Der neueste Streich von Niner: Der 29er-Spezialist präsentiert mit dem Niner Air 9 einen Vollcarbon-Rahmen mit Boost-Hinterbau, knapp einem Kilo Rahmengewicht und allerlei Raffinessen. Im Vergleich zum Vorgänger soll besonders Wert auf mehr Komfort gelegt worden sein. Ansonsten wurde das Rad dem Stand der Technik entsprechend modernisiert – alle Infos direkt vom Bike Festival.
Kurz und Knapp
- Auf Komfort und Vortrieb ausgelegter Vollcarbonrahmen
- 1050 Gramm (Größe M)
- 29″ Laufradgröße
- ausgelegt für 100 mm oder 120 mm Federgabeln
- moderne Geometrie mit verlängerter Front und kurzem Hinterbau
- 27,2 mm Sattelstütze für mehr Komfort
- 435 mm Kettenstreben
- 148 x 12 mm Boost Hinterbau
- Innenverlegte Züge
- 6 Modelle ab 3500 $
- Verfügbar ab Juni 2016
Ziemlich auffällig aufgebaut und mit farblichen Decals versehen stellte Niner ihr neues Racehardtail am Gardasee vor. Im Vergleich zum Vorgänger kommt es deutlich aufgeräumter und optisch stimmig daher. Dafür sorgen zum einen die innenverlegten Züge, zum anderen das Oberrohr, welches gebogen bis zur Hinterradachse durchgezogen wurde. Hier finden sich auch gleich die größten zwei Änderungen am Rahmen: Die Sitzstreben sind deutlich abgeflacht worden, der Durchmesser der Sattelstütze ist auf 27,2 mm geschrumpft. Um für Variostützen trotzdem den passenden Durchmesser von 31,8 mm zu bieten, wurde eine Reduzierhülse auf 27,2 mm verwendet. Mit diesen beiden Veränderungen soll das neue Bike um einiges komfortabler sein, in Sachen Effizienz aber keine Einbußen erlitten haben.
Damit springt Niner auf den Zug der komfortablen Hardtails auf und geht damit einen anderen Weg ein als das bisherige Modell RKT 9 RDO, welches sich besonders durch einen steifen Rahmen hervorgehoben hat.
Neben diesen Änderungen, die auf den Komfort abzielen, wurde die Geometrie ganz nach dem aktuellen Stand der Zeit geändert. Ein längerer Hauptrahmen inkl. leicht flacherem Lenkwinkel kombiniert mit einem kurzen Hinterbau, um das Rad dennoch agil und verspielt zu halten. Des weiteren wurde die Front durch ein kurzes Steuerrohr niedriger. Die kürzeren Kettenstreben soll erst dank Boost Standard möglich geworden sein. Durch die nach außen versetzte Kassette und damit die ebenfalls weiter außen liegende Kettenlinie wird mehr Platz am Umwerfer bzw. an den Kettenstreben im Tretlagerbereich generiert. Dadurch bietet der Hinterbau trotz der relativ kurzen Kettenstreben Platz für 2,4″ breite Reifen – trotz Umwerferkompatibilität. Die Steifigkeit soll durch ein voluminöses Unterrohr und massive Kettenstreben erhalten geblieben sein.
Alle Mechaniker oder Vielfahrer werden sich über diese Details freuen: Im Tretlagerbereich befindet sich eine großzügige Öffnung, die das Einfädeln der innenverlegten Züge deutlich erleichtern soll. Eine weitere Besonderheit findet sich ebenfalls im Tretlagerbereich. Die Pressfitschalen werden in eine im Innern befindlichen Tube eingepresst – damit wird verhindert, dass Wasser auf den Innenlagerschalen stehen kann. Frei von schädlichen Umwelteinflüssen sollen die gekapselten Lager damit länger halten und die Wartungsintervalle hinauszögern. Dafür nimmt es Niner gerne in Kauf, dass der Rahmen nicht zu den absolut leichtesten gehört. Mit einem angegebenen Gewicht von 1050 g muss er sich dennoch nicht vor der Rekord-Konkurrenz verstecken, welche momentan beim Focus Raven Max (885 g) und Canyon Exceed (870 g) liegen.
Geometrie
Modellvarianten
Für alle Fans von Selbstaufbauten bietet Niner das Rad neben 6 Modellen auch als Rahmenkit für voraussichtlich 1.800 € an. Dabei kann neben einer dezenten schwarz/rot Lackierung auch die vorgestellte Lackierung gewählt werden.
Weitere Informationen
Website: www.ninerbikes.com
Text & Redaktion: Thomas Fritsch | MTB-News.de 2016
Bilder: Sebastian Beilmann
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