckeman, Simon Waldenburger und Urban Rotnik am Start. Nach einem verpatzten Start ging Tischendorf zunächst als Letzter als in die erste Kurve.

Waldenburger zog als Qualischnellster des Heats den anderen drei davon. Dahinter behakten sich der Slovene Urban Rotnik und Felix Beckeman. Der Schwede zog dabei den kürzeren und stürtzte. Tischendorf nutzte seine Chance und zog an beiden vorbei auf Position zwei. Doch wie gewonnen so zerronnen: Durch einen erneuten Platten wurde er auf der oberen Proline gestoppt und verpasste den Einzug in die nächste Runde.

29 Denny Tischendorf im Karate-Style
# Denny Tischendorf im Karate-Style

Im nächsten Heat stand Rick Schubert dem Russen Iakov Auster und Blake Nielson aus Australien gegenüber. Schubert kam nach einem schwachen Start schlecht aus dem Gatter, gab aber in der ersten Kurve alles um noch an Iakov Auster vorbeizuziehen, aber leider vergeblich. Schubert: „Durch meinen heftigen Crash am Donnerstag ging bei mir leider nicht mehr viel. Ich hatte starke Schmerzen in meiner Schulter beim Anziehen von Wellen und auf den großen Kickern. Auch im Kopf war ich irgendwie noch blockiert, schade dieses Jahr nicht mehr drin war.“

Benedikt Last und Aiko Göhler fuhren in ihren ersten Läufen souveräne Start-Ziel-Siege ein. Kritisch wurde es bei Jonas Gauss, er kam zunächst nur als Dritter auf die zweite Gerade. Durch die Innenlinie vor der oberen Proline zog er dann mit einem sauberen Überholmanöver aber noch am Schweizer Jerome Butti vorbei. Klaus Beige fuhr hinter Marek Pesko aus der Slowakei ungefährdet ins 32er Finale. Außer dem angeschlagenen Schubert und Tischendorf durch seinen Platten schafften es alle deutschen Herren in die nächste Runde.

Mit sinkender Fahreranzahl steigt aber auch das Level stark an, Benedikt Last bekam es als erster zu spüren, er musste sich in seinem Lauf Blake Nielson geschlagen geben und fuhr als zweiter über die Ziellinie. Jonas Gauss musste mit Michael Mechura und den zwei Briten Lacey Lewis und Luke Cryer ans Gatter. Wie zu erwarten zog Mechura allen davon, dahinter musste sich Gauss aber der britischen Übermacht geschlagen geben und schied leider aus.

5 Jonas Gauss sichert sich bei seiner ersten WM-Teilnahme Platz 30
# Jonas Gauss sichert sich bei seiner ersten WM-Teilnahme Platz 30

Klaus Beige teilte sein Schicksal, er kam wie schon in seinem vorherigen Lauf nicht an Urban Rotnik vorbei, und auch ein gewohnt schneller Jakub Riha ließ ihm keine Chance auf einen Einzug ins Viertelfinale. Besser lief es bei Aiko Göhler, er wurde zwar in der ersten Kurve vom Slowenen Miran Vauh angegriffen, konnte aber sich aber bis zum Ziel ohne Probleme als Führender behaupten.

Danach kam die erste Runde der Damen. Julia Lackas stand neben ehemaligen Weltmeisterin Anneke Beerten am Startgatter. Lackas konnte ihr starkes Qualiergebnis bestätigen und zog mit Beerten ins Halbfinale ein. In Heat 3 standen dann gleich zwei deutsche Starterinnen am Gatter. Nach einem frühen Sturz von Zarja Cernilogar konnten sich Steffi Marth und Tanja Hendrysiak ohne Probleme gegen die Polin Natalia Piwowarczyk durchsetzen.

14 Julia Lackas zieht ins Halbfinale ein
# Julia Lackas zieht ins Halbfinale ein

Im letzten Viertelfinale der Frauen fuhren Dana Elena Schweika und Jessica Schmulbach gegen Katy Curd und Elizabeth Fowler aus Großbritannien um den Einzug ins Halbfinale. Katy Curd machte gleich klar, dass sie heiß auf das Regenbogentrikot ist und zog den anderen 3 davon. Dana Elena Schweika schaffte es hinter ihr Position zwei bis ins Ziel zu fahren. Jessica Schmulbach musste sich geschlagen geben und schied leider in der ersten Runde aus.

Im ersten Viertelfinale der Herren musste sich Benedikt Last gegen Tomas Slavik, Simon Waldenburger und Blake Nielson durchsetzen. Wie zu erwarten führte Slavik das Feld an, dicht gefolgt von Last und Waldenburger. Im letzten Steinfeld vor dem Ziel klickte Last aus seinem Pedal aus und Waldenburger kam immer näher, am Ende entschied das Fotofinish zu Gunsten des Schweizers.

22 Benedikt Last in der ersten Kurve
# Benedikt Last in der ersten Kurve

Benedikt Last zu seinem Lauf: „Ich hatte ein hammermäßiges Gate und reihte mich direkt hinter Slavik ein. Ab der letzten Kurve hat Slavik dann total rausgenommen und ich bin ihm immer näher gekommen. Im Steinfeld bin ich dann gegen sein Hinterrad gefahren und bin ausgeklickt. Dadurch konnte Waldenburger extrem aufholen und am Ende hat das Fotofinish für ihn entschieden, ziemlich scheiße, da wäre noch einiges drin gewesen!“ Bei Aiko Göhler lief es besser, er heftete sich am Start an das Hinterrad von Quentin Derbier und zog ohne Probleme ins Halbfinale ein.

Danach folgten die Halbfinals der Damen, mit vier deutschen Mädels standen die Chancen auf einen Finaleinzug auch recht hoch. Julia Lackas musste ohne Unterstützung ihrer Teamkolleginnen an den Start gehen. Mit ihr stand Anneke Beerten am Start, welche auch gleich die Führung übernahm und ihren Vorsprung auf der oberen Proline noch deutlich ausbauen konnte. Dahinter fand die Österreicherin Helene Valerie Fruhwirth die schnellste Linie, sodass sich Julia Lackas mit dem kleinen Finale begnügen musste. Im zweiten Halbfinale standen neben Katy Curd gleich drei deutsche Mädels am Gatter: Steffi Marth, Tanja Hendrysiak und Dana Elena Schweika. Wie schon davor Beerten konnte auch Curd durch die obere Proline einen großen Vorsprung herausfahren. Hinter ihr konnte sich Steffi Marth bei ihrer siebten WM Teilnahme den Einzug ins Finale erkämpfen.

Bei den Herren war im Halbfinale mit Aiko Göhler nur noch ein deutscher Starter vertreten. Aber Aiko war einen Tag nach seinem 24. Geburtstag gut drauf und fand wie immer schnelle Linien. Bevor er hoch an den Start konnte, wurde es nochmal hektisch. Göhler hatte sich im Viertelfinale einen Platten geholt. Dank der Unterstützung von Team und Betreuern, war sein Rad aber schnell wieder klar fürs Halbfinale. Mit Quentin Derbier und Michael Mechura musste Aiko gegen die zwei Jungs ran, die schon letztes Jahr neben Joost Wichman auf dem Treppchen standen. Jakub Riha aus Tschechien machte den Heat komplett.

Vom Start weg machte Michael Mechura klar, wer der Schnellste ist und übernahm die Führung. Dahinter tauchte Riha tief in die erste Kurve ein versuchte Göhler die zweite Position streitig zu machen, konnte sein Ziel aber nicht erreichen. Nach einem verpatzten Start kam Derbier mit viel Schwung auf die zweite Gerade und konnte Riha überholen. In der zweiten Kurve kam er dann auch Göhler bedrohlich nah. Aiko nahm aber vor der Proline die Innenlinie und ließ Derbier keine Chance an ihm vorbeizukommen. Im letzten großen Anlieger startete Derbier noch einen letzten Versuch Göhler anzugreifen, der Grip seines Hinterreifens machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung.

48 Göhler klebt an Mechuras Hinterrad
# Göhler klebt an Mechuras Hinterrad

Im anderen Halbfinale zog Tomas Slavik sein Ding durch und ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er das Regenbogentrikot zurückhaben will. Hinter ihm gerieten Scott Beaumont und Hannes Slavik aneinander. Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte, in diesem Fall war es der Schweizer Simon Waldenburger, der hinter Tomas Slavik ins Finale einzog.

Im kleinen Finale der Damen jagten die drei deutschen Dana Elena Schweika, Tanja Hendrysiak und Julia Lackas ab der ersten Gerade Lucia Oetjen. Die Schweizerin ließ aber nichts anbrennen und holte sich den Sieg im kleinen Finale. Dana Elena Schweika machte im teaminternen Duell gegen Tanja Hendrysiak in der ersten Kurve klar, dass sie die schnellere ist.

Als nächsten ging das kleine Finale der Herren über die Bühne. Derbier ging als schnellster in die erste Kurve, dahinter zogen Hannes Slavik und Jakub Riha runter, Hannes Slavik behielt aber die Überhand gegen Riha. Hinter ihnen Kam aber Scott Beaumont mit viel Schwung von außen und rückte auf Position zwei vor. Riha, nun auf Rang vier, gab aber noch nicht auf und holte sich hinter Derbier und Beaumont Platz 7 in der Gesamtwertung.

Finale – Steffi Marth neben Katy Curd, Anneke Beerten und Helene Valerie Fruhwirth am Gatter. Durch ihre langjährige Erfahrung auf dem BMX legte Steffi einen guten Start hin und klebte in der ersten Kurve an Katy Curds Hinterrad. Den besten Start erwischte aber Anneke Beerten und ging mit leichtem Vorsprung auf die zweite Gerade. Als Beerten und Curd die obere Proline meisterten wurde klar, dass die beiden Gold und Silber unter sich ausmachen würden. Steffi Marth gab alles um sich die Bronzemedaille zu sichern, aber Fruhwirth ließ sich nicht abschütteln, schaffte es aber auch nicht Marth zu attackieren. Auf der langen Geraden kam es dann zwischen Curd und Beerten wie im vergangenen Jahr zum entscheidenden Duell um Gold. Beide sprangen den ersten Double nach der Brücke, dann zog Beerten aber zurück und bog nach links auf die kleineren Sprünge ab. Katy Curd zog voll durch und schaffte auch den großen Double, damit war für sie der Weg zu Gold frei. Beerten musste sich mit Silber begnügen. Steffi konnte sich gegen Fruhwirth behaupten und holte sich verdient die Bronzemedaille.

54 Mechura jagt Slavik über die großen Doubles
# Mechura jagt Slavik über die großen Doubles

Auch im Herrenfinale stand ein deutscher Starter bereit. Neben ihm hatten sich die zwei schnellen Tschechen Slavik und Mechura einen Platz ergattert und Simon Waldburger aus der Schweiz wollte den Weltmeister von 2012, Roger Rinderknecht beerben. Als das Gatter schließlich fiel, waren es wie erwartet die zwei Tschechen, die in Führung gehen, Slavik vorneweg. Göhler versuchte in der ersten Kurve innen reinzustechen, aber Mechura hat den gleichen Plan und wollte noch weiter nach innen.

Als Mechura etwas abbremste um nicht die Bande zu rauschen, konnte Göhler nicht mehr rechtzeitig reagieren, es kam zur Kollision und Göhler ging zu Boden. Simon Waldenburger hielt sich zunächst raus und griff am Kurvenausgang mit einem High-Low-Manöver Mechura an. Es kam zum kurzen Kontakt, aber Mechura hatte auf der zweiten Gerade die schnelleren Beine und heftete sich an Slaviks Hinterrad. Die zwei Tschechen ließen den Schweizer hinter sich und fuhren dicht hintereinander bis zur letzten großen Steilkurve. Mechura gab am Steinfeld vor dem Ziel nochmal alles und kam Slavik bedrohlich nahe, schaffte es aber nicht vorbeizukommen. Am Ende holte sich Slavik nach 2010 seinen zweiten Weltmeistertitel. Mechura holte erneut nur Silber und war sichtlich enttäuscht. Simon Waldburger und seine Schweizer Kollegen waren völlig aus dem Häuschen und feierten die Bronzemedallie. Aiko Göhler rollte mit dreckigem Trikot über die Ziellinie und musste sich mit der Holzmedaille zufrieden geben.

Aber Aiko war nicht allzu traurig – nach der Bronzemedaille von Guido Tschugg 2006 war er der erste Deutsche im Finale einer 4X Weltmeisterschaft. Benedikt Last hatte es am Ende noch auf Platz 10 geschafft, durch sein unglückliches Ausscheiden im Viertelfinale war aber auch er etwas bedrückt, da wäre mehr drin gewesen.

Ergebnisse

Die deutschen Herren-Platzierungen im Überblick:

4. Aiko Göhler
10. Benedikt Last
21. Klaus Beige
30. Jonas Gauss
40. Rick Schubert
48. Denny Tischendorf

Auch die deutschen Damen sind zufrieden mit ihren Ergebnissen. Vor allem Steffi Marth ist überglücklich, aber auch die drei Mädels aus dem kleinen Finale sind am Ende gut drauf.

Alle deutschen Platzierungen der Damen:

3. Steffi Marth
6. Dana Elena Schweika
7. Julia Lackas
8. Tanja Hendrysiak
11. Jessica Schmulbach

Fotostory

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# 13 Der Coach im Gespräch mit Jonas Gauss

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18 Scherz stürzte in der Qualifikation schwer und schaffte es nicht ins Ziel ny Niklas Vogt
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# Scherzs Vorderrad nach seinem Sturz in der Quali

20 Aiko Göhler im Speed-Modus in der ersten Kurve
# Aiko Göhler im Speed-Modus in der ersten Kurve

21 Steffi Marth fuhr in der Qualifikation auf einen hervorragenden zweiten Platz
# Steffi Marth fuhr in der Qualifikation auf einen hervorragenden zweiten Platz

23 Tischendorf war schnell unterwegs, jedoch vom Pech verfolgt
# Tischendorf war schnell unterwegs, jedoch vom Pech verfolgt

24 Platz 8 für Julia Lackas in der Qualifikation
# Platz 8 für Julia Lackas in der Qualifikation

25 Der große Anlieger machte ordentlich Druck - Tanja Hendrysiak
# Der große Anlieger machte ordentlich Druck – Tanja Hendrysiak

26 Airtime mit schöner Aussicht - Aiko Göhler
# Airtime mit schöner Aussicht – Aiko Göhler

27 Mit Schmerztabletten versucht Schubert sein bestes den Anschluss zu halten
# Mit Schmerztabletten versucht Schubert sein bestes den Anschluss zu halten

28 Fourcrosscirkus in Leogang - Steffi Marth
# Fourcrosszirkus in Leogang – Steffi Marth

30 Kopf und Körper spielten nicht mit - Rick Schubert
# Kopf und Körper spielten nicht mit – Rick Schubert

31 Benedikt Last nimmt die obere Proline von innen
# Benedikt Last nimmt die obere Proline von innen

32 Gauss überholt seinen Schweizer gegner auf der Proline und zieht in den nächsten Lauf ein
# Gauss überholt seinen Schweizer Gegner auf der Proline und zieht in den nächsten Lauf ein

33 Gauss überholt in der Luft
# Gauss überholt in der Luft

34 Beige jagt Marek Pesko
# Beige jagt Marek Pesko

35 Benedikt Last am Gate des Achtelfinals
# Benedikt Last am Gate des Achtelfinals

36 Last vor dem Österreicher Patrick Kager
# Last vor dem Österreicher Patrick Kager

37 Klaus Beige setzt seine gegner unter Druck scheidet aber leider im Achtelfinale aus
# Klaus Beige setzt seine Gegner unter Druck scheidet aber leider im Achtelfinale aus

38 Das Betreuerteam machte einen großartigen Job an der Strecke
# Das Betreuerteam machte einen großartigen Job an der Strecke

39 Göhler war extrem schnell und fuhr mit viel Vorsprung ins Viertelfinale
# Göhler war extrem schnell und fuhr mit viel Vorsprung ins Viertelfinale

40 Typisch Aiko Göhler - verspielt und flach über dem Bike
# Typisch Aiko Göhler – verspielt und flach über dem Bike

41 Tanja Hendrysiak hinter Steffi Marth
# Tanja Hendrysiak hinter Steffi Marth

42 Dana Elena Schweika setzte sich im kleinen Finale gegen ihre deutschen Kolleginnen durch und wird Sechste
# Dana Elena Schweika setzte sich im kleinen Finale gegen ihre deutschen Kolleginnen durch und wird Sechste

43 Last bleibt an Slaviks Hinterrad
# Last bleibt an Slaviks Hinterrad

44 Waldburger legt sich Last zurecht und überholt auf der Ziellinie
# Waldburger legt sich Last zurecht und überholt auf der Ziellinie

45 Göhler folgt Quentin Derbier ins Halbfinale
# Göhler folgt Quentin Derbier ins Halbfinale

46 Drei deutsche Frauen kämpfen mit Katy Curd um den Finaleinzug
# Drei deutsche Frauen kämpfen mit Katy Curd um den Finaleinzug

47 Göhler überraschte mit tollen Starts und zieht ins Finale ein
# Göhler überraschte mit tollen Starts und zieht ins Finale ein

49 Derbier attackiert Göhler im Halbfinale
# Derbier attackiert Göhler im Halbfinale

50 Schweika blockt Hendrysiak und folgt Oetjen ins Ziel
# Schweika blockt Hendrysiak und folgt Oetjen ins Ziel

51 Beerten führt das Finale der Frauen an geht jedoch nicht über den großen Double und wird Zweite
# Beerten führt das Finale der Frauen an geht jedoch nicht über den großen Double und wird Zweite

52 Göhler bleibt an Mechuras Hinterrad hängen und stürzt im Finale
# Göhler bleibt an Mechuras Hinterrad hängen und stürzt im Finale

53 %22Oh, look a penny%22 - Aiko Göhler rappelt sich gleich wieder auf
# „Oh, look a penny“ – Aiko Göhler rappelt sich gleich wieder auf

55 Steffi auf dem Weg zur Siegerehrung
# Steffi auf dem Weg zur Siegerehrung

56 Der %22Coach%22 freut sich für Aiko
# Der „Coach“ freut sich für Aiko

57 Aiko kann trotz seines Sturzes lachen und freut sich über den vierten Platz
# Aiko kann trotz seines Sturzes lachen und freut sich über den vierten Platz

58 Steffi Marth belohnt sich mit Bronze
# Steffi Marth belohnt sich mit Bronze

59 Marth holt die erste Medaille für die deutschen 4X Frauen
# Marth holt die erste Medaille für die deutschen 4X Frauen

60 Podium der Frauen
# Podium der Frauen

61 Steffi genießt ihre Champagnerdusche - mehr oder weniger
# Steffi genießt ihre Champagnerdusche – mehr oder weniger

62 Edelmetall für die Frauen
# Edelmetall für die Frauen

63 Nach zwei missglückten Versuchen holt sich Slavik den verdienten Sieg
# Nach zwei missglückten Versuchen holt sich Slavik den verdienten Sieg

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Bericht: Niklas Vogt
Fotos: Niklas Vogt und Sebastian Schieck

  1. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    Richtig feine Bilder - I like!

  2. benutzerbild

    track

    dabei seit 06/2013

    Diese Fotostory zeigt die Dramatik und Dynamik dieser spannendsten aller MTB Diszplinen perfekt auf.

    Wieso die Medienanstalten diesen Sport nicht aufgreifen und wieso kein grosser Sponsor aufsprigt und eine tolle Livestreamserie daraus macht, will mir einfach nicht ins Hirn.

    Danke an MTB News und die Deutsche 4X Union, dass Ihr dafür sorgt dass wir weiter mit tollen Berichten und Bildern zu Fourcross und Dual versorgt werden!

  3. benutzerbild

    Brainman

    dabei seit 10/2008

    Das frage ich mich auch smilie
    Immer wenn ich solche feinen Berichte lese und die Bilder genieße frage ich mich was bei den Verantwortlichen bloß los ist. 4x ist so eine geile Disziplin.

  4. benutzerbild

    TOBI aus Rohr

    dabei seit 07/2007

    Super schön zu lesen

  5. benutzerbild

    Hardtailhucker

    dabei seit 08/2006

    echt zu schade mit der fehlenden liveübertragung, ich frag mich nur an wem oder woran es gelegen hat...
    an der strecken standen mehrere kameras und haben das gesamte rennen auf eine leinwand im zielbereich übertragen, es kann doch nicht so schwer sein, das ganze dann noch ins internet zu bringen...
    echt zu heulen!

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