Trio infernale! Evil Bikes ergänzt seine bisher zweiteilige Produktpalette erstmals durch ein höllisch heißes 29er. Das „The Following“ bietet gerade einmal 120 mm Federweg, soll dank einer aggressiven Geometrie aber kein bisschen weniger rabiat sein als seine beiden Brüder „The Undead“ und „The Uprising“. Mit diesem Trio ist Evil im spaßorientierten Fully-Bereich neuerdings ziemlich komplett aufgestellt. Ob das „The Following“ der Marke in Deutschland den nötigen Schub geben kann? Die Fakten sprechen dafür.

Evil The Following in der "XO"-Ausstattung
# Evil The Following in der "XO"-Ausstattung - Das Bike kommt mit Rock Shox Pike (120 mm Fw.), Race Face Next Kurbeln und einer SRAM X01-Schaltung. Der Preis beläuft sich voraussichtlich auf 6.400 bis 6.600 US-Dollar.
Evil The Following in der günstigeren "X1"-Ausstattung
# Evil The Following in der günstigeren "X1"-Ausstattung - Geschaltet wird mit einer SRAM X1-Gruppe, getreten mit einer Race Face Turbine Alu-Kurbel und gebremst mit SRAM Guide Bremsen. Der Preis dürfte sich bei ca. 4.650 US-Dollar einpendeln.

The Following: kurz und knapp

  • 29er Trail-Bike
  • 120 mm Federweg
  • DELTA Federungssystem
  • aggressive Geometrie (flacher Lenkwinkel, kurzer Hinterbau)
  • zweistufige Geometrieverstellung
  • Rahmengewicht: 2,8 kg
  • angepeiltes Komplett-Bike-Gewicht: 12,25 kg
  • Preis: 2.599 US-Dollar (Rahmen-Kit inkl. Rock Shox Monarch RT3 Debonair)

Nur wenige Hersteller wagen es dieser Tage noch, aggressive Trail-Bikes auf 29″-Laufräder zu stellen. Was vor zwei Jahren Fahrt aufnahm, wurde mit der Einführung von 650b prompt wieder im Keim erstickt. Es scheint, als habe der Otto-Normalkunde nach wie vor Respekt vor dem Wechsel von 26″ auf die deutlich größeren 29″-Laufräder. 27,5″ setzt die Hemmschelle beim Neukauf herab, was die Industrie auszunutzen scheint. Ob sinnvoll oder nicht, selbst bei „Short-Travel-Fullys“ geht die Industrie wieder weg von 29″, zum Leidwesen der Fahrperformance. Denn eines ist sicher, unterhalb der magischen 140-mm-Grenze machen 29″-Laufräder absolut Sinn, selbst für aggressive Fahrer.

Das sieht auch Dave Weagle so, Kopf hinter Evils DELTA Federungssystem und einstiger Gründer der Marke. Schon vor zwei Jahren überzeugte Weagle seinen Kumpel Kevin Walsh, den heutigen Evil-Eigentümer aus Seattle, von der Idee eines Low-Travel-29ers mit aggressiver Geometrie. Walsh gab das Go woraufhin Weagle die Arbeit aufnahm, welche er nun mit dem „The Following“ zum Abschluss brachte.

The Following
# The Following - In einem knalligen Orange präsentiert sich der neue 29er Trail-Rahmen der kleinen US-Marke aus Seattle.
Kurzen Kettenstreben und dennoch Umwerfer-kompatibel
# Kurzen Kettenstreben und dennoch Umwerfer-kompatibel - Der "The Following"-Rahmen eignet sich nicht nur für Single-Ring-Antriebe sondern kann auch mit einem Umwerfer gefahren werden.

„The Following“ – ein Bike für Alltags-Shredder

Nur 120 mm Federweg, aber nicht weniger aggressiv als der große Bruder auf kleinerem Fuße? Das „The Following“ soll ebenso spritzig und schnell zu fahren sein wie sein großer Bruder, das 150-mm-Enduro „The Uprising“. Möglich macht es eine moderne Geometrie in Kombination mit großen Laufrädern. Die großen Laufräder, der flache Lenkwinkel und der lange Hauptrahmen sollen hohe Geschwindigkeiten im Gelände mit einem laufruhigen Fahrverhalten kombinieren.

Das gegenüber dem kompakten „The Uprising“ Abstriche bei der Wenigkeit gemacht werden müssten, war Weagle nach eigener Angabe von Anfang an klar. Dennoch gelang es ihm, auch das „The Following“ für spritzige Fahrmanöver zu rüsten. Mit einem beachtlich kurzen Hinterbau von nur 430 mm Länge dürfte das Bike keineswegs sperrig sein, sofern der Fahrer das Rad über das Hinterrad zu steuern weiß. Evil-Eigentümer Kevin Walsh beschreibt es selbst mit den Worten: „Moster truck wheels with a sports car feel!“

Evil is back
# Evil is back - Mit dem "The Following" bringen die US-Amerikaner ihr drittes Bike heraus.

Um das Gewicht zu drücken, optimierte Weagle auch das DELTA Federungssystem. Der zweiteilige Umlenkhebel wird von zwei neu konstruierten, geschmiedeten „Dogbones“ angelenkt. Auch die Hardware (Achsen, Bolzen und Schrauben) der Hinterbauaufhängung habe man in ihrem Aufbau und Anzahl simpler gestalten können, um weitere wertvolle Gramm einzusparen. Der Voll-Carbon-Rahmen bringt so solide 2,8 kg auf die Waage, ein durchaus akzeptabler Wert in Anbetracht der vom Hersteller versprochenen Haltbarkeit.

Das "The Following" in der Einzelteilzeichnung
# Das "The Following" in der Einzelteilzeichnung - Zum Einsatz kommen sechs 11x19x7 zweireihige Schrägkugellager die vor allem die Steifigkeit erhöhen, aber auch ein geringes Losbrechmoment gewährleisten sollen. Das Hauptlager setzt sich aus 15x24x7 zweireihigen Schrägkugellagern zusammen, die um eine 15 mm Achse laufen.

Der äußere Eindruck des „The Following“ ist durchaus aufgeräumt, obwohl die Hauptzugführung (Schalt- und Bremskabel) nicht innen verlegt ist, sondern sich an die Unterseite des Oberrohrs anschmiegt. Während das Schaltkabel vom Hauptrahmen ins Innere des Hinterbaus fließt, bleibt das Bremskabel bis zur Post-Mount-Aufnahme außen verlegt. Lediglich das Kabel der Stealth-Variostütze und des Umwerfers verlaufen durch das Innere des Hauptrahmens. Ganz recht: trotz des 430 mm kurzen Hinterbaus bietet das Evil eine Umwerferaufnahme. In diesem Punkt hat das „The Following“ seinem direkten Konkurrenten, dem Process 111 von Kona, etwas voraus.

Geschützt wird der Voll-Carbon-Rahmen am Unterrohr wie auch an der Kettenstrebe von zwei großzügig dimensionierten Kunststoff-Protektoren. Alles in allem scheint das neue Evil dem Image der Edel-Marke voll und ganz gerecht zu werden. Gerade für deutsche Mittelgebirgseinsätze dürfte das 29er eine interessante Alternative zu den zahlreichen 650b-Konkurrenten darstellen. Ob sich Evil durch das „The Followig“ in Deutschland etablieren kann bleibt abzuwarten, die Voraussetzungen könnten dem Papier nach aber besser nicht sein.

Das „The Following“ im Einsatz: Luke Stroble in Seattle

Die Details

Rahmendetails

GrößenSmall, Medium, Large, XLarge
Federweg (hinten)120 mm
Dämpfermaße184 mm x 44 mm
Dämpferaufnahme22 mm x 8 mm
empfohlene Gabeleinbaulänge520.8 mm (Rock Shox Pike 120 mm // Federweg bis 130 mm empfohlen)
Gabel Offset51 mm
Steuerrohrtapered (1 1/8” – 1 1/2”)
Steuersatz-Abmessungen44 mm oben // 62 mm unten (OD Tapered)
Sattelstützendurchmesser30,9 mm
Sattelklemme 34,9 mm
Laufraddurchmesser29"
maximale Reifenfreiheit29" x 2,4"
TretlagerPF92
Kettenlinie49 mm
KettenführungsaufnahmeISCG 05
größtmögliches Kettenblatt34 Zähne (singel ring) // 38 Zähne (double ring)
Hinterbaubreite142 mm x 12 mm
Umwerfer Direct Mount
Bremssattelaufnahme Post Mount
maximale Bremsscheibengröße185 mm

Geometrie

GrößemSmallMediumLargeX-Large
Lenkwinkel (hoch)67.8°67.8°67.8°67.8°
Lenkwinkel (tief)67.2°67.2°67.2°67.2°
Sitzwinkel73.2°73.2°73.2°73.2°
Reach408 mm424 mm 444 mm462 mm
Stack586 mm604 mm604 mm614 mm
Oberrohrlänge (horizontal)585 mm606 mm626 mm647 mm
Sattelrohrlänge381 mm432 mm470 mm508 mm
Tretlagerhöhe (hoch) 334 mm334 mm334 mm334 mm
Tretlagerhöhe (tief)326 mm326 mm326 mm326 mm
Radstand (hoch) 1.115 mm1.139 mm1.158 mm1.180 mm
Radstand (tief)1.116 mm1.140 mm1.159 mm1.181 mm
Überstandshöhe655 mm693 mm710 mm726 mm
Empfohlene Gabeleinbaulänge520,8 mm520,8 mm520,8 mm520,8 mm
Offset 51 mm51 mm51 mm51 mm
Steuerrohrlänge90 mm110 mm 110 mm120 mm
  1. benutzerbild

    MTBermLuS

    dabei seit 10/2008

    Fummlig aber geklappt. Schnell ein erstes Bild
    [Bild]
    @Reifenfanatiker es gibt auch noch einen LRS mit DHR II 3C smilie

  2. benutzerbild

    MTBermLuS

    dabei seit 10/2008

    Grade genug um nen, eh schon verdammt schmalbrüstigen, 2,25er Maxxis nicht bei Matsch zu blockieren. Für ne CC Kiste grade ok, für das was das Following darstellen soll schlicht und ergreifend fail.

    Maxxis Minion DHR II 2.3 auf WTB I23 KOM. Mehr brauchts bei einem 120mm Bike mMn nicht und Platz ist genug.

    [Bild] [Bild] [Bild] [Bild] [Bild] [Bild] [Bild]
  3. benutzerbild

    overkill_KA

    dabei seit 04/2009

    Ist auch nur ein Radon und kein Intense.
    Wenn du dir mal das Bild mit der Lagerung anschaust, weißt du wo ein Teil des Mehrgewichts herkommt. Ein Carbonrahmen muss doch nicht immer leichter werden. Höheres Gewicht bei besserer Steifigkeit und soliderer Lagerung wäre für mich völlig in Ordnung.

    Das Radon stammt aus meiner Feder, was zu der Lagerung zu sagen ist wenn diese Lagerung die Haltbarkeit des Radons erreicht währe ich sehr Erstaunt. Zu den Rahmen will ich nichts Sagen außer das ich sofort nach den Gewicht geschaut habe.

    Damit es nicht heißt ich würde mir das ausdenken (irgendeine 2015er Ausgabe aus einer Bike Bravo: Langzeittest zum Slide Carbon)

    IMG_1056.JPG

    Zudem ist ein Kollege auch nicht zufrieden mit der Lagerung und hat auch schon alle Lager tauschen müssen
  4. benutzerbild

    berkel

    dabei seit 05/2002

    2 sehenswerte Videos mit Luke Strobel auf dem Following:

    ONE LAP - Lars Sternberg & Luke Strobel, Xanadu

    Vital RAW - Luke Strobel, 29er Destruction in the PNW

    Krasser Speed! smilie

    Das The Following macht mich gerade ziemlich an, sowohl optisch als auch vom Konzept. Erinnert mich an mein altes Banshee Spitfire und irgendwie hätte ich wieder Lust auf was kleineres/leichteres. Das Spitfire hatte ich durch ein Prime ersetzt wegen 29" und weil mir das Spitfire beim Shuttel-Ballern wie in Finale etwas zu anstrengend zu fahren war. Hm ...

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