Dazu gibts mehrere Dinge zu sagen:
1. In Österreich ist das Radfahren abseits von Fahrstrassen generell verboten. Auch wenn es bisher nicht explizit durch Schilder gekennzeichnet war, war das Fahren auf diesen Trails IMMER schon verboten.
2. Innsbruck und Tirol im allgemeinen ist generell MTB-feindlich eingestellt. Leider hat ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung Aversionen gegen alles Neue, es ist noch nicht allzu lange her da wurde man auf diversen Hütten nicht bedient, wenn man mit dem Mountainbike gekommen ist (ich rede nicht von DH sondern von normalen Mountainbikern).
3. Die offizielle Strecke an der Nordkette ist ohnehin ein Scherz.Das Befahren der Strecke ist außerhalb der Betriebszeiten der Nordkettebahn und während der Wintersperre untersagt.
Also gibt es während 7 Monaten bzw. nach 17 Uhr 30 im ganzen Großraum Innsbruck keine vernünftige und legale Möglichkeit auf Trails zu fahren.
4. So wie es abläuft, sind diese offiziellen Strecken für alle nicht DH-Biker kontraproduktiv. Also alle, die selber irgendwo rauftreten wollen und dann enduro- oder vertridemäßig einen schönen Trail fahren.
Vor Jahren bereits wurde ein offizieller Trail von der Hungerburg eröffnet. Dieser "Trail" ist nichts anderes als ein etwas gepimpter Forstweg, absolut langweilig und nicht zu gebrauchen.
Dann heißt es aber, dass wir Biker jetzt ja eine tolle, legale Strecke hätten und somit umso schärfer gegen alle vorgegangen wird, die weiterhin auf den "richtigen" Trails fahren.
Anstatt das vernünftige Biken auf den Wegen rund um Innsbruck zu legalisieren, wird alibimäßig ein uninteressanter Trails freigegeben.
Im Gegenzug werden dann überall Schilder aufgestellt, die das Biken auf allen anderen Wegen expliziz untersagen (was zwar immer schon so war, aber jetzt die Argumentation gegenüber Fußgängern noch mehr erschwert).
Man sollte es so machen wie zB in Sölden, dass man (zumindest die meisten) Wege rund um Innsbruck als Rad- und Fußweg freigibt.
Das heißt halt auch, dass man auf diesen Wegen nicht hirnlos runterballert sondern wegeschonend und auf Fußgänger rücksichtnehmend unterwegs sein soll.
Wer einen Bikepark will, wo er ohne Hirn und Rücksicht runterballern kann, soll nach Steinach in den Park fahren, hat im stark frequentierten Naherholungsbgebiet direkt in der Stadt aber nichts verloren.
Jetzt ein Downhillghetto am Lanserkopf einzurichten mit der Konsequenz, dass wir "normalen" Trailbiker (die sich für eine Donwhill-Ballerstrecke nicht interessieren) erst rechts nirgend mehr fahren dürfen und überall scharf gegen uns vorgegangen wird, ist total Schei**e!
5. Im Endeffekt bezweifle ich, dass da am Lanser Kopf wirklich so viel tolles rauskommen wird. Denn dass eine offizielle Strecke kommen soll heißt es schon seit JAHREN und bisher sind alle Versuche gescheitert.
Ich frage mich außerdem, wer da aller mitschneidet wenn dafür 220.000€ ausgegeben werden. Die Wege gibt es ja schon alle, da bräuchte man nichts mehr bauen für zehntausende Euro. Man müsste die Wege einzig und allein umwidmen, so dass Biken legal ist (siehe zB Sölden).
Dass man dazu Geld braucht um evtl. widerspenstige Grundstücksbesitzer zu kaufen oder Shutllebusse einzurichten ok, aber so wie es Gerüchte sagen zehntausende Euro für Streckenbau und elektronische Überwachung der Biker auszugeben ist reiner Wahnsinn und dient wohl nur dazu, dass machen Firmen an dem Projekt gut verdienen.
Alles in allem hat sich die Situation in Innsbruck in den letzten 2-3 Jahren leider insgesamt wesentlich verschlechtert.
Konflikte mit Wanderern habe ich nur selten (ich fahre halt auch entsprechend vorsichtig), aber es wird immer mehr gegen Biker vorgegangen.
Auf Trails, wo wir schon seit 15 Jahren unterwegs sind, stehen jetzt überall fette Radverbotschilder und wie man hört hat es auch schon Polizeiteinsätze gegen und böse Biker gegeben.