Andix - von Kolumbien nach Feuerland

me gusta! Da hock ich im Büro am Schreibtisch und du pröbelst Singletrails durch den Dschungel. Der Boden muss da wahrscheinlich nur etwas gekitzelt werden und schon spriesst allerhand, wobei es auf deinen Fotos nicht so aussieht, als ob da jemals ein Doubletrack gewesen wäre.
 

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Re: Andix - von Kolumbien nach Feuerland
29.04. 17:00 Canyon de las Iguanas, 700m
Umkehrpunkt... nix geht mehr. Keine Ahnung wann der Weg zuletzt befahren wurde,

Umkehrpunkt... nix geht mehr. Keine Ahnung wann der Weg zuletzt befahren wurde,

Naja, da der Trail-Erbauer Geo von Lengerke seit dem 4. Juli 1882 in Zapatoca begraben liegt, kann das schon eine Weile her sein.
Die ersten Andentrailbilder waren es aber schon wert. Dein Mittagessen geht heute mal auf mich. Ist nur noch ein kurzes Stück..
Die Kehren waren also Asphalt pur, richtig? Dann mach ich nächstes Jahr entweder über Betulia oder über Jordán den Trail nach Barichara.
Sag mal, man kann ja richtig "Spendenquittungen" ausdrucken. Ist das jetzt auch steuerlich abzugsfähig?? ;)
 
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Nett, die Kettenblatt-Tattoos. Macht sich meine Frau auch gerne...
Musste bei dem Bild auch gleich daran denken, allerdings kannte ich das bisher als Shimano-Kiss....in dem Fall wäre es dann aber vermutlich SRAM-Kiss....Kettenblatt Tattoo trifft es viel besser ;-)
Hab ich mir als Mann aber auch schon gestochen... :-( ....auf jeden Fall alles Gute für die Senora
 
...immer noch besser als ein Bremsscheiben-Branding...

da hat man aber länger was von :daumen:
diese kb-tatoos sind doch genauso´n käse wie diese henna-dinger.

gepäck-spionin. hab ich doch schon vor 10 tagen gesagt, daß das so läuft :cool:

schade, daß der trail so zugewachsen ist und man das erst nach 200hm bergab feststellt. aber da kommen sicher noch ein paar bis ushuaia...:D
 
Respekt - toller Berichte. Verfolge alles mit. Aber, irgendwie habe ich das Gefühl (verzeiht mir), dass das ganze mit der Spionin KEIN Zufall ist. Welche Frau fährt alleine mit dem Fahrrad durch Kolumbien - bei allem Respekt vor dem Land und Menschen - ist eines der gefährlichsten Länder der Welt, vor allem bei den Entführungen. Und was für ein Zufall, dass sich beide dann auf der gleichen Route treffen - und, sie fährt auch noch die gleiche Fahrradmarke. Also, keine Ahnung, ... Nichtsdestotrotz, super, irgendwie bin ich mit dabei.
 
Respekt - toller Berichte. Verfolge alles mit. Aber, irgendwie habe ich das Gefühl (verzeiht mir), dass das ganze mit der Spionin KEIN Zufall ist. Welche Frau fährt alleine mit dem Fahrrad durch Kolumbien - bei allem Respekt vor dem Land und Menschen - ist eines der gefährlichsten Länder der Welt, vor allem bei den Entführungen. Und was für ein Zufall, dass sich beide dann auf der gleichen Route treffen - und, sie fährt auch noch die gleiche Fahrradmarke. Also, keine Ahnung, ... Nichtsdestotrotz, super, irgendwie bin ich mit dabei.

Meinst du das im Ernst, oder war das ironisch?
 
30.04. 04:00 Notcamp am Rio Sogamosa, 300m


Brause ich eben auf Teer in den Sogamosa-Canyon, immer der Spionin hinterher. Ist auch nicht so verkehrt, die Aussicht ist jedenfalls besser als auf dem verwachsenen Jungletrail. Und weniger stachlig ists außerdem. Ich schaffs grad noch zur Dunkelheit runter zum Fluss, dann pflanzen unser Zelt an einen kleinen Sandstrand und gehen erst mal baden. Der Schweiss muss runter vor der ersten Campingnacht. Das Hirn wird dabei scheinbar gleich mit rausgewaschen, denn der Campingplatz ist zwar recht idyllisch, aber völlig bescheuert.


Sogamosa Camp Nr 1, nur für kolumbianische Fische empfohlen.

Irgendwann nach Mitternacht wache ich etwas ungeplant auf, weil irgendwas an meiner großen Zehe plätschert. Die ersten schlaftrunkenen Sekunden weiss ich nicht wirklich was los ist, aber als dann beim zweiten strampeln der ganze Fuss eintaucht, geht alles recht schnell: Spionin wachrütteln, allen Krempl zusammenraffen, inzwischen schon bis zu den Knien im Wasser. Der Fluss steigt unglaublich schnell, sind mittlerweile quasi auf ner kleinen Insel. Dreimal hin- und herplantschen im Highspeed, dann sind auch Bikes und Zelt gerettet. Letzteres erfordert eine kleine Tauchaktion, um die mit Steinen beschwerten Zeltnägel zu lösen. Die ganze Aktion dauert keine drei Minuten... und mehr Zeit war auch nicht. Der Rio Sogamoso steigt in kaum einer Viertelstunde um fast zwei Meter... kein Spaß.


Wir retten uns rauf zur Strasse und verbringen den Rest der Nacht etwas weniger idyllisch aber dafür trocken. Besser ist das.

Man lernt nie aus... die Flüsse Südamerikas sind offensichtlich mit den stauseedurchsetzten Alpenbächen nicht zu vergleichen. Vom gemütlichen dahinplätschern zum reissenden Strom ists wohl nur ein kurzer Weg. Nächstes mal steht das Zelt ganz sicher weiter oben... ;-).
 
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Ahaaaa...und ich hatte mich schon gewundert, warum nach dem Spiel Bayern München - Real Madrid die Liveposition nicht vom Fleck gekommen ist ;). Habe nicht damit gerechnet, dass ihr da unten am Fluss übernachten würdet. Ihr seid immer für eine Überraschung gut. Inklusive Adrenalinschock...:eek:
 
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Regel Nummer 1: Niemals aber auch wirklich niemals in den Anden in einem Flussbett zelten. Ich kenne den Fall von 3 Deutschen/Österreichern die vor etlichen Jahren in Bolivien in einem Flussbett zelteten. Weit entfernt hatte es dann in der Nacht ein Gewitter gegeben und das Rinnsal war innerhalb von Minuten zu einem reissenden Strom geworden der das Zelt mitgerissen hat. Die Camper wurde dermaßen überrascht, dass sie sich nicht alle rechtzeitig aus Schlafsack und Zelt befreien konnten und ertranken
 
das kann nicht nur in den anden passieren sondern grundsätzlich mit jedem bächlein. selbst hier im flachen taunus geht das ruck zuck, aber da bekommt man die dafür zuständigen gewitter meist direkt mit und kann damit eher rechnen ...
grosse flüsse sind da wesentlich trügerischer, da man von starken regenfällen, die den fluss weit entfernt speisen, nix mitbekommt.

etwas verwundert bin ich, dass stuntzi als sehr erfahrener outdoorer derart überrascht wurde.

aber zum glück noch mal alles gut gegangen und weiter gehts mit der tour. aber gerne auch mit etwas weniger adrenalin ;)
 
Ich halte mich meistens an die Regel, nicht unterhalb des untersten Baumes/Strauches an einem Fluss zu campen. Wenn das Wasser regelmäßig höher steigen würde, würde dort nichts wachsen.
Oder erzählst du das nur so, um dem Ganzen etwas Abenteuer einzuhauchen?
 
30.04. 05:00 Notcamp am Rio Sogamosa, 300m


Beim (mageren) Frühstück wird Bilanz gezogen. Ziemlich bescheuert bei der Campingplatzwahl, dafür ziemlich gut bei der Notevakuierung: Ein bisserl Essen ist davon geschwommen, ein Spannriemen wird vermisst, das wars auch schon. Dann nix wie rauf auf den nächsten Berg!
 
Ich halte mich meistens an die Regel, nicht unterhalb des untersten Baumes/Strauches an einem Fluss zu campen. Wenn das Wasser regelmäßig höher steigen würde, würde dort nichts wachsen.
Oder erzählst du das nur so, um dem Ganzen etwas Abenteuer einzuhauchen?
Das sehe ich anders, die Voralpenflüsse haben meist Büsche und Bäume bis unten zum Flussbett, da steht der Pegel aber mehrmals im Jahr ein paar Meter drüber, ohne das die Vegetation sich da grossartig gestört fühlt, im Gegenteil es wird neuer Nähstoff etc. zugeführt...... z.B. an der Ammer, zum Glück ist die im oberen Bereich relativ naturbelassen und weitgehend unreguliert. Weiter unten in Richtung Ammersee wurden die Büsche sogar entfernt, trotz "Renaturierung" um zu vermeiden dass sich Treibholz verfängt und somit ungewünschte Nebeneffekte wie Staus, etc. vermieden werden sollen.
 
@kolumbiengefährlichfinder, vor zehn Jahren vielleicht... da hätte man besser in Syrien Urlaub gemacht. Aber die Erde dreht sich weiter und die Zeiten ändern sich.
 
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Es hängt davon ab, wie eng am Zeltplatz das Tal und wie saugfähig weiter oben im Regengebiet der Untergrund ist. Ist es dort felsig (= mehr oder weniger komplett versiegelt), findet sich der gesamte Niederschlag ratz-fatz im Fluß wieder. Und je enger das Tal, desto schneller steigt dann natürlich der Wasserspiegel. Bei uns in Europa ist der Verdon z.B. solch ein Kandidat. Dort in der Schlucht zu übernachten, ist keine wirklich gute Idee.

Übrigens: Das Shimano-Tatoo an Efi-Zoras linker Wade (wenn sie schon kein Gesicht hat, soll sie doch wenigstens mal einen Namen bekommen ;)), stammt doch sicher von Stuntzis Fahrrad. ("Komm, halt mal kurz!")
 
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