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Mein Bike mit Blick auf Stage 3 - welche am Gletscherende auf rechter Talseite hier heruntergeht. Bis zum Start sind es noch gut 600 Höhenmeter von hier.
Mein Bike mit Blick auf Stage 3 - welche am Gletscherende auf rechter Talseite hier heruntergeht. Bis zum Start sind es noch gut 600 Höhenmeter von hier.
Schaltung
Schaltung - Kette liegt am 24 Zahn Blatt. Ansonsten 1x11, aber mit 2x10 Spider und 2 Blättern montiert. Man sieht am Dämpfer die Vorsprung Luftkammer (welche ähnlich zur Evol Kammer ist)
Umbrailpass
Umbrailpass - Geniale Aussicht auf das Terrain der kommenden Tage
Anfahrt
Anfahrt - Aussicht.
Super Singletrails
Super Singletrails - Nette Spitzkehre auf einem echt genialen Trail. Leider oder zum Glück nicht Teil des Rennens. Weil der Weg so soft, würde dieser komplett zerstört werden - auch bei nur 20 Fahrern.
Transfer zu Stage 4
Transfer zu Stage 4
Nix mehr zu sehen.
Nix mehr zu sehen.
Aussicht von Stage 1
Aussicht von Stage 1
Am Kartenstudieren
Am Kartenstudieren
Es sammeln sich so langsam die Fahrer beim Warten aufs Race Briefing.
Es sammeln sich so langsam die Fahrer beim Warten aufs Race Briefing.
Die Race-Organisatoren bei der Arbeit.
Die Race-Organisatoren bei der Arbeit.

Nach dem letzten Jahr, in dem ich für euch über die Trans Savoie berichtet habe (dieses Jahr schreiben Daniel Eiermann und Jakob Breitwieser von dort für uns, Anm. d. Red.) hab ich mir ja eigentlich gesagt – erstmal keine einwöchigen Rennen mehr. Aber beim Recherchieren über MTB-Routen in Norditalien westlich von Südtirol stolperte ich über die Ausschreibung zur Trans Rezia. Etwas übermütig hatte ich eine Bewerbung abgeschickt – und meinen Bericht von der Trans Savoie 2015 verlinkt.

Chancen auf einen Startplatz machte ich mir eigentlich nicht, denn einige Pros wie Tracey Moseley standen schon als Fahrer fest und es sollte nur 15 Startplätze geben (es sind jetzt aber 21), und Race Organisers wählen ja meist lieber die schnellen Fahrer mit guten Ergebnissen… und nicht jemand der froh ist, wenn er nicht Letzter wird.

Letztes Jahr war ja mein Ziel, zu Beginn ein paar Fahrer hinter mir zu lassen – schlussendlich warens dann immerhin gut 40 Leute hinter und 94 vor mir. Aber dieses Jahr ist die Auswahl der Rider einfach „etwas“ exklusiver. Im Prinzip fahren vom Speed her 16 der 21 Teilnehmer alle mindestens ins Mittelfeld bei EWS-Rennen. 1400-2400 Höhenmeter Uphill pro Tag standen in der Beschreibung, die auf www.trans-rezia.com noch online ist – es werden aber nun deutlich mehr. Mindestens 1900 Höhenmeter Uphill, bis zu 3200 können es sein – dazu insgesamt 24.000 Höhenmeter Downhill. Das ganze verbunden mit einem echt straffen Zeitplan. Und so hat sich mein Ziel inzwischen reduziert auf „einfach nur irgendwie durchkommen“.

Zum Rennen: Die Trans-Rezia ist ein kleines, aber feines Endurorennen, welches als Ziel hat, die MTB Region Valtellina / Poschiavo – also das Alto Rezia Gebiet – in die Medien zu bringen. Clive Forth, der Organisator, hat mit der SAAB Enduro Rennserie schon vor vielen Jahren Enduro als Rennformat in England quasi mitbegründet.

Ein paar Aussagen von Clive, die das Rennen beschreiben sollen:

„In the last years enduro racing got too DH focused – I want to bring it back to the roots, where people that are coming from the XC side also have a chance to win. This means the days will be tough and long – no stress, but uphills have to be ridden without taking breaks all the time.”

  • Sprich: Clive hat das Rennen durchaus so ausgelegt, dass wir in den Transferetappen auch ordentlich Tempo machen müssen. Bis auf die Mittagspause von 30 min wird es keine längeren Pausen geben.

„We have not set out to match or parallel any other event, we have our own formula and want to push boundaries. We have selected easier days and tougher days, the enduro element comes from Endurance, the length and order should make no difference to a rider who is prepared and trained for such conditions.“

„As per above the course will be marked out as stage and link time doesn’t allow for much static time, as I have mentioned they are tough days. When I set the times for the Saab Salomon Enduro in Glentress I broke all the pro’s! All but a hand full of riders got time penalties for not making stage starts on time, its a reliability trial not a holiday.. “

Sprich: mal schauen, wie ich das umsetzen kann. Klar ist:– Trödeln gibt’s nicht. Im Gegensatz zu anderen Rennen dürfen die Strecken und Etappen nach dem Rennen veröffentlicht werden, es kann sie also jeder nachfahren. Viele der Trails sind schon für Mountainbiker ausgeschildert, andere werden es in Zukunft werden. Der Hauptjob von Clive ist hier eigentlich, in der Region die besten Trails zum Biken auszuwählen, auszuschildern und den MTB-Tourismus anzukurbeln. Das Rennen ist das Werkzeug dazu, viel internationale Presse zu bekommen. Sprich: neben den Fahrern sind eine Handvoll Journalisten der üblichen „Verdächtigen“ MTB Online-Medien aus dem englischsprachigen Raum vertreten.

Detaillierter über die Bikes anderer Teilnehmer werde ich in den nächsten Tagen berichten (gibt doch so ein paar sehr interessante Bikes bzw. Parts – wobei ich da wohl noch fragen muss, ob ich da was zu schreiben darf – es gibt nämlich schon einige Prototypenteile hier zu sehen… Hier mal kurz ein Überblick über mein Bike:

Mein Bike mit Blick auf Stage 3 - welche am Gletscherende auf rechter Talseite hier heruntergeht. Bis zum Start sind es noch gut 600 Höhenmeter von hier.
# Mein Bike mit Blick auf Stage 3 - welche am Gletscherende auf rechter Talseite hier heruntergeht. Bis zum Start sind es noch gut 600 Höhenmeter von hier.

Die Basis: Ein BMC Trailfox 29“, bei dem ich einige Parts ausgetauscht habe, um es für Rennen tauglich zu machen.

  • Gabel: Pike 160mm mit AWK von User chickadehill! Mit AWK einfach eine super Gabel!
  • Dämpfer: Fox Float X (mit Vorsprung Luftkammer, um den Float X etwas softer zu bekommen – gekauft, bevor es die Evol Kammer von Fox gab).
  • Laufräder: Hope Pro 2 mit China Carbon 30mm Felgen. Ich weiß, dass richtige Racer eher mit schmaleren Felgen fahren, aber mir geben die breiten Felgen mehr Sicherheit – und dank Carbon sind die auch recht leicht.
  • Reifen: vorne Michelin Wild Roc’r 2 Magix mit Schwalbe Procore @ 0.85bar
  • Reifen hinten: Maxxis DHR II 2.4 MaxTerra @ 1.1bar mit Schwalbe ProCore. Generell bin ich mit ProCore hier ein Exot – soweit ich weiß, fahren außer mir alle Standard Tubeless. Da könnte ich halt wegen Burping nie so mit dem Druck runter. Ich bin recht zufrieden mit ProCore – vorne braucht es für mich aber einen stabilen Reifen. Maxxis 2.5 Exo und ProCore macht für mich zumindest kein Sinn, das wird zu schwammig bei niedrigem Druck, also kann ich gleich bei Schlauch oder Tubeless bleiben. Mit stabilen Reifen (der Michelin wiegt 1150g in 29“x2.35“) kann ich dann aber doch mit dem Druck deutlich tiefer runter wie ohne ProCore.
  • Bremsen: Magura MT5 mit Shimano Bremsgriffen
  • Schaltung: Sram XX1 1×11 mit 30 Zahn NW Blatt zum Bergabfahren – und ohne Schaltwerk dazu noch ein 24T Standard Kettenblatt zum Rauffahren. Die Kette kann, sollte sie vom großen Blatt nach innen runterfallen, nur aufs kleine Blatt fallen. Mir fehlt einfach die Kraft, um 1×11 mit 28er oder 30er Blatt auf Tagen mit mehr als 2000HM zu treten. 6 Zähne Differenz ist genau das, was das Schaltwerk hinten noch packt.
Schaltung
# Schaltung - Kette liegt am 24 Zahn Blatt. Ansonsten 1x11, aber mit 2x10 Spider und 2 Blättern montiert. Man sieht am Dämpfer die Vorsprung Luftkammer (welche ähnlich zur Evol Kammer ist)

Die Anfahrt zum Start in Santa Caterina dauert etwas über drei Stunden und da hier besseres Wetter angekündigt war, beschloss ich schon am Samstag, also einen Tag vor Rennbeginn, hierherzukommen am Wochenende schonmal Tag 1 als Training abzufahren. Gut eine Stunde vor Ankunft fahre ich über den Umbrailpass, wo wir, glaube ich, an Tag 2 losfahren werden.

Umbrailpass
# Umbrailpass - Geniale Aussicht auf das Terrain der kommenden Tage

Bei der Abfahrt auf der Straße, welche ja auch zum bekannten Stelviopass führt, sieht man echt schon die geniale Gegend hier:

Anfahrt
# Anfahrt - Aussicht.
Super Singletrails
# Super Singletrails - Nette Spitzkehre auf einem echt genialen Trail. Leider oder zum Glück nicht Teil des Rennens. Weil der Weg so soft, würde dieser komplett zerstört werden - auch bei nur 20 Fahrern.

Gegen 11:30 breche ich aus Santa Caterina auf und fahre eine Straße rauf, die morgen per Bus hinaufgeht. Oben zieht wie angekündigt das Wetter schon etwas zu. Leider habe ich beim Aufspielen des GPX-Tracks einen Fehler gemacht und so fahre ich etwas „blind“ über die Trails, da ich zwar die Karte habe, aber mich nicht mehr genau erinnern kann, wo die Strecke langgeht. So biege ich nach 800 Höhenmetern Uphill etwas zu früh ab und verpasse die der morgigen Stage 3. Naja, kann passieren. Das Wetter wird eh immer schlechter – Im Transfer zu Stage 4 ist bald kaum mehr Sicht.

Transfer zu Stage 4
# Transfer zu Stage 4

Der Transfer soll morgen in 1h40min gefahren werden. Nach über einer Stunde habe ich aber noch nichtmal die halbe Strecke geschafft, der Weg ist einfach überschwemmt.

Nix mehr zu sehen.
# Nix mehr zu sehen.

Nach gut 1:50 sehe ich einen Singletrail abzweigen. Ich bin inzwischen durch sehr sehr starken Regen so kalt und nass, dass ich beschließe einfach runterzufahren – wo Stage 4 ist weiß ich eh nicht genau. Schlussendlich werde ich den unteren Teil von Stage 4 noch fahren. Immerhin fahre ich bis dahin einen echt supergenialen Singletrail. Wie ich morgen den Transfer On Time schaffen soll, steht für mich aber in den Sternen. Heute hat es wieder einiges geregnet – aber der Transfer wird der Horror im Zeitlimit. Abends übernachte ich in einem kleinen Hotel in Santa Caterina und breche am Morgen, nachdem ich noch gut 1 Stunde an meinem Bike rumschraube, um alles in guten Zustand zu bringen, auf, um Stage 3 und Stage 4 zu fahren. Vor Stage 1 ist eine super Aussicht – die Wolken schauen noch harmlos aus, aber 2 Stunden später regnet es wieder stark.

Aussicht von Stage 1
# Aussicht von Stage 1

Die Stages 1 und 2 sind recht verblockt und kosten viel Kraft – sind aber fahrtechnisch nicht so anspruchsvoll. Die Klassifizierung, die ich aus meinen OpenMTBMap Karten am GPS von Singtrailskala 1 bzw 2 herauslese, passt so, teils evtl auch mal kurze Abschnitte 3. Am frühen Nachmittag komme ich im Hotel an – und relaxe noch etwas und rede mit den anderen Teilnehmern.

Am Kartenstudieren
# Am Kartenstudieren
Es sammeln sich so langsam die Fahrer beim Warten aufs Race Briefing.
# Es sammeln sich so langsam die Fahrer beim Warten aufs Race Briefing.
Die Race-Organisatoren bei der Arbeit.
# Die Race-Organisatoren bei der Arbeit.

So, das wars – ich hoffe, dass ich morgen Abend dann berichten kann, wie ich Tag 1 überstanden habe. Für Morgen stehen etwa 2200 Höhenmeter Uphill, 4000 Tiefenmeter Downhill und 55 km in 7:50h Zeitlimit an.

  1. benutzerbild

    RobG301

    dabei seit 08/2012

    Viel Erfolg Felix!

    Wo gibts denn diese schicken Felgen? Bin mir noch unsicher ob Carbon 30 oder Alu 25mm LRS fürs neue Bike!

  2. benutzerbild

    pat

    dabei seit 01/2002

    Wie an anderer Stelle schon geschrieben, viel Glück und starke Beine! smilie Und ich bin sehr gespannt auf deine Berichte. Ich hoffe, du hast abends noch den nötigen Elan für eine ausführliche Rückschau auf den Tag. smilie

    Procore kann man gerne im Techtalk diskutieren, Thema läuft dort schon.

  3. benutzerbild

    supercollider

    dabei seit 09/2007

    Schöner Bericht über eine Ecke die viele Geile Abfahrten zu bieten hat. Und Landschaftlich eh Klasse mit den hohen Bergen.

  4. benutzerbild

    rzOne20

    dabei seit 11/2009

    Viel Erfolg Felix!

    Wo gibts denn diese schicken Felgen? Bin mir noch unsicher ob Carbon 30 oder Alu 25mm LRS fürs neue Bike!

    Felix fährt die Light Bycicle soweit ich mich erinnern kann!
  5. benutzerbild

    felixh.

    dabei seit 07/2004

    Jip Korrekt - Light Bicycle. Aber
    a) bis ich auf Procore gewechselt hab bin ich immer mit Schlauch gefahren - sprich Druck so hoch dass ich nur 2-3mal im Jahr einen Snakebite hatte - und jetzt halt ProCore - sprich die Haltbarkeit habe ich nie wirklich getestet.

    Würde eher sehr leichte Alufelgen mit 30mm Innenweite kaufen (so 480-500g @ 29" mit 30mm IW)- da die Carbonfelgen eigentlich schon zu steif sind - und dann halt ProCore fahren. Für Tubeless würde ich den leichten Alufelgen nicht vertrauen - aber sowas ist Tech Diskussion.

    Die Gegend hier ist wirklich sehr schön - durch die Gletscher IMHO deutlich attraktiver wie etwa Südtirol. Allerdings - die Traildichte ist hier natürlich lange nicht so hoch wie etwa am Gardasee. Dafür ist der Zustand natürlich um Welten besser! Wurzelteppiche sind uns bis jeztt (Ende Tag2) noch nie begegnet! Im Wald sind die Trails alle sehr weich und griffig.
    Man muss halt etwas mehr planen - allerdings der große Vorteil ist hier noch - in Openstreetmap sind vor allem die attraktiven Trails mit mtb:scale bewertet - ergo erkennt man bei meinen Karten sehr schnell wo es super Weg gibt. Woanders sind ja inzwischen teils alle Wege berwertet - da fällt es schwerer die schönsten rauszusuchen.

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