Nadir Colledani (Torpado Gabogas) hatte wohl keiner der Experten auf dem Zettel. Dem Italiener gelang es völlig überraschend den zweiten Lauf des Weltcups in Albstadt zu gewinnen. Aus deutscher Sicht sorgte Georg Egger (Lexware) für ein Erfolgserlebnis – er sicherte sich hinter Colledani den zweiten Rang. Hinter dem Deutschen konnte sich der Kanadier Peter Disera (Norco Factory) den letzten Platz auf dem Podest sichern.

Es war der Kanadier Disera, der das Tempo anfangs des Rennens forcierte. Zwischenzeitlich konnte er 17 Sekunden auf seine Verfolger herausfahren. Auf der Verfolgung von Peter Disera machten sich zunächst sieben Fahrer. Dort konnte man auch Georg Egger finden – und das obwohl das Talent aus der Lexware-Schmiede einen schlechten Start erwischte.

In der zweiten Runde passierte dann dem späteren Sieger Colledani ein „dämlicher Fehler“: Kurz vor dem Albstadt-Drop rutschte Nadir Colledani aus, der kleine Fehler kostete ihn aber nur wenig Zeit und so konnte er den Anschluss an die Verfolgergruppe halten.

In Runde drei war es dann um Disera geschehen. Die Verfolgergruppe um Colledani, Egger und dem Norweger Petter Fagerhaug konnte zum Kanadier aufschließen und gingen gemeinsam in die verbliebenen dreieinhalb Runden. Später im Ziel meinte Disera: „Ich habe in den ersten Runden ein wenig überzogen und musste es dann büßen“.

Im folgenden Anstieg folgte dann eine langsame Tempoverschärfung von Colledani, die er nach Aufforderung seines Trainers erst startete. Die Ansagen seines Trainers schienen erfolgreich. „Ich wollte bei der Hitze nicht gleich mein ganzes Pulver verschießen“, so der spätere Sieger im Ziel. So war Georg Egger der einzige, dem es möglich war Colledani zu folgen. Hinter den beiden formierte sich eine Gruppe aus vier Fahrern, dem Italiener Gioele Bertolini (Team Nob Selle Italia), Peter Disera, dem Ungarn Marton Dina (Nella Trek) und dem Sieger von Nove Mesto, Petter Fagerhaug.

Am Ende der vierten Runde war es dann auch für Egger an der Zeit sich von Colledani zu verabschieden. Der Deutsche konnte dem Tempo nicht mehr folgen. Der spätere Sieger kam nur noch einmal ins Schwitzen: Zwei Runden vor Schluss stürzte er abermals, konnte sich aber schnell wieder aufrappeln und fuhr letztendlich ungefährdet seinem ersten Weltcupsieg entgegen.

Der spätere Sieger Nadir Colledani auf den schnellen Teufels Wellen.
# Der spätere Sieger Nadir Colledani auf den schnellen Teufels Wellen.

Georg Egger gelang schließlich als Zweiter sein erstes Weltcuppodium in seiner Karriere. Überglücklich über den zweiten Rang resümierte er im Ziel: „Nach Nove Mesto wurde ich ein bisschen krank, war mir also nicht ganz sicher wie es hier laufen würde. Ab der zweiten Runde merkte ich aber, dass doch einiges geht. Kurzzeitig liebäugelte ich sogar mit dem Weltcupsieg, doch Colledani war zu stark am Berg“.

In der letzten Runde blieben im Kampf um den dritten Rang nur Disera und Bertolini übrig. Letztendlich konnte sich der Kanadier mit knappen vier Sekunden Vorsprung vor dem italienischen Meister durchsetzen. Der Sieger eine Woche zuvor in Tschechien, Petter Fagerhaug, konnte nicht mehr in den Kampf um die Podestplätze eingreifen. Ein Plattfuß in der vorletzten Runde zerstörten alle Hoffnung darauf, erneut das Podest zu erklimmen. Er rette sich auf den zehnten Rang und schaffte es somit sein rot-weißes Leaderjersey des Gesamtweltcupführenden verteidigen.

Plattfuß für den Sieger von Nove Mesto
# Plattfuß für den Sieger von Nove Mesto - Die Gesamtführung konnte er trotzdem verteidigen.

Auf Platz 26 und als zweitbester Deutscher überquerte Mark Kindler die Ziellinie. „Ich habe mich bei den letzten Trainingseinheiten sehr gut gefühlt. Außerdem hatten wir eine ruhige Vorbereitung und ich habe heute Nacht gut geschlafen, was bei mir eine sehr große Rolle spielt. Ich wollte mal zeigen, was in mir steckt und wusste, dass an einem guten Tag die Top 40 möglich sind“, meinte er sichtlich begeistert im Ziel. Mit Platz 26 konnte er so sein Ziel weit übertreffen.

Von Position 112 auf Rang 26
# Von Position 112 auf Rang 26 - Mark Kindler zeigte eine super Aufholjagd!

Zehn Plätze hinter Kindler landete Niklas Schehl. Der „Jungbulle“ musste mit Startnummer 131 ins Rennen gehen. Mit dieser Startposition war seine Taktik eher zurückhaltend. „In den ersten beiden Runden war es ein „richtiges Stop and Go“. Dabei wollte ich nicht unnötig Kräfte liegen lassen, erst ab Runde vier konnte ich dann frei fahren“. Bei einem vorderen Startplatz könnte es in Zukunft noch weiter nach vorne gehen, so der Braunsbacher.

Unser rasender Redakteur Gabriel Sindlinger war ebenfalls am Start
# Unser rasender Redakteur Gabriel Sindlinger war ebenfalls am Start

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