Nach einer Zeit des Wartens haben wir für euch ein Update in Sachen ICB2.0 – und dabei reden wir nicht von den Komponenten, die dran kommen, sondern wirklich vom Alutech ICB2.0 – dem Trailbike-Rahmen, den wir gemeinsam über Monate entwickelt haben.
Zunächst einmal ein Disclaimer: Was wir euch hier zeigen, wird es nicht garantiert zu kaufen geben. Vorenthalten möchten wir es euch aber dennoch nicht…
Das ICB2.0 inspired by foreigner
Wir wollen den User foreigner jetzt nicht durch zu viel Aufmerksamkeit abheben lassen ( ;) ), aber sein 2D-Entwurf hat den hier gezeigten Entwurf des ICB2.0 ganz klar geprägt. Zur Erinnerung: Wir hatten bei der Abstimmung über die Hinterbau- und Hauptrahmenform darauf hingewiesen, dass es uns lediglich um die Grundlegenden Eigenschaften geht, gewählt worden waren also: Hinterbau in „H-Bauweise“, zweiteiliges Oberrohr, geradliniges Design. Dennoch kamen sehr detaillierte und ziemlich elaborierte Designs zusammen, voran hier nochmals der gewählte Entwurf:
Diesen Entwurf haben wir dann zunächst nicht ganz so genau betrachtet, sondern – wie versprochen – erstmal nur das zweiteilige Oberrohr und den H-Hinterbau (auf dem Bild noch im Bau) umgesetzt. Das Unterrohr stammt bei diesem Entwurf noch aus dem Alutech-Sortiment und wäre in dem Fall identisch mit dem Der Teibun. Das würde gut zu den weiteren Alutech-Modellen passen und die Anforderungen an Steifigkeit und Haltbarkeit erfüllen, aber einfach nicht so richtig stimmig wirken.
Also haben wir als nächstes bestehende, frei verfügbare Rohre von Zulieferern betrachtet – Kataloge gewälzt, von 2D-Skizzen 3D-Modelle angefordert oder selbst erstellt, Rahmen von anderen Herstellern angeschaut… und kamen schließlich zu einigen einigermaßen passenden Rohren: Geradlinig, mit kantigen Querschnitten und ungefähr passenden Durchmessern. Wir waren ziemlich optimistisch, dass damit das ICB2.0 ein schönes Rad werden würde. Doch bei genauerer Betrachtung sah die Sache schon nicht mehr so einfach aus: Dank unserer eher langen Hauptrahmen-Geometrie, wird es ganz schön schwierig, überhaupt frei verfügbare, ausreichend lange Unterrohre zu finden … und in 3D betrachtet wirken die Rohre doch nicht so stimmig, wie zunächst gehofft… – gefällt uns das?
Um die Frage, ob uns dieses Design gut genug ist, oder ob dann doch das Alutech-Rohrsatz-Design besser wäre, oder wie gut das Bike eigentlich aussehen könnte, zu beantworten – gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit: Man muss den Rahmen – zumindest virtuell – so umsetzen, wie er im besten Fall aussehen könnte. Deshalb haben wir genau das gemacht: Ausgehend vom Entwurf von foreigner verschiedene Formen entwickelt, probiert und verworfen, bis etwas stimmiges, dynamisches, herauskommt und wir einen Eindruck davon bekommen, wie das Bike im besten Fall gestaltet würde. Dabei haben wir zunächst einfachere Grundformen variiert, uns Lichtkanten angeschaut und die Grafikkarten mit Renderings auf Temperatur gebracht. Anhand des Unterrohrs wollen wir einmal verdeutlichen, wie dieser Prozess abgelaufen ist:
Den Anfang macht ein Rohr, das intern auf den Namen „Merkel-Shape“ hört, weil es anfänglich die „Base“ der Kanzlerin als Querschnittsform nutzte. Davon ist dann jedoch wenig geblieben, zu spitz, zu schmal wirkte das Rohr – also wurde es modifiziert, bis von der Gestik der Kanzlerin nichts mehr zu sehen war:
Ehrlich gesagt war das schon nicht schlecht, aber eben auch noch nicht der „real deal“ – und irgendwie war die foreigner-Skizze auch eine Herausforderung: Das Unterrohr mit Kanten aber doch glatt ins Steuerrohr laufen lassen – das hat schon Hand und Fuß. Wie würde das wohl in 3D aussehen? Also los, ein neuer Entwurf, verschiedene Methoden, das rohr zu definieren, und irgendwann ist es da: Mit dem Charme eines Stealth-Bombers versehen, schon im Stand aggressiv, ein erster Entwurf des Foreigner-Unterrohrs.
Einziger Haken: So lässt sich das nicht herstellen – scharfe kanten sind bei der Umforumg eines zunächst runden Rohres durch Innenhochdruck nicht drin und auch aus konstruktiver Sicht nicht wünschenswert, also müssen die Kanten noch verrundet werden – und zwar so, dass die Optik erhalten bleibt.
Endlich sind wir mit dem Unterrohr glücklich – braucht es „nur“ noch ein passendes Oberrohr, um den Hauptrahmen stimmig erscheinen zu lassen. Auch das ist wieder gar nicht so einfach, denn im schönsten Fall würde die Sitzrohrabstützung ja elegant aus dem Oberrohr fließen, wie aus einem Guss erscheinen. Gleichzeitig müssen natürlich die Querschnitte passen, sich am Steuerrohr schweißbare Übergänge ergeben, und so weiter und so fort. All das berücksichtigt, könnte der Hauptrahmen des ICB2.0 dann ungefähr so aussehen:
Doch auch praktische Aspekte sollen beim Design berücksichtigt werden, schließlich wird ein Mountainbike zu jeder Jahreszeit dreckig und soll sich dann leicht reinigen. Also noch eine passende Dämpferaufnahme, Dämpferverlängerung, Ausfallenden und Hinterbau-Streben entworfen und alle sind glücklich, oder? Also werden auch diese Zeile – die beim Prototypen schon gut funktioniert haben – wieder neu aufgerollt: Was kann schöner, was leichter gestaltet werden?
Wie gefällt euch das, was ihr seht? Der Haken am foreigner-Look ist natürlich, dass neue Rohre teurer sind als bestehende Rohre – was sich auch auf den Rahmenpreis und damit auch auf den Preis des Komplettbikes oder die Ausstattungs des Komplettbikes auswirken würde. Kann man einem schnittigen Design widerstehen? Muss man? In den nächsten Tagen wird unser verfeinerter Entwurf, sprich auch mit Ausfallenden und allen Details, fertig – vielleicht rechtzeitig zu Weihnachten. Fortschritt wird hier im Theam eingefügt!
All das ist gerade „work in progress“ – wir freuen uns auf eure Kommentare.
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