Es war eine Wiederholung der letzten World Cup-Rennen. Es war einmal mehr spannend bis zum Schluss – der unglaubliche Kampf zwischen Nino Schurter und Julien Absalon um die Goldmedaille. Die Nase vorne hatte, wie zuletzt des Öfteren, der Schweizer Schurter. Auf dem Bronzerang folgte der Tscheche Ondrej Cink vor einem stark kämpfenden Manuel Fumic. Der Deutsche fuhr ein beherztes Rennen, doch am Ende konnte er dem Tschechen am Berg nicht mehr Paroli bieten.

Manuel Fumic fuhr ein starkes Rennen – ein ganz starkes sogar. Doch zu einer Medaille sollte es nicht reichen. Der Cannondale-Biker reihte sich früh auf Platz fünf ein und hatte somit eine gute Ausgangsposition, um im weiteren Rennverlauf die Medaillenränge zu attackieren. Doch der Deutsche leistete sich den einen oder anderen Fehler, der in der Weltspitze dann über Sieg oder Niederlage entscheidet. Mindestens zweimal ging der Kirchheimer zu Boden: Einmal rutschte er unglücklich auf einer Wurzel weg, ein anderes Mal stürzte er unnötig in einer Wiesenabfahrt. Schon vor dem ersten Sturz den wir über die TV-Bildschirme wahrnehmen konnten, war sein weißes Deutschlandtrikot an der Schulter mit Dreck verschmiert.

Manuel Fumic stürzt in der Abfahrt. Vor ihm Ondrej Cink.
# Manuel Fumic stürzt in der Abfahrt. Vor ihm Ondrej Cink.

Alles zusammen war dann wohl zu viel des Guten, obwohl er sich zu dem Drittplatzierten Cink immer wieder zurückkämpfen konnte, da Fumic vor allem im Downhill schneller unterwegs war als der tschechische Meister. Auf der letzten Runde, gerade als Fumic den Anschluss wieder hergestellt hatte, zündete der Tscheche dann allerdings den Turbo und ließ Fumic keine Chance. Nichtsdestotrotz konnte der Kirchheimer mit seiner Vorstellung zufrieden sein – auch wenn er knapp eine Medaille verfehlte. Glück hatten Beide allerdings, da Mathias Flückiger mit einem Plattfuß aus diesem Kampf herausfiel. Der Schweizer kämpfte sich auf Rang fünf zurück und hatte letztlich nur 53 Sekunden Rückstand auf Cink.

Aufs Neue: Julien Absalon gegen Nino Schurter.
# Aufs Neue: Julien Absalon gegen Nino Schurter.

An der Spitze bot sich indes dasselbe Bild wie in den letzten Rennen. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Nino Schurter und Julien Absalon. Jaroslav Kulhavy musste früh die Segel streichen, da er nach einem Trainingssturz nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Der Olympiasieger versuchte es zwar, doch schon in der ersten Runde hatte er ein Einsehen, dass er heute wohl nicht konkurrenzfähig sein würde. Somit war der Weg frei für die beiden Ausnahmesportler. Schurter war wieder einmal in den Abfahrten der Schnellste, doch Absalon konnte die Lücken stets schließen – bis zur vorletzten Runde.

Neuer Weltmeister: Nino Schurter!
# Neuer Weltmeister: Nino Schurter!

Der Schweizer brachte einen kleinen Vorsprung aus dem technisch anspruchsvollsten Streckenabschnitt mit und zog am nächsten Berg durch. Doch der Franzose kämpfte mit aller Macht und ließ sich nicht so leicht abschütteln. Er konnte seinen Rückstand auf maximal zehn Sekunden begrenzen. Und so war es eine Hatz in der finalen Runde: Absalon kam noch einmal auf fünf Sekunden heran, doch Schurter hielt dagegen und vergrößerte seinen Vorsprung prompt wieder, so dass er schließlich seinen vierten WM-Titel einfahren konnte. Die Beiden, und auch der Kampf um Platz drei, bot den vielen Zuschauern an der Strecke und vor den Bildschirmen ein Spektakel, sodass Rob Warner und Bart Brentjens schnell zu dem Fazit kamen: „It is the best race of the year.“ – definitiv!

Nino Schurter bejubelt seinen vierten WM-Titel.
# Nino Schurter bejubelt seinen vierten WM-Titel.

Erfreulich aus deutscher Sicht ist – neben der Leistung von Fumic – der 25. Platz von Simon Stiebjahn. Der Bulls-Biker verpasste damit zwar knapp sein Ziel unter den ersten 20, doch mit dem Ergebnis kann er allemal zufrieden sein.

Außerdem wurde im Herrenrennen ein weiteres Geheimnis gelüftet: Der Focus-Prototyp der in den letzten Tagen in Vallnord gesichtet und unter anderem hier auf MTB-News präsentiert wurde, gehörte wie vermutet zu Florian Vogel. Allerdings blieb der Dämpfer immer noch verdeckt, sodass wir uns weiterhin gedulden müssen, was sich unter der schwarzen Hülle verbirgt. Glück hat Vogel das neue Bike nicht wirklich gebracht. Der Schweizer wurde zwar sehr guter Achter, gemessen an seinen letzten Ergebnissen, erhoffte sich der Focus-Biker aber wohl etwas mehr.

Siegerehrung Herren
# Siegerehrung Herren
Ergebnis Herren
# Ergebnis Herren

Alle Artikel zur WM in Vallnord:

  1. benutzerbild

    cd-surfer

    dabei seit 12/2008

    Ach mann...schade für Manni!

  2. benutzerbild

    chilla13

    dabei seit 08/2013

    Jo, die Abfahrtstechnik hat den Unterschied ausgemacht, obwohl Absalon ja wirklich keine Gurke bergab ist. Schurter lagen die giftigen, aber nicht allzulangen Anstiege wohl auch etwas mehr.
    Cink war bergauf bärenstark, hatte aber deutliche Defizite im Downhill. Schade, dass Mani ihn nicht gepackt hat.
    Der Kurs in Rio sieht derweil eher langweilig aus. Könnte auch was für Kulhavy werden. Ich freu mich jedenfalls tierisch aufs olympische Jahr.

  3. benutzerbild

    nikl69

    dabei seit 07/2006

    .........und alle die 27,5 wollen/ brauchen gucken blöd..........................

  4. benutzerbild

    garbel

    dabei seit 08/2004

    .........und alle die 27,5 wollen/ brauchen gucken blöd..........................

    ?

    Also der Schurter fährt jedenfalls schon länger 27,5". Aber egal, daran lag's nicht, daß er gewonnen hat smilie
  5. benutzerbild

    Redrocky

    dabei seit 10/2009

    Ferrand Prevot ebenfalls auf 650b Weltmeisterin. Muss eindeutig an den Laufrädern liegen smilie

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