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Körpernaher Schnitt - der Craft Be Active Extreme Windstopper
Körpernaher Schnitt - der Craft Be Active Extreme Windstopper
Der Windstopper reicht vom Oberkörper bis zu den Schultern
Der Windstopper reicht vom Oberkörper bis zu den Schultern
Der Synthetik-Stoff ist ordentlich dehnbar und angenehm zu tragen
Der Synthetik-Stoff ist ordentlich dehnbar und angenehm zu tragen
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Daumenschlaufe: Sehr praktisch.
Daumenschlaufe: Sehr praktisch.
Icebreaker: Vorreiter im Thema Merino
Icebreaker: Vorreiter im Thema Merino
Luftigerer Materialeinsatz unter den Armen
Luftigerer Materialeinsatz unter den Armen
Das Zone LS Crewe in der Komplettansicht
Das Zone LS Crewe in der Komplettansicht

In unserem Bekleidungsspezial Winter hatten wir bereits über die verschiedenen Bekleidungslagen der einzelnen Produkte informiert – und möchten euch in den folgenden Artikeln einige Beispiele zu den verschiedenen Lagen geben. Den Anfang macht die erste Lage – und genau wie schon im Artikel beschrieben, stellen wir euch je ein Produkt aus synthetischer Faser und eines aus Merino vor, die für den Herbst-, Winterbereich und frühen Frühling geeignet sind. Eure Tester: Hannes und Sissi.

Craft Be Active Extreme Windstopper

Körpernaher Schnitt - der Craft Be Active Extreme Windstopper
# Körpernaher Schnitt - der Craft Be Active Extreme Windstopper

Kurz & knapp

Material: 100% Polyester, Gewicht: 130 g/m²; Windstopper: 92% Polyester, 8% ePTFE, Gewicht: 86 g/m²
Pflege: 60° Wäsche, trocknergeeignet

Preis: 59,90 € UVP | 35 € Straßenpreis

Ein funktionelles Shirt aus Synthetik-Fasern mit eingebautem Windstopper – der Craft Be Active Extreme Windstopper soll nicht nur wärmen und Schweiß schnell weiterleiten, sondern auch Wind zuverlässig abhalten. Der Windschutz befindet sich nicht nur am Brustbereich, sondern auch an den Schultern, zusammen mit „Thermolite“-Hohlfasern isoliert der Bereich zusätzlich. Der Bereich des Torsos kommt ohne Nähte aus – es kratzt und scheuert also nichts. Der Schnitt ist sportlich gehalten.

Mit 130 Gramm/m² (Polyester) und 86 Gramm/m² Windstopper-Material hat man mit dem Craft Be Active Windstopper ein ordentliches leichtes Produkt in der Hand. Auffällig im Vergleich zu anderen Funktionsshirts ist definitiv der leicht raschelnde Windstopper auf der Frontseite, der Rest besteht aus dehnbarem, weichen Polyesterstoff. Craft versteht das Windstopper Jersey als 1. Lage an besonders kühlen und windigen Tagen, besonders auffällig hierbei ist die Erweiterung des Windstopper-Materials bis über die Schultern – denn auch hier kühlt man durchaus schnell aus.

Test: Der Extreme Windstopper im Einsatz

Der körpernahe Schnitt sorgt für 100 % Hautkontakt und leitet den Schweiß daher gut nach außen weiter, sodass man erst sehr spät auskühlt. Der Windstopper-Effekt funktioniert vorzüglich: Unauffällig unter dem Trikot getragen, kühlt man gerade am späten Herbstnachmittag weitaus später aus oder spart sich die Windjacke für den Heimweg gleich ganz. Im Winter transportiert die 1. Lage den Schweiß effektiv weg, zudem isoliert das Jersey ordentlich.

Der Windstopper reicht vom Oberkörper bis zu den Schultern
# Der Windstopper reicht vom Oberkörper bis zu den Schultern

Getragen haben wir den Extreme Windstopper ab dem Spätherbst bis in den Winter, sowohl auf dem Mountainbike wie auf dem Rennrad und sogar im Winter als 1. Lage unter einem Kapuzenpullover im Skatepark. In allen drei Bereichen macht das Jersey absolut Sinn und erfüllt seinen Zweck – Wind stoppen, Schweiß weiterleiten, wärmen – sehr ordentlich.

Haltbarkeit

In vielen Einsätzen in den vergangenen Monaten hat sich der Craft Windstopper bewährt – die Nähte halten trotz des sehr körpernahen Schnitts problemlos, auch sonst sind keine Abriebspuren zu erkennen. Bezüglich der Haltbarkeit sollte man dem Material mit Klettverschlüssen fernbleiben – das mögen die Fasern gar nicht. Und nicht zuletzt tritt auch ein genereller Synthetik-Nachteil auf: Regelmäßiges Waschen des Jerseys ist Pflicht, denn gerade bei etwas stärker schwitzenden Fahrern fängt das Material, anders als die auch nach vielen Fahrten noch sehr geruchsneutrale Merinowolle, ein wenig an zu müffeln.

Der Synthetik-Stoff ist ordentlich dehnbar und angenehm zu tragen
# Der Synthetik-Stoff ist ordentlich dehnbar und angenehm zu tragen

Fazit

Ein ausgereiftes Produkt zu einem sehr guten Preis: Der Craft Be Active Extreme Windstopper hat uns ziemlich überzeugt. Funktionell ist das Jersey top: Es hält den Wind von Oberkörper und Schultern effektiv ab und isoliert durch die Thermolite-Fasern so gut, dass man auch im Herbst nur ein lockeres Trikot drüberziehen muss und die dünne Jacke oftmals ganz zuhause bleiben kann. Die Haltbarkeit geht in Ordnung, lediglich mit Klettbändern sollte man aufpassen – die können Fäden ziehen.

Stärken

  • Effektiver Windstopper-Einsatz
  • Gute Isolation
  • Effektiver Feuchtigkeitstransport

Schwächen

  • Allergisch gegen Klettverschlüsse
  • Müffelt nach mehrfachem Gebrauch => mit (Sport-)waschmittel waschen

Preisvergleich


ICEBREAKER ZONE LS Crewe

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# DSC03075

Kurz & knapp

Material: 96% Merinowolle 4% Elasthan; Mesheinsätze: 85 % Merinowolle, 14 % Polyamid, 1 % Elasthan.
Pflege: 40° Wäsche, kein Wollwaschmittel und nicht im Trockner trocknen
Preis: 89,95 € UVP | ab 55 € Straßenpreis

Daumenschlaufe: Sehr praktisch.
# Daumenschlaufe: Sehr praktisch.

Wenn es ums Spenden von Wärme geht, reicht nichts an Merinowolle ran. Liegt in der Natur der Dinge. Liegt in der Faser vom Hochlandschaf. Warum tragen wir dann nicht alle Merinowäsche, wenn es kalt wird? Weil man im Vergleich zur Kunstfaser Abstriche in Sachen Feuchtigkeitstransport machen muss. Stellt sich also die Frage: Eignet sich Merinowäsche für den winterlichen Bike-Einsatz?

Das erste, was auffällt: Icebreakers Zone Longsleeve ist sehr unauffällig. Man muss schon genau hinsehen (und die Arme heben), um zu bemerken, was hier tatsächlich an Detailarbeit drin steckt. Icebreaker ist der Merino-Vorreiter schlechthin und so ist im Grunde schon zu erwarten, dass hier nicht einfach nur zwei Ärmel an einen Torso geheftet werden und fertig. Das Zone im Namen verweist wohl auf Bodymapping: Das Shirt hat unter den Armen einen großzügigen Einsatz an luftigerem Material.

Außerdem ist es sportlich eng geschnitten, kommt mit einem etwas längeren Rücken und angenehmen Flachnähten. Was man bei dem Ton-in-Ton-Shirt auch erst einmal entdecken muss: Die Daumenschlaufen, die unter nicht zu engen Handschuhen eine wirklich gute Option sind.

Test: Das ZONE LS Crewe im Einsatz

Kombiniert haben wir das Icebreaker Shirt an leicht kühlen Tagen mit Weste und bei kühleren bis kalten Temperaturen mit Jacke. Es waren primär Trail-Ausfahrten mit stetem Bergauf-Bergab-Wechsel und somit eigentlich ständiger Bewegung. Auch wenn das Icebreaker Shirt wohl eher für Outdoor-Aktivitäten entwickelt wurde, passte es zum Biken überraschend gut. Auch wenn der Feuchtigkeitstransport nicht so extrem schnell funktioniert wie bei manch einer Synthetikwäsche, wurde sie auch auf längeren Ausfahrten nicht besonders feucht und vor allem nicht kühl. Das Shirt wärmte konstant und wenn man aufheizte, war (speziell in Kombination mit der Weste) die Belüftung der Mesh-Einsätze unter den Armen angenehm spürbar.

Icebreaker: Vorreiter im Thema Merino
# Icebreaker: Vorreiter im Thema Merino

Bei Touren mit längerem, konstanten Anstiegen fuhren wir das Zone LS Crewe bergauf sogar solo und zogen erst fürs bergab etwas über. Und genau hier liegt nicht der Einsatzbereich des Merinoshirts, oben angekommen war es richtig nass und schwer. Da kann es mit qualitativ hochwertigen Kunstfaser-Modellen nicht mithalten. Aber Aktivitäten, wo es erst schweißtreibend zur Sache geht und dann bei kaum mehr Bewegung die Kälte kommt, sind nicht das Gebiet von Merinowäsche. Auf langen Touren, wo man Gefahr läuft, auf Abfahrten auszukühlen lohnt sich der Rucksack samt Wechselwäsche – und fürs bergab ist die Merinovariante absolute Top-Wahl.

Luftigerer Materialeinsatz unter den Armen
# Luftigerer Materialeinsatz unter den Armen
Das Zone LS Crewe in der Komplettansicht
# Das Zone LS Crewe in der Komplettansicht

Bleiben noch zwei Anmerkungen:

  • Kratzfaktor: Manch einer hat immer noch Hemmungen, Merino zu tragen, weil „Wolle kratzt doch“. Die Merinofasern sind allerdings extrem viel feiner als gewöhnliche Schafswolle. Icebreakers Zone ist zudem wirklich gut verarbeitet und sollte auch empfindliche Häute nicht irritieren. Wir haben es auf jeden Fall bald auch gerne im Alltag getragen.
  • Geruchsfaktor: Der klare, große Bonus der Merinowäsche ist und bleibt die Geruchsneutralität, auch nach mehrmaligem Tragen. Kunstfaser kann man über Nacht schnell waschen und am nächsten Tag wieder einsetzen. Merino lässt man trocknen und schlüpft wieder hinein. Spart Geld, schont die Umwelt und die Nasen.

Haltbarkeit

Weniger Waschgänge schonen auch das Material. Wir haben nach einigen Wäschen keine Veränderung am Material festgestellt – außer am feineren Mesh-Einsatz. Noch nicht wirklich zu sehen, aber absehbar: leichtes Pilling.

Fazit

Ein natürlicher Techniker mit viel Detailarbeit: Icebreakers Crewe ist ein angenehm zu tragendes, warmes Langarm-Shirt, in dem mehr steckt als man ihm ansieht. In konstanter Bewegung auch beim Biken ein absolut empfehlenswertes Teil. Der Vorteil liegt sicherlich auch in der Vielseitigkeit, weil es bei den unterschiedlichsten Einsätzen bestens funktioniert – auch im Alltag unter dem Kapuzenpulli. Ums Müffeln muss man sich keine Sorgen machen und man trägt ein Naturprodukt und keine aus Erdöl gewonnene Faser auf der Haut. (Das Zone ist auch als Halfzip erhältlich)

Stärken

  • Sehr gute Isolation
  • Leichte Belüftung
  • Keine Geruchsbildung

Schwächen

  • Grenzen beim Feuchtigkeitstransport

Preisvergleich


Weitere Informationen

Webseite: www.craft-sports.de / http://eu.icebreaker.com
Text & Redaktion: Johannes Herden, Sissi Pärsch | MTB-News.de 2016
Bilder: Johannes Herden, Jens Staudt

  1. benutzerbild

    soulslight

    dabei seit 03/2007

    Für diejenigen, die bei Icebreaker Probleme mit der Rissbildung hatten zur Info. Icebreaker hat das auch erkannt und verwendet mittlerweile Elasthan um dem entgegen zu wirken. Andere Hersteller haben ja von Anfang an Mischgewebe verwendet, das wollte Icebreaker zuerst nicht. Auch hatten die als sie vor ein paar Jahren ihre Produktion nach China verlegt hatten etwas Schwierigkeiten mit losen Fäden und sich öffnenden Nähten, das haben sie mittlerweile wieder gut im Griff.
    Ich arbeite nicht für Icebreaker, habe aber relativ viele Shirts von denen aus verschiedenen Produktionsjahren, weil ich sobald es weniger als 15 Grad hat fast nur Merinosachen trage und einige Shirts habe ich schon gute 8 bis 9 Jahre, die sind mittlerweile aber auch gut ausgewaschen. Ansonsten bin ich von der Qualität überzeugt und hatte bisher auch gute Erfahrungen was den Service angeht, da mir die Sachen mit Wollbruch/Rissbildung anstandslos getauscht wurden.

  2. benutzerbild

    Andi_72

    dabei seit 01/2010

    Craft: sauteuer aber saugut!

    Die WS-Shirts hab ich seid Jahren im Einsatz, reicht mit Trikot von 10-25C°

  3. benutzerbild

    matsch

    dabei seit 07/2003

    Ich habe mit den WS-Unterhemden immer nur am Bauch geschwitzt. Mit normalen Funktionsunterhemden wie z.B. Jako Turtleneck komme ich besser klar und ist auch noch günstig.
    Windstopper Schicht gehört für mich ganz aussen hin.

  4. benutzerbild

    Andi_72

    dabei seit 01/2010

    Hab ich auch immer gedacht, und immer die windweste dabei gehabt. Jetzt muss ich sagen, es geht ohne Weste genauso gut.
    Und was das Schwitzen angeht: die Faser trocknet sehr schnell.

  5. benutzerbild

    cschaeff

    dabei seit 09/2010

    Hier fehlen noch ein paar Vorteile von Windstopper Unterhemden:
    1) Man kann seine Team-Trikots tragen, auch bei kälteren Temperaturen. Eine komplette Wintergarnitur hat da nicht jeder.
    2) Falls man stürzt, zerlöchert man sich nicht gleich edle Winterjacken, sondern nur einfache Trickots.
    3) Die Isolation an der Brust bewirkt zwar, dass man dort mehr schwitzt. Dafür bleiben die darüberliegenden Lagen trockener. Ist man dagegen unter einer Jacke richtig durchgeschwitzt, sind alle Schichten nass - Kältebrücke - und der Isolationswert sinkt.
    Zu 1.: Winter ist für mich Frost. Da reicht ein Windstopper-Hemd ohnehin nicht
    Zu 2.: Wenn du eine richtige Wolke machst, schützen 1 mm Trikotstoff die darunterliegende Windstopper-Membrane sicher nicht zuverlässig
    Zu 3.: Deine Theorie widerspricht meiner praktischen Erfahrung (und ich fahre wirklich viel im Winter). Am angenehmsten ist das Körpergefühl, wenn die Membrane die äußerste Bekleidungsschicht ist. So ist die Dicke der isolierenden Schicht am größten, weil nicht die Textilfasern, sondern im Grunde nur die stehende Luftschichten isolieren (also der gesamte Luftraum zwischen Windjacke und Haut). Ist die Membrane direkt an der Haut, gibt es so gut wie keine stehende Luftschicht und damit auch keine Isolation).

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