Hallo zusammen.
Ich nutze das Thema hier mal um mich und meinen Einstieg ins Thema Querfeldeinrad vorzustellen.
Ich heiÃe Michael, bin 33 Jahre jung und notorischer Selberbauer / alles Ausprobierer.
Ich hab nen Keller mit allerlei altem Werkzeug und vor 2 Jahren habe ich angefangen, mir Räder zu bauen. Zunächst erstmal ssp-Poloräder und Fixies.
Da ich nach 12 Jahren ohne Fahrrad viel Spaà am Thema gefunden habe und jetzt öfter mal 80km hügeligen Arbeitsweg mit dem Rad zurücklege, kam der Wunsch nach einer Eier-legende Woll-Milchsau auf. (naja, und weil in den ganzen Rahmenbau und auch Fixie-blogs das Thema Cross immer stärker präsent wird)
Wunschliste:
- Hier und da mal ein paar Schotterpisten und Waldautobahnen zu reiten, öfter mal im Schlamm zu spielen.
- Ab und an mal mit ca. 20kg Gepäck ein bis zwei wöchige Urlaubs-Touren zu unternehmen.
- Ein Alltags-Rad für Herbst bis Frühjahr, mit dem ich dann auch im Winter öfter mal zur Arbeit fahren will
- Ein Rad für Schnee und Eis mit der Möglichkeit Spike-Reifen aufzuziehen.
- Leichtbau ist kein Thema. Bin 191cm lang und zwischn 95 und 100kg schwer. Mit Gepäck und Scheibenbremse ist Leichtbau nicht angeraten.
Das ganze sollte mind. 622-45 Reifen aufnehmen können und mit Avid BB7 gebremst werden. Als günstige Lösung zunächst 2x8 Gänge dran und allgemein möglichst schlicht und robust.
Rohre sind double butted CroMo, bzw. für die Gabel selbst knofizierte (abgedreht und geschliffene) âstraight gaugeâ CroMo Rohre.
Geometrie:
Für die Gabel hab ich 28*1.5mm CroMo Aerospace-Rohre genommen. Diese wurden abhängig von der Belastung abgedreht und geschliffen (oben/mitte/unten, sowie R/L unterschiedlich -Wandstärken zwischen 1.0 und 1.5mm )
Gelötet ist unten mit Messing, oben mit hochfestem Nickel-Silber.
AbschlieÃend wurde der Lagersitz mit Silber aufgelötet und dann die ganze Gabel ab in die Drehbank zum Lagersitzschneiden.
Tiiieeef Luft holen.....Knopf drücken und ab dafür.
Zugführungen anlöten und ne postmount Aufnahme "schnitzen".
Probeweise den 42er Smart Sam reingesteckt. Reichlich Luft.
Man erkennt Gewinde unten im Schaft , dies dient der Befestigung eines späteren DIY Gepäckträgers. Die selbe Befestigung findet sich später im Monostay hinten.
Die Ausfallenden habe ich bei 2SoulsCycles bezogen. Es wurden gleich mal Späne gemacht und ein nen paar Gramm entfernt.
Dann hab ich 2 Biegeformen zum Biegen der Ketten- und Sitzstreben gefräst.
Das ist 19x0.8mm CroMo, mit Sand gefüllt und dann gebogen.
Ging ganz gut für den ersten Versuch, ist natürlich ausbaufähig aber es gibt keine nennenswerten Dellen.
Dann habe ich die Baugruppe Kettenstreben/Tretlager/Ausfallern verschweiÃt, formiert wurde durch die Klemmung des Tretlagers. (Sowohl beim Punkten in der Lehre, als auch in der SchweiÃaufnahme mit dem Kugelkopf)
622x42 Smart Sam, reichlich Freiheit für Matsch ...
Auf diesem Bild in kürzester Stellung der Ausfallenden, 425mm Kettenstrebenlänge. Mit Packtaschen / als "Reiserad" werden die Ausfaller dann nach hinten geschoben und es ergeben sich 440mm.
SchweiÃnaht Kettenstrebe 19x0.8mm an Tretlager, weit entfernt von Profiqualität, sollte aber ein paar Jahre durchhalten. Insbesondere an den Ãbergängen an den Absatzpunkten muss ich arbeiten, die gefallen mir noch gar nicht.
Dann habe ich für den Rahmen Kühlkörper mit Formiergasanschluss gebaut. Diese sind für das Steuerrohr (hab auch welche fürs Sitzrohr gemacht) Da sind Konen drin, die die Kühlkörper im Rohr spreizen. Mit den Aludeckeln wird dann halbwegs gasdicht abgeschlossen und der Rahmen von innen mit Argon geflutet.
Dann wurden die Rohre für den Rahmen zurechtgesägt und gegefeilt.
AnschlieÃend hat die interne Kabelführung viel zeit verschlungen.
Hinterradbremse läuft durchs Oberrohr, beide Schaltzüge durch das Unterrohr. Die Röhrchen treten in den verstärkten Endbereichen der Rohre ein/aus.
Zunächst habe ich die Lage der Löcher festgelegt und dann UntermaÃ-Löcher 5mm gebohrt.
Aus CroMo Rohrresten hab ich dann Verstärkungsplättchen geschnitzt und mit alten Speichen (als Feder) hinter die zuvor erstellten Ãffnungen geklemmt. Das ganze wurde dann mit Silber durch die zvor erstellte 5mm Bohrung verlötet.
Im Unterrohr laufen die Hüllen der Schaltzüge durchgehend.
Den Zug für die hintere Scheibenbremse wollte ich nicht durchgehend führen. Hatte ein wenig Bedenken wegen der Reibung auf der Länge (kein Ahnung, ob Begründet, evtl. auch nur Spieltrieb). Also habe ich aus einer Edelstahlwelle Kabelstopper gedreht und diese mit einem 4mm Messingröhrchen verbunden.
Innen:
Aussen:
AbschlieÃend die Feile am frisch gebadeten Unterrohr geschwungen und so verschwand ein Tag Arbeit in der Unsichtbarkeit.
Danach habe ich angefangen den Rahmen abzuschweiÃen.
Steuerkopf:
Monostay / Sitzrohr / Oberrohr
Rahmen bis auf Kabelführungen im Bereich des Hecks fertig:
Der Monostay hinten sieht nicht nur so ähnlich wie die segmentierte Gabel aus, er hat natürlich auch die versteckte Gepäckträgerbefestigung. In dem Fall nen Stopfen mit M8 Gewinde.
Gestern gab es die erste Probefahrt.
3h Wald fühlten sich an wie 10 Minuten.
Ich war richtig platt und hab einen unglaublichen Spaà gehabt.
Bin tiefe Schlammpfade (Reitwege) gefahren, in denen ich Knöcheltief versunken bin.
Aber auch Waldautobahnen / breite Schlamm-Schotterpisten.
Diese mit 50 kmh in Klickies mit ner 50/13 Ãbersetzung im Wald bergab zu ballern, war für mich als SraÃenfixie-fahrer echt ungewohnt.
Hab dann aber ich einfach den "flow" genossen und über alles was mir vor die Flinte kam nen bunny-hop gemacht, dabei den gröÃten Adrenalin-Ausstoà seit längerem und einen unglaublichen Spaà gehabt.
Das Teil fühlt sich auf den Schotterpisten wie ein Rennrad auf der StraÃe an. Der grip der ollen Smart Sam ist für das, was ich gewohnt bin echt beachtlich. Natürlich geht man nicht dahin und auf schwerem Terrain nicht ganz so schnell vorwärts, wie die Jungs mit fullys. Aber ich bin echt überrascht, wo man überall noch fährt und wie böse schnell man das Ding prügeln und in highspeed Kurven drücken kann. Das Rad schiebt sehr gutmütig über beide Räder, hab mich nie wirklich unsicher gefühlt.
Die Bilder sind vom Anfang der Runde, da war Diana noch sauber. Aber keine Sorge, ich habe sie im weiteren Verlauf der artgerechten Haltung zugeführt.
Bin erstmal sehr zufrieden.
Das Rad wiegt in der Ausstattung 12.8kg. Ist kein Leichtgewicht, aber für so ein groÃes und konservativ ausgelegtes Reisetaugliches Rad imho o.k.
Zukunftspläne:
Auf Dauer muss ich die silbernen Road Bremssättel mal schwarz lackieren und mich um bessere und durchgehend schwarze Komponenten kümmern.
Die silbernen 105er Schalt-/Bremshebel sind dran, weil diese als ziemlich unzerstörbar gelten (im crash-Fall, schadet auf Reisen nicht). Irgendwann werden diese ersetzt, die Retroshifts gefallen mir sehr gut.
Mal sehen, vielleicht schenk ich mir die zu Weihnachten oder soâ¦
Bin noch total neu auf dem Gebiet Schaltrad und werde mich da jetzt langsam rantasten und aufrüsten.
Jetzt geht das Rad im Mai mit mir erstmal auf Schottland Tour, 1000km durch die Highlands. Mal sehen, ob alles hältâ¦â¦
GruÃ, Michael
Ich nutze das Thema hier mal um mich und meinen Einstieg ins Thema Querfeldeinrad vorzustellen.
Ich heiÃe Michael, bin 33 Jahre jung und notorischer Selberbauer / alles Ausprobierer.
Ich hab nen Keller mit allerlei altem Werkzeug und vor 2 Jahren habe ich angefangen, mir Räder zu bauen. Zunächst erstmal ssp-Poloräder und Fixies.
Da ich nach 12 Jahren ohne Fahrrad viel Spaà am Thema gefunden habe und jetzt öfter mal 80km hügeligen Arbeitsweg mit dem Rad zurücklege, kam der Wunsch nach einer Eier-legende Woll-Milchsau auf. (naja, und weil in den ganzen Rahmenbau und auch Fixie-blogs das Thema Cross immer stärker präsent wird)
Wunschliste:
- Hier und da mal ein paar Schotterpisten und Waldautobahnen zu reiten, öfter mal im Schlamm zu spielen.
- Ab und an mal mit ca. 20kg Gepäck ein bis zwei wöchige Urlaubs-Touren zu unternehmen.
- Ein Alltags-Rad für Herbst bis Frühjahr, mit dem ich dann auch im Winter öfter mal zur Arbeit fahren will
- Ein Rad für Schnee und Eis mit der Möglichkeit Spike-Reifen aufzuziehen.
- Leichtbau ist kein Thema. Bin 191cm lang und zwischn 95 und 100kg schwer. Mit Gepäck und Scheibenbremse ist Leichtbau nicht angeraten.
Das ganze sollte mind. 622-45 Reifen aufnehmen können und mit Avid BB7 gebremst werden. Als günstige Lösung zunächst 2x8 Gänge dran und allgemein möglichst schlicht und robust.
Rohre sind double butted CroMo, bzw. für die Gabel selbst knofizierte (abgedreht und geschliffene) âstraight gaugeâ CroMo Rohre.
Geometrie:
Für die Gabel hab ich 28*1.5mm CroMo Aerospace-Rohre genommen. Diese wurden abhängig von der Belastung abgedreht und geschliffen (oben/mitte/unten, sowie R/L unterschiedlich -Wandstärken zwischen 1.0 und 1.5mm )
Gelötet ist unten mit Messing, oben mit hochfestem Nickel-Silber.
AbschlieÃend wurde der Lagersitz mit Silber aufgelötet und dann die ganze Gabel ab in die Drehbank zum Lagersitzschneiden.
Tiiieeef Luft holen.....Knopf drücken und ab dafür.
Zugführungen anlöten und ne postmount Aufnahme "schnitzen".
Probeweise den 42er Smart Sam reingesteckt. Reichlich Luft.
Man erkennt Gewinde unten im Schaft , dies dient der Befestigung eines späteren DIY Gepäckträgers. Die selbe Befestigung findet sich später im Monostay hinten.
Die Ausfallenden habe ich bei 2SoulsCycles bezogen. Es wurden gleich mal Späne gemacht und ein nen paar Gramm entfernt.
Dann hab ich 2 Biegeformen zum Biegen der Ketten- und Sitzstreben gefräst.
Das ist 19x0.8mm CroMo, mit Sand gefüllt und dann gebogen.
Ging ganz gut für den ersten Versuch, ist natürlich ausbaufähig aber es gibt keine nennenswerten Dellen.
Dann habe ich die Baugruppe Kettenstreben/Tretlager/Ausfallern verschweiÃt, formiert wurde durch die Klemmung des Tretlagers. (Sowohl beim Punkten in der Lehre, als auch in der SchweiÃaufnahme mit dem Kugelkopf)
622x42 Smart Sam, reichlich Freiheit für Matsch ...
Auf diesem Bild in kürzester Stellung der Ausfallenden, 425mm Kettenstrebenlänge. Mit Packtaschen / als "Reiserad" werden die Ausfaller dann nach hinten geschoben und es ergeben sich 440mm.
SchweiÃnaht Kettenstrebe 19x0.8mm an Tretlager, weit entfernt von Profiqualität, sollte aber ein paar Jahre durchhalten. Insbesondere an den Ãbergängen an den Absatzpunkten muss ich arbeiten, die gefallen mir noch gar nicht.
Dann habe ich für den Rahmen Kühlkörper mit Formiergasanschluss gebaut. Diese sind für das Steuerrohr (hab auch welche fürs Sitzrohr gemacht) Da sind Konen drin, die die Kühlkörper im Rohr spreizen. Mit den Aludeckeln wird dann halbwegs gasdicht abgeschlossen und der Rahmen von innen mit Argon geflutet.
Dann wurden die Rohre für den Rahmen zurechtgesägt und gegefeilt.
AnschlieÃend hat die interne Kabelführung viel zeit verschlungen.
Hinterradbremse läuft durchs Oberrohr, beide Schaltzüge durch das Unterrohr. Die Röhrchen treten in den verstärkten Endbereichen der Rohre ein/aus.
Zunächst habe ich die Lage der Löcher festgelegt und dann UntermaÃ-Löcher 5mm gebohrt.
Aus CroMo Rohrresten hab ich dann Verstärkungsplättchen geschnitzt und mit alten Speichen (als Feder) hinter die zuvor erstellten Ãffnungen geklemmt. Das ganze wurde dann mit Silber durch die zvor erstellte 5mm Bohrung verlötet.
Im Unterrohr laufen die Hüllen der Schaltzüge durchgehend.
Den Zug für die hintere Scheibenbremse wollte ich nicht durchgehend führen. Hatte ein wenig Bedenken wegen der Reibung auf der Länge (kein Ahnung, ob Begründet, evtl. auch nur Spieltrieb). Also habe ich aus einer Edelstahlwelle Kabelstopper gedreht und diese mit einem 4mm Messingröhrchen verbunden.
Innen:
Aussen:
AbschlieÃend die Feile am frisch gebadeten Unterrohr geschwungen und so verschwand ein Tag Arbeit in der Unsichtbarkeit.
Danach habe ich angefangen den Rahmen abzuschweiÃen.
Steuerkopf:
Monostay / Sitzrohr / Oberrohr
Rahmen bis auf Kabelführungen im Bereich des Hecks fertig:
Der Monostay hinten sieht nicht nur so ähnlich wie die segmentierte Gabel aus, er hat natürlich auch die versteckte Gepäckträgerbefestigung. In dem Fall nen Stopfen mit M8 Gewinde.
Gestern gab es die erste Probefahrt.
3h Wald fühlten sich an wie 10 Minuten.
Ich war richtig platt und hab einen unglaublichen Spaà gehabt.
Bin tiefe Schlammpfade (Reitwege) gefahren, in denen ich Knöcheltief versunken bin.
Aber auch Waldautobahnen / breite Schlamm-Schotterpisten.
Diese mit 50 kmh in Klickies mit ner 50/13 Ãbersetzung im Wald bergab zu ballern, war für mich als SraÃenfixie-fahrer echt ungewohnt.
Hab dann aber ich einfach den "flow" genossen und über alles was mir vor die Flinte kam nen bunny-hop gemacht, dabei den gröÃten Adrenalin-Ausstoà seit längerem und einen unglaublichen Spaà gehabt.
Das Teil fühlt sich auf den Schotterpisten wie ein Rennrad auf der StraÃe an. Der grip der ollen Smart Sam ist für das, was ich gewohnt bin echt beachtlich. Natürlich geht man nicht dahin und auf schwerem Terrain nicht ganz so schnell vorwärts, wie die Jungs mit fullys. Aber ich bin echt überrascht, wo man überall noch fährt und wie böse schnell man das Ding prügeln und in highspeed Kurven drücken kann. Das Rad schiebt sehr gutmütig über beide Räder, hab mich nie wirklich unsicher gefühlt.
Die Bilder sind vom Anfang der Runde, da war Diana noch sauber. Aber keine Sorge, ich habe sie im weiteren Verlauf der artgerechten Haltung zugeführt.
Bin erstmal sehr zufrieden.
Das Rad wiegt in der Ausstattung 12.8kg. Ist kein Leichtgewicht, aber für so ein groÃes und konservativ ausgelegtes Reisetaugliches Rad imho o.k.
Zukunftspläne:
Auf Dauer muss ich die silbernen Road Bremssättel mal schwarz lackieren und mich um bessere und durchgehend schwarze Komponenten kümmern.
Die silbernen 105er Schalt-/Bremshebel sind dran, weil diese als ziemlich unzerstörbar gelten (im crash-Fall, schadet auf Reisen nicht). Irgendwann werden diese ersetzt, die Retroshifts gefallen mir sehr gut.
Mal sehen, vielleicht schenk ich mir die zu Weihnachten oder soâ¦
Bin noch total neu auf dem Gebiet Schaltrad und werde mich da jetzt langsam rantasten und aufrüsten.
Jetzt geht das Rad im Mai mit mir erstmal auf Schottland Tour, 1000km durch die Highlands. Mal sehen, ob alles hältâ¦â¦
GruÃ, Michael
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