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Wo bleiben nur die Gäste
Wo bleiben nur die Gäste
20 Jahre BIKE Transalp
20 Jahre BIKE Transalp
Pastaparty in Mayrhofen
Pastaparty in Mayrhofen
Martin beim letzten Check vor dem Start.
Martin beim letzten Check vor dem Start.
Die Sieger der Mixedwertung und deutsche Meister Sascha Schwindling und Silke Ulrich auf dem Weg zur Titelverteidigung
Die Sieger der Mixedwertung und deutsche Meister Sascha Schwindling und Silke Ulrich auf dem Weg zur Titelverteidigung
Versorgungsstelle vor der Staumauer des Schlegreisspeicher
Versorgungsstelle vor der Staumauer des Schlegreisspeicher
Der erste lange Anstieg
Der erste lange Anstieg
Man weiß immer noch nicht warum
Man weiß immer noch nicht warum
Matthias Frohn/Team Firebike, wenn andere im Berg schweigen, wird er erst richtig redselig
Matthias Frohn/Team Firebike, wenn andere im Berg schweigen, wird er erst richtig redselig
Jan Kaliciak / Benjamin Schwan mehr sla nur das Support-Team von Herzlichst Zypern
Jan Kaliciak / Benjamin Schwan mehr sla nur das Support-Team von Herzlichst Zypern
Freunde aus dem letzten Jahr, Tim Greis/Martin Ritterbach vomTeam Radon-Jentschura und Nina Gesterkamp, Fußbeauftragte von Jentschura
Freunde aus dem letzten Jahr, Tim Greis/Martin Ritterbach vomTeam Radon-Jentschura und Nina Gesterkamp, Fußbeauftragte von Jentschura
Kurz nach dem klinischen Tod können meine Lieblingsmexikaner schon wieder posen.
Kurz nach dem klinischen Tod können meine Lieblingsmexikaner schon wieder posen.
Die Chefmechaniker, Martin Tinger / Focus CX Team und Armin Weissmann
Die Chefmechaniker, Martin Tinger / Focus CX Team und Armin Weissmann
Abendliches Briefing
Abendliches Briefing
BIKE Expo in St. Vigil
BIKE Expo in St. Vigil
So schnell wird es ernst, auf einmal hat Lennard Heidenreich ein Jersey zu verteidigen.
So schnell wird es ernst, auf einmal hat Lennard Heidenreich ein Jersey zu verteidigen.
Zielsprint
Zielsprint
Regeneration fängt im Liegen an
Regeneration fängt im Liegen an
Bilderbuchpanorama
Bilderbuchpanorama
Der Meister und sein Reich
Der Meister und sein Reich
Nasse Muschi
Nasse Muschi
Empfehlung, Hotel Gran Foda, St. Vigil
Empfehlung, Hotel Gran Foda, St. Vigil
Masseur sein ist ein harter Job, jeden Tag fünf Stunden kneten
Masseur sein ist ein harter Job, jeden Tag fünf Stunden kneten
Etappe 3, Anstieg zum Limojoch
Etappe 3, Anstieg zum Limojoch
Ein Blick zurück
Ein Blick zurück
Fast oben
Fast oben
Wenn sie nett sind haben Kühe was beruhigendes
Wenn sie nett sind haben Kühe was beruhigendes
Geschafft
Geschafft
Der Pfropfen vor dem Wandertrail. Durch die Forstverwaltung vorgeschriebene Tragepassage.
Der Pfropfen vor dem Wandertrail. Durch die Forstverwaltung vorgeschriebene Tragepassage.
Nichts ist schlimmer als einen Berg hoch zu fahren und dann 400hm bergab zu laufen. sagten sich auch Pernsteiner/Geismayr und kassierten eine Zeitstrafe.
Nichts ist schlimmer als einen Berg hoch zu fahren und dann 400hm bergab zu laufen. sagten sich auch Pernsteiner/Geismayr und kassierten eine Zeitstrafe.
Auch wenn es immer jemand anders sieht: Unfahrbar, auch für versierte Marathonfahrer während eines Rennens.
Auch wenn es immer jemand anders sieht: Unfahrbar, auch für versierte Marathonfahrer während eines Rennens.
Eine der technischen Passagen, für die meisten Fahrer auch ohne Verbot mit dem vorhandenen Arbeitsgerät nicht fahrbar.
Eine der technischen Passagen, für die meisten Fahrer auch ohne Verbot mit dem vorhandenen Arbeitsgerät nicht fahrbar.
Anstieg zum Sellajoch
Anstieg zum Sellajoch
Start in St. Christina
Start in St. Christina
Auf der Etappe nach Kaltern erwischt es Team Willier
Auf der Etappe nach Kaltern erwischt es Team Willier
Bulls Barbie Kathrin Benz
Bulls Barbie Kathrin Benz
Jan sag mal wie war dein Tag?
Jan sag mal wie war dein Tag?
Einmal verzockt, Hauptsache das Jersey verteidigt
Einmal verzockt, Hauptsache das Jersey verteidigt
Geputzt und technisch okay, die 5. Etappe kann kommen.
Geputzt und technisch okay, die 5. Etappe kann kommen.

Leitpfosten um Leitpfosten zieht an mir vorbei. Langsam geht die Sonne unter und ich habe es aufgegeben, sie alle auf dem Rückweg von Riva del Garda zählen zu wollen. Nach zehn Tagen, 544,80 km und 17.987 hm bin ich auf dem Rückweg von der BIKE TransAlp 2017. Sie hat mich geschafft und den Rest des Fahrerfeldes ebenso. Sie hat ihr Jubiläum würdig gefeiert und jeder der dabei war, fährt mit schönen, sonnigen Erinnerungen nach Hause. Ich spule mal zurück.

Leitpfosten um Leitpfosten zieht an mir vorbei. Langsam geht die Sonne unter und ich habe es nach dem ersten von sieben Ferienstaus aufgegeben, sie alle zählen zu wollen. Es geht gen Süden zur zwanzigsten BIKE TransAlp. Zum Jubiläum hat sich Marc Schneider besonders viel Mühe gegeben, um dem Jubeljahr gerecht zu werden.

Letztes Jahr hatte ich das intensive Erlebnis, zwei Teams von Radon-Jentschura aus Bonn begleiten und betreuen zu dürfen. Auf dieses emotional komprimierte Low Budget Erlebnis im Camper folgt nun das genaue Gegenteil eines auf den ersten Blick dekadent anmutenden Support Deluxe Erlebnisses, das der Radreiseveranstalter Prostyle anbietet.

Wo bleiben nur die Gäste
# Wo bleiben nur die Gäste

Nach Lektüre der angebotenen Leistungen auf der ProStyle Homepage weiß ich, dass keine Wünsche offen gelassen werden. Der erste Gedanke ist Dekadenz, nachdem ich den Preis sehe: 2.000 €. Dieser weicht, nachdem ich mir den Arbeitsaufwand dieses Support Deluxe bewusst mache. Die Aussicht einmal als Hobbyfahrer so unterstützt zu werden wie in einem Profi-Radteam, hat nicht nur etwas exklusives. Mit diesem Paket kann sich der Fahrer in seiner Rennwoche auf das beschränken, was elementar ist: das Fahren der Etappen, auf der Suche nach Genuss und Qual. Wie in einem Profi-Team wird Fahrer und Bike jeden Tag aufs Neue perfekt auf die Etappe vorbereitet. Zwei Mechaniker, zwei Masseure und vier Betreuer werden zehn Teams bei ihrem Traum von der BIKE TransAlp begleiten. Für mich als chaosorientierten Spontancamper mal eine ganz neue Erfahrung, zu sehen, wie man am anderen Ende der Preisskala ein Rennerlebnis genießen kann.

10 Teams, 20 Fahrer, 8 Betreuer, 4 Fahrzeuge, das sind die blanken Zahlen zum Projekt „Support Deluxe“. Die Zahlen bekommen aber eine noch ganz andere Bedeutung, wenn man sieht, was wir so alles in den Fahrzeugen in die Alpen transportieren, um die Versorgung aller Fahrer gewährleisten zu können. Darüber hinaus sind alle Betreuer irgendwie mit dem Radsport verbunden und wissen ganz genau, was hier geleistet werden muss. Mit Martin Tinger, Teamchef und Mechaniker vom Focus XC Team haben wir einen der besten Mechaniker der Szene mit an Bord. Dorin Welker, unsere Masseurin bearbeitet normal für den BDR die Muskeln der Bahnrad-Nationalmannschaft und über Jens Heppner braucht man wohl kein Wort zu verlieren – Legende.

20 Jahre BIKE Transalp
# 20 Jahre BIKE Transalp
Pastaparty in Mayrhofen
# Pastaparty in Mayrhofen
Martin beim letzten Check vor dem Start.
# Martin beim letzten Check vor dem Start.

Anreisetag

In Karawanen geht es gen Süden – die Sommerferien in NRW haben begonnen. Dementsprechend stauspektakulär gestaltet sich die Reise, bis wir in Mayrhofen im Zillertal auf die Gäste treffen. Sofort nach der Ankunft fängt die Arbeit an. Den Teams, die aus Übersee angereist sind, wird die Arbeit des Zusammenbaus ihrer Bikes abgenommen. Highlight des Tages oder die Frage „Wie komme ich an ein Focus OE1“, ist die Geschichte eines Cannondales Scalpel. Vorweg muss ich sagen, genauso könnte es mir auch passieren. Beim Zusammenpacken von zwei Bikes drei Hinterräder einzupacken, ist so das dümmste was einem passieren kann und mutiert zum Running Gag einer ganzen Woche. Zum Glück hat Martin sein Focus OE1 dabei und ist so galant, es auszuborgen bis ein Vorderrad organisiert ist.

Zwanzig Alpenritter sitzen voller Erwartungen auf das Kommende im Spa-Bereich des Hotel Elisabeth. Das Team stellt sich vor, Details werden besprochen, Regeln und Wünsche artikuliert. Es müssen noch die Startnummern geholt, die Taschen entgegengenommen und Bikekoffer eingelagert werden. Auf der Pastaparty der TransAlp in Mayrhofen riecht es nach Race und Abenteuer. Ich persönlich bin von unserer Pastaparty schockiert. Die Bestecksituation vor mir überfordert mich komplett. Links vier Messer inkl. Brotmesser, rechts drei Gabeln und ein Löffel und on Top kleine Gabel und kleiner Löffel. Was haben die nur vor? Ich habe doch nur Hunger! Es verspricht eine lange OP zu werden, bis der Patient Hunger den Operationssaal wieder verlassen kann. Während ich noch überlege ob ich nun wirklich der Etikette folgen soll und das Besteck von außen nach innen benutze, werde ich auch schon aufgefordert zu bestellen. Die französische Menükarte mit englischer Übersetzung, zusammengestellt aus einem Bouquet blumiger Worte ist die nächste Herausforderung. Man kann dem Kellner förmlich seine Gedanken vom Gesicht ablesen, ich als Vertreter des Pöbels gehöre hier nicht hin. Ich proste ihm zu und wünsche einen schönen Abend.

Die Sieger der Mixedwertung und deutsche Meister Sascha Schwindling und Silke Ulrich auf dem Weg zur Titelverteidigung
# Die Sieger der Mixedwertung und deutsche Meister Sascha Schwindling und Silke Ulrich auf dem Weg zur Titelverteidigung
Versorgungsstelle vor der Staumauer des Schlegreisspeicher
# Versorgungsstelle vor der Staumauer des Schlegreisspeicher
Der erste lange Anstieg
# Der erste lange Anstieg

1.Etappe – Mayrhofen – Brixen

Sechs Uhr aufstehen und hopp hopp, der Zeitplan ist eng. Gestern wurden schon viele Vorbereitungen getroffen, um heute Morgen alle Gäste zeitig ans Ziel zu bekommen. Jedoch ist aller Anfang schwer, alles muss sich erstmal zusammenfinden, die Routine muss sich einstellen. 8:45 Uhr, wir haben all unsere Fahrer am Start. Masseurin Dorin und ich machen uns sofort auf den Weg zum Aufbau der Verpflegungszone eins bei km 25 am Schlegreisspeicher, der großen Talsperre im Zillertal.

Wir und Daniela Schütt, die Betreuerin des Teams Herzlich Zypern finden den perfekten Platz zum Verpflegen der Fahrer rund einen Kilometer vor der offiziellen Verpflegungszone. Ein leichter Anstieg vor einer Tunneldurchfahrt mit guter Parkmöglichkeit erleichtert uns den Aufbau unserer Verpflegungsstation. Dann geht es sehr schnell. Ein Polizeiwagen taucht auf und schon sind die Führenden durch. Pernsteiner/Geismeyer vom Team Centurion Vaude, die Titelverteidiger vom letzen Jahr, sind schon wieder auf einem guten Weg. Der Rest folgt mit geringen Abständen, wobei es einen gibt, der schon jetzt nicht wirklich gut ausschaut. Karl Platt vom Team Bulls scheint nicht seinen besten Tag zu haben.

Wir haben nun immer noch viel Zeit, bevor unsere Fahrer die Bühne betreten. Das Leistungsniveau unserer Gruppe ist günstigerweise breit aufgestellt, wodurch es nie hektisch zugehen wird. Das ändert aber nichts daran, dass wir vergessen unsere Teams beim Stopp durchzuzählen. Wie viele kommen noch und was ist falls ein Team durchgefahren ist ohne anzuhalten? Dann stehen wir hier bis zum Nimmerleinstag, bis der letzte Fahrer der Etappe unseren Posten passiert hat. Dorin und ich haben zwanzig Finger zum abzählen unserer Fahrer, wie praktisch. Dreimal schnell gecheckt, wer so alles da war. Wer saß da gestern alles noch recht unbekannt mit an den Tischen? Einer fehlt noch, er trägt zwar die rote Laterne unserer Gruppe, aber noch lange nicht die des Fahrerfeldes.

Man weiß immer noch nicht warum
# Man weiß immer noch nicht warum
Matthias Frohn/Team Firebike, wenn andere im Berg schweigen, wird er erst richtig redselig
# Matthias Frohn/Team Firebike, wenn andere im Berg schweigen, wird er erst richtig redselig
Jan Kaliciak / Benjamin Schwan mehr sla nur das Support-Team von Herzlichst Zypern
# Jan Kaliciak / Benjamin Schwan mehr sla nur das Support-Team von Herzlichst Zypern
Freunde aus dem letzten Jahr, Tim Greis/Martin Ritterbach vomTeam Radon-Jentschura und Nina Gesterkamp, Fußbeauftragte von Jentschura
# Freunde aus dem letzten Jahr, Tim Greis/Martin Ritterbach vomTeam Radon-Jentschura und Nina Gesterkamp, Fußbeauftragte von Jentschura

Nachdem er, ein Namensvetter von mir, auch verpflegt worden ist, heißt es schnell in den Zielbereich nach Brixen zu kommen. Was Luftlinie ein kurzer Trip wäre, gestaltet sich vor Ort als kleine Weltreise. Während die Transalp-Fahrer ihre Königsetappe mit 104 km bestreiten, fahren wir unsere eigene Königsetappe mit 174 km. Wir müssen das Zillertal Richtung Norden komplett durchfahren, gefolgt von einem Schwenk nach Westen, bevor es über den Brennerpass Richtung Süden nach Brixen in Südtirol geht.

Einige Mautstellen später halte ich eine italienische Mautvignette mit erhöhtem Puls in der Hand. Ein kurzer Scherz des Vignettenbeauftragten in seiner 2 m x 1 m großen Betriebsstätte bringt mein Blut in Wallung. Dazu reicht der Hinweis, dass ein Rad auf unserem Dach fehlen würde. Die Frage, woher er weiß wieviel Räder auf dem Dach stehen sollen, stellt sich mir in diesem Moment des Herzstillstands nicht. Mein Puls fährt Achterbahn in der Hoffnung, dass es das billige Rad ist, das fehlt. Als mir dann dämmert, dass wir verulkt werden, kann nur Dorin den Vignettenbeauftragten vor dem Versuch retten mich tätlich-charmant für den Herzklabaster zu bedanken.

Im Zielbereich ist schon der Teufel los. Mehrere Dutzend Fahrer sind schon im Ziel. Unser Pavillon steht und erwartet seine Kunden. Dorin verdrückt sich schnell ins Hotel zum Massieren, während wir unsere Helden nach ihrer ersten Reifeprüfung empfangen. Sie leben, sie hatten Spaß und sie wissen um den Umstand die Königsetappe bestanden zu haben. Königsetappe heißt es aber auch für die Masseure und Mechaniker. Erst spät können sie mit ihrer Arbeit beginnen und deswegen wird der Arbeitstag ein spätes Ende nach dem Briefing gegen 22:30 Uhr finden.

Kurz nach dem klinischen Tod können meine Lieblingsmexikaner schon wieder posen.
# Kurz nach dem klinischen Tod können meine Lieblingsmexikaner schon wieder posen.
Die Chefmechaniker, Martin Tinger / Focus CX Team und Armin Weissmann
# Die Chefmechaniker, Martin Tinger / Focus CX Team und Armin Weissmann
Abendliches Briefing
# Abendliches Briefing

2.Etappe Brixen – St. Vigil

Heute geht es mit Dorin und Joanna direkt zur Zielverpflegung. Dorin soll sich im Hotel auf die Massagen vorbereiten, während Joanna und ich im Ziel unsere Fahrer in Empfang nehmen. Die Anreise von Brixen nach St. Vigil ist kürzer im Vergleich zu gestern.
Wir fahren los – es piepst. Dorin fragt, wer sich nicht angeschnallt hat. Joanna greift zum Sicherheitsgurt und schnallt sich an. Es piepst immer noch. Ich greife zum Sicherheitsgurt, schnalle mich an, mit der Frage seit wann die hinteren Sicherheitsgurte auch überwacht werden? Die Antwort darauf ist ein weiterhin anhaltendes penetrantes piepsen. Der goldene Einfall, die Handbremse zu lösen erlöst uns vom Pieps.

St. Vigil in den Dolomiten, ein kleiner Ort mit beengten Möglichkeiten – eine Expo großzügig zu platzieren, ist fast unmöglich. Wir zwängen uns mit unserem Zelt in die kleine Ecke, die uns zugewiesen wird. Nachdem wir alles vorbereitet haben, vertreibe ich mir die Zeit damit, die Atmosphäre zu absorbieren.

Die BIKE TransAlp lebt von den großen Namen im Rennen, jedoch sind die Amateure und Hobbyfahrer diejenigen, die dieses Event tragen. Darum gibt es auch keine Karenzzeit. Manchmal wird die Zeitnahme erst geschlossen, während die Pastaparty abends schon in vollem Gange ist. Auch der letzte versprengte Alpenradler ist ein Teilnehmer des Rennens und hat seinen Zieleinlauf verdient.

BIKE Expo in St. Vigil
# BIKE Expo in St. Vigil
So schnell wird es ernst, auf einmal hat Lennard Heidenreich ein Jersey zu verteidigen.
# So schnell wird es ernst, auf einmal hat Lennard Heidenreich ein Jersey zu verteidigen.
Zielsprint
# Zielsprint
Regeneration fängt im Liegen an
# Regeneration fängt im Liegen an

Die größte Herausforderung des heutigen Tages wird der Transport unserer Teams ins Hotel sein. Zwanzig Zimmer auf einen Schlag in der Hochsaison zu buchen ist nicht so einfach. Im heutigen Fall beschert es uns viel Fahrerei, aber auch ein absolutes Hotelhighlight. Das Hotel Gran Foda punktet sowohl mit seinem Ambiente, seinem Essen als auch mit der genialen Aussicht auf 1.780 m. Jedoch hat alles seinen Preis. Alle Gäste und alle Räder sechs Kilometer hoch auf einen Berg zu bringen klingt einfach, isses aber nicht.

Dazu kommt noch der Versuch unseres kleinen Mexikaners selber nach oben zu radeln. Er weiss aber nichts von den zweistelligen Prozenten, die vor ihm liegen. Er gibt auf bevor sie den tiefen einstelligen Bereich verlassen, auch, weil er Angst hat, sich zu verfahren. Bei der ersten Fahrt sehe ich ihn noch radeln, bei der zweiten Fahrt steht er am Strassenrand, bei der dritten Fahrt sehe ich ihn den Daumen raushalten, bevor ich ihn auf der vierten und letzten Fahrt retten kann. Viermal laden, berghoch fahren und abladen schreit nach Bier, Proooooooost.

O-Ton des Tages von Heppe: „Ich weiß garnicht warum ich dreimal anhalten musste damit Äggi sich auf die Wiese legen konnte, weil ihr schlecht war. Ich bin nicht zu schnell gefahren, nur zügig.“

Bilderbuchpanorama
# Bilderbuchpanorama
Der Meister und sein Reich
# Der Meister und sein Reich
Nasse Muschi
# Nasse Muschi
Empfehlung, Hotel Gran Foda, St. Vigil
# Empfehlung, Hotel Gran Foda, St. Vigil
Masseur sein ist ein harter Job, jeden Tag fünf Stunden kneten
# Masseur sein ist ein harter Job, jeden Tag fünf Stunden kneten

3. Etappe St. Vigil – St. Christina 65,28km/2461hm

Heute ist Raceday für mich. Ich möchte auch meine Packung bekommen, so wie all jene, die es sich so sehnlichst gewünscht haben, sieben Tage im Renntempo durch die Alpen zu fliegen. Ich als formbefreiter Medienvertreter schaue mir mal an, was man sich so während einer Etappe antun kann.

Start in St.Vigil ist 8:00 Uhr in der Früh. Nachdem wir uns alle auf der sechs Kilometer langen Abfahrt vom Hotel warm geschlottert haben, sortiert sich jeder in seinem Startblock ein. Wir alle fiebern der Panorama-Königsetappe mit Downhill-Tragepassage entgegen. Das Scharren der Füße auf dem Asphalt ist schon etwas zurückhaltender geworden. Die letzen zwei Etappen haben nicht nur eine beruhigende Wirkung auf die Gäste von ProStyle gehabt.

Ein Startschuss und nix passiert. Ist auch nicht verwunderlich bei 800 Fahrern, wenn man relativ weit hinten steht. Dafür geht es dann, als es los geht, umso zügiger voran und ich lasse mich hinreißen mitzugehen. Egal, ich lasse der Leidenschaft freien Lauf. Die ersten zehn Kilometer betrügen uns. Der Anschein eines nicht vorhandenen Anstiegs täuscht. Am Ende der Ballerei stehen schon 300 hm auf der Uhr bevor die restlichen 700 hm auf Schotter in der erwarteten Steilheit hoch zum Limojoch zurückgelegt werden. Schnell ein Poserfoto und ein paar Kühe auf die Speicherkarte gebrannt und ab geht die Trailbeschau hin zum Tadegajoch.

Die Fotostops spülen mich langsam aber stetig immer weiter zurück im Feld, dorthin wo der Wettkampf sich auf das Ankommen konzentriert. Die Annahme die Trage-Downhill-Passage in Teilen fahren zu können zerschlägt sich bei der Ankunft. Da steckt ein Pfropfen aus mehr als 100 Fahren am Traileingang fest. Es geht lange gar nichts. Wanderer, die von unten nach oben kommen, machen den Abstieg sehr schwierig, auch, weil der Stieg es wirklich in sich hat. Später wird ein STRAVA-Segment mit dem Namen „Crazy man run down Trans Alp“ das Highlight dieser Etappe für die Ewigkeit festhalten.

Etappe 3, Anstieg zum Limojoch
# Etappe 3, Anstieg zum Limojoch
Ein Blick zurück
# Ein Blick zurück
Fast oben
# Fast oben
Wenn sie nett sind haben Kühe was beruhigendes
# Wenn sie nett sind haben Kühe was beruhigendes
Geschafft
# Geschafft

Der erste Berg ist zur Halbzeit geschafft und mit ihm 1000 hm. Verpflegung fassen wir bei Dorin und Joanna an der Prostyle Station, bevor es ab geht in den nächsten Anstieg zum Grödnerjoch. Der flachere untere Teil führt über Schotter und Trails, der Rest dann im Spitzkehrenrausch über Asphalt. Kurz vor oben gibt es nochmal bei Björn Verpflegung und es werden die letzen Asphaltmeter vernascht. Die Trails zwischen Grödnerjoch und Sellajoch sind aufregend bis meine Flasche weg ist. Ich fahre weiter, bin zu faul zurückzufahren. Die Annahme es auch ohne Wasserzufuhr bis zum Ende zu schaffen, wird sich im Anstieg zum Sellajoch rächen.

Die vier Kilometer lange Abfahrt, befreit von der Fürsorge um meine Trinkflasche, ist ein Genuss mit Nachahmungswert. Im nachfolgenden zähen Anstieg zum Sellajoch drehen sich meine Gedanken aber nur noch um meinen Durst. Dazu gesellt sich ein leichter Schmerz im Lendenwirbelbereich gepaart mit der Erkenntnis, dass ein 34er Kettenblatt auf der Eagleschaltung alpenuntauglich ist. So werden das Sellajoch und ich nicht die besten Freunde. Mit Mopsgeschwindigkeit bewege ich mich gen Himmel. Ein Brunnen rettet mich und bevor meine Fontanelle wegen einer Überdosis Höhenmeter anfängt zu drücken geht es glücklicherweise wieder nach unten. Mein lieber Herr Gesangsverein! Neunhundert Tiefenmeter gilt es zu entzaubern, bevor wir wieder unten im Tal stehen. Ich hasse lange Anstiege in einem gleichmäßigen Rhytmus, Tiefenmeter sind mir da viel sympathischer. So lustig es ist, Fullys mit einem Hardtail mit angeschlossener 60 mm Lauf-Fork zu vernaschen, so schmerzvoll ist das Geschäppere für meine vierundfünfzig Handknochen. Das verwackelte Testbild vor meinen Augen macht auch die korrekte Linienwahl nicht so einfach. Drei unbeabsichtigte MacAskill-Einlagen retten mir den Arsch bevor die Sehnsucht nach einer anderen Sitzgelegenheit im Ziel endgültig mein Hinterteil von Tinkerbell trennt. Ich fühle mich so lässig abgenutzt wie die Jeans die man heute so trägt, die ich aber früher in die Altkleidersammlung gegeben habe.

Nach dem Genuss einer bedarfsorientierten Massage von Dorin und der Gewissheit morgen keine 98 km und 3.001 hm fahren zu müssen, geht es schon wieder besser. Alle anderen dürfen sich freuen, dass ihr Wunsch nach der BIKE TransAlp weiter in Erfüllung geht.

Der Pfropfen vor dem Wandertrail. Durch die Forstverwaltung vorgeschriebene Tragepassage.
# Der Pfropfen vor dem Wandertrail. Durch die Forstverwaltung vorgeschriebene Tragepassage.
Nichts ist schlimmer als einen Berg hoch zu fahren und dann 400hm bergab zu laufen. sagten sich auch Pernsteiner/Geismayr und kassierten eine Zeitstrafe.
# Nichts ist schlimmer als einen Berg hoch zu fahren und dann 400hm bergab zu laufen. sagten sich auch Pernsteiner/Geismayr und kassierten eine Zeitstrafe.
Auch wenn es immer jemand anders sieht: Unfahrbar, auch für versierte Marathonfahrer während eines Rennens.
# Auch wenn es immer jemand anders sieht: Unfahrbar, auch für versierte Marathonfahrer während eines Rennens.
Eine der technischen Passagen, für die meisten Fahrer auch ohne Verbot mit dem vorhandenen Arbeitsgerät nicht fahrbar.
# Eine der technischen Passagen, für die meisten Fahrer auch ohne Verbot mit dem vorhandenen Arbeitsgerät nicht fahrbar.
Anstieg zum Sellajoch
# Anstieg zum Sellajoch

4.Etappe St. Christina – Kaltern

Es macht diese Etappe nicht entspannter, dass sie nur zwei unter 100 Kilometer hat. Die Vorfreude auf Höhenmeter ist gedämpft, weil die drei ganz vorne steht. Ich habe Ruhetag. Das bedeutet, dass ich kein Rad fahre, dafür aber den Transport zum Ziel begleite, um nach der Zielankunft dabei zu helfen, unsere Edelweißpiraten aufzupäppeln. Wäre alles kein Problem, wenn uns nicht dieses neue Fahrgeschäft den Tag versalzen würde. Wir fahren heute mit dem Spitzkehrenkarusell unsere Gäste zum Hotel eingeschränkter Wahl. Es geht hoch zum Mendelpass und dann noch ein bisschen weiter den Berg hinauf bis zur Penegalspitze.

Zielverpflegung, Massageliegen, Utensilien, Gästegepäck, zwei Masseure, zwei Betreuer, die Karawane zieht weiter. Kurzweilig ist die Fahrt, Prostatagespräche für den gesetzten Mann und Lästereien für die junge Frau sorgen für Kurzweil, bevor es für mich zum ersten Mal heute in das Spitzkehrenkarusell hoch zur Penegalspitze auf 1.740 m geht. Masseure und Liegen raus und zurück mit Joanna in den Zielbereich. Der Gedanke an eine Expo in Zielnähe zerfällt beim Anblick auf die steile Spitzkehre, die den Weg zum Standplatz markiert.

Start in St. Christina
# Start in St. Christina
Auf der Etappe nach Kaltern erwischt es Team Willier
# Auf der Etappe nach Kaltern erwischt es Team Willier
Bulls Barbie Kathrin Benz
# Bulls Barbie Kathrin Benz
Jan sag mal wie war dein Tag?
# Jan sag mal wie war dein Tag?
Einmal verzockt, Hauptsache das Jersey verteidigt
# Einmal verzockt, Hauptsache das Jersey verteidigt

Die Lautsprecherei kündigt schon die Sieger des heutigen Tages an: „Kaufmann/Käs“. Wir sind noch dabei Stühle und Tische herzurichten. Wir haben Zeit, die Profis fahren auf einem anderen Stern. Das große Feld wird noch sehr lange auf sich warten lassen. Stürze gab es heute zuhauf. Die Etappe war lang, der Schotter schnell und die Sonne brütend heiß. Schotterkurven verzeihen keinen Übermut. Irgendwann kommen die ersten unserer Fahrer an und stöhnen als sie sehen, dass es noch ein paar Höhenmeter obendrauf gibt. Alle sind fertig. Nach vier Tagen fängt es an richtig weh zu tun. Es fällt nicht mehr so leicht, sich über die TransAlp so zu freuen wie am ersten Tag. Dabei hat man es sich doch so sehnlichst gewünscht. Der Mythos BIKE TransAlp muss gefüttert werden, egal ob logistische Engpässe oder das Wetter dem Rennen Steine in den Weg legen wollen, nur der Mythos zählt.

Für uns heißt Mythos shuttlen bis auf 1.740 m über 17 km Wegstrecke, erst über den Mendelpass und dann in verschärfter Version über eine noch schmalere Straße hoch zur Penegalspitze. Laden-fahren-entladen-fahren, knappe zwei Stunden für eine Tour und das zweimal, ich kann keine Spitzkehren mehr sehen.

Geputzt und technisch okay, die 5. Etappe kann kommen.
# Geputzt und technisch okay, die 5. Etappe kann kommen.

Ich mache jetzt hier mal Schluß für heute, meine Finger haben Durchblutungsstörungen. Nächste Woche geht es in einer Sonderausgabe der MuaMi weiter mit der Bike TransAlp.

In diesem Sinne, Think Pink – Eure Muschi

Anmerkung: Für den Inhalt der Artikel aus der Serie “Muschi am Mittwoch” ist der benannte Autor verantwortlich. Die in den Artikeln vertretenen Ansichten und Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider. Für Anregungen und Kritik steht der Autor hier themenbezogen in den Kommentaren und allgemein per privater Nachricht zur Verfügung.

  1. benutzerbild

    Deleted 30320

    dabei seit 12/2015

    Als ob jeder Strava benutzen würde.

    Auf besagtem Segment wurden immerhin bis heute 961 Zeiten getaggt.
    in 2016 wurden 6,2 Millionen Radfahrten hochgeladen, was einer länge von 241Mio km entsprach.
    Also so ganz ungenutzt ist Strava nicht.
  2. benutzerbild

    dirtpaw

    dabei seit 10/2001

    bei der schönen Werbung gabs sicher einen ordentlichen Discount beim buchen;-)

  3. benutzerbild

    Chemtrail

    dabei seit 04/2010

    Auf besagtem Segment wurden immerhin bis heute 961 Zeiten getaggt.
    in 2016 wurden 6,2 Millionen Radfahrten hochgeladen, was einer länge von 241Mio km entsprach.
    Also so ganz ungenutzt ist Strava nicht.

    Das bedeutet das bisher 961 verschiedene Fahrer da vorbei gekommen sind? (Oder werden Zeiten auch mehrfach gelistet, dann könnten es ja auch nur eine Hand voll Locals sein die da regelmäßig vorbei kommen) Klingt jetzt eigentlich nicht nach einem nie versiegendem Strom von Mountainbiker die sie wie eine Gnu-Herde Non Stop 24/7 da durch zwängen.
  4. benutzerbild

    Deleted 30320

    dabei seit 12/2015

    Das bedeutet das bisher 961 verschiedene Fahrer da vorbei gekommen sind? (Oder werden Zeiten auch mehrfach gelistet, dann könnten es ja auch nur eine Hand voll Locals sein die da regelmäßig vorbei kommen) Klingt jetzt eigentlich nicht nach einem nie versiegendem Strom von Mountainbiker die sie wie eine Gnu-Herde Non Stop 24/7 da durch zwängen.

    Nein das sind961 gestoppte Zeiten von verschiedenen Bikern die auch mehrfach gefahren sein könnten aber nur die schnellste eines jeden Bikers steht in der Liste. Man kann solch ein Segment bei Strava melden, dann verschwindet es wieder. Muss man nur eine Begründung schreiben.
  5. benutzerbild

    huidiwui

    dabei seit 01/2010

    Na wem das gefällt.... eindeutig zu viele Leute

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