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Ortseinfahrt Schneckenlohe
Ortseinfahrt Schneckenlohe
Startnummern - fein säuberlich vorbereitet
Startnummern - fein säuberlich vorbereitet
Sehr gute Beschilderung - auch für Neulinge wie mich alles gut auffindbar
Sehr gute Beschilderung - auch für Neulinge wie mich alles gut auffindbar
Der Inhalt der Startertüte
Der Inhalt der Startertüte
Pokale - leider nicht für Tommy
Pokale - leider nicht für Tommy
Erste Startreihe - Langstrecke
Erste Startreihe - Langstrecke
Michaela Barz - Langstrecke
Michaela Barz - Langstrecke
Franziska Blass - 25 km
Franziska Blass - 25 km
Gutes Bodypainting an diesem Tag
Gutes Bodypainting an diesem Tag
Verpflegungsstand Start-Zielbereich
Verpflegungsstand Start-Zielbereich
Xaver Holoch - 25 km
Xaver Holoch - 25 km
Anstehen zum Bikewash
Anstehen zum Bikewash
Zieleinlauf bei bestem Wetter
Zieleinlauf bei bestem Wetter

Tommy Umbreit war mal wieder unterwegs – und zwar nicht nur vor Ort, sondern mittendrin! Anstatt wie gewöhnlich aus der europäischen Enduro-Rennszene zu berichten, verschlug es Tommy diesmal auf die Langdistanz nach Schneckenlohe. Im Rahmen des Cube Cups wurde hier ein Marathon geboten, bei dem man zwischen 10, 25, 40 und 80 (2×40) km auswählen konnte. Knapp 350 Fahrer begaben sich bei kühlen 15 Grad und Dauerregen auf den Kurs und bekamen eine tolle Strecke mit knackigen Anstiegen und noch knackigeren Downhills. Wie Tommy den Ausflug in die Marathon-Diszanz erlebt hat, erfahrt ihr im Bericht.

Ortseinfahrt Schneckenlohe
# Ortseinfahrt Schneckenlohe

Als ich am Sonntag morgen um Viertel vor 6 aufwachte und ich den Regen gegen die Dachfenster prasseln hörte, dachte ich mir nur, ach komm, ne lass mal. Da ich noch keine Renngebühr gezahlt hatte und als Nachmelder starten sollte, ich aber doch irgendwie neugierig auf einen Marathon war, artete die Entscheidung nun in einem regelrechten Hin- und Her-Fight aus. Mich hatte es schon immer mal gereizt, einfach mal so ein Ding mitzufahren.

Startnummern - fein säuberlich vorbereitet
# Startnummern - fein säuberlich vorbereitet
Sehr gute Beschilderung - auch für Neulinge wie mich alles gut auffindbar
# Sehr gute Beschilderung - auch für Neulinge wie mich alles gut auffindbar

Zum einen um zu schauen, wie lange ich bei welcher durchschnittlichen Leistung durchhalte, zum anderen – wie sind die Streckenprofile bei solch einer Veranstaltung? Aus diesem Grund hieß es nun: Fahren oder nicht? Irgendwann, nachdem ich 4 Wetterseiten im Netz auf irgendeine Wetterbesserung gecheckt hatte und nichts Brauchbares gefunden hatte, saß ich um Viertel nach 7 nun doch im Auto ins 1,5 Stunden entfernte Schneckenlohe bei Coburg. Ich wollte diese Erfahrung einfach mal machen und schauen, ob Marathon wirklich so langweilig und spaßbefreiend ist, wie es an mancher Stelle heißt.

Der Inhalt der Startertüte
# Der Inhalt der Startertüte
Pokale - leider nicht für Tommy
# Pokale - leider nicht für Tommy
Erste Startreihe - Langstrecke
# Erste Startreihe - Langstrecke

Angekommen, nachgemeldet, alles ganz easy. Zurück ins Auto, Rad rausgeholt und warmgefahren. Der Regen hatte mittlerweile etwas nachgelassen, sollte während des Rennens aber wieder einsetzen. Um 9.30 Uhr gab es dann den Startschuss für die 80 km-Runde. Aus Schneckenlohe raus ging es gleich in den ersten Trail, auf welchem sich durch das dichte Verkehrsaufkommen noch etwas Stau bildete, der durch wilde Lines aber überholt werden konnte. Aus dem ersten Trail raus und rauf auf den Forstweg, dann hieß es Gas geben. Jedoch fühlte sich mein Gasgeben verglichen mit dem Block an Fahrern aus der ersten Reihe eher wie ein Turbodiesel mit defektem Turbo an. Im Spitzenpulsbereich angekommen, versuchte ich also irgendwie an einem der nun mich überholenden Fahrer dran zu bleiben und mich in den Windschatten zu hängen. Ich war wirklich gespannt, wie lange ich diese Belastung durchhalte…

Michaela Barz - Langstrecke
# Michaela Barz - Langstrecke
Franziska Blass - 25 km
# Franziska Blass - 25 km

Endlich hatte ich jemanden erwischt, dem ich in einem für mich gut verarbeitbarem, aber immer noch viel zu hohen Pulsbereich folgen konnte. Auf den Trails gut flott unterwegs und auf den Forststraßen (ich nenne es Trailtransfers :-)) zügige Geschwindigkeit vorgebend zog mich ein gewisser Herr Vordermann über die Runde, bis es er irgendwann stark abbremste und einen rechten Haken hinein in einen ansteigenden Forstweg zog. Ich kam mit Mühen hinterher, oben angekommen wurden wir in einer weiteren Rechtskurve von den gleichen Zuschauern bejubelt wie vor ca. 11 Minuten – aha, dachte ich mir, schon wieder hier… die Runde führt wohl zweimal an gleicher Stelle vorbei. Weiter grübelnd ging es Herrn Vordermann hinterher, es stellte sich mit voranschreitender Distanz allerdings kein Abzweigen in einen neuen Rundenabschnitt ein. Herrn Vordermann und mir war klar, wir hatten uns verfahren und absolvierten gerade ein überflüssiges zweites Mal das gleiche Stück wie gerade schon. Ich sauer, Vordermann mit den Worten „Fuck!“ offensichtlich auch sauer.

Gutes Bodypainting an diesem Tag
# Gutes Bodypainting an diesem Tag

Dies war nun meine erste Lehrstunde im Kapitel Marathon fahren. Folge niemals blind dem Herrn Vordermann. Letztendlich die extra und unnötigen 4,5 Kilo- und 60 Höhenmeter absolviert, kam ich (Vordermann hatte es mit einem Platten nach hinten verschlagen) nun an der Stelle an, an der wir falsch gefahren waren. Kein Pfeil zeigte einen rechten Haken an, vielmehr war Herr Vordermann wohl vom Absperrband des Parkplatzes irritiert, welches den Hang hinauf und abzweigend von der Hauptstrecke führte.

Verpflegungsstand Start-Zielbereich
# Verpflegungsstand Start-Zielbereich

Endlich war ich beim ersten Verpflegungsstand nach 15 km angekommen, griff Futter und Drinks und fuhr direkt weiter. So ging es dahin, zwischen Verpflegungsstand Kilometer 15 und 28 gab es keine nennenswerten Ereignisse. Hier hieß es nur ordentlich treten, und das nicht nur auf gut fahr- und rollbarem Untergrund. Auch Trails wurden hier bergauf unter die Räder genommen. Zwar keine S1-, aber durchaus mit Wurzeln durchsetzte Trails, die im Laufe des Rennens immer weicher und anstrengender zu fahren waren. Auf der ersten Runde der insgesamt 80 km noch mit genügend Power hochgetreten, sollte ich auf der zweiten Runde in dieser Passage so meine lieben Nöte haben.

Interessant wurde es nach Verpflegungsstand Nr. 2 ab Kilometer 28. Hier warteten nun vielerlei Trails auf, und zwar richtig. Bergrunter waren diese technisch und sehr fordernd, da nass, schlammig und rutschig. Man bedenke, dass man hier entgegen dem Enduroformat mit langer ausgefahrerer Sattelstütze und dem entsprechenden Sattelkontakt zum Hintern zu kämpfen hat, wodurch ein dynamisches Navigieren und dementsprechende Gewichtsverlagerung wenig möglich war. Mit einem über den Lenker nach vorne drüber fliegendem Gefühl also die Steilhänge runter. Grinsekater im Anflug sag ich nur, geniale Sache und keinesfalls langweilig.

Xaver Holoch - 25 km
# Xaver Holoch - 25 km

Wenn das so bleibt bzw. mehr davon kommt, sollte das nicht mein letzter Marathon gewesen sein. Unten angekommen ging es auf dieser Sektion der Runde auch gleich wieder rauf, und das ohne Gnade auf steilem, waldbodenartigem Singletrail, der irgendwann in matschigen und schmierigen Karrenwegen endete. So schnell war die Euphorie des Singletrailerlebnisses bergab noch nie verflogen :-). Aber das ist nunmal Marathon. Hier gibt´s geile Downhills mit anschließend knackigen Uphills, zumindest hier in Schneckenlohe.

Die erste Runde der 80 km fuhr ich auf Anschlag in Pulsbereichen zwischen 160 und 170 bpm, auf der zweiten Runde bei einer insgesamten Kilometerzahl von 55 ging mir dann die Puste bzw. der Bums in den Beinen aus. Da halfen auch keine Energiedrinks oder -riegel mehr. Die Luft war draußen! Eine weitere Lektion im Kapitel Marathon. Bei aktuellem Trainingsstand sollte ich also langsamer anfangen bzw. einen niedrigeren Pulsbereich wählen, um länger durchzuhalten und dadurch zügiger durchzukommen – oder trainieren was das Zeug hält, um die Spitzenbereiche länger als 55 km durchhalten zu können… Irgendwie habe ich die Runde noch fertigbekommen, aber fragt mich nicht wie. Mit einer insgesamten Zeit von 4 Stunden und 45 Minuten, 11-minütiger Irrfahrt, 2-maliger Pinkelpause und mehreren Stops an den Verpflegungsstationen habe ich das Ding irgendwie zu Ende gebracht.

Anstehen zum Bikewash
# Anstehen zum Bikewash

Zusammenfassend kann man sagen, dass dies garantiert nicht mein letzter Marathon gewesen sein wird. Jemand, der nicht rein auf Gravity bedacht ist und einen guten Trainingsreiz sucht, ist beim Schneckenloher Marathon sicher gut aufgehoben. Ziel für die nächste längere Distanz ist, die starken Wattzahlen länger durchzuhalten, die Trails auch in der letzten Hälfte der Distanz ohne Absteigen hochzutreten und die 80 km beim nächsten Mal in 4 Stunden 15 Minuten über die Runde zu bringen. Der Spaßfaktor war über eine weite Distanz von 55 km auf jeden Fall vorhanden. So lange Bums in den Beinen ist und man die Trails hochgedrückt bekommt, macht die ganze Sache einen runden Eindruck, gerade in Kombination mit den starken Downhills.

Zieleinlauf bei bestem Wetter
# Zieleinlauf bei bestem Wetter

Die Organisation und das Drumherum war ebenfalls sehr gut und entspannt. Guter Informationsfluss auf der Facebook- und Internetseite des RSV Schneckenlohe. Gute Beschilderung und Zurechtfinden vor Ort und noch viel bessere Köstlichkeiten in der Eventarea in Form von frisch Gegrilltem, lecker Hopfengetränk, Kaffee und massenweise selbstgebackenem Kuchen nach Hausfrauenart :). Tip Top, bis zum nächsten Mal in Schneckenlohe.

Hier der link zu den Ergebnislisten: www.rsv-querfeldein-schneckenlohe.de

Hier ein Link zu einem weiteren Bericht im Fernsehen.

Der nächste Bericht von mir folgt nun in 2 Wochen von der Ischgl Overmountain Challange, der Europameisterschaft im Enduro! Bis dahin – und immer schön fleißig trainieren :)

[w]ride_it!
tommy

  1. benutzerbild

    wride_it

    dabei seit 05/2014

    Tommy Umbreit war mal wieder unterwegs - und zwar nicht nur vor Ort, sondern mittendrin! Anstatt wie gewöhnlich aus der europäischen Enduro-Rennszene zu berichten, verschlug es Tommy diesmal auf die Langdistanz nach Schneckenlohe. Im Rahmen des Cube Cups wurde hier ein Marathon geboten, bei dem man zwischen 10, 25, 40 und 80 (2x40) km auswählen konnte. Knapp 350 Fahrer begaben sich bei kühlen 15 Grad und Dauerregen auf den Kurs und bekamen eine tolle Strecke mit knackigen Anstiegen und noch knackigeren Downhills. Wie Tommy den Ausflug in die Marathon-Diszanz erlebt hat, erfahrt ihr im Bericht.


    → Den vollständigen Artikel "Tommy unterwegs - Marathon in Schneckenlohe: Regen, Falschfahren, geile Trails!" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    cd-surfer

    dabei seit 12/2008

    Komm auch mal nach Arnstadt oder Tabarz zum Marathon,du wirst Deinen Spass haben!!!

  3. benutzerbild

    Bonvivant

    dabei seit 03/2011

    Schöner Bericht: Habe wieder Lust auf 'n kleinen Marathon smilie

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