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Beste Strecken auch bei olympischen Wettbewerben
Beste Strecken auch bei olympischen Wettbewerben - neue Reformen des IOC machen es auch für Downhill möglich.
Downhill-Training an der Côte d’Azur
Downhill-Training an der Côte d’Azur - Selbst im noblen Süden Frankreichs reiht sich eine DH-Strecke an die andere.
Geleckte Strecken im Süden Frankreichs
Geleckte Strecken im Süden Frankreichs - Finanziert und in standgehalten vom lokalen Verein, dank der Unterstützung vom Verband.
Hoch oben über der Film-Festspiele-Stadt Cannes
Hoch oben über der Film-Festspiele-Stadt Cannes - Auf der Strecke in Mandelieu-la-Napoule trainieren Fahrer wie Loic Bruni oder Guillaume Cauvin.
Sportliche Leistung ohne belächelt zu werden
Sportliche Leistung ohne belächelt zu werden - Was in Frankreich schon ansatzweise der Fall ist, sollte auch in Deutschland Einzug halten!
Heroen braucht ein Sport
Heroen braucht ein Sport - Fahrer wie Sam Hill könnten einer breiten Masse vorbildhaft zeigen, wie sich Zielstrebigkeit und Spaß an einem "lässigen" Sport unter einen Hut bringen lassen.
Downhill-Rennen vor den Augen der Öffentlichkeit
Downhill-Rennen vor den Augen der Öffentlichkeit - Olympia könnte es möglich machen.
Begleitet von Kameras in die Wohnzimmer zuhause
Begleitet von Kameras in die Wohnzimmer zuhause

In Monte Carlo tagte am vergangenen Montag die 127. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Kernthema waren 40 Reformvorschläge, die IOC-Präsident Thomas Bach zum Referendum auf die Agenda setzte. Ohne Gegenstimmen der 96 IOC-Mitglieder wurden die als historisch und richtungsweisend eingestuften Reformen beschlossen. Für Freunde des MTB Downhill-Sports könnten genau diese Reformen von Bedeutung sein, denn einige haben das Potenzial, ein lang­wie­riges Streben zahlreicher DH-Fahrer endlich wahr werden zu lassen: die Aufnahme des Downhill-Rennsports in die erlesene Riege der olympischen Sportarten.

Beste Strecken auch bei olympischen Wettbewerben
# Beste Strecken auch bei olympischen Wettbewerben - neue Reformen des IOC machen es auch für Downhill möglich.

Was gestern inmitten von Luxusyachten, High Society und weltfremdem Wohlstand an der azurblauen Mittelmeerküste in Monte Carlo beschlossen wurde, war nicht etwa ein neues Steuergesetz des Fürstentums, sondern wegweisende Reformen für den internationalen Leistungssport. Unter Führung von IOC-Präsident Bach wurden 40 Reformen beschlossen, welche die Glaubwürdigkeit der Olympischen Spiele und vor allem des Olympischen Gedankens zurückbringen sollen. Beim Verfolgen der Vorgänge in Monte Carlo fiel jedoch vor allem eines ins Auge: Kaum ein Medium ließ es aus, die IOC-Vollversammlung zum Anlass für Kritik an Sportverbänden bezüglich jüngst wieder angefachter Doping-Diskussionen zu nutzen.

Dass Korruption und systematisches Doping, wie es in der ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping“ Russlands Sportsystem im Allgemeinen und dem russischen Leichtathletikverband „Arad“ zur Last gelegt wird, sowohl im Amateur- wie auch im Leistungssport inakzeptabel sind, steht außer Frage. Schade nur, wenn sich Medien einzig und allein auf negative Aspekte des Leistungssports einschießen und dabei hoffnungsvolle Entwicklungen, wie eben aktuell dem gestrigen IOC-Referendum, außer Acht lassen. Was gestern in Monte Carlo beschlossen wurde, hat das Potenzial zahlreiche, bisher nicht olympische Sportarten nachhaltig voranzubringen.

Downhill-Training an der Côte d’Azur
# Downhill-Training an der Côte d’Azur - Selbst im noblen Süden Frankreichs reiht sich eine DH-Strecke an die andere.
Geleckte Strecken im Süden Frankreichs
# Geleckte Strecken im Süden Frankreichs - Finanziert und in standgehalten vom lokalen Verein, dank der Unterstützung vom Verband.

Zu den wohl beachtlichsten Reformen der gestrigen IOC-Tagung lassen sich folgende Beschlüsse zählen: Das IOC hebt die Limitierung von maximal 28 Sportarten bei den Sommerspielen und sieben Sportarten bei den Winterspielen auf. Darüber hinaus dürfen die Gastgeber der Spiele neuerdings Vorschläge zur temporären Eingliederung von nicht olympischen Sportarten bei den jeweiligen Spielen einreichen. Auch wenn die Entscheidung letzten Endes beim IOC liegt, so erhofft man sich dadurch die Förderung bestimmter Sportarten, die bis dato vor allem innerhalb der Gastgebernationen große Popularität genossen.

Von besonderer Bedeutung ist jedoch vor allem, dass unter bestimmten Voraussetzungen ganze Sportarten sowie einzelne Disziplinen außerhalb der Gastgeberstadt, ja sogar grenzübergreifend ausgetragen werden dürfen. Das ermöglicht beispielsweise die Olympia-Bewerbung mehrerer Städte. Genau hier wurde ein entscheidender Wegweiser gesetzt: Ein mögliches olympisches Downhill-Rennen würde nicht mehr Gefahr laufen, auf einer ungeeigneten Rennstrecke ausgetragen und somit als Sportart in realitätsferner Form dargestellt zu werden.

Hoch oben über der Film-Festspiele-Stadt Cannes
# Hoch oben über der Film-Festspiele-Stadt Cannes - Auf der Strecke in Mandelieu-la-Napoule trainieren Fahrer wie Loic Bruni oder Guillaume Cauvin.

Konkret könnten die gestrigen Beschlüsse bezüglich des Downhill-Sports folgendes Szenario Wirklichkeit werden lassen: Eine Stadt wie Lyon, in deren Heimatnation Frankreich eine Randsportart wie MTB Downhill durchaus über die Grenzen der Szene hinaus sportliche Anerkennung sowie Aufmerksamkeit genießt und noch dazu von touristischer Bedeutung ist, könnte bei einer möglichen Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele die Sportart „MTB Downhill“ vorerst als Gastsportart vorschlagen. In Hinblick auf die Austragungsstätte könnte Gastgeber Lyon mit einer Stadt wie Albertville in den Savoyen kooperieren, um einen der zahlreichen umliegenden Bikeparks als Wettkampfstätte nutzen zu können.

Auch wenn Gegner einer solchen Entwicklung immer wieder vor der Kommerzialisierung einer Randsportart wie dem Downhill-Sport warnen, so überwiegen die positiven Aspekte, die sich ergeben würden. Nicht nur der Leistungssport würde aufgrund größeren Interesses für Sponsoren attraktiver werden, Nationalkader-Athleten ganz neue Unterstützungsmöglichkeiten erhalten und Rennserien expandieren, vor allem würde wohl die Akzeptanz der breiten Masse gegenüber der Disziplin deutlich steigen.

Sportliche Leistung ohne belächelt zu werden
# Sportliche Leistung ohne belächelt zu werden - Was in Frankreich schon ansatzweise der Fall ist, sollte auch in Deutschland Einzug halten!

Ist es nicht erstrebenswert, wenn aufgrund eines olympischen Status´ endlich auch der Downhill-Sport Fördergelder von Staat und DOSB erhalten könnte? Ist es nicht wünschenswert, dass ein Verband wie der BDR Finanzen lockermachen könnte, um engagiertes und fachkundiges Personal in Form von Kommissären, Trainern und Koordinatoren einzustellen, die nicht nur verbandsintern neue Strukturen schaffen könnten? Ist es nicht an der Zeit, dass in Deutschland ein attraktiver Anreiz geschaffen wird, um Downhill-Leistungssport als Beruf auszuüben? Ist es nicht eine Grundvoraussetzung, dass Leistungssportler keine Existenzsorgen leiden zu müssen, weil sie dank einer Anstellung beim Zoll oder der Bundeswehr als Sportsoldat abgesichert wären?

Und ist es nicht in unser aller Interesse, dass durch nachhaltige Unterstützung Leistungsträger im deutschen Downhill-Sport geschaffen würden, die mit ihrem zielstrebigen Handeln eine Vorbildfunktion für eine Action-süchtige Jugend einnehmen würden? Die Frage lässt sich wohl nur mit einem Ja beantworten. Diese Ziele zu erreichen wäre deutlich realistischer, würde dem Downhill-Sport der olympische Status verliehen.

Heroen braucht ein Sport
# Heroen braucht ein Sport - Fahrer wie Sam Hill könnten einer breiten Masse vorbildhaft zeigen, wie sich Zielstrebigkeit und Spaß an einem "lässigen" Sport unter einen Hut bringen lassen.

Doch was ist mit der breiten Masse, denen, die nicht das Ziel haben, jemals in irgendeiner Form Downhill als Wettkampf, geschweige denn Leistungssport zu betreiben? Auch sie könnten vom olympischen DH profitieren: Durch Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen rücken auch Sportstätten zunehmend ins Auge des Betrachters. Egal ob in puncto Nachhaltigkeit oder Qualität, ein dadurch entstehendes Qualitätsbewusstsein und ein öffentlicher Druck würden Bikepark-Betreiber in einen längst überfälligen Zugzwang bringen. Besser gepflegte Strecken, ein breiteres und vor allem sinnvolleres Angebot vom Einsteiger bis hin zum Leistungssportler könnten das Ergebnis sein. Eine Entwicklung, die in jeder Hinsicht zu begrüßen wäre. Doch eins bleibt festzuhalten: Selbst wenn dieses Szenario nicht eintreten würde und die breite Masse downhill-fahrender Hobby-Sportler keinen Nutzen aus der hier beschriebenen Entwicklung ziehen würden – schaden würde es ihnen auch nicht.

Noch ist alles beim Alten und so gab es bisher weder ernsthafte Bemühungen der UCI noch irgendeiner Nation, den Downhill-Sport olympisch zu machen. Doch sind die Chancen für ein solches Vorhaben seit gestern realistischer denn je.

Downhill-Rennen vor den Augen der Öffentlichkeit
# Downhill-Rennen vor den Augen der Öffentlichkeit - Olympia könnte es möglich machen.
Begleitet von Kameras in die Wohnzimmer zuhause
# Begleitet von Kameras in die Wohnzimmer zuhause

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Weitere Informationen: olympic.org
Ein Kommentar von: Maxi Dickerhoff | MTB-News

  1. benutzerbild

    CrAnKBrOtHeR89

    dabei seit 05/2009

    Allmächd, des fehlt uns grad no.

  2. benutzerbild

    TTKreischwurst

    dabei seit 08/2010

    Ich denke, Sickgirl hat da schon recht. Denn: MTB ist olympisch - und trotzdem schlagen wir uns mit der 2-Meter-Regel rum, mit geringer Akzeptanz in vielen Gegenden, Trailsperrungen, usw. (von einem Freifahrtschein redet ja keiner)
    Von einer breiteren Akzeptanz dank Olympia merkt man also nicht viel.
    Andererseits werden zumindest im Alpenland immer mehr Bikeparks ge-/ausgebaut. Gut Ding will eben Weile haben. Ich denke ebenfalls, das mit Abstand größte Problem, das unser Sport, sofern es uns Amateure betrifft, hat, ist die nicht vorhandene Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Die führt dann zu dem, was Du beschreibst.

    Aber öffentliche Akzeptanz bekommt man eben am effektivsten durch positive Präsenz in den Medien gepusht. DIMB-Trailrules etc sind in meinen Augen eher Schadensbegrenzung und schaffen es kaum aus den regionalen Käseblättern heraus. Von daher bin ich absolut dafür, wenn DH olympisch wird. Angst vor den Folgen bzgl. Funktionärsinteressen und Kommerzialisierung mag in Teilen berechtigt sein. Aber erstens ist das Kind doch längst in den Brunnen gefallen - die UCI richtet schließlich schon immer den DH-Worldcup aus - und zweitens sind in meinen Augen die gewaltigen Chancen für den Sport die Risiken wert, nicht nur auf DH bezogen.
  3. benutzerbild

    Raizzz

    dabei seit 04/2014

    Olympisch oder nicht - ändert an meinem Leben nix...

  4. benutzerbild

    piilu

    dabei seit 03/2011

  5. benutzerbild

    fullspeedahead

    dabei seit 10/2006

    Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Hat eine Sportart automatisch einen Freifahrtschein wenn sie olympisch ist? smilie
    Nein, aber für mich gäbe es 2 Gründe, warum der Olympiastatus erfreulich wäre:
    - ich würde es den großartigen Athleten in unserem Sport vergönnen, als Olympionike ernstgenommen und nicht mehr als "Kamikaze-ist-ja-nicht-wirklich-ein-Sport-Wahnsinnige belächelt zu werden. Allzu oft ist nämlich genau das die Sicht der breiten Masse auf die Athleten.
    - ich würde mir legislative / organisatorische Verbesserungen erwarten

    gerade in zweiterem muss man aber skeptisch sein. Der XC-Olympiastatus hat die Voraussetzungen in Österreich kaum verbessert. Ein paar Sesselfurzer-Funktionäre können jetzt mehr Geld verteilen und öffentlich erklären, dass es leider unter den Mountainbikern ein paar "schwarze Schafe" gibt, die abseits legaler Wege fahren. Dass er damit auch seine Athleten (und zwar auch erfolgreiche, olympische) als schwarze Schafe diskreditiert ist ihm scheinbar scheißegal oder nicht einmal bewusst; JEDER seiner Sportler ist in die Illegalität gedrängt. Die Akzeptanz des MTBens ist in den Medien / in der Bevölkerung / sogar in den Verbänden durch den Olympiastatus nicht gestiegen.

    Ja sogar so Absurditäten wie eine Teilschuld zweier MTB-Rennsportler die mit MTB-Slickreifen auf einer Landstraße trainierten (illegal, da sie mangels "Rennrad" auf dem Touristenwanderweg fahren hätten müssen, wo ein Training aber faktisch unmöglich ist) und von einem PKW abgeschossen wurden, sind weiterhin legislativ nicht hinterfragt.

    Die 2m Regel ist da ein gutes Beispiel, dass es in DE scheinbar auch nicht klappt.

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