Neues Jahr - neue Tossys!
Hallo,
Ich habe wahrhaftig in drei Tagen alle Beiträge in den 37 Seiten gelesen. Nicht ohne Grund, denn mich hat es nun auch erwischt.
Für das neue Jahr hatte ich mir vorgenommen, mehr Zeit für Sport und Spaß zu investieren, weniger zu arbeiten und weniger am Haus zu bauen.
04.01.13
SkiWelt Schöneck im Vogtland. Die Pistenbedingungen sind nicht die Besten, aber ok. Es sind nicht viele unterwegs. Es geht gut, bis es mich in einer Welle komplett vorne aushebt und ich mit meinen 100kg ausschließlich auf das rechte Schulterblatt krache. Ich höre es knallen und hoffe noch, das es sich um den Stecken handelt, aber der lag weiter oben auf dem Hang. Ich sitze automatisch auf dem Arsch und habe den rechten Arm im Schoß liegen. Die Finger lassen sich bewegen - nichts gebrochen. Beim Schulterkreisen schnackelt und sticht es. Jetzt bin ich mir sicher, es ist nicht gut gegangen.
Später, im Klinikum Schöneck eine erste Prognose von einer Ärztin in Ausbildung - Schulter ausgekugelt, zur Absicherung Röntgen. Auf der Schulter hockt ein schöner Knubbel. Ein Arzt kommt hinzu drückt auf die Schulter und diagnostiziert Schulterecksgelenksprengung und meint auch gleich, sie wäre operationspflichtig - Hakenplatte. Ich bekomme einen Gilchrist angelegt und werde vorerst entlassen. Bei der Wahl der Operationsstätte entschied ich mich für die Heimat.
06.01.13
Vorstellung im SRH Waldklinikum Gera / Notaufnahme. Erneutes Röntgen (ohne Belastung) Diagnose Tossy3/Rockwood4. Es wird eindeutig zur OP geraten, mit Hakenplatte. Angesprochen auf andere Methoden, sagte man, dass man mit der Platte gute Erfolge hat und die anderen Methoden nicht einsetzt.
Nach drei Tagen lege ich den Gilch ab. Ich bekomme Ausschlag am Unterarm und wollte das Dingen nur mal waschen, stelle aber fest, das ich auch ohne auskomme. Der Arm klebt quasi alleine am Brustkorb. Beweglichkeit des Oberarm bei Null. Ich schlafe beschissen und bin erschöpft. Langsam sortiert sich die Schulter wieder, oder ich gewöhne mich langsam dran.
Dank Automatik fahre ich zur Anästhesiebesprechung mit dem Auto.
11.01.13
Mein Arzt kommt gerade vorbei, als ich einparke.
OP am Vormittag und zum Kaffeetrinken wieder auf dem Zimmer.
Narkose war völlig problemlos, es soll gut gelaufen sein.
Der Arm schnackelt mörderisch, ich finde kaum eine Stellung, die entspannt. Der Bettnachbar schnarcht. Ich bin die komplette Nacht wach und fertig.
Röntgen. Die Platte ist mit drei Schrauben auf das Schlüsselbein gesetzt. Kein Hochstand sichtbar.
14.01.13
Entlassung. Die Naht ist geklammert und sieht gut aus. Der zweite Behälter für die Drainage bleibt leer und wurde entfernt. 10 Wochen soll die Platte bleiben. 6 Wochen, wie früher, macht man nicht mehr. Es gab seltene Fälle, wo die Bänder nicht gehalten haben.
Die erste Zeit ist die Hölle. Ich bin sicherlich nicht zimperlich aber durch Schmerz und Schlafentzug manchmal kurz vorm Heulen. Unfassbar wieviel Sch... Mist zu manchen Zeiten im TV kommt. Aber es ist die einzigste Ablenkung die hilft. Zum Lesen von Büchern fehlt mir leider die Konzentration.
Die kommende Woche steigere ich mich auf zwei Stunden Schlaf pro Nacht. Die Schmerzmittel setze ich nach und nach ab. Ich habe mal ausgesetzt und keinen Unterschied gemerkt.
Die Schulter hat einen Druck, als klemme ein Schraubstock drauf. Bei einer falschen Bewegung sticht es wie ein Stromschlag.
22.01.13
Ich bin bei fast fünf Stunden Schlaf angekommen. Ich habe seit der Entlassung keinen Gilch getragen. Langsam löst sich der Oberarm wieder. Ich lasse ihn pendeln.
Heute war ich erstmalig wieder dienstlich unterwegs und bin 500km gefahren. Ich konnte rechts sogar zum Lenkrad greifen und mitlenken. Ich bin wieder guter Dinge.
Seit Dem letzten Frühjahr habe ich wieder ein Motorrad, seit Oktober habe ich mein neues 13er Speci Camber Comp Carbon. Nun stehen beide rum!
PS: Ist im Übrigen ein tolles Tossy-Forum hier, aber warum wird hier so viel von Fahrrädern geschrieben?