Wieder einmal gibt es eine schöne Trail-Fotostory in Kooperation mit der World of MTB für euch. Zwischen Garfagna und Apennin, um das beschauliche Dorf Prunecchio, warten einige atemberaubende Trails darauf, entdeckt zu werden. Ganze acht Einwohner leben hier, davon ein Ire und ein Engländer. Viel Spaß bei der Fotostory:
Eigentlich müsste ich nach unserer ersten Reise in die Toskana hier einen vollständigen Artikel darüber schreiben, weswegen man in dieses Gebiet zwischen Apennin und Garfagna keinesfalls kommen sollte. „Bleibt weg!“, schreit ein Teil von mir. Schließlich möchte ich in fünf Jahren noch hierherkommen und auf einsamen Trails meine Runden drehen. Möchte, in Vorfreude auf das vor mir Liegende, die 40 Kilometer Serpentinenstraße den Berg raufzirkeln, um anschließend, mit 18 Prozent Gefälle und nur wenig jüngerem Auto, auf der anderen Seite des Apenninhauptkamms hinabzufahren. Hinab in Richtung Serchio, dem Fluss, der die Garfagna, diese immergrüne Gebirgslandschaft, durchschneidet. 500 Höhenmeter über dem Tal jedoch werde ich wie gewohnt abbiegen und über noch kleinere Nebenstraßen den Weiler Prunecchio erreichen. Ganze acht Einwohner zählt man hier, davon ein Ire und ein Engländer. Unsere Gastgeber.
Eigentlich müsste ich also schreiben: Nehmt diesen Weg nicht auf euch! Fahrt an den Gardasee oder ins Vinschgau oder nach Finale. Doch kann ich nicht über die Weite dieses Gebietes, über seine verlassenen Hochlagen und vor allem nicht seine atemberaubenden Trails schreiben, ohne ins Schwärmen zu geraten. Lassen wir den guten Vorsatz also beiseite, schließlich wäre ich nicht hierhergekommen, wenn uns nicht auch ein guter Freund an Bord seines waghalsigen Planes geholt hätte.
Informationen
Unterkommen & Guiding
Am besten mit Rich in Verbindung setzen und sich von ihm guiden lassen. Er und Sandra kennen die Wege in- und auswendig. Schließlich sind sie für ihre Pflege und Installation verantwortlich. Der Kontakt zu Einheimischen fällt mit ihnen auch direkt leichter und ihre Unterkunft in Prunecchio ist der letzte ausschlaggebende Grund.
www.ridgeline.bike
Anreise
Nach Süden in Richtung Modena, von hier aus über den Passo del Radici nach Pieve Fosciana abfahren.
Der nächste Flughafen befindet sich in Genua.
Lage
Das Gebiet der Garfagna ist dicht bewaldet und teilt sich in viele kleine, aber schroffe Täler. Die Touren sollten gut geplant sein, denn ansonsten kann die Rückfahrt schon einmal viel Zeit und einige Höhenmeter in Anspruch nehmen.
Das Meer ist ungefähr eine Stunde mit dem Auto entfernt. Ab April sind auch die Höhenlagen meist schneefrei, doch auch hier kann ein später Winter zu Schneeresten führen. Die niedrigeren Lagen sind dagegen fast ganzjährlich schneefrei und befahrbar.
Die Topografie ist auf den Bergrücken wenig steil, dafür ziehen sich diese in die Länge. Seitlich abfallend in die Täler sind die Flanken aber sehr steil, hier finden sich oft alte Karrenwege, über die man früher die höheren Lagen versorgte. Der Lehmboden ist bei Trockenheit ein Traum, Erosion gibt es dadurch fast gar nicht. Bei Nässe wird es rutschiger.
Die Felsen bestehen aus Kalk und Dolomitgestein, auch hier ist bei Nässe Vorsicht geboten. Die vorhandenen Wege werden kaum mehr zum Wandern genutzt, sodass es aufgrund ihres Zustands durchaus ein Abenteuer sein kann, sie zu befahren. Auf Nummer sicher geht man, wenn man sich von Rich guiden lässt. Er weiß, welche Wege er bereits gesäubert hat.
Beste Reisezeit
April – Oktober: Gerade, wenn im Frühjahr alles zu blühen beginnt, ist die umgebende Natur ein regelrechtes Spektakel.
Essen
Ristorante Il Pozzo
Via Europa, 2
Pieve Fosciana LU
Italien
Hervorragende toskanische Spezialitäten zu fairen Preisen, sehr angenehmes Ambiente.
Auf Tour entweder Verpflegung mitnehmen oder in den kleinen Orten in eine der zahlreichen Bars einkehren. Einen leckeren Snack, Espresso und Saft bekommt man hier immer.
Aktuelle World of MTB Ausgabe
#wasistmtb: ein Blick über den Tellerrand. Wir führen euch auf die höchsten Berge Jamaicas und präsentieren euch die Messehighlights des Festivals in Riva. Unter der Lupe des Testchefs wurden neun Trendsetter der Enduroklasse, drei elektrische Vertreter, sowie 12 Laufräder auf Herz und Nieren getestet. Ganz nach der Devise „Frauen an die Macht“ stellt das Kurvenreich starke Frauen hinter nennenswerten Bike Events vor. Unterwegs zwischen Garfagna und Apennin und am Kreuzberg in der Rhön, erkundeten wir noch unbekanntes Terrain. Zwei Tipps für jeden Trailliebhaber. Vom Biken lebt Tobias Woggon und erzählt uns wie das schon seit 7 Jahren funktioniert.
Die world of mtb 07/2015 ist auch jetzt schon im App Store und im Play Store erhältlich, sowie als Epaper im Nutzersystem auf unserer Homepage.
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