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Hochalpines Panorama hoch oben über der Stage.
Hochalpines Panorama hoch oben über der Stage.
Shred-Mode auf Stage 1
Shred-Mode auf Stage 1
Die kurze Aufwärmfahrt hat sich gelohnt.
Die kurze Aufwärmfahrt hat sich gelohnt.
Stage 1 begeisterte durch Abwechslungsreichtum.
Stage 1 begeisterte durch Abwechslungsreichtum.
Ups - irgendwas stimmt hier nicht.
Ups - irgendwas stimmt hier nicht. - War Steinkontakt schuld? Hatte es sich unbemerkt gelockert? Das Gewinde war jedenfalls kaputt.
Endlich im Ziel
Endlich im Ziel
Steve Peat: hatte anfangs noch gut lachen.
Steve Peat: hatte anfangs noch gut lachen. - Peat verletzte sich auf Stage 1 an der Hand.
Maxis Zeitzettel des zweiten Tages
Maxis Zeitzettel des zweiten Tages
Und das dazugehörige Arbeitsgerät
Und das dazugehörige Arbeitsgerät
Gute Nacht!
Gute Nacht!

Nach einem schönen, aber durchaus unspektakulären ersten Tag der diesjährigen Trans Savoie von Val d’Isère nach Seez, galt es am Montag zu alten Tugenden zurück zukehren. So war das Motto des Tages: spektakuläre Akzente setzen. Aber dazu später mehr. Auf dem Tagesprogramm standen vier äußerst anspruchsvolle sowie eine weniger schwere Wertungsprüfung auf dem Programm. Der unterschiedliche Strecken-Charakter der Stages sorgte für Abwechslung – es stand also ein spannender Tag bevor.

Gute Aussichten

Der Tag startete bei bestem Wetter im Talkessel von Seez. Die Temperaturen waren über Nacht endlich wieder nach oben geklettert. Auch die Massage zur Regeneration nach den Strapazen des ersten Tages machte sich bezahlt – die körperliche Verfassung war deutlich besser, was auch meinen Gemütszustand positiv stimmte. So ging es gut gelaunt in einen Renntag, der uns über eine knapp zehnminütige Liaison-Stage zur Standseilbahn brachte, welche uns hinauf ins 1.600 Meter hoch gelegene Les Arcs beförderte. Von dort aus ging es über einen Sessellift im Bikepark weiter hinauf, lasst mich nicht lügen, ich meine es ging auf 2.300 Höhenmeter. Einem Geheimtipp eines niederländischen Mitfahrers folgend, setzte ich auf einen kurzen Warm-Up-Run auf der Downhill-Strecke des Bikeparks. Nebenbei bemerkt: Der Bikepark von Les Arcs ist überaus empfehlenswert, bietet er doch eine umfangreiche Streckenvielfalt und durchaus gute Trail-Bedingungen.

Hochalpines Panorama hoch oben über der Stage.
# Hochalpines Panorama hoch oben über der Stage.

Stage 1

Nach meiner kurzen Aufwärmrunde blieb mir nichts anderes übrig als den hintersten Platz in der wartenden Meute einzunehmen, die ungeduldig auf den Start in die knapp 1.000 Tiefemeter messende erste Stage wartete. Die erste Etappe war tatsächlich so anstrengend wie erwartet – gleichermaßen aber auch so spaßig und durchaus abwechslungsreich. Nichts desto trotz, leicht sollte die Etappe nicht werden. Der oft wechselnde Untergrund forderte von Anfang bis Ende höchste Konzentration – Fehler kamen einen schnell teuer zu stehen. Diese Erfahrung mussten auch die bis dato Führenden Steve Peat und dessen Team-Kollege Neil machen. Während Peat nach einer Unachtsamkeit mit einer Handverletzung davonkam, erwischte es Neil mit einem Schlüsselbeinbruch deutlich heftiger. Ich hatte mit zahlreichen Überholmanövern zu kämpfen, die durch meinen späten Start bedingt nicht ausblieben. Es ist jedoch überaus positiv zu erwähnen, welchen Sportsgeist doch alle Teilnehmer an den Tag legen: jeder der zu Überholenden gab sich größte Mühe schnellere Fahrer ohne Behinderungen passieren zu lassen.

Die erste Etappe war mehr oder weniger geglückt, musste jedoch mit extrem schmerzenden Händen verlassen werden. Gerade das letzte Stück, das einige sehr technische, steile Passagen beinhaltete, sorgte unvorteilhafterweise für Dauerbremsmanöver, die sich unangenehm in den Unterarmen und Händen bemerkbar machten.

Shred-Mode auf Stage 1
# Shred-Mode auf Stage 1
Die kurze Aufwärmfahrt hat sich gelohnt.
# Die kurze Aufwärmfahrt hat sich gelohnt.
Stage 1 begeisterte durch Abwechslungsreichtum.
# Stage 1 begeisterte durch Abwechslungsreichtum.

Stage 2

Der Weg zu Stage 2 führte erneut hoch auf 2.600 Meter, dann über einen wunderbar flowigen und mit Sprüngen gespickten Bikepark-Trail, welcher uns nach einiger Fahrzeit allerdings spanisch vorkam. So viele „verschenkte“ Höhenmeter ohne Zeitmessung – wir mussten falsch sein. Glücklicherweise klärte uns ein älteres deutsches Pärchen aus dem Schwarzwald kurzerhand darüber auf, dass wir noch einige Kehren vor uns hätten, wo ein weiterer Sessellift-Aufstieg auf uns warten würde – zumindest würden dort die restlichen Rennteilnehmer anstehen.

Und wieder waren wir weit oben im alpinen Gelände. Was nun vor uns lag war die bis dahin anspruchsvollste Stage der Veranstaltung. Eine langer, steiler Trail der mit zahlreichen hängenden Richtungswechseln und losem Untergrund alles an Fahrkönnen abverlangte. Erstmals musste ich die Wahl meines Hinterradreifens ernsthaft in Frage stellen: der Semi-Slick bot im steilen Gelände kaum Bremstraktion was vor diversen Kurven für große Augen sorgte. Letzten Endes gelang es mir den Trail sturzfrei, leider aber überaus unsauber hinter mich zu bringen.

Ups - irgendwas stimmt hier nicht.
# Ups - irgendwas stimmt hier nicht. - War Steinkontakt schuld? Hatte es sich unbemerkt gelockert? Das Gewinde war jedenfalls kaputt.

Stage 3

Die Liaison zur dritten Wertungsprüfung sollte meinen weiteren Tagesverlauf bis auf weiteres komplett durcheinander werfen. Beim Blick an meinem Bike hinab, musste ich feststellen, dass mein Schaltwerk untypischerweise locker saß. Gut, nicht weiter tragisch, dachte ich mir. Eine Fehleinschätzung, wie sich herausstellte, denn das komplette Gewinde des Schaltwerks war ausgerissen. Das Ding war schlicht und ergreifend kaputt. Auch der überaus hilfsbereite und für alle Teilnehmer sehr spendierfreudige Shimano-Service konnte mir nicht mehr weiterhelfen. Der restliche Tag musste also ohne Kette bewältigt werden. Glücklicherweise erbarmten sich immer wieder andere Rennteilnehmer und sorgten auf ebenen Passagen schiebend und ziehend für mein Weiterkommen auf den Verbindungsetappen.

Wie zu erwarten, überließ ich einem großen Teil des Fahrerfelds am Start von Stage 3 den Vortritt. Ohne Kette war die Stage wohl kaum halbwegs schnell zu bewältigen, sagte das Höhenprofil doch unzählige Gegenanstiege und lange Tretpassagen vorher. Und doch: nach dem ersten Abfahrtsegment gelang mir bereits das erste Überholmanöver. Immer wieder musste ich vom Rad springen und sprintender Weise den Trail samt geschultertem Rad entlang rennen. Die Verluste, dich dabei einstecken musste, machte ich auf der Abfahrt mit Wahnsinn wett. Fahrer für Fahrer arbeitete ich mich nach vorn, was einige Mitstreiter, denen meine Lage bekannt war, zu diversen lustigen Nachrufen veranlasste. Laufend wie fahrend gelang es mir letzten Endes knapp 15 Fahrer zu überholen, und eine halbwegs passable Zeit ins Ziel zu bringen.

Stage 4

Nach Erkundigungen bei den Track-Marshalls und dem Zeitnahmepersonal konnte mir keiner so recht sagen, wie der weitere Verlauf des Rennens noch sein würde und ob ein Fortsetzen ohne Kette sinnvoll wäre. Auf gut Glück ging es weiter, leider eine lange Zeit das Tal hinauf schiebend. Nach einer halben Stunde Fußmarsch holten mich dann glücklicherweise die beiden Schweizer Emanuel und Philippe ein, die mich schiebend zur nächsten Liftstation beförderten. Nochmals ein großes Dankeschön an dieser Stelle.

Am Start der vierten Stage ließ ich den beiden selbstverständlich den Vortritt, im Wissen über ihre durchaus schnelle Fahrweise. Dennoch flaxten die beiden, dass ich schreien soll, würde ich sie dennoch einholen. Kurz nachdem Philippe aus dem Start ging, machte ich mich auf ihm zu folgen – im Wissen, dass nach den ersten 500 Metern bereits ein Anstieg warten würde. Es folgte ein abartig geiler Bikepark-Trail, auf dem man es nach guter alter Downhill-Manier so richtig stehen lassen konnte. So gelang es mir, trotz einiger Sprints auf zwei Beinen, Philippe auf halber Strecke wieder vor mir zu sehen. Dadurch motiviert schloss ich nach einigen Kehren endlich auf, setzte mich an sein Hinterrad und fuhr mit ihm im Train an diversen Kontrahenten vorbei. In dieser Konstellation folgten wir letzten Endes auch im Ziel ein.

Stage 5

Der Blick auf die Karte verriet, dass der letzte Transfer zu Stage 5 ohne Kette einfach nicht machbar war. Ich versuchte mich schnellstmöglich ins Basislager zu begeben, mit der Absicht, meine Wildcard gegen einen Shuttle-Transport zum Start von Stage 5 eintauschen zu können. Keine Chance – alle Fahrzeuge hatten das Basecamp verlassen. Es blieb mir nur der erneute Weg hinab in die Stadt, um in diversen Bike-Shops nach 11-fach-Ersatzteilen zu suchen. Erfolglos.

Zurück im Camp konnte mir dann glücklicherweise Rene aushelfen, der mir schon beim Andes Pacifico ein spaßiger Begleiter war. In letzter Sekunde gelang es dem Shimano-Serviceteam mein Rad mit Renes Ersatzschaltwerk wieder gangbar zu machen, was mir die Auffahrt zur letzten Wertungsprüfung ermöglichte. Da ich mehr als spät dran war musste der 360 hm lange Anstieg in Spitzengeschwindigkeit bewältigt werden, was mir oben Krämpfe und vollkommene Verausgabung einbrachte.

Mit letzten Kräften aber durch den Reperatur-Erfolg gestärkt, ging es hochmotiviert auf die überaus schnelle letzte Stage. Einfach die Bremsen offen lassen, einfach offen lassen – schoss es mir immer wieder durch den Kopf. Kopf oben halten, Augen nach vorn – so muss doch eine gute Zeit zum Tagesabschluss noch möglich sein. Und siehe da – die Überraschung war perfekt. Auf dem Zeitmessungsmonitor wurde mir für Stage 5 die drittschnellste Zeit angezeigt. Strike! So darf es die nächsten Tage gerne weitergehen.

Endlich im Ziel
# Endlich im Ziel
Steve Peat: hatte anfangs noch gut lachen.
# Steve Peat: hatte anfangs noch gut lachen. - Peat verletzte sich auf Stage 1 an der Hand.

Mein Fazit zu Tag 2

Kaputt wie ich war ging es geradewegs unter die Dusche und zu einer weiteren Massage, schließlich stand der dritte Renntag unmittelbar bevor. Leider war die Wettervorhersage für diesen überaus schlecht. Auf 2.700 Meter Höhe dürften wohl Temperaturen um null Grad herrschen, was Schnee nicht ausschließen lässt.

Maxis Zeitzettel des zweiten Tages
# Maxis Zeitzettel des zweiten Tages

Es bleibt nur zu hoffen, dass die Kräfte über Nacht zurückkehren und das Rennen so bester Dinge in Angriff genommen werden kann. Spektakuläre Akzente wurden heute jedenfalls einige gesetzt.

Das war mein Tag 2 der Trans Savoie.

Und das dazugehörige Arbeitsgerät
# Und das dazugehörige Arbeitsgerät
Gute Nacht!
# Gute Nacht!

 

  1. benutzerbild

    rigger

    dabei seit 04/2003

    Da war ja mal wieder alles dabei!!! Weiter gas Geben Maxi!!!

  2. benutzerbild

    Speziazlizt

    dabei seit 04/2007

    smilie Krasse Nummer. Hoffe du hast onboard Videos von der Stage bei welcher du ein Haufen Leute ohne Kette überholt hast.

  3. benutzerbild

    Zingu

    dabei seit 06/2012

    Hmm, wo bleibt Tag 3?
    Hoffentlich nix passiert.

  4. benutzerbild

    _Alex_

    dabei seit 05/2012

    Hammer! smilie
    Weiter so!

  5. benutzerbild

    Tob1as

    dabei seit 01/2010

    Toller Bericht, danke dafür !

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