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Tag 7 – das Finale des Navad 1000? Für unsere Jungs ging es weiter Richtung Genfer See. Für den letzten Tag stehen nochmal knapp 200 Kilometer auf dem Programm, um es bis ins Ziel nach Montreux zu schaffen – lest selbst, wie es ihnen dabei ergangen ist:

Geschafft. Heute ist wirklich viel passiert.

4.20 Uhr, der Wecker klingelt – ein Doppelkeks und los geht’s. In der Morgendämmerung geht der Trail weiter wie er am Vortag aufgehört hat – erste sahne Frühstückstrail. Das Gras ist noch leicht feucht, aber der Trail ist super griffig. Das Epic macht hier großen Spaß. Ohne Last am Rad und mit straffem Fahrwerk sind wir alle sehr motiviert. Heute machen wir das Ding fertig! Wetter passt und wir schruppen einen Pass nach dem andern runter und fahren noch kurz die Marathonstrecke des BerGiBike Marathons mit Abfahrt auf einer Skipiste ab. Mittlerweile sind wir im französischen Teil der Schweiz. Die Häuser verändern sich und auch die Bäcker werden französischer. Aber die Neubaugebiete sehen trotzdem immer noch gleich aus. An den Almen gibt es keinen Alpkäs mehr zu kaufen, sondern tommes &chèvre. Wunderschöne Almen gibt’s hier und überall Käsfondue… boah wir glorifizieren das Ende herbei: Addieren Höhenmeter und Kilometer immer wieder. Viele SMS kommen, die wir teils schon sehr routiniert beim bergauf fahren beantworten ;) aber fertig gefahren muss werden.

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Ziel war es den Sektor 10 bis zum späten Nachmittag hinter uns zu lassen. Sollten wir das schaffen, so wäre es möglich am Abend in Montreux ohne nächtlichen Gewaltritt anzukommen – so dachten wir. Dabei blieben auch die letzten Ansprüche an den Rastplatz auf der Strecke ;). Tatsächlich schafften wir es vor der selbstgesetzten Deadline in den letzten Sektor 11. 66 km und 1858 hm, das klang schon fast wie ein Spaziergang (und verdeutlicht ganz gut wie arg sich die Wahrnehmung bei solch einer Herausforderung verschiebt). Dementsprechend motiviert fuhren wir in den ersten von zwei Anstiegen, den wir auch bald hinter uns ließen. Nur noch kurz ins Tal, über den nächsten Berg und wir sind da!

Tja und das Tal zog sich… und auch hier hatten die Streckenplaner einige Schmankerl eingebaut, die nicht unbedingt zu einer stringenten Streckenführung beitrugen. Während ich mit meinem Worldcup-Fully die letzten 900 hm hochflog, mussten sich David und Marcus ziemlich quälen. Zumindest die Beiden schoben es auf das Fully. Oben angekommen wurden wir jedoch mit einem grandiosen Panorama belohnt: hoch über dem Genfer See, das letzte Abendrot am Horizont und nur noch nach Montreux Rollen. Nun gut das Rollen dauerte weitere zwei Stunden und ging mit einigen Gegenanstiegen über Trails, die teils euphorisch und teils mit deutlichem Fluchen gefahren wurden.

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Der Anblick des nächtlichen Panoramas während man über schöne Trails am Hang hinunter sank war traumhaft. Der ein oder andere kennt das vielleicht aus Riva – in der Abenddämmerung den letzten trail. Oder aus finale den XX von Le Manie nach Varigotti runter. Bombastisches Gefühl! Letzten Endes kamen wir nach über 5000 hm, 185 km und cirka 14 h Fahrzeit um kurz vor 12 bei „freddi“ direkt am See in Montreux an! We did it! – aber für überschwängliche Euphorie fehlte uns schlicht die Kraft, jedoch allein die Vorstellung am nächsten Tag nicht morgens um halb fünf aufstehen und 12 Stunden radfahren zu müssen sorgte bei uns für ein wohliges Glücksgefühl. Und dennoch, mit wiederkehrenden Kräften kann man sagen: das war ein geniales Abenteuer und sicherlich beim einen oder anderen von uns nicht das letzte.

Unser Fazit der Tour, ein Zitat von unserem italienischen Kumpel des ersten Tages, der am Ende Fünfter wurde:

„it’s all about experience“ – matteo@navad1000, 21.6. Tag 1

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Nur noch der Downhill wartet
# Nur noch der Downhill wartet
Im Ziel!
# Im Ziel!

Alle Artikel zum Navad 1000 2015

  1. benutzerbild

    chkimsim

    dabei seit 06/2005

    Gratulation für das Bestehen des Abenteuers - eine Sache würde mich noch interessieren: ihr ward ja mit Fully und Hardtail unterwegs - was war denn aus eurer Sicht besser geeignet?

  2. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    Es kommt noch ein abschließender Artikel zur Navad 1000 - da werden wir genau auch auf die Frage eingehen. So wie immer hat beides Vor- und Nachteile aber die Jungs können denke ich dazu schon was sagen!

  3. benutzerbild

    AngryApe

    dabei seit 04/2005

    Ich denk, dass auf den NAVAD1000 ein Marathon Fully ne Ecke besser ist als ein HT, einfach weils deinen Hintern noch mehr schont und auf grobschottrigen, rumpeligen Uphills Kräfte spart. Aber dafür kriegst du mit nem Fully eher ein Packproblem, siehe auch Chris der dafür mehr im Rucksack hatte. Das ging auf den Navad1000 ganz gut, aber ich denke wenn du länger in der Wildnis unterwegs bist schauts anderst aus.

  4. benutzerbild

    rallleb

    dabei seit 09/2009

    Super Leistung, toller Berichtsmilie

  5. benutzerbild

    FloImSchnee

    dabei seit 08/2004

    Hab mir auf Empfehlung hin nun die ganzen Berichte durchgelesen und bin schwer begeistert!
    Großartiges Rennen in herrlicher Umgebung und beeindruckende Fahrleistungen -- und das mit nebenbei bloggen und Übernachtungsgepäck mitschleppen...

    War die Route zur Gänze gpx-Track-mäßig vorgegeben oder musstet ihr euch noch umständlich orientieren auch noch?

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