Der April, der macht was er will! Das allseits bekannte Sprichwort dürften wohl viele der Fahrer der Marathonrennen im vergangenen Monat bestätigen können. Matsch, Kälte und sogar Schnee waren fester Bestandteil der Rennen in Europa. Die Schlagzeilen des Saisonstarts: Schnee im Süden Deutschlands, ein Cape-Epic Sieger hält seine Form, ein Däne siegt in Belgien und die Weltranglistenführende macht einen erfolgreichen Abstecher auf die Langstrecke.

Rocky Mountain Bike Marathon Riva: Huber dominant – Neff erfolgreich auf der Ronda Grande

Es war der Tag des Urs Hubers vom Team Bulls. Zu keinem Moment in dem Rennen über 91 Kilometer war der Sieg des Cape Epic-Siegers wirklich in Gefahr. Er siegte 1:12 Minuten vor Alexey Medvedev(Trek Selle San Marco) und 3:21 Minuten vor Hermann Pernsteiner(Centurion Vaude).

Um 7:30 Uhr fiel der Startschuss zum legendären Marathon am Gardasee. Bereits am ersten Anstieg nahm Huber das Heft in die Hand und setzte ein unglaubliches Tempo. Ihm folgen konnte nur Medvedev, Pernsteiner und spätere Fünftplatzierte Roel Paulissen(Torpado Factory). Namhafte Größen wie Marathonweltmeister Alban Lakata oder Jaroslav Kulhavy konnten dem Anfangstempo nicht folgen.

Olympiasieger Kulhavy war nach seinem Armbruch beim Afxentia Etappenrennen in Zypern erstmalig wieder im Renngeschehen. Der Tscheche beendete das Rennen nicht, zumal er noch mit einer Bandage am Arm unterwegs war.

Im Laufe des Rennens kristallisierte sich mehr und mehr heraus, dass der Sieg nur über Urs Huber gehen kann. Er war es, der das Tempo stets hoch hielt. Nachdem Paulissen schon frühzeitig abreißen lassen musste, konnte auch Pernsteiner nach 50 Kilometern dem hohen Tempo des Eidgenossen nicht mehr folgen. Der Russe Medvedev hielt am längsten entgegen. Huber ließ den Trek Selle San Marco-Fahrer bewusst am letzten Anstieg gewähren, in dem Wissen um seine eigene Abfahrtstärke.
Sein Plan ging voll auf, nach der letzten Abfahrt konnte er solo dem Ziel entgegenfahren.

Der große Favorit Alban Lakata spekulierte auf einen Einbruch der vorderen Fahrer. Der amtierende Weltmeister auf der Langstrecke konnte zwar in der zweiten Rennhälfte Zeit gut machen, aber zu wenig um aufs Podium zu fahren. Er fuhr als vierter über den Zielstrich.

Bei den Damen siegte die Litauerin Katazina Sosna(Torpado Factory Team), vor Hielke Elferink(Craft-Rocky Mountain Factory Team) und der Vorjahressiegerin Katrin Schwing(Trek Domatec).

Überraschenderweise stand die Weltranglistenerste Jolanda Neff am Start der Ronda Grande über 74 Kilometern. Ihr Ziel war es sich den letzten Feinschliff für die anstehende XC-Europameisterschaft im schwedischen Jönköping zu holen. In eindrucksvoller Manier gewann sie trotz eines Sturzes und eines Plattfußes mit stolzen 50 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte.

Auf der Kurzdistanz über 44 Kilometer waren einige deutsche Cross-Country-Athleten am Start. Old but gold ist wohl das Motto des nimmermüden Wolfram Kurschat. Der Koch Engineering -Müsing-Fahrer siegte deutlich mit zwei Minuten auf seine Verfolger. Im Sprint der Verfolgergruppe sicherte sich Simon Schneller den zweiten Rang vor Jörg Scheiderbauer und Jakob Hartmann.

Bei Damen war das Podest auf der Ronda Piccola ebenso in fester deutscher Hand. Elisabeth Brandau siegte vor Nadine Rider und Theresia Schwenk.

Roc d’Ardenne: Weber im Pech – Böhme auf Platz drei

Während sich die meisten Top-Fahrer am nördlichen Ende des Gardasees tummelten, fand gleichzeitig das Bikefestival Roc d’Ardenne in Houffalize(Belgien) statt. Im Rahmen dessen wurde ein Lauf zu Marathon World Series ausgetragen. Der deutsche Sascha Weber führte lange, bis ihm 17 Kilometer vor dem Ziel seine Sattelstütze brach. Nutznießer davon war der Däne Sören Nissen(Racing Team STE). Tim Böhme verhalf ein Fehler der weiteren Verfolger auf den dritten Rang.

Kurze steile Anstiege und viel hin und her – das ist das typische Profil eines Cyclocross-Rennens. Die in Belgien so beliebte Art des Radsports ist auch die Haupt-Disziplin des BQ-Cycling-Team-Fahrers Sascha Weber. Kein Wunder, dass er sich bei winterlichen Bedinungen um 5° C und Regen besonders wohl fühlte. Es dauerte eine Weile bis er seine Verfolger abschütteln konnte, der Italiener Tony Longo hielt am längsten mit ihm mit. Doch dann passiert ihm dieses unglückliche Missgeschick. Der Zweitplatzierte Nissen schloss auf und passierte Weber alsbald. Mit einer kämpferischen Leistung verteidigte der Cyclocross-Spezialist schließlich seinen zweiten Platz – auch durch ein Fehler der Verfolger bedingt.

Die Verfolgergruppe der ersten beiden bestand aus den zwei Centurion Vaude-Fahrern Markus Kauffmann und Daniel Geismayr, Tony Longo und seinem Landsmann Johnny Cattaneo. Sie wären wohl auch um den dritten Platz gefahren, wenn sie nicht wenige Kilometer vor dem Ziel falsch abgebogen wären. Tim Böhme, der schon von Beginn an dieser Gruppe hinterhereilte fuhr so überraschend auf den dritten Rang. Kaufmann wurde am Ende hinter dem Belgier Frans Claes Fünfter, vor seinem Teamkollegen Geismayr und Longo.

Bei den Damen siegte die Topeak-Ergon Fahrerin Sally Bigham nach langer Solofahrt vor Helene Marcouyre vom BH-Suntour-Team und der Belgierin Kristien Achten(Swooth MTB Team).

Tiliment Marathon Spilimbergo: Huber zum Ersten

Den Auftakt der europäischen Rennen zur Marathon World Series machte der Tiliment Marathon im italienischen Spilimbergo. 100 Kilometer nrod-östlich von Venedig hatten die Fahrer mit nassen Bedingungen zu kämpfen.

Urs Huber triumphierte eine Woche vor Riva schon in Spilimbergo
# Urs Huber triumphierte eine Woche vor Riva schon in Spilimbergo

Anfangs des Rennens bildete sich eine große Spitzengruppe um Urs Huber, Roel Paulissen, Daniel Geismayr, Alban Lakata und weiteren Fahrern. Erst in den letzten 20 Kilometern des 104 Kilometer langen Rennens konnte sich Huber von seinen Verfolgern lösen und einem knappen Sieg entgegenfahren. Sieben Sekunden betrug im Ziel die Differenz zum Zweitplatzierten Roel Paulissen aus Belgien. Andalucia Bike Race-Sieger Tiago Ferreira überholte kurz vor dem Ziel den bis dato Dritten Nicholas Pettinà(Forestale Cicli Olympia Vittoria). Alban Lakata verlor in einer Abfahrt den Anschluss an die Führenden und wurde schließlich Fünfter.

Kemptener Auto Brosch Marathon: Markus Kaufmann souverän

Bei der 5. Austragung des Kemptener MTB Marathons war der Kaufbeurer Markus Kaufmann unschlagbar. An einem langen Anstieg forcierte er konstant das Tempo, sodass er danach noch solo unterwegs war. Bis zum Zielstrich sollte sich das nicht ändern. Mit stolzen 3:15 Minuten Vorsprung siegte er vor Daniel Gathof(DG Sport), der den Zielsprint der Verfolgergruppe für sich entscheiden konnte. Dritter wurde Wolfgang Mayer vom Team Texpa-Simplon, gefolgt vom Centurion Vaude–Duo Frank Demuth und Andi Seewald.

Bei den Damen triumphierte die ehemalige deutsche Meisterin im Marathon Silke Schmidt(Team Herzlichst Zypern) vor Annette Griner(Team Texpa-Simplon) und Birgit Hühnlein(RC Allgäu Diagnostikzentrum).

Frühjahrsmarathon Münsingen: Solosieg von Christopher Maletz

Der ehemalige Veranstalter etlicher Bundesligarennen Münsingen ist bekannt für widrige Bedingungen. Regen und Matsch sind ständiger Begleiter des Rennens auf der Schwäbischen Alb. So auch dieses Jahr beim Frühjahrsmarathon über 45 Kilometer.

Nach 4 Kilometern gab es bei der Centurion Bergsprint Challenge eine rennentscheidende Attacke vom Fuji Bikes Rockets-Fahrer Maletz. Immer weiter distanzierte er seine Verfolger im Laufe des Rennens und siegte am Ende mit 2:27 Minuten Vorsprung. Dahinter formierte sich eine sehr große Spitzengruppe. In einer Schiebepassage kurz vor der Einfahrt in den Bikepark in Münsingen sprengte Jochen Käß vom Centurion Vaude Team die Spitzengruppe und sicherte sich den zweiten Rang. Dritter wurde der Münsinger Uwe Hardter vom Texpa-Simplon Team.

  1. benutzerbild

    GabiMTB

    dabei seit 04/2014

    Marathon-News #1: Urs Huber dominiert – spannender Saisonauftakt

    Der April, der macht was er will! Das allseits bekannte Sprichwort dürften wohl viele der Fahrer der Marathonrennen im vergangenen Monat bestätigen können. Matsch, Kälte und sogar Schnee waren fester Bestandteil der Rennen in Europa. Die Schlagzeilen des Saisonstarts: Schnee im Süden Deutschlands, ein Cape-Epic Sieger hält seine Form, ein Däne siegt in Belgien und die Weltranglistenführende macht einen erfolgreichen Abstecher auf die Langstrecke.

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    Marathon-News #1: Urs Huber dominiert – spannender Saisonauftakt
  2. benutzerbild

    Berrrnd

    dabei seit 04/2008

    beim ergebnis am gardasee sollte man z.b. beim ergebnis von lakata den weiteren saisonverlauf im auge behalten.
    wie sind seine prioritäten gesetzt? ist er aus dem training heraus gefahren?

    am 8. mai ist der rothaus hegau bike marathon in singen, ein teil der uci mtb marathon world series.
    aber noch wichtigen bei diesem event wird sein, dass dort in 2017 die wm stattfindet.

  3. benutzerbild

    Brainman

    dabei seit 10/2008

    Da mich die Gesamtzeit interessiert hat hänge ich die restlichen Ergebnisse hier mit ran
    http://riva.bike-festival.de/fileadmin/user_upload/ergebnisse/2016/ErgebnisRondaExtremaElite.pdf

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