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EWS #8 Finale 2016 14 4635
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EWS #8 Finale 2016 14 4802
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EWS #8 Finale 2016 14 4859
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EWS #8 Finale 2016 14 6140
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EWS #8 Finale 2016 14 6155
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EWS #8 Finale 2016 82A3559
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EWS #8 Finale 2016 82A4065
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EWS #8 Finale 2016 J7B1839
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EWS #8 Finale 2016 J7B2291
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EWS #8 Finale 2016 J7B9746
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EWS #8 Finale 2016C22A4090
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EWS #8 Finale 2016C22A4632
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Justin Leov blickt nach dem EWS-Abschluss in Finale Ligure mit gemischten Gefühlen zurück auf eine durchwachsene Saison 2016. Er hatte zwischenzeitlich mit einer langwierigen Krankheit zu kämpfen und musste die Rennen in Wicklow (Irland), La Thuile (Italien) und Aspen Snowmass (USA) aussetzen. Jetzt hatte er auch in Finale Ligure Pech mit einem defekten Schaltwerk und musste so das Rennen nach der dritten Stage abbrechen. Doch lest selbst wie Justin das Finale in Finale erlebt hat:

Das Rennen in Finale Ligure bildet üblicherweise das Saisonende der Enduro World Series. Super Trails, eine typisch italienische Stimmung, immer noch sommerliche Temperaturen und der beste Kaffee der Serie. Deshalb steht dieses Rennen bei vielen Fahrern an oberster Stelle.

Da wir schon einige Tage vor Beginn der Trainingseinheiten angekommen waren, konnten wir einige Stage, die auf dem Programm waren, zu Fuß erkunden. Die Qualität der Strecken war optimal und ich möchte die Trail-builders zu ihrer guten Arbeit beglückwünschen. Die Stage waren sowohl technisch als auch körperlich anspruchsvoll und selbst die Transferteilstrecken kündigten sich ebenfalls als anspruchsvoll an. Kurzum, es stand ein richtiger Test bevor.

EWS #8 Finale 2016 14 4635
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Vor Beginn des Kampfgeschehens hatte ich noch Zeit, Mathias und Yves zu treffen. Sie waren die beiden Gewinner eines Preisausschreibens, das von meinem Sponsor adidas Sport eyewear organisiert wurde. Ihr Preis war eine Reise nach Finale Ligure, um dem Rennen beizuwohnen und die einzigartige Stimmung der Enduro World Series zu genießen – diese Glückspilze!

Zu Beginn der Trainingseinheiten entschied ich mich wieder für ein DH Setup mit einem Gabelfederweg von 180mm und einem Federdämpfer. Die erste Stage sollte mit ihren sehr steilen Hängen, ihrem holprigen Gelände und ihren langen Teilstrecken die Arme von Beginn an auf das Äußerste belasten. Den Lenker das ganze Rennen über fest im Griff zu haben, schien schon eine wahrhaftige Herausforderung zu sein. Für eine bessere Dämpfung der Vibrationen tauschte ich die Lenkergriffe gegen ein weicheres Modell aus. Das brachte zwar ein kleines Plus, aber ich wusste auch, dass das beste Mittel gegen die Ermüdung der Arme ein sanfter Fahrstil mit so wenig wie möglich Bremsvorgängen beim Durchfahren der chaotischsten Teilstrecken war.

Der Herbst hatte Verspätung in Finale Ligure. Es war noch warm, die Trails waren trocken und die Fahrräder wirbelten beim Durchfahren Staubwolken auf. Aus Erfahrung weiß ich, dass es unter diesen Umständen ganz wichtig ist, ständig Wasser aufzunehmen, auch bei den Trainingseinheiten. Das habe ich vor einigen Jahren eben hier in Finale Ligure gelernt. An jenem Tag nahm ich es nicht so genau mit meinem Wasserhaushalt und die Transferteilstrecke, die vor mir lag, wies 1700 positive Höhenmeter auf. Ich legte keinen Wert darauf, dass mir dieses Missgeschick noch einmal passiert.

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Ein weiteres Geheimnis zur besseren Verarbeitung der vielen Erkundungskilometer: Eine wohltuende Massage am Ende des Tages kann wahre Wunder vollbringen.

Das Fahrrad war bereit und im Gegensatz zu Valberg fühlte ich mich gut während der Trainingseinheiten. Als ich aufwachte, war ich in Form und gelassen für den ersten Wettkampftag. Ich hatte beschlossen, von der ersten Stage an sofort anzugreifen. Alles verlief nach Plan bis kurz vor Ende dieses ersten Runs … bis der Albtraum eines jeden Fahrers Wirklichkeit wurde. Dieses typische leise Pfeifen der Luft, die aus dem Reifen austritt. Ich hatte ihn in einem Engpass voller Schotter aufgeschlitzt. Der größte Teil der Stage lag hinter mir und ich beschloss weiterzufahren, ohne den Reifen zu reparieren. Ich beendete die Stage an zwanzigster Stelle, aber ich hatte meine Felge beschädigt und ich konnte keine Tubeless-Reifen mehr benutzen. Zum Weiterfahren musste ich einen Luftschlauch im Reifen aufziehen. Zum Glück hatte ich genügend Zeit dafür, bevor es mit der zweiten Stage weiterging.

Seit meinem Karriereende im DH war ich nicht mehr mit Luftschläuchen gefahren. Deshalb wusste ich auch nicht so richtig, welcher Luftdruck bei diesen Bedingungen optimal wäre. Ich entschied mich für 34 Psi. Da noch genügend Felsen auf der Strecke waren, zog ich es vor, auf Nummer sicher zu gehen, indem ich mir sagte, dass ich ja den technischen Hilfsbereich anfahren konnte, der nach dieser Stage erlaubt war, um zu versuchen, wieder auf Tubeless umzurüsten.

Ich war entschlossener als je zuvor und testete gleich in den ersten Kurven das Antriebsverhalten dieses Reifens mit Luftschlauch. Anstatt an meine Fahrt zu denken, dachte ich nur an den Reifen und so fand ich mich schon bald aufgrund einer Wurzel auf dem Boden wieder. Ich stieg rasch wieder auf mein Fahrrad. Es ging jetzt darum, den Schaden zu begrenzen und die Prüfung ohne weitere Fehler zu beenden. Ich fuhr sehr enttäuscht über die Ziellinie, aber jetzt war es wichtig, mich so schnell wie möglich in den Paddock zu begeben, um zu versuchen, vor der folgenden Stage wieder auf Tubeless umzurüsten.

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Leider war es nicht möglich, die Felge zu reparieren, ohne Gefahr zu laufen, sie definitiv unbrauchbar zu machen. Es blieb also nichts anderes übrig, als mit dem Luftschlauch weiterzufahren.

Die dritte Stage war die kraftraubendste des Tages und man musste wirklich stark sein, um sie ohne Zeitverlust zu bewältigen und vielleicht sogar etwas Zeit gut zu machen. Ich fuhr gut los, aber gleich in der ersten Haarnadelkurve hatte ich ein Problem mit meinem Schaltwerk. Ergebnis: Ich konnte nicht mehr weiterfahren. Das war keine gute Nachricht, vor allem wenn man weiß, dass eine sehr lange und ansteigende Teilstrecke in der Mitte der Stage anstand. Da ich keine Möglichkeit hatte, das Schaltwerk schnell zu reparieren, war die Stage für mich beendet. Ich beschloss, die Strecke für die nachkommenden Konkurrenten freizumachen und mich auf einer Nebenstrecke für Brandschutzfahrzeuge zum Ziel zu begeben. Was ich nicht wusste war, dass dies gleichbedeutend mit einem DNF (Did Not Finish) war. Anders ausgedrückt wurde ich automatisch disqualifiziert und vom Wettkampf ausgeschlossen. Ich konnte auch an den Stage des zweiten Tages nicht mehr teilnehmen. Ich glaubte, mich korrekt zu verhalten, indem ich die Strecke für die anderen Fahrer freimachte. Damit hatte ich allerdings das vorzeitige Ende meiner Saison besiegelt. Weiter unten halfen mir Toni Ferreiro und Thomas Lapeyrie, indem sie mich anschoben, um zum nächsten „Time Check“ zu gelangen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass mein Rennen schon beendet war. Auf jeden Fall bedanke ich mich bei den Jungs!

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Nach all dem fragte ich mich, was aus meinem Rennen geworden wäre, ohne diese Anhäufung von Problemen. Ich war in Form, die Strecke gefiel mir und das Fahrrad war auch super, aber Wettkampf ist Wettkampf und er verläuft selten wie geplant. Finale Ligure spiegelt leider ziemlich gut meine gesamte Saison wider. Es war ein schwieriges Jahr, in dem die Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprachen. Abgesehen davon, wenn ich meine Saison mit den zahlreichen Hindernissen die ich bewältigen musste, betrachte, dann sage ich mir, das ich gestärkt aus ihr hervorgehe und für nächstes Jahr besser gewappnet bin. 2016 ist für mich ein unvollendetes Jahr und meine Motivation für 2017 hat sich um ein Vielfaches vergrößert. Der Umstand, dass ich für die Vorbereitung schon in guter Form bin, ist schon ein großer Vorteil im Vergleich zum vergangenen Jahr. Ich werde einen Zahn zulegen, um wieder den Level zu erreichen, der meiner Leistungsfähigkeit entspricht. Ich verabrede mich jetzt schon mit Euch für das erste Rennen der Enduro World Series 2017 im März in Neuseeland!

Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an alle, die mich dieses Jahr unterstützt haben. Ihr könnt Euch auf mich verlassen. Ich werde nicht so schnell aufgeben!

Justin

EWS #8 Finale 2016 82A4065
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EWS #8 Finale 2016 J7B1839
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EWS #8 Finale 2016 J7B2291
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EWS #8 Finale 2016 J7B9746
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EWS #8 Finale 2016C22A4090
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EWS #8 Finale 2016C22A4632
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Text: Justin Leov | Fotos: Sebastian Schieck

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