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Trackwalk wie die Großen!
Trackwalk wie die Großen!
RDC Winterberg0445
RDC Winterberg0445
Luis im Vollgasmodus...
Luis im Vollgasmodus...
...Henri ebenfalls
...Henri ebenfalls
Sieg mit über 10 Sekunden Vorsprung für Henri
Sieg mit über 10 Sekunden Vorsprung für Henri
Patrick war für die professionelle Zeitmessung zuständig...
Patrick war für die professionelle Zeitmessung zuständig...
...und setzte sich zwischenzeitlich auch selbst aufs Fahrrad
...und setzte sich zwischenzeitlich auch selbst aufs Fahrrad
Simon leistete seinen Team-Brüdern Gesellschaft
Simon leistete seinen Team-Brüdern Gesellschaft
Patrick hat immer ein Auge auf seine Jungs
Patrick hat immer ein Auge auf seine Jungs
Dieser Junge Mann gab ordentlich Vollgas und sicherte sich die schnellste Pumptrack-Zeit
Dieser Junge Mann gab ordentlich Vollgas und sicherte sich die schnellste Pumptrack-Zeit
Es wurde gesurft und gesprungen was das Zeug hält
Es wurde gesurft und gesprungen was das Zeug hält
Young Guns Pumptrack (19 von 32)
Young Guns Pumptrack (19 von 32)
Young Guns Pumptrack (32 von 32)
Young Guns Pumptrack (32 von 32)
"Einmal Grinsen für die Kamera bitte!"
"Einmal Grinsen für die Kamera bitte!" - Den schüchternen Zwergen sah man die Begeisterung an ihren riesigen Grinsegesichtern an
Fabien Barel war als Unterstützung für die Young Guns ebenfalls dabei
Fabien Barel war als Unterstützung für die Young Guns ebenfalls dabei - Er selbst belegte sogar Platz 3 im Rennen. Foto: Racement
Felix fokussiert
Felix fokussiert - Foto: Racement
Simon erkämpfte sich Platz 2 in der U19 Klasse
Simon erkämpfte sich Platz 2 in der U19 Klasse - Foto: Racement

Die SRAM Young Guns jagten auf dem Dirt Masters Festival ein Highlight nach dem Anderen. Der erste Sieg für Henri, trainieren mit Fabien Barel, Pumptrack fahren mit den Festivalbesuchern. Teamchef Patrick Neukirchen erzählt uns von dem erfolgreichen Wochenende in Winterberg.

Leider ist es gar nicht so einfach das Wochenende in ein paar Zeilen zusammenzufassen, es folgte über das gesamte Wochenende in der Tat ein Highlight nach dem Anderen. Ich will versuchen, Euch unsere unglaubliche Reise durchs Dirt Masters Festival in Winterberg ein wenig näher zu bringen.

Specialized Rookies Cup #1

Wir starteten mit dem Team bereits am Donnerstag, pünktlich zum Rookies Cup. Luis und Henri Kiefer werden in dieser Saison die Teamfahnen der SRAM Young Guns hochhalten. Der Zeitplan für die Beiden ist extrem straff. Training, Seeding und Finallauf an einem Tag. Man sollte also meinen, die Jungs müssten danach ziemlich platt sein. Mit dieser Meinung standen wir wohl ein wenig alleine da, aber dazu später mehr.

Die Strecke war für einen Rookies Cup richtig gut, mit technischen, anspruchsvollen Passagen, gepaart mit einigen Anlieger- und Tretsektionen. Diese Strecke schnell und ohne Fehler zu fahren war nicht einfach. Teile der Strecke wurden auch im GDC eingesetzt. Wer also glaubte, dass die Kids nur auf festen, flowigen Anliegertrails unterwegs waren, irrte gewaltig. Diese Streckenführung kam Henri und Luis sehr entgegen, denn so konnten die beiden ihre technischen Fähigkeiten voll ausschöpfen und somit ihre noch schmächtige Statur ausgleichen.

Trackwalk wie die Großen!
# Trackwalk wie die Großen!

Der Seedingrun stand vor der Tür, die Jungs waren heiß, ungeduldig, wollten Sie doch direkt um jeden Preis herausfinden, wie Ihr Leistungspotenzial aussah. Halbgas, Taktik? Völlig fehl am Platz, die Jungs wollten den Gashahn voll aufdrehen und einfach schauen wo sie stehen. Perfekte Einstellung!

Als erstes ging Henri Kiefer in der U13 auf die Strecke, mittlerweile waren schon Einige im Ziel und alle warteten gespannt auf Henris Zieleinlauf. Henri tauchte oben aus dem Wald auf, Dreck am linken Bein. Er schien gestürzt zu sein, oder doch nicht? Die laufende Uhr ließ vermuten, dass er flüssig ohne Probleme durchkam. Er kann doch wohl nicht gestürzt sein und dennoch so den Wald runter brennen? Alle Väter waren etwas irritiert als die Uhr mit 7 Sekunden Vorsprung stehen blieb, um dann noch zu erfahren, dass er einen Fahrer überholen musste und dabei stürzte.

RDC Winterberg0445
# RDC Winterberg0445
Luis im Vollgasmodus...
# Luis im Vollgasmodus...
...Henri ebenfalls
# ...Henri ebenfalls
Sieg mit über 10 Sekunden Vorsprung für Henri
# Sieg mit über 10 Sekunden Vorsprung für Henri

Als nächstes ging nun endlich auch Luis in der U15 an den Start. Übrigens, für mich wahnsinnig interessant wie unterschiedlich Henri und Luis oben am Start sind. Henri ist vollkommen nervös und Luis ist eher der Lockere und Relaxte. Für Luis ist die U15 deutlich schwieriger, neben ihm stehen diverse U15 Fahrer die mal locker einen Kopf größer sind. Selbst ich war etwas irritiert. Ich versuchte Luis klar zu machen, dass ein Beobachten nach rechts und links keinen Sinn machen würde. Er solle auf sich schauen, an sich glauben und einfach mit Vollgas den Berg runter fahren. Als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, sprang Luis auf sein Bike, wartete auf das Piepen der Uhr und nagelt mit Vollgas die Strecke runter. Platz vier in der Quali, Luis war sichtlich erleichtert.

Vorm Rennlauf war Henri noch nervöser als zuvor und jetzt verzögerte sich sein Start auch noch und wir mussten länger als geplant warten. Gar nicht gut für Henris Gemüt. Handy raus, Danny Hart Video anschalten und ablenken. Funktionierte! Nun war Henri endlich soweit, hoch an den Start, Konzentration und ab auf die Strecke. Nervös verfolgte ich das Livetiming am Start und die Uhr blieb unter 2 Minuten stehen, krasser kleiner Kerl. Henri siegte in der U13 mehr als souverän und gewann mit 10 Sekunden Vorsprung zum Zweiten.

Aber wir waren noch nicht fertig mit dem Tag, Luis war in der U15 an der Reihe. Ich war mir bei Luis sehr sicher, er würde einen guten Lauf ins Ziel bringen und sogar mit ein wenig Glück das Podium erreichen. Drei Mal tief Luft holen und alles geben, was in einem steckt. Am Ende blieb die Uhr ebenfalls unter 2 Minuten stehen, Respekt. Ich freute mich riesig für Luis, aber noch waren 3 Fahrer oben, die ihm das Podium streitig machen konnten. Leider war Luis das Glück an diesem Wochenende nicht 100% treu und so erreichte er einen unglaublichen 4. Platz mit gerade einmal fünf Hundertstel-Sekunden vom Podium entfernt. Mit ein wenig Enttäuschung verließ er das Schlachtfeld, realisierte aber schnell, dass es keinen Grund zur Traurigkeit gab.

Pumptrack-Action mit Luis & Henri

Ein Pumptrack-Rennen gab es dieses Jahr nicht, das hinderte Luis und Henri aber nicht daran, ein paar Runden auf dem Pumptrack zu drehen. Doch alleine macht das wenig Spaß, also wurde ein kleines Side-Event ins Leben gerufen, bei dem die Kiefer Brüder gemeinsam mit dem Nachwuchs auf den Dirt Masters ein paar Runden drehen. Canyon stellte ihre Testräder des Dirt Hardtails Stitched 360 zur Verfügung und begleitete die Meute mit Film & Bild. Die Kiefers lernten fünf motivierte Jungs kennen, die den beiden Jungs auch fahrtechnisch große Konkurrenz machen konnten. Doch das motivierte die ganze Truppe, nochmal richtig Gas zu geben. Als waschechtes Rennteam kam natürlich keiner umher, die gemeinsame Zeit am Pumptrack für ein kleines Rennen zu nutzen.

Patrick war für die professionelle Zeitmessung zuständig...
# Patrick war für die professionelle Zeitmessung zuständig...
...und setzte sich zwischenzeitlich auch selbst aufs Fahrrad
# ...und setzte sich zwischenzeitlich auch selbst aufs Fahrrad
Simon leistete seinen Team-Brüdern Gesellschaft
# Simon leistete seinen Team-Brüdern Gesellschaft
Patrick hat immer ein Auge auf seine Jungs
# Patrick hat immer ein Auge auf seine Jungs

Es galt die schnellste Rundenzeit auf dem Pumptrack einzufahren. Auch „großer“ Teamkollege Simon gesellte sich zu den Jungs dazu und versuchte die Bestzeit zu knacken, was ihm aber nicht gelang. Nach einer Stunde permanenten Kreisdrehens hätte man eigentlich erwartet, dass die Jungs völlig aus der Puste seien. Fehlanzeige, auf die Pumptrack-Session folgten noch unzählige Trains auf den Tables des Übungsparcours. Der Anblick so vieler begeisterter Nachwuchsfahrer, die gar nicht mehr genug kriegen können, ist immer wieder rührend!

Dieser Junge Mann gab ordentlich Vollgas und sicherte sich die schnellste Pumptrack-Zeit
# Dieser Junge Mann gab ordentlich Vollgas und sicherte sich die schnellste Pumptrack-Zeit
Es wurde gesurft und gesprungen was das Zeug hält
# Es wurde gesurft und gesprungen was das Zeug hält
Young Guns Pumptrack (19 von 32)
# Young Guns Pumptrack (19 von 32)
Young Guns Pumptrack (32 von 32)
# Young Guns Pumptrack (32 von 32)
"Einmal Grinsen für die Kamera bitte!"
# "Einmal Grinsen für die Kamera bitte!" - Den schüchternen Zwergen sah man die Begeisterung an ihren riesigen Grinsegesichtern an

iXS German Downhill Cup

Am Freitagmorgen, pünktlich zum Trackwalk, erwartete uns noch eine kleine, aber besondere Überraschung. Die Downhill-Legende Fabien Barel traf ein. Unseren Kleinen war Fabien bereits von den Pure Cycling Days in Koblenz bekannt, für Simon und Felix war es jedoch eine riesige Überraschung. Fabien ist ein unglaublich netter und hilfsbereiter Mensch und es war für Ihn selbstverständlich mit dem Nachwuchs gemeinsam den Trackwalk zu absolvieren und dabei mit Rat und Tat zu unterstützen.

Die Ansätze und Infos die Fabien uns beim Trackwalk mit auf den Weg gab, waren wirklich hilfreich. An vielen Streckensektionen wurde uns bewusst, wie fehlerhaft unsere Ansätze waren und wie präzise Fabien jede Sektion für sich erarbeitet. Während der Hälfte der Trackwalks blieb Fabien kurz stehen und fragte, ob jemand den bisherigen Walk wiedergeben könne. Nach den kurzen Versuchen unserer Jungs übernahm Fabien die Rekonstruktion der Strecke. Dabei saß wirklich jedes Detail, ausnahmslos!

Track Check Winterberg mit Fabien Barel von JanaMehr Mountainbike-Videos

Die Strecke versprach großen Spaß und Fabien ließ es sich nicht nehmen gemeinsam mit Simon und Felix zu trainieren. Wichtig war Fabien vor allem den Flow dieser Strecke zu finden und mit möglichst wenig Energie und trotzdem schnell zu fahren. Das gemeinsame Training am Freitag war wirklich lehrreich für alle Beteiligten und dabei von Fabien, dem „Altmeister“ persönlich solch ein Training genießen zu dürfen, war für alle ein Highlight. Samstag verlief ähnlich wie das Freitagstraining, Fabien stand pünktlich bei uns vorm Pit, um die Jungs zum Trainieren abzuholen. Die Strecke veränderte sich nun quasi stündlich, was bei knapp 600 Startern kein Wunder war. Dies zwang die Jungs einige Linien neu zu wählen oder zu optimieren. Ein letzter Run im Elitetraining und danach hieß es erst einmal warten. Vier Stunden Zeit verblieben bis zum Qualilauf, daher galt es erstmal zu relaxen, etwas zu essen und sich cirka 30 Minuten vor Start langsam aufwärmen.

Fabien Barel war als Unterstützung für die Young Guns ebenfalls dabei
# Fabien Barel war als Unterstützung für die Young Guns ebenfalls dabei - Er selbst belegte sogar Platz 3 im Rennen. Foto: Racement

Die Anspannung stieg merklich, vor allem bei Simon. Er ist oft zu fokussiert, was seine Anspannung stark ansteigen lässt. Felix startete vor Simon und so gingen wir am Start gemeinsam noch einmal einige mentale Punkte durch, bevor es dann hieß Vollgas zu geben und alles abzurufen. Leider hatte Felix im Seeding Pech, daher war es an diesem Wochenende hilfreich, dass ich vom Streckenrand agieren konnte. Dadurch konnte ich die Jungs intensiver beobachten um kleine Fehler besser zu erkennen. Die Uhr für Felix blieb bei 1:55 min stehen, das war leider nicht das erhoffte Ergebnis. Nun kam Simon an den Start, er wollte Fabiens Tipps bis ins kleinste Detail umsetzen, kam aber nicht ganz in seinen gewünschten Rhythmus und so stoppte die Uhr bei 1:49 min, welches Rang vier entsprach und nach der Quali eine solide Ausgangsposition bedeutete.

Felix fokussiert
# Felix fokussiert - Foto: Racement

Nun war es an der Zeit den Rennlauf in Angriff zu nehmen. Wieder sollte Felix vor Simon starten, viele kleine Details konnten wir während des Trainings besprechen und abstellen. Mit kleinen Schritten motivierten wir Felix vor seinem Start. „Pushen, viel mehr pushen“ waren meine letzten Instruktionen an Felix, bevor er die Startrampe verließ, und mit Vollgas in die erste Kurve fuhr. Alle drückten die Daumen, dass Felix einen guten Lauf ins Ziel bringen würde. Letztendlich stoppte die Uhr bei 1:52 min, was eine deutliche Verbesserung im Vergleich zur Quali für Felix bedeutete. Die Zeit entspricht zwar nicht ganz Felix‘ Ambitionen, wir sind uns aber dennoch sicher auf dem richtigen Weg zu sein.

Nun startete auch Simon und war dabei deutlich lockerer am Start als im vorangegangenen Seeding. Das war ein Punkt mit besonderer Bedeutung in unseren Rennvorbereitungen. Wir waren wirklich erleichtert, dass Simon unsere Tipps schnell umsetzten konnte. „Dreimal tief Luft holen und dann die Strecke runterbrennen“, war mein letzter Ratschlag an Simon. Das tat Simon auch und holte alles aus sich heraus.

Simon erkämpfte sich Platz 2 in der U19 Klasse
# Simon erkämpfte sich Platz 2 in der U19 Klasse - Foto: Racement

Die Zeit blieb bei 1:47 min stehen. Eine wirklich grandiose Zeit, ein fantastischer Rennlauf, was für Simon einen verdienten zweiten Platz in der U19 bedeutet. Lediglich Max Hartenstern war an diesem Tag schneller. Bei Simons drittem Rennen bereits das zweite Mal eine Podiumsplatzierung zu erreichen ist bemerkenswert und eine riesige Motivation für seinen bevorstehenden ersten World Cup in Fort William. Das kommende Wochenende wird für das gesamte Team etwas ganz Besonderes. Lange haben wir gemeinsam auf diese Möglichkeit hingearbeitet.

 


Weitere Informationen

Webseite: www.sramyoungguns.de
Text & Redaktion: Patrick Neukirchen
Bilder: Sebastian Sternemann, Jana Zoricic, Racement

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