Der Endspurt ist offiziell eröffnet: Am kommenden Wochenende findet der sechste und damit vorletzte Downhill-Weltcup der Saison statt. Auf dem Programm steht der einzige nicht-europäische Weltcup des Jahres: Für den Weltcup-Zirkus geht es nach Mont-Sainte-Anne. An der Ostküste Kanadas erwartet die Fahrerinnen und Fahrer die wohl schnellste Strecke des Jahres, die nicht zu Unrecht einen legendären Ruf genießt. Anschnallen und gut festhalten: Es wird wild!
So langsam aber sicher biegt der Downhill-Weltcup ein auf die Zielgerade der Saison 2017. Nach fünf spannenden Rennen in Frankreich, Schottland, Österreich, Andorra und der Schweiz steht nun der erste und einzige nicht-europäische Weltcup der Saison an: Für den Weltcup-Zirkus geht es an die Ostküste Kanadas zum legendären Rennen in Mont-Sainte-Anne. Die Strecke ist die längste, die der Weltcup zu bieten hat, und vermutlich auch die schnellste. Statt Bikepark-Geballer erwartet die Fahrer jedoch eine weitestgehend naturbelassene und sehr breit abgesteckte Piste, die regelmäßig für spektakuläre Rennen sorgt. Aktuell liegt der Südafrikaner Greg Minnaar mit 902 Punkten in der Gesamtwertung auf Platz 1 – gefolgt vom Australier Troy Brosnan (742 Punkte) und dem Amerikaner Aaron Gwin (649 Punkte). Bei in dieser Saison noch maximal 500 ausstehenden Punkten könnte es hier bereits zu einer Vorentscheidung um den Gesamtweltcup kommen. Noch spannender geht es aktuell bei den Damen zu: Nach ihren beiden Siegen in Andorra und der Schweiz liegt Myriam Nicole aktuell auf Rang 1, dicht gefolgt von Tracey Hannah und Tahnée Seagrave. So oder so steht fest: Das Rennen in Mont-Sainte-Anne wird mit Sicherheit eine spannende und pfeilschnelle Angelegenheit – die dank der Zeitverschiebung übrigens zur besten Sendezeit am Samstag Abend deutscher Zeit live übertragen wird!
Downhill World Cup #6: Mont-Sainte-Anne (CAN)
- 03.08. – 05.08.2017
- Streckenlänge: 3000 Meter
- Höhendifferenz: 625 Meter
- Gewinner Männer 2016: Danny Hart (3:59.754 min)
- Gewinner Frauen 2016: Rachel Atherton (4:37.488 min)
- Bester deutschsprachiger Fahrer 2016: Markus Pekoll (Platz 14)
Zeitplan
| Mittwoch, 02.08. | 13.00 – 14.00 14.00 – 16.00 | Track Walk Elite-Teams Track Walk alle Teams | ||
| Donnerstag, 03.08. | 08.00 – 11.30 11.45 – 15.15 15.30 – 17.00 | Downhill-Training Fahrer Gruppe B Downhill-Training Fahrer Gruppe A Nonstop-Training | ||
| Freitag, 04.08. | 08.00 – 09.45 10.00 – 11.45 ab 12.15 ab 12:30 ab 13.30 ab 14.00 | Downhill-Training Fahrer Gruppe B Downhill-Training Fahrer Gruppe A Seeding Run Juniorinnen Qualifikation Junioren Qualifikation Damen Qualifikation Herren | ||
| Samstag, 05.08. | 08.30 – 09.30 ab 10:00 ab 10:30 11:30 – 12:30 ab 13:00 ab 14:00 | Downhill-Training Junioren & Damen Finale Juniorinnen Finale Junioren Downhill-Training Herren Finale Damen Finale Herren |
Einen detaillierten Zeitplan findet ihr unter diesem Link.
Achtung: Das Finale des Downhill-Weltcups in Mont-Sainte-Anne findet bereits am Samstag statt!
Rückblick: Das Rennen 2016
Nach einem Defekt in seinem Quali-Lauf konnte Loïc Bruni 2016 ein Comeback nach Maß feiern: Mit einer Zeit von knapp über 4 Minuten katapultierte sich der Franzose, der die Rennen zuvor aufgrund einer Verletzung verpasst hatte, in den Hot Seat und machte es sich dort bequem. Verdrängt wurde er erst kurz vor Schluss von Danny Hart, dem der erste Weltcup-Sieg in der Schweiz kurz vorher sichtlich Selbstvertrauen gegeben hat. Als letzter Fahrer ging Aaron Gwin auf die extrem schnelle und ruppige Strecke – doch an die Zeit des Briten kam der Amerikaner nicht ganz ran. Das war gleichbedeutend mit dem zweiten Sieg Danny Harts hintereinander. Der restliche Saisonverlauf ist bekannt … Beim Rennen der Damen bewies Rachel Atherton einmal mehr ihre unfassbare Klasse: Mit einem Vorsprung von über 10 Sekunden pulverisierte sie förmlich das Klassement.
Abseits der Strecke
Obwohl Mont-Sainte-Anne in Kanada liegt, wird hier ausschließlich französisch gesprochen. Die kleine Stadt in der Nähe von Quebec City liegt gut acht Stunden nordöstlich von New York. In anderen Worten: Wir befinden uns mitten im Niemandsland. Trotzdem ist das Rennen seit der Gründung des Weltcups im Kalender vertreten. Kein Wunder: Die Gegend ist dank üppiger Wälder, imposanter Wasserfälle und einem Fjord durchaus pittoresk. Nicht nur die Amtssprache, sondern auch die monumentale Kirche im Stadtkern erinnern an den Saisonauftakt im französischen Pilgerort Lourdes. Von daher: Bienvenue à Franada!
Die Favoriten
Um noch eine realistische Chance auf den Sieg in der Gesamtwertung zu haben, müssen Aaron Gwin und Troy Brosnan in Mont-Sainte-Anne auf Sieg fahren – sie sind neben dem aktuell Führenden Greg Minnaar definitiv zu den ganz heißen Anwärtern auf den Sieg in Kanada zu zählen. Insgesamt fehlt es in diesem Jahr aber den meisten Fahrern an Konstanz. Von daher dürfte es für Loïc Bruni, Danny Hart und Co. darum gehen, am Wochenende ein gutes Ergebnis einzufahren, um dann viel Selbstvertrauen und Momentum mit in die letzten Rennen der Saison zu nehmen. Ähnlich offen dürfte das Rennen der Damen werden: Myriam Nicole, Tracey Hannah, Tahnée Seagrave und die wieder genesene Rachel Atherton werden alle um den Sieg mitfahren. Bei den Junioren wäre ein Sieg des Kanadiers Finn Iles keine allzu große Überraschung. Doch auch hier schläft die Konkurrenz nicht: Matt Walker, Kade Edwards, Sylvain Cougeroux und vielleicht sogar der deutsche Cube-Pilot Max Hartenstern werden weit vorne in der Ergebnisliste zu finden sein.
Watch out for …
Geheimfavoriten gibt es zu diesem Zeitpunkt der Saison keine mehr. Deshalb geht die Watch out for …-Sektion in dieser Woche an einen nicht ganz so geheimen Favoriten, der dieses und letztes Jahr immer wieder sein Potenzial hat aufblitzen lassen: Luca Shaw vom Santa Cruz Syndicate. Der junge Amerikaner zählt eher zu den ruhigen Typen. In Mont-Sainte-Anne fuhr er letztes Jahr erstmals aufs Podium und hat auch dieses Jahr bewiesen, dass er definitiv die Geschwindigkeit hat, um ganz weit nach vorne zu fahren. Ein überragendes Ergebnis ist bislang noch ausgeblieben – gut möglich, dass wir am Samstag Luca Shaw an Bord seines Santa Cruz V10 29 sehr weit vorne sehen werden!
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Der Downhill-Weltcup 2017 biegt auf die Zielgerade ein. Wer ist euer Favorit auf den Sieg in Mont-Sainte-Anne?
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Ratboy hat sich übrigens aus dem Downhill-Racing zurückgezogen, weil er seit seiner heftigen Verletzung in Hafjell keine richtige Motivation mehr fürs Rennen Fahren hat. 
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