Wenn man gefragt wird, ob man für ein Fotoshooting mit Brendan Fairclough und Josh Bryceland einspringen kann, fragt man nicht zweimal: Man springt ins Auto und macht sich auf den Weg. Die Empfehlung kam von Boris Beyer, der sich aktuell mehr auf die Dokumentation von World Cups spezialisiert hat. In der Vergangenheit konnte ich schon diverse World Cups oder mit dem einen oder anderen Bikeprofi Fotos machen, aber alle Erfahrung zum Trotz macht man sich nicht gerade wenig Druck, ob man es schafft, solch eine Gelegenheit auch adäquat einzufangen. Hier bekommt ihr einen Blick hinter die Kulissen, wie ein Dreh eines Bikefilms abläuft. Viel Spaß!
Fotostory: Best Track Ever
„Als Fotograf hat man bei einem Videodreh nur die zweite Priorität. Sprich, man kann viele Perspektiven, die nah am Geschehen liegen, nicht umsetzen. Schlicht aus dem Grund, weil man sonst später im Film zu sehen wäre. Selten bin ich mehr durch Büsche gekrochen oder war glücklicher, eine lange Brennweite im Gepäck zu haben.
Trotz drei langen, heißen Tagen am Berg bin ich sehr glücklich über das Ergebnis. Bei der Premiere in London zu sehen, wie die Zuschauer im Kino einzelne Segmente und die Fahraktion gefeiert haben und wie emotional und persönlich das Projekt für Clay und Brendan war, war beeindruckend.“ Jens Staudt
Interview mit Chris Seager und Robbie Meade
MTB-News.de: Hey Chris, hey Robbie – wo sind wir hier und was steht auf dem Plan?
Chris Seager: Hey, Chris Seager hier, wir sind heute in Schladming um ein weiteres Segment für Deathgrip – The Movie mit Brendan und Ratboy zu drehen. Clay Porter ist diese Woche nicht dabei, aber Robbie (Meade, Anm. d. Red.) und ich haben ein paar gute Clips gefilmt. Auf einer Strecke wie Schladming kann man aber auch nicht viel falsch machen – die Jungs haben es die ganze Woche ordentlich krachen lassen! Da war alles dabei, Drifts, Anlieger-Gaps, Riesen-NacNacs von Brendan über den Step Up. Ja, bis jetzt waren es zweieinhalb superproduktive Tage.
Ursprünglich haben wir uns etwas Sorgen gemacht, dass es zu wenig Zeit ist, aber das Wetter war auf unserer Seite und die Jungs vom Bikepark haben uns wirklich geholfen. Wir hatten ein Auto und konnten natürlich den Lift nutzen, so war es ein recht stressfreier Shoot.
Hey Robby, du hast schon öfters Filme für Red Bull produziert, unter anderem mit Danny MacAskill. Bei Deathgrip bist du im Team mit Clay Porter…
Jep, ein zwei Filme habe ich schon gemacht (lacht). Trotzdem ist es ein bisschen beängstigend, hier ohne Clay zu sein. Seine Erwartungen an dieses Projekt sind ziemlich hoch. Hoffentlich gefällt ihm, was wir bisher so gefilmt haben.
Ihr habt Clay gestern ein paar Clips geschickt, hat er euch geantwortet?
Chris: Ja, er hat Feuer-Emojis geschickt. Ich denke also, er ist ganz happy. Für dieses Segment hier in Schladming werden wir auch viel mit GoPros arbeiten. Viele richtig schnelle Aufnahmen, die Slow-Mo Aufnahmen wollen wir reduzieren. Es soll den Fahrstil der Beiden zeigen – schnell und flüssig.
Der Film ist ein gemeinsames Projekt von Clay und Brendan. Sie haben ja zuvor schon viel zusammengearbeitet…
Chris: Ja genau. Eigentlich wollten sie nur ein kleines Release machen, aber im Endeffekt ist daraus ein wirklicher Film geworden. Sie haben wirklich gut zusammengearbeitet, Brendan hat die Drehorte ausgesucht und im Grunde genommen immer einen Freund mitgebracht, mit dem er diesen Spot befahren wollte. In Südafrika war es Needles (Andrew Neethling, Anm. d. Red.), da waren wir für etwa eine Woche. In Madeira waren wir mit Sam Reynolds und Nico Vink und haben ein paar Riesensprünge an der Küste gefilmt. Dieses Segment wird ziemlich aufregend.
Wie viele Segmente hat der Film denn insgesamt?
Robbie: Sieben bis acht dürften es werden. Bis jetzt haben wir drei oder vier im Kasten. Wir haben noch einen Trip mit Brandon Semenuk, R-Dog und Kyle Jameson in Kalifornien auf ihren Homespots geplant – das wird auch sehr cool. Aber ich kann natürlich noch nichts verraten (lacht). Da musst du den Film abwarten.
Wie lange arbeitet ihr schon mit Clay zusammen?
Chris: Ich kenne ihn schon etwas länger, aber wir arbeiten erst etwas mehr als ein Jahr zusammen. Robby kooperiert ja schon ein bisschen länger mit ihm. Er hatte mich gefragt, ob ich bei dem Dreh mithelfen will und ich dachte, es ginge nur um einen Dreh an einer Location. Aber er wollte mich für den ganzen Dreh dabei haben – Ja, bitte! Das war ganz praktisch, da ich nur 30 Minuten von Brendan entfernt wohne und so immer zum Filmen kommen konnte, wenn sie Trails in London gefahren sind.
Also habt ihr auch in den Surrey Hills gefilmt?
Chris: Absolut! Wir haben eine massive Dirt Session veranstaltet, mit Sam Reynolds, Olly Wilkins, Jimmy Pratt und den ganzen anderen Locals. Im Umkreis von nur 40 Minuten liegen bei uns sieben wirklich coole Dirtjump Spots – da haben wir insgesamt zwei Wochen verbracht. Wenn wir in diesen zwei Wochen nichts Gutes gefilmt hätten, dann hätten wir echt was falsch gemacht. Die Jungs sind so abgegangen. Das wird auch klasse, war ein super Trip!
Wenn ihr zurück blickt: Was ist dein/euer persönliches Lieblingsprojekt der Karriere?
Chris: Wahrscheinlich die alten Videoprojekte mit Brendan. Ich filme wirklich gerne mit Fahrern, die gern gefilmt werden und schätzen, wenn du dir Mühe gibst. Solche Fahrer sind bereit, nochmal nach oben zu schieben und die Kurve wieder und wieder zu fahren, bis alle mit dem Ergebnis zufrieden sind. Vor allem mit Brendan macht das Spaß. Er zeigt eine große Wertschätzung, hat gute Ideen und er weiß was gut aussieht. Das macht es wirklich einfach!
Die Gondel fährt in die Bergstation ein und wir machen uns auf den Weg auf die Trails. Was dann passierte, gibt’s im Film zu sehen: Hier sind alle Infos, wo ihr den Film kaufen könnt.
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