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EWS #7 Valberg 2016 14 1394
EWS #7 Valberg 2016 14 1394 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 14 1426
EWS #7 Valberg 2016 14 1426 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 14 5653
EWS #7 Valberg 2016 14 5653 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 14 8267
EWS #7 Valberg 2016 14 8267 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 14 8944
EWS #7 Valberg 2016 14 8944 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 82A0081
EWS #7 Valberg 2016 82A0081 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 82A0575
EWS #7 Valberg 2016 82A0575 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 82A1615
EWS #7 Valberg 2016 82A1615 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 82A1924
EWS #7 Valberg 2016 82A1924 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 J7B8335
EWS #7 Valberg 2016 J7B8335 - Foto: Sebastian Schieck

Valberg ist einer dieser Orte, der einen überrascht, wenn man das erste Mal dort hinkommt. Nur zwei Autostunden von Nizza entfernt, findet man sich im Hochgebirge inmitten eines atemberaubenden Felsenpanoramas wieder.

Ich wusste, dass ich beim Rennen in Valberg die Transferteilstrecken mit den meisten positiven Höhenmetern aller Rennen auf dem Programm der diesjährigen ProEnduro World Series vorfinden würde. Die Landschaft, die sich vor uns vom Dorf aus erstreckte, schien dies zu bestätigen!

Acht Stages auf zwei Renntage verteilt sowie ein Prolog Freitagabend kündigten ein anstrengendes Wochenende an. Die Wettervorhersage war nicht gerade großartig und ich versuchte mir vorzustellen, wie sich ein vier Stunden langer Transferanstieg im Regen anfühlen könnte …

EWS #7 Valberg 2016 14 1394
# EWS #7 Valberg 2016 14 1394 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 14 1426
# EWS #7 Valberg 2016 14 1426 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 14 5653
# EWS #7 Valberg 2016 14 5653 - Foto: Sebastian Schieck

Samstag war der Tag, an dem die meisten Kilometer und die meisten Anstiege zurückgelegt werden mussten. Die Stages am Sonntag würden kürzer, intensiver und DH-typischer sein. Was die Einstellungen meines Fahrrads betrifft, habe ich mich wiederum für ein DH-typisches Set-up entschieden. Eine gute Haftung und starke Bremsen würden unbedingt erforderlich sein. Eine gute Sicht ebenfalls und das traf sich gut, da ich meine neuen Goggles mit einem breiteren Sichtfeld einweihte. Ein Trumpf, insbesondere in den steilsten Stages.

Bei den Trainings- und Streckenerkundungsfahrten kam ich gut zurecht und fühlte mich richtig gut auf meinem Bike. Ich war umso überraschter, dass ich Samstagmorgen nach dem Aufwachen nervös und appetitlos war. Ich versuchte, mich zur Vernunft zu bringen und mich zu entspannen, aber ohne Erfolg. Wie es nicht anders zu erwarten war, übertrug ich diese Nervosität auf meine Fahrt und ich kämpfte den ganzen langen Tag mit meinem Fahrrad und mit mir selbst. Ich häufte Fehler um Fehler an. Entweder fuhr ich zu schnell oder nicht schnell genug und vergaß, im richtigen Moment zu bremsen. Was für eine Schinderei!

Mein Ergebnis auf der ersten Stage war enttäuschend und ich nutzte die nachfolgende lange Transferteilstrecke für einen Versuch, die Lage zu analysieren. Ich versuchte vor allem, mich zu beruhigen, indem ich mir einredete, dass ich vielleicht nur einen etwas schwierigen Start hatte und dass sich bei der folgenden Wertungsprüfung alles wieder einrenken würde. Aber ich sollte mich irren. Warum auch immer ich neben mir stand, es sollte nicht besser werden. Die folgende Wertungsprüfung verlief genau so enttäuschend wie die erste, sogar noch schlimmer. Ich musste jetzt unbedingt zu mir finden und reinen Tisch machen, um mental in einer guten Verfassung zu sein. Die körperliche Form würde dann von alleine kommen. Bei der letzten Stage des Tages habe ich es geschafft, den Hebel umzulegen und ich fühlte mich wieder richtig gut. Die menschliche Maschine ist doch wahrhaftig voller Geheimnisse! Bei der letzten Stage am Samstag war nicht alles perfekt, aber ich war zufrieden, diesem seltsamen Übel entronnen zu sein und den Tag positiv zu beenden.

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# EWS #7 Valberg 2016 14 8267 - Foto: Sebastian Schieck

An diesem Abend lag ich auf Platz 16 in der Gesamtwertung und damit selbstverständlich in weiter Entfernung von meinem Ziel. Während der Massage wurde mir dann erst so richtig bewusst, welche Auswirkungen meine den ganzen Tag anhaltende Nervosität auch auf meinen Körper hatte. Diese Massage war das Beste, was mir passieren konnte, bevor ich den zweiten Renntag in Angriff nahm. Es war, als ob jemand auf die „Reset-Taste“ gedrückt hätte. Ich fühlte mich wie neugeboren.

Als ich Sonntagmorgen aufwachte, war ich hungrig. Das war ein gutes Zeichen! Ich war gelassen und bereit, den Kampf aufzunehmen. Meine mentale Verfassung war das genaue Gegenteil vom Vortag. Zum Glück. Von der ersten Stage an fühlte ich mich wieder richtig gut, so wie ich es mag und es sprang dabei die fünftbeste Zeit heraus. Die Schlacht zwischen mir und meinem Fahrrad war beendet. Wir waren jetzt wieder eine Einheit. Selbst einige Fahrfehler brachten mich an diesem Tag nicht aus der Ruhe. Ich hatte Spaß und die Stoppuhr gab mir recht. Ich beendete die letzte Wertungsprüfung mit der viertbesten Zeit und erreichte schließlich den zwölften Platz in der Gesamtwertung.

EWS #7 Valberg 2016 14 8944
# EWS #7 Valberg 2016 14 8944 - Foto: Sebastian Schieck

Die Lehre, die ich aus diesem Wochenende in Valberg ziehe, ist zweifelsohne: Wenn man schnell fahren will, darf man sich nicht zu viele Gedanken machen. Manchmal macht man sich selbst das Leben schwer. Äußere Faktoren, die schwer zu kontrollieren sind, können unser Wesen bzw. unsere Art, Dinge anzugehen, beeinflussen und im Falle eines Wettkampfs eben auch unsere Leistungsfähigkeit. Deshalb sage ich, wenn du schnell sein willst, sei glücklich und fahr drauf los!

Das werde ich mir während der kommenden zehn Tage bis zum letzten Rennen der Enduro World Series in Finale Ligure immer wieder sagen. Und ich kann es wirklich kaum erwarten.

Justin

EWS #7 Valberg 2016 82A0081
# EWS #7 Valberg 2016 82A0081 - Foto: Sebastian Schieck
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# EWS #7 Valberg 2016 82A0575 - Foto: Sebastian Schieck
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# EWS #7 Valberg 2016 82A1615 - Foto: Sebastian Schieck
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# EWS #7 Valberg 2016 82A1924 - Foto: Sebastian Schieck
EWS #7 Valberg 2016 J7B8335
# EWS #7 Valberg 2016 J7B8335 - Foto: Sebastian Schieck
Text: Justin Leov | Fotos: Sebastian Schieck
  1. Valberg ist einer dieser Orte, der einen überrascht, wenn man das erste Mal dort hinkommt. Nur zwei Autostunden von Nizza entfernt, findet man sich im Hochgebirge inmitten eines atemberaubenden Felsenpanoramas wieder.


    → Den vollständigen Artikel "Justin Leov’s Diary #5: Sei glücklich und fahr drauf los!" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    interloper

    dabei seit 08/2012

    die Bilder sprechen doch mal für ein Endurorennen. Und nicht wie bei SSES und co. für Crosscountry

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