Das Renngeschehen ist vorbei und nach zwei Tagen Jerusalem sind wir zurück in Deutschland. In der geschichtsträchtigen Stadt standen Sightseeing sowie eine Biketour auf dem Programm und vorne weg: zu jeder Zeit fühlte ich mich vollkommen sicher! Kann man in Jerusalem Biken? Ja, man kann!

Zur Geschichte muss man nicht viel sagen, sie ist einfach nur beeindruckend und eine Reise wert. Wer dann noch sein Bike im Gepäck hat, kann beides bestens kombinieren. Leider kollidierte die von Nimie geplante Biketour mit unserer Abflugzeit, so dass es alleine ins Gelände gehen musste. Ein Blick auf die Karte und in ein gängiges GPS-Forum ließen gutes hoffen. Zwar mitten in einer Millionen-Stadt aber dank vieler Parks, kurzer Wege zu den Außenbezirken und etlichen Radwegen, sollte Bikespaß machbar sein. Und wir behielten Recht, in einer Mischung aus Roc d‘ Azur und Südafrika rollten wir über die Hügel und durch die Wälder Jerusalems. Dass auf 40 Kilometern über 1.000 Höhenmeter zusammenkommen, bestätigten das ständige Auf und Ab. Immer wieder ging es kurz in Stadtgebiete, bevor man im nächsten Trail verschwand oder ein Schotterweg zu tollen Panoramen führte. Gerne hätten wir mehr gesehen, gerne wären wir mehr gefahren, aber der Flug nach Hause stand an.

2 Jerusalem-4
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Im Flieger checkten wir die Bilder und ließen das Rennen noch einmal Revue passieren. Von unserem Race Village im Norden Israels, dem Kibbutz Daliya, welches Start und Ziel aller drei Etappen war, erkundeten wir das Umland. Da war die erste Etappe, welche über geniale Trails des Horshan Reservats zum Mittelmeer führte und uns fast das „gelbe“ Trikot einbrachte. Ein wirklich gelungener Auftakt und Einstieg in die Veranstaltung. Tag zwei war die Königsetappe und führte uns rund um den Mt. Carmel, 107 km sowie knapp 2.600 Hm waren dennoch für jeden machbar. Hier war der Trailanteil nicht ganz so hoch, dafür die Aussicht über das Land phänomenal. Doch das Sahnestück kam am Schluss. Zugegeben, wer das Tagebuch verfolgt hat der kennt unsere Leidensgeschichte und versteht, dass wir die finale Etappe nicht in vollen Zügen genießen konnten. Gefühlte 60 km feinster und flowiger Waldtrails auf 68 km Länge zauberten wirklich jedem Teilnehmer ein fettes Grinsen ins Gesicht und wer ihn bis dorthin noch nicht gefunden hat, der ist spätestens an diesem Tag auf seinem persönlichen Holytrail angekommen.

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Nimie und Idit von den Veranstaltern haben hier wirklich was Tolles geschaffen und Features wie Eisbäder, Biergarten und das hervorragende Essen sorgten für perfektes Rennfahrer-Ambiente. Die Menschen und vor allem die Sportbegeisterung des Landes wird uns lange positiv in Erinnerung bleiben. Zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Thema Sicherheit: Während wir im Rennen unbelastet von Konflikten oder Sicherheitspersonal waren, ist das Sicherheitsaufkommen in den Städten enorm. Natürlich berechtigt, doch bei weitem ist die Lage nicht so drastisch wie in den Medien beschrieben. Wer Brennpunkte meidet, der darf sich der vollen Schönheit des Landes, seiner Menschen, Geschichte und vor allem Bikerouten erfreuen.

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Die nächste Ausgabe des Epic Israel findet vom 29.09. bis zum 01.10.2016 statt. Anmeldung unter http://epicisrael.org.il/en

Strava file Biketour Jerusalem:

auf Strava

Text von Daniel Gathof

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